Sony TC-378 Renovieren des Aufnahmezweiges
#1
Seit vorgestern bin ich im Besitz einer TC-378. Gestern abend hatte ich die erste Gelegenheit sie ein wenig gründlicher zu testen. Vorab hatte ich sie geöffnet und vom Staub der Jahre befreit. Wahrscheinlich war es tatsächlich der Staub von dreißig Jahren, wie er sich sammelt, wenn das Gerät gut geschützt steht. Überall war eine Schicht, die jedoch sehr dünn und feinkörnig war. Nicht diese Wollmäuse, wie sie sich in meinen Geräten bilden, wie ich leider gestehen muss.

Der Blick auf Riemen, Übertragungsräder und Bandführung sagt mir: Viel wird das Gerät nicht gelaufen sein. Bis auf ein paar Gebrauchsspuren ist das Gerät optisch gut erhalten. Die Wiedergabe scheint nach dem ersten Hören (ich habe immer noch kein Meßequipement) ganz o. k. zu sein.

Leider lässt die Aufnahme zu wünschen übrig. Die Aufnahmen sind extrem verrauscht. Ein Entmagnetisieren der Köpfe brachte keine Verbesserung. Ein Aufdrehen der Mikroregler lässt das Rauschen deutlich anschwellen.
Die Verzerrungen bei 9,5 und 4,75 sind deutlich, auch bei sehr geringen Pegeln. Sie nehmen ab, wenn der Bias-Schalter auf die "High"-Position gestellt wird. Auf 19 scheint mir die Aufzeichnung auf der Bias-"Normal"-Position im Vergleich zu "High"-Höhen zu fehlen.

Aufgrund der Staubschicht und der Tatsache, dass einiges Hin- und Herschalten am Monitiorschalter notwendig war, um ein Signal auf den Ausgang zu bekommen, vermute ich, dass allerlei Kontakte korrodiert und zugepeekt sind. Geht diese Diagnose mit dem beschriebenen Schadensbild und der Erscheinung des Gerätes konform?

Hat irgendjemand bereits Erfahrung mit der Zerlegung und Wiederzusammensetzung dieses Modells?

Um Serviceunterlagen werde ich mich kümmern, es sei denn, dass mir jemand weiterhelfen kann/mag.

niels

Edit: In welcher Preisgruppe liegen SMs bei Schaltungsdienst Lange? 11 € oder 35 €?
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Hallo niels,

wenn mich mein Gedächtnis nicht verlassen hat, dann liegen die Schaltungs/Serviceunterlagen bei 11 Euro.

Was nun das Fehlerbild betrifft ...
Ferndiagnosen sind immer sehr schwierig.
Wenn Du von Verzerrungen und starkem Rauschen sprichst, tippe ich mal generell auf die Aufnahmeseite.

Du müßtest mal das Eingangssignal verfolgen.
Leg eine Cd auf und setzt Dir einen Kopfhörer auf, dann gehst auf den Eingang der Maschine, dann Eingang Aufnahmeverstärkers - vielleicht diskret oder doch integriert aufgebaut, spielt aber keine Rolle - und dann versuchst Du es am Ausgang dieses Aufnahmeteils. Versuch an jedem Punkt die Qualität des Signal oder der Musik mit Deinen Ohren zu beurteilen.
Wenn das Signal schon am Eingang des Aufnahmeteils verzerrt, ja dann brauchst Du natürlich nicht weiter in der Kette zu messen, sondern dann langam bis zum Eingang zurück;
Mit entsprechendem Urschrei, falls Du die vermeintliche Fehlerquelle zu erkennen meinst.

Zwischen Kopfhörer (heißes Ende) und Meßpunkt Platine "immer" einen Kondensator einschleifen, sonst bekommst Du je nach Potential heiße Ohren oder gesundheitliche Probleme (Sachschaden unterschlag ich jetzt einmal).
Dies wenn Du keinerlei Meßgeräte Dein eigen nennst.
Dann kannst Du vielleicht eine mögliche Fehlerquelle Schalter, Kontakte... ausschließen oder "umzingeln" .
Ist das Eingangssignal schon am Aufnahmeverstärker sehr mitgenommen, dann spricht sehr viel für eine Fehlerquelle in den dazwischenliegenden Schaltern und Kontakten.
Zumindestens kannst Du jetzt die Zeit nutzen, bis Dir die "richtigen" Experten auf die "Sprünge" helfen.

Gruß Bernd

Anm. C von 001µF bis 0,1µF , speilt aber keine so große Rolle. Aber auf die Spannungsfestigkeit achten!!!!!
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#3
Der Versuchsaufbau:

CD mittels der TB-Schleife des Verstärkers an das TB durchgereicht. Das Signal des TB mit Kopfhörer über den Verstärker abgehört. Vor-/Hinterband mit dem Monitorschalter des TB umgeschaltet. Vorband war unauffällig.

niels
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#4
Jetzt wird es schwierig.

Dies Signal (so sehe ich das bei meiner ASC) wird schon vor dem Aufnahmeverstärker abgegriffen.
Es besteht also die Möglichkeit, daß der Fehler zwischen Vorbandsignal und dem AK (einschl.) liegt.
Dazu muß man jetzt ans Eingemachte und da hilft in der Regel für eine planvolle Suche nur die Schaltungsunterlage.
Sorry, ab hier muß ich passen.

Ich denke mir, daß im Vorfeld das Reinigen usw. der Schalter und Kontakte bestimmt sinnvoll und richtig ist.

Wie würdest Du denn die Stärke des Pegels auf der Anzeige beurteilen ?

Und sei sicher (Einlegen eines gutbespielten Bandes), daß die Wiedergabeseite ok ist.

Was Deine obige Frage betrifft (können die Schalter usw. Ursache der Störung sein), bei meiner RS 1700 war es so!

Bernd
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#5
Ich habe jetzt zum zweiten Mal von Schaltungsdienst Lange auf meine Bestellung eines SM für die 378 eines für die 377 geschickt bekommen. Mal schauen, ob sie mir mal ein richtiges zusenden. Für den Fall, dass nicht:
Hat jemand ggf. die Unterlagen für das TC-378 und kann sie mir zukommen lassen?

niels
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#6
Schaltungsdienst Lange hat mir geantwortet, dass laut Sony (! ?) die SM für 377/378 identisch seien. Dies verwundert mich ein wenig, das die 378 eine Bias-Umschaltung, die zusätzliche Position FeCr, eine Peak-LED und einen einstellbaren Ausgangspegel besitzt. Hat jemand unterstützende oder widersprüchliche Information?

niels
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