Band-Quietschen mit GX-Köpfen?
#1
Hallo Experten,
entsetzt habe ich vor kurzem feststellen müssen, dass meine guten (25 Jahre)alten TDK SA Kassetten im kürzlich "geerbten" AKAI GX65 Recorder (mit GX Köpfen) quietschen.
Dieselben Kassetten quietschen auf meinem Technics M63 überhaupt nicht, sondern liefern einwandfreie Qualität.

Das Problem mit dem Quietschen habe ich auch mit meinen beiden AKAI Bandmaschinen (GX 266D und GX 600DB - auch mit GX Köpfen) bei den vielen Shamrock Bändern*. Von diesen Bändern stehen hier ~350 Stück rum, z.T. mit seltener und hervorragender Musik. Andere Bänder, z.B. Maxell oder BASF laufen sauber auf beiden Maschinen.
Gibt es hier Leute mit der Erfahrung, dass die Shamrock Bänder auf anderen Maschinen (z.B. Technics oder Teac oder ...) nicht quietschen und halbwegs glatt laufen?
Bin am überlegen, ob ich mir noch eine Maschine zulegen sollte - allein schon, um die alten "Schätzchen" zu retten ...

Danke für jeden Hinweis im Voraus
BAIP
___________________________________
* Ich weiß, war Anfang der 80'er "Billigware"; habe seinerzeit (Student) nicht viel Geld gehabt und mein HiFi Höker hat mir wenigstens die besten (mit Rückseitenbeschichtung, wohl auch CrO2) rausgesucht, auf die ich die GX266D eingemessen hatte. Er meinte, das wären Videobänder ...
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#2
Hallo BAIP!

Alte Shamrock-Bänder haben bei mir bis jetzt auf allen Maschinen (Akai, Teac, Philips und Uher) gequietscht. Das liegt ganz klar am Bandmaterial, nicht an den Köpfen. Die GX-Akais sind wegen der widerstandfähigen Köpfe sogar noch die Maschinen, denen ich diese Bänder am ehesten zumuten würde.

Mir ging's ähnlich wie Dir, ich hab' mir die Dinger als Schüler auch in großer Stückzahl gekauft und durch den Verfall viele wertvolle Aufnahmen verloren. Die meisten Exemplare haben bei mir nicht nur gequietscht, sondern waren so zusammengepappt, daß sie sich gar nicht mehr abwickeln ließen.

CrO2-Bänder sind das übrigens nicht, auch wenn die Farbe ein bißchen so aussieht. Wäre ja auch unnützt, da die wenigsten Bandmaschinen damit umgehen könnten.

Gruß,
Timo
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#3
´
Es gab -zumindest bei Sony Betamax- auch Videobänder auf Eisenoxidbasis.

Es gibt unterschiedliche Meinungen, was Shamrock nun genau war. Manche sagen, es wären eigens hergestellte Billigbänder gewesen, aber es gibt auch Meinungen, dass es sich um wegen zu hoher Fehlerrate von Ampex ausgemusterte Daten- Video- oder Instrumentationbänder gehandelt habe.

Ich habe Ampex Instrumentationsbänder in den Händen gehabt, die optisch den Shamrockbändern sehr ähnelten. Da es hier um den Erhalt der Spulen ging, mußte das Band irgendwie herunter. Dies gelang nach dem demontieren der Spule durch zersägen des Wickels mit einer Metallsäge.

Das nenne ich einen stabilen Wickel.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Es gab mal ein Shamrock Band das hell Braun war. Das war in einem hell Grünen - Blauen Karton, daß läuft HEUTE noch sehr gut. Es war aber auch nicht Rückseiten - Schwarz - Graphit - Beschichtet, sondern glatt. Alle anderen mit Rückseitenbeschichtung in die Tonne, oder die Bandführungsstifte mit Gummibänder vom Band lösen, daß kein Druck entsteht und dann die Musik retten. Anderes Verfahren: das Band ein - zweimal vor und Rücklaufen lassen, über ein Watte Taps - Q-Tip - danach bei 30° in den Backofen für 20 Minuten und die Musik auf ein anderes Band überspielen. Rauhe Rückseiten - Beschichtete Bänder haben auch die Eigenschaft zu quietschen. TDK - Ampex - einige Sony Bänder und Shamrock sind dafür bekannt.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#5
Zitat:gxakai2002 postete
Es gab mal ein Shamrock Band das hell Braun war. Das war in einem hell Grünen - Blauen Karton, daß läuft HEUTE noch sehr gut. Es war aber auch nicht Rückseiten - Schwarz - Graphit - Beschichtet, sondern glatt. Alle anderen mit Rückseitenbeschichtung in die Tonne, oder die Bandführungsstifte mit Gummibänder vom Band lösen, daß kein Druck entsteht und dann die Musik retten. Anderes Verfahren: das Band ein - zweimal vor und Rücklaufen lassen, über ein Watte Taps - Q-Tip - danach bei 30° in den Backofen für 20 Minuten und die Musik auf ein anderes Band überspielen. Rauhe Rückseiten - Beschichtete Bänder haben auch die Eigenschaft zu quietschen. TDK - Ampex - einige Sony Bänder und Shamrock sind dafür bekannt.
Gruß
Hermann
Ps. Shamrock war ein Abfall - Produckt der Industrie. Die Ränder beim Zuschnitt (Abfall) wurden dann für 4.95DM verkauft.
keep on rockin.
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#6
Zitat:Frank postete
Es gibt unterschiedliche Meinungen, was Shamrock nun genau war.
Hier ist von "rejected"-Material (also Ausschussware) die Rede.
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#7
Shamrock: ...was die schwarzen Senkel angeht teile ich die zuvor
geäusserten Meinungen. Quietscht und schmiert wie S... das Zeugs
(auf eigentl. jeder Maschine...)

Wie Hermann (gxakai2002) schon schreibt: leicht backen (bis 50° soll
noch OK sein - habe ich auch selbst schon gemacht... ...das Band und
die Spule hälts aus), dann retten und ab in die Tonne mit dem Mist.

Das mit der Ausschussware (bzw. Produktionsüberschüsse von Video-
Band) ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Ich weis aber nicht,
ob das Gerücht haltbar ist - meiner Ansicht nach sind Video- und DAT-
Bänder doch dünner, oder irre ich?

Viel Spass bei der "Weihnachtsbäckerei"...

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Vielen Dank für die Meinungen.
Darf ich aus den Postings schließen, dass meine Idee, mit einem anderen Tonkopf-Material das Gequietsche zu beheben, illusiorisch ist?
Ich hatte schon einiges versucht, u.a. den Motor der linken (Abwickel-)Spule in der Nachspannung zu regeln, das Band aus den Führungen zu nehmen, die Bänder auf 26'er Spulen aussen drauf zu bringen, etc. und auch die Heizungsmethode war von mir schon probiert worden, aber die Ergebnisse sind eher deprimierend :-(
Also, Tonne ...
Naja, bleibt mir wenigstens die Fehlinvestition in eine andere Bandmaschine erspart ...
Vielen Dank nochmal und netter Gruss an alle
BAIP
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#9
Hallo ...

...neee - nicht Heizung - ab in den Backofen damit. Kein Witz: nach der von
Hermann beschriebenen Reinigung des Bandes dasselbe gleichmässig
bei mässiger Temperatur (so ca. 50 °) für etwa 1/2 - 1 Stunde erwärmen.
Danach sollte das Band auf der frisch gereinigten Maschine wenigstens
einmal abspielbar sein - d.h. also: sofort auf ein anderes Medium über-
spielen. Versuch's mal...

Gruss
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#10
Durch das Backen, festigt sich für einige Zeit die Beschichtung des Materials.
Wie schon von PeZett Beschrieben, sofort auf ein anderes Band überspielen.
Einen anderen Tag noch zu versuchen nee nee, da wird die Beschichtung und Reibung wieder warm. Das Material setzt sich auf alle Teile ab und fängt an zu quietschen. Am Anfang als ich die Bänder bespielt habe kam sogar das Quietschen mit aufs Band.
Hermann
keep on rockin.
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#11
´
....und zwischen den Spulen für Abstand sorgen, damit die Luft zirkulieren kann. Umluftbackofen ist vorteilhaft. Und ganz wichtig: Frau zum Schuhe kaufen schicken, der Backofen könnte danach seltsam riechen.

Mit Ampex- Bändern habe gute (Back)Erfahrungen gemacht. Bei Scotch Classic / Revox 631 quietschtes und schmierte es danach zwar nicht mehr, aber die Schicht löste sich ab.

Auch nicht besser.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#12
Ich habe auch noch mein Jugendarchiv auf Shamrock 041. Alle qietschen.

Ich habe früher zum Abspielen hierfür immer meine Akai X201D verwendet, bis es eben nicht mehr ging.

Aufgenommen wurden die Bänder auf der Röhrenmaschine meines Vaters, einer Philips RK34.

Auch auf meiner heißgeliebten Teac X 2000 R laufen die Bänder nicht.

Als ich vor einem knappen JAhr meine Revox PR99 bekam, habe ich auch hier den Versuch mit den Shamrockbändern gemacht. Und siehe da: Kein quietschen, nix. Ich habe allerdings damals aus Zeitmangel nur ein Band probiert. Dies lief aber komplett von vorne bis hinten ohne quietschen und ohne Höhenabfall durch Schmodder durch die Maschine. Da meine alten Aufnahmen Vierspuraufnahmen größtenteils auf 9,5, seltener auf 4,75 sind. hörte ich natürlich die in der Vor-Videorecorderzeit aufgezeichneten TV-Sendungen alle zu schnell an und durch die Zweispurmaschine doppelt, aber es ging problemlos. Schmodder lagerte sich allerding trotzdem auf der MAschine ab. Der Schmodder befand sich interessanterweise immer RECHTS vom Tonspalt des Tonkopfes und somit nicht am Kopfeinlauf, wie man vermuten würde.

Ich würde daher einmal hier die Bitte äußern, daß jemand mit einer "langsameren" Revoxmaschine mal ein Shamrockband probiert, ob er ähnliche Beobachtungen machen kann wie ich. Dann würd ich irgendwann mal vorsichtig backen und dann überspielen.

Ich danke für Euer Gehör!

Liebe Grüße

Euer Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#13
Hallo in die Runde

So wie ich das mit dem Backen verstanden habe, wird dadurch die Feuchtigkeit aus der Beschichtung gezogen. Hilft in der Regel, wenn’s schmiert.Man bekommt dann Staub anstatt Schmier Big Grin

Ich habe auch ein paar GX-65er, da quietscht nüscht. Selbst mit alten BASF nicht.

Quietschende Cassetten kenne ich nur insoweit, dass

a) die Wickel sehr ungleichmäßig sind und sie mit der Gleitfolie oder dem Gehäuse reiben.

b) Das Band durch eine ausgetrocknete Andruckrolle rutscht oder diese schlecht läuft

c) in manchen Cassetten gibt es Bandführungsröllchen die auf einem simplen Kunststoffstift drehen. Da hilft vielleicht eine Nadelspitze Vaseline für das einmalige Retten der Musik oder ein anderes Gehäuse.
(Bei Videokassetten unter den Rollenstiften ist da manchmal auch einfach Rost die Ursache)

Wenn sich das Quietschen nicht auf die Wiedergabe des Bandes auswirkt. Dann umkopieren oder rauf auf den PC damit.

VG
Michael
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#14
Zitat:BAIP postete
Hallo Experten,
entsetzt habe ich vor kurzem feststellen müssen, dass meine guten (25 Jahre)alten TDK SA Kassetten im kürzlich "geerbten" AKAI GX65 Recorder (mit GX Köpfen) quietschen.
Dieselben Kassetten quietschen auf meinem Technics M63 überhaupt nicht, sondern liefern einwandfreie Qualität.
Auf diesen Aspekt hat noch niemand geantwortet, wie ich nach flüchtigstem überfliegen der bisherigen Antworten gesehen habe.

Wie unterscheiden sich die Decks denn, abgesehen von den Tonköpfen? Doppeltonwelle, Zustand der Andruckrollen etc?

Denn in meinem Yamaha KX-690 quietschen mitunter Kassetten die in den anderen Decks meines Einzugsbereiches keinen Ärger machen.

Andere Kassetten laufen in den Akai-Deck ohne Auffälligkeiten? Uuuund: Der Bandpfad ist auch gewiß fein sauber?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
Zitat:Auf diesen Aspekt hat noch niemand geantwortet, ...
Liegt wohl am Reizthema „Shamrock“

Noch was zu den Decks: Vielleicht ist auf einer Bandführungsstelle (Welle,Stifte,etc) auch ein hartnäckiger, rauer Belag.


VG
Michael
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#16
Zitat:niels postete
Auf diesen Aspekt hat noch niemand geantwortet, wie ich nach flüchtigstem überfliegen der bisherigen Antworten gesehen habe.

Wie unterscheiden sich die Decks denn, abgesehen von den Tonköpfen? Doppeltonwelle, Zustand der Andruckrollen etc?

Denn in meinem Yamaha KX-690 quietschen mitunter Kassetten die in den anderen Decks meines Einzugsbereiches keinen Ärger machen.

Andere Kassetten laufen in den Akai-Deck ohne Auffälligkeiten? Uuuund: Der Bandpfad ist auch gewiß fein sauber?

niels
Also, Technics M63 ist ein Dreikopf Gerät mit einer Capstan Welle.
Das GX65 hat Doppelcapstan und ebenfalls 3 Tonköpfe. Bei beiden Geräten sind die Tonköpfe für Aufnahme und Wiedergabe nebeneinander im mittleren Feld der Kassette.
Selbstredend sind alle bandführenden Teile feinstens mit IsoProp aus der Apotheke sauber gemacht - ausser die Antriebsgummies, für die habe ich den (blauen) Teac Reiniger für Gummiteile.
Das Quietschen muß vom Tonkopf her kommen, denn ich höre das Quietschen im wesentlichen über den Verstärker aus den Boxen.
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#17
Zitat:niels postete
Auf diesen Aspekt hat noch niemand geantwortet, wie ich nach flüchtigstem überfliegen der bisherigen Antworten gesehen habe.
...
Wie unterscheiden sich die Decks denn, abgesehen von den Tonköpfen? Doppeltonwelle, Zustand der Andruckrollen etc?
...
Heija Niels : keine Frage - keine Antwort (so einfach ist das... Wink)

Im Ernst - Shamrock ist bei mir ganz klar ein (Brech-)Reizthema...

Cassetten: Quietschen tun die Dinger m.E. aus zwei Gründen.

1.) Da ein Grossteil der Bandführung von der Cassette selbst
gemacht wird (im Gegensatz zum TB...), kann ein verzogenes
Gehäuse (oder Innenleben) für Quietschen sorgen.

2.) Die Bandbeschichtung selbst ist dahin und Band quietscht - wie
beim TB.

Warum quietscht es auf TD "A" aber auf "B" nicht ? Nun, meiner
Ansicht nach sind bei der Cassette die Grenzen zwischen "Quietschen"
und "Laufen" auf Grund der geringen Massen "aller Beteiligten" (Band,
Führung etc.) schärfer gezogen. Eine Cassette, die das Quietschen an-
fängt, ist grenzwertig und fängt u.U. mit der Zeit auch auf Tapedeck
"B" das Quietschen an. Ausserdem bin ich nicht sicher, ob es in einfachen
Tapedecks überhaupt etwas wie eine echte Bandzugregelung an den
Wickelmotoren (oder dem Wickelmotor) gibt.
(...Müsste man mal nachforschen - wäre interessant, zu wissen.)

Immerhin habe ich festgestellt: je aufwändiger das Laufwerk in
einem Tapedeck, je anspruchsvoller verhält es sich gegenüber
der Cassette und schaltet schnell mal ab, wenn`s nicht so gut
läuft. Ein simpel aufgebautes LW "zieht alles durch" (...bis zum
bitteren Bandsalat).

Genau dieses Zusammenspiel von Bandzug und Capstanantrieb muss
ja bekanntl. stimmen und wird vom Verhalten "schlechter" Bandsorten
negativ beeinflusst (Bandreibung). Das quietschende Band "zittert" sich
nämlich regelrecht durch die Bandführung hindurch und flattert so
auch am Tonkopf vorbei.
(Soweit zumindest meine Beobachtungen an Tonbandgeräten)

Auch bei quietschenden Cassetten gilt: rechtzeitig "Rettung" vorbereiten,
danach ab in die Tonne.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#18
Zitat:BAIP postete
Das Quietschen muß vom Tonkopf her kommen, denn ich höre das Quietschen im wesentlichen über den Verstärker aus den Boxen.
Ja, aber nein. Wenn das Band durch unregelmäßige Haft-/Gleitreibung, die sich durch quietschen äußert, in Schwingung gerät, ist es erstmal egal, wo dies geschieht. Das Nutzsignal wird dadurch auf jeden Fall moduliert, wobei unterschiedliche Entstehungsorte Unterschiede in der Intensität haben mögen.

Doppelcapstan ist auch so einerseits-andererseits. Wenn die Andruckrollen sich durch Alter und Benutzung verändern, kann es zu Problemen führen, die bei einem Capstan nicht oder nicht so schnell auftreten. Die Transportgeschwindigkeit der linken Tonwelle muss geringfügig unter dem Wert der rechten Welle bleiben, damit das Straffen des Bandes gewährleistet ist. Dafür muss wiederum der Schlupf auf der linken Seite höher sein, denn sonst haben wir am Ende ein längeres Band als vorher, weil es gedehnt wurde.

Hinterlassen die SA-Bänder einen auffälligen Abrieb?
Wie steht es mit anderen Bändern?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#19
@PeZett
Die Tapedeck-Aussage war nicht als Frage formuliert, da es für mich kein Problem darstellt.
Mich interessiert im wesentlichen, ob ich durch ein anderes Tonkopf-Material ggf. die alten Schätzchens noch retten kann.

@Niels & all
Die SA Bänder hinterlassen keinen auffälligen Abrieb - eigentlich überhaupt keine Verschmutzung. Ich habe gestern abend eine SA Kassette 4mal durchlaufen lassen und danach mit dem Wattestäbchen und IsoProb gereinigt. Nix am Wattestäbchen zu sehen, gar nix.
Das Quietschen im Tapedeck betrifft auch ca. 20-30 SA Bänder auf der AKAI Maschine. Auf 2 Technics M63, einem M33 und einem Grundig CN930 (ja, das Teil läuft noch :-)) quietscht nix. Es quietscht nur bei der AKAI.
Das AKAI Gerät unterscheidet sich von den anderen im Wesentlichen durch
- GX Tonkopf (die Technics haben einen HPF Kopf)
- DoppelCapstan Antrieb
Vermutlich ist daher eines der Beiden der Verursacher.
(BTW., ich kann damit leben, dass ich die Kassetten nicht in der AKAI spiele)

Beim Tonband Gerät konnte ich durch sanfte Auflage meines Zeigefingers auf den Tonkopf das Quietschen reduzieren (beim Kassettenrecorder komme ich mit dem Zeigefinger da nicht so gut hin :-)). Das hatte ich als Indiz für den Tonkopf als Verursacher gedeutet ...

Gruss
BAIP
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#20
Hallo

"Beim Tonband Gerät konnte ich durch sanfte Auflage meines Zeigefingers auf den Tonkopf das Quietschen reduzieren....."

Das deutet wohl auf mechanische Schwingungen hin. Da fällt mir spontan der Vergleich der "Glas-Musik" mit dem nassen Zeigefinger ein (GX-Kopf und feuchtes Band ;-) . Aber im Ernst, könnte es sein, dass irgend ein Teil deines Decks zu locker sitzt ???? Vielleicht wurde bei einer Reparatur mal eine Gleitscheibe oder ähnliches vergessen ?

VG
Michael
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#21
BAIP, da du das Quitschen mit "Erschrecken" festgestellt hast, habe ich vermutet, dass es ein Problem darstellt.

"Heilung durch Handauflegen": Der Finger dämpft einen Teil der Schwingungen, daher die Abnahme des Quietschens. Bei der Kassette ist an selbiger Stelle ein Andruckkissen, welches im allerschlimsten Fall selbst ins Schwingen geraten kann, da es auf eine Feder geklebt ist.

Ich habe selbst Shamrock, Sony ULH, Ampex 457 gebacken (Umluft 50 Grad Celsisus) und die Bänder damit transferfähig bekommen. Nach wenigen Wochen begann das Quitschen wieder.

Wenn du dich nach der Kopie vom Bandmaterial trennen möchtest, behalte die Spule und besorg dir RMG LPR 35 oder Zonal 840 auf Rohwickel und befülle dir die Spulen neu. Günstiger ist kaum an Neumaterial auf Spule zu bekommen.

niels
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#22
Damit währe die Frage nach RETTUNG alter Bänder geklärt.

Allgemeine Anfrage zur Rettung alter Bänder.

Hallo Herr Rohde,
vielen Dank für Ihre Email.
Die Reinigung und thermische Bearbeitung eignet sich hervorragend zur Regenerierung / Restaurierung von Bandmaterial, das quietscht und schmiert.
Allerdings wirkt die Behandlung nur temporär. Nach ca. 3 Wochen wird das Band wieder klebrig. Deshalb eignet sich meine Behandlungsmethode,
die ich an der FH Köln entwickelt habe, lediglich zur Rettung von bespielten Bändern. Die Inhalte können nach der Behandlung kopiert bzw. gerettet
werden. Danach wird das Band wie gesagt wieder klebrig - allerdings nicht zerstört! Das Band kann bei Bedarf nochmals behandelt werden. Für Ihre
Zwecke einget es sich also eher weniger, da Sie das Band ja noch länger benutzen möchten. Gerne können Sie einen Link auf meine Seite setzen,
das würde mich sehr freuen! Falls Sie noch weitere Fragen haben, können Sie sich gerne jederzeit an mich wenden.
Mit freundlichen Grüßen, Andreas Weisser.
Andreas Weisser
Diplomrestaurator
Oberlinden 14
D-79098 Freiburg
www.restaumedia.de,
Gruß
Hermann
keep on rockin.
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#23
Hallo

"Bei der Kassette ist an selbiger Stelle ein Andruckkissen, welches im allerschlimsten Fall selbst ins Schwingen geraten kann, da es auf eine Feder geklebt ist."


Der Tipp von Niels ist gut! Haben die Kassetten ein Abschirmblech hinter dem Filz und der Feder. Die Dinger sind manchmal recht locker eingefasst. Auch der Federstreifen für den Filz lässt im Laufe der Zeit in der Spannkraft nach, besonders bei "aufdringlichen" Köpfen.

VG
Michael
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#24
Probleme bei Kassetten, hier als Beispiel meiner DCC-Erfahrung habe ich auch schon machen müssen. Ich denke das die Ursache (gefederter Andruckfilz) übertragbar ist.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#25
Vielen Dank an Alle für die Informationen.
Mein Fazit:
1. Die wertvollsten Schätzchens kommen für 30 Minuten in den Umluft Ofen bei 50° (die Temperatur Skala beginnt erst bei 100°, werde also ein Thermometer mit reinlegen). Danach werden sie einmal abgespielt und auf eine Festplatte übertragen.

2. Ein anderes Tonband Gerät werde ich nicht kaufen, denn es quietscht auch dann.

3. Der AKAI Kassettenrecorder wird nicht mehr mit älteren SA Kassetten gefüttert.

Und noch ein Statement "in eigener Sache": Ich bin beeindruckt, wieviele und welch qualifizierte Postings ich in diesem Forum in solch kurzer Zeit bekommen habe. Dafür gebührt euch mein Dank!

Netter Gruss
BAIP - Klaus
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#26
Noch ein Hinweis zum Backen:

Ich spule die Bänder zuvor direkt von Spule zu Spule um und zwar so locker wie möglich. Sonst kann es geschehen, dass die einzelnen Lagen direkt aufeinander kleben, was das Problem dann auf andere Weise und in diesem Falle final gelöst hätte.

Die Prozedur kann durchaus eine Stunde dauern. Schließlich muss sich das Band komplett erwärmen und die Wärme braucht ein Weilchen, um den Binder wieder zu reaktivieren.

Anschließend das Band abkühlen lassen! Sonst kann es zu Dehnungen kommen.

Und als letzter Hinweis: Acetatbänder können nicht gebacken werden! Shamrocks sind jedoch keine Acetatbänder. AC-Bänder lassen sich durch den lichtdurchlässigen Wickel erkennen und sind in Deutschland Bereits in den 50er Jahre aus der Mode gekommen. In den USA wurden sie noch bis in die 60er Jahre hinein produziert.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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