01.08.2020, 15:34
Es wäre schon ein großer Fortschritt, wenn es hierzulande (d.h., wenigstens in deutschsprachigen Ländern) einen solchen online (!) zugänglichen Datenschatz gäbe wie https://worldradiohistory.com/index.htm. Die Kärrnersarbeit wäre also, Zeitschriften-Stapel um Stapel in vernünftiger Auflösung zu digitalisieren. Dito Fachbücher. Dito Messe-Unterlagen. Dito interne und externe Firmenkorrespondenz. Es nimmt kein Ende. Was dazu notwendig ist: siehe https://worldradiohistory.com/Scanning-f...istory.htm
Hindernisse türmen sich auf. Um ein Beispiel aus unserem (der Zeitschichten-Autoren) Bereich zu bringen: sowohl größere Teile des AEG-Bildarchivs wie die technischen Akten der RRG sind im Lauf des Weltkriegs II unwiederbinglich verlorengegangen. Andere Firmen haben nie ein Archiv aufgebaut und weitergeführt – fragt mich nach den Gründen nicht. Rühmliche Ausnahmen gibt es genug, sicher. Aber wie steht es um das Bewusstsein derjenigen, die relevante Unterlagen ins Archiv hätten überstellen müssen? Manchen Archivbeständen sieht man an, wie (scheinbar oder anscheinend) zufällig sie zustande gekommen sind.
Irgendwann müssen wir einsehen, dass auch wesentliche Informationen verschwinden, sei es aus Versehen, aus Dummheit, aus Absicht, infolge „höherer Gewalt“. Das hat mit dem Brand der Bibliothek von Alexandria angefangen und mit dem Dreißigjährigen Krieg bekanntlich nicht aufgehört.
Man muss solche Zweifel einmal durchgestanden haben, um ein gewisses Durchhaltevermögen zu entwickeln. Wer ein- oder mehrmals vergessene Schlüsseldokumente gefunden, Zusammenhänge aufgedeckt hat, ist gut konditioniert. Dieser Tage ist mir (wieder einmal) der schöne Merksatz eingefallen: Alles, was man mit einiger Konsequenz angeht, hat die Tendenz, sich zur Lebensaufgabe auszuwachsen. Könnte das zentrale Motto aller Archivarbeit sein.
F.E.
Hindernisse türmen sich auf. Um ein Beispiel aus unserem (der Zeitschichten-Autoren) Bereich zu bringen: sowohl größere Teile des AEG-Bildarchivs wie die technischen Akten der RRG sind im Lauf des Weltkriegs II unwiederbinglich verlorengegangen. Andere Firmen haben nie ein Archiv aufgebaut und weitergeführt – fragt mich nach den Gründen nicht. Rühmliche Ausnahmen gibt es genug, sicher. Aber wie steht es um das Bewusstsein derjenigen, die relevante Unterlagen ins Archiv hätten überstellen müssen? Manchen Archivbeständen sieht man an, wie (scheinbar oder anscheinend) zufällig sie zustande gekommen sind.
Irgendwann müssen wir einsehen, dass auch wesentliche Informationen verschwinden, sei es aus Versehen, aus Dummheit, aus Absicht, infolge „höherer Gewalt“. Das hat mit dem Brand der Bibliothek von Alexandria angefangen und mit dem Dreißigjährigen Krieg bekanntlich nicht aufgehört.
Man muss solche Zweifel einmal durchgestanden haben, um ein gewisses Durchhaltevermögen zu entwickeln. Wer ein- oder mehrmals vergessene Schlüsseldokumente gefunden, Zusammenhänge aufgedeckt hat, ist gut konditioniert. Dieser Tage ist mir (wieder einmal) der schöne Merksatz eingefallen: Alles, was man mit einiger Konsequenz angeht, hat die Tendenz, sich zur Lebensaufgabe auszuwachsen. Könnte das zentrale Motto aller Archivarbeit sein.
F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)