B77, TC-755, GX-630?
#1
Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich vor allem Viertelspurnutzer bin und meine einzige 26er die X-2000R ist. Immer wieder überlege ich den Fuhrpark der Großohren zu erweitern. Dabei geistern mir immer wieder die oben aufgeführten Kandidaten durch den Kopf. Sony und Akai punkten mit nahezu verschleißfreien Köpfen, Revox punktet mit Revox.

Revox lässt sich einmessen, auf eine Weise, die diese Bezeichnung verdient, wenn ich richtig gelesen habe. Das Viertelspursegment wurde jedoch als "ja, gibt es auch" behandelt.

Akai habe ich im Verdacht, dass sich zwar Bias und Pegel irgendwie hindrehen lassen, aber Kurbeln an der Entzerrung entfällt.

Tja, und Sony? Irgendwie mag ich Sony, weil damit alles begonnen hat. Aber Sony ist Sony. Wobei ich auch kein Geld habe mir noch erhältliche Revox-Ersatzteile zu kaufen, da sind die fehlenden Sony-Teile auch kein Problem. Wie sieht es mit der Abgleichelektrik aus? Ernstzunehmen oder Spielerei?

Oder sollte ich nach einem ganz anderen Kandidaten Ausschau halten?

Muss: 9,5 und 19, Viertelspur.
Sollte: Auch mit DP-Bändern keine Probleme machen (fleddern beim Stop aus Spulen oder so)
Darf: Verschleißfreie Köpfe haben, durch Timer zu steuern sein
Darf nicht: Nur auf Kundenwunsch gebaut werden.

Und bitte keinen Glaubenskrieg aus der Frage machen!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Zitat:niels postete
Muss: 9,5 und 19, Viertelspur.
Sollte: Auch mit DP-Bändern keine Probleme machen (fleddern beim Stop aus Spulen oder so)
Darf: Verschleißfreie Köpfe haben, durch Timer zu steuern sein
Darf nicht: Nur auf Kundenwunsch gebaut werden.
Die Anforderungen decken sich mit denen, die ich meistens an meine Bandmaschinen hatte.

OK, also:

- Was den reinen Nutzaspekt angeht, war ich mit Akai immer am zufriedensten. Die Maschinen waren im Schnitt die ausgereiftesten und zuverlässigsten, die ich besessen habe, und irgendwie hatte es auf mich immer ein beruhigendes Gefühl, beim Abspielen von Bändern nicht vor dem geistigen Ohr das Rieseln von Metallspänen der Köpfe und Gummipartikeln des Capstanriemens zu hören. :-)

Was ich Akai allerdings mit steigendem Baujahr vorwerfen muss, sind die deutlich sichtbaren Einsparungen beim Aufbau. Die Maschinen wurden (trotz immer mehr Technik) leichter, die Bleche dünner, der Plastikanteil stiegt. Das ganze macht sich wohlgemerkt in der Robustheit nicht negativ bemerkbar (da hatten die Akai-Ingenieure einfach ein glückliches Händchen), aber irgendwie fehlte mir vor allem bei meinen GX-635 und GX-636 immer der "Panzerbauweise"-Eindruck, den man z.B. bei der Sony TC-755 hat. Ansatzweise ist das auch schon bei der GX-630 der Fall.

- Stichwort Sony: Wie gesagt, die Großspuler sind vom subjektiven Eindruck der Materialqualität um Längen besser als die jüngeren Akai-Maschinen. So routiniert und erfahren konstruiert wie die Akais wirkte meine TC-755A auf mich aber nicht. Und klanglich hinkte sie bei 9,5 cm/s auch hinterher. Allerdings bekommt sie mit Preisen von üblicherweise 120 bis 150 € einwandfrei den Schnäppchen-Bonus.

- Revox: Für mich spielt die Viertelspur-B77 klanglich eine Liga unter Akai und Teac. Die Grundkostruktion ist insgesamt robust und alltagstauglich. Bei der B77 sind mir lediglich kratzende Kippschalter als Mangel in Erinnerung geblieben. Direktantrieb hat die Revox auch, also zumindest in dem Punkt zieht sie mit Akai gleich. Die Verarbeitungs- und Materialqualität erreicht nicht in allen Punkten das Niveau der Japaner. Die nichtrastende (und damit m.E. nutzlose) Pausetaste ist gewöhnungsbedürftig, ansonsten sind bei der B77 aber die meisten Bedienmängel des Vorgängermodells ausgemerzt. Preislich liegt sie allerdings deutlich über den anderen beiden Modellen.

Also, meiner Meinung nach: Zum Benutzen die Akai, für's Herz die Sony. Und um noch ein Modell zu ergänzen, auch wenn ich es nicht mag: Den besten Klang mit Viertelspur und 9,5 auf normalen (also nicht EE- oder FeCr-) Bändern hatte ich mit der Tandberg TD-20A. Von der solltest Du nur keinen wertigen Qualitätseindruck erwarten.

Doppelspielbänder funktionierten übrigens bei mir auf allen erwähnten Modellen einwandfrei.
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#3
@Niels

...den hochgezüchteten "Gut-Klang-Zauberer" mit relativ weichen Köpfen
hast Du ja schon (TEAC), warum also nicht "mal was anderes"?

Die Revox "klingt" nicht, sie bleibt beim Original (wenn sie i.O. ist). Damit
folgt sie eigentl. dem höchsten Anspruch, den man an das Aufnahme- &
Wiedergabe-Verhalten eines TBs stellen kann. (Voraussetzung dafür
ist natürlich, dass... ...dürfte bekannt sein.)

Kratzende Schalter u. Potis haben sie mit der Zeit alle (auch und vor
allem Akai und Sony), da tun sie sich alle nix.
Als Alternative zur TEAC würde ich ein Arbeitstier wählen, bei dem
der Preis sticht: also 755 oder 630.

Thema Tandberg: was den Klang angeht, stimme ich timo zu. Wenn
alles i.O. ist, klingt sie fantastisch. Kratzende Potis kenne ich von
ihr nicht, wohl aber hakelige, "ausrastende" Taster und einen
nicht unkritischen Bandpfad. Preislich allerd. B77-Niveau.

Andere Grossohren sind zwar technisch ebenfalls mit den
genannten Akai/Sony/Revox vergleichbar, aber zu selten - da gibt`s schneller E-Teil-Probleme. (Beispiel: Pioneer, Dokorder, ASC)

Weitere Argumente finden sich hier reichlich im Forum.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Danke, ihr beiden.

Mir ist noch etwas eingefallen, was für die Akai evtl. ein KO-Kriterium sein könnte: Lassen sich beide Kanäle getrennt aufnehmen/wiedergeben. Interviewsendungen nehme ich gelegentlich nur in mono auf und zudem habe ich immer mal wieder Vierspur-mono-Aufnahmen in der Hand und einen Verstärker mit Mono-Taste. Natürlich ginge auch abstöpseln eines Kanals bei Wiedergabe, ist aber einfacher einen Monitorschalter auf "Source" zu stellen.

niels
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#5
Zitat:niels postete
Mir ist noch etwas eingefallen, was für die Akai evtl. ein KO-Kriterium sein könnte: Lassen sich beide Kanäle getrennt aufnehmen/wiedergeben.
Getrennt Aufnehmen geht, die 630 hat die eigentlich bei allen größeren Akai-Modellen anzutreffenden "Rec Mode"-Schalter. Getrennt wiedergeben geht nicht, wenn ich mich nicht täusche (natürlich geht's, indem man ein "Line Out"-Kabel abzieht oder den Balance-Regler am Verstärker benutzt).
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#6
Zitat:niels postete
Tja, und Sony? Irgendwie mag ich Sony, weil damit alles begonnen hat. Aber Sony ist Sony. Wobei ich auch kein Geld habe mir noch erhältliche Revox-Ersatzteile zu kaufen, da sind die fehlenden Sony-Teile auch kein Problem.
Kommt doch wohl auf das Revox-Teil an, welches betroffen ist. ;-)

Bei mir stapeln sich so langsam die "Leichen".
Diese ständigen Defekte sind für denjenigen, der nicht schrauben, sondern nutzen will, einfach nur nervig.
Von den Großohren funktionieren nur noch die beiden A77. Ausgerechnet die beiden, schau an. ;-)
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#7
Weil es jetzt ernst wird mit der Suche, dir Frage, die sich schon häufiger gestellt hat: Was habt ihr für Preisschmerzgrenzen für die Geräte? Die Ebay-Kurse sind ja wohl am steigen. Die 630 sah ich z. B. für 170 aufwärts, die Revoces für 300 aufwärts.

niels
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#8
Hallo niels,
die Akai in gutem Zustand bis ca. 200,-Eur und B77 bis ca. 350,-Eur.
Als kleine Anregung,
ich habe eine GX 630 D, leider haben die Lager von der Tonwelle zuviel Spiel, es kommt zu Laufgeräuschen. Ich suche schon über ein Jahr lang nach Ersatzteilen... Es ist sehr ratsam eine 630 vor einem Kauf, auf störungsfreie Funtion zu überprüfen.
Meine Empfehlung wäre Revox, da hier die Ersatzteilfrage vernachlässigbar ist.
Außerdem lassen sich die Revoxmaschinen sehr gut einmessen und die guten technischen Dokumentationen sind sehr hilfreich.
Ich nutze eine GX 625 und eine A77 in Viertelspurtechnik. Meine A77, auf entsprechende Bandsorte eingemessen leistet bei 19cm/s natürliche Klangwiedergabe. Das würd mit einer B77 sicherlich genau so sein. Bei der Akai ist das nicht mit jedem Band möglich, vom Hersteller eingemessen wurde sie auf Maxell UD XL. Da die Servicefreundlichkeit zum Einmessen der Akais nicht so optimal ist, habe ich es bei den Werkseinstellungen gelassen und überprüfe höchstens die Kopfstaltsenkrechtstellung. Mit dem Maxell-Band bei 19cm/s wird ebenfalls eine natürliche Klangwiedergabe erreicht.


Viele Grüße
Klaus
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#9
Ich hab da mal eine Frage,
gab - gibt es für die PR 99 MKIII einen Kasten - Holzgehäuse !
Wurde von uns auf 9,5 - 19 cm /s umgebaut. Nun steht das gute Stück hinten Nackt so rum. Einbau im Rack - braucht zu viel Platz, im Schrank zu schade. Mit eine Verkleidung das würde mir gefallen.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#10
Nanu, Hermann hast du dich verpostet? Wo sollte die Frage denn hin?

niels
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#11
Danke, Klaus.

Der Preis für die Akai: Mit oder ohne NABs? Ist die 630DB regelmäßig teurer?

Ich würde auch am liebsten vorher ausprobieren, nur leider stehen die Kisten nicht "vor der Tür", die Fahrtkosten würden also den Verkaufspreis spürbar steigern. Da muss ich leider verschiedene Risiken in Kauf nehmen.

niels
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#12
Hi Niels,
bin ich hier nicht richtig unter FRAGE !
Hermann
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#13
Und@Niels:

Ich würde mich nochmal Deiner Teac annehmen. Aber möglichst wir beide gemeinsam. Dann machts wenigstens Spaß.....

Und ansonsten würde ich zur Einschußlöchermaschine GX635 greifen. Die sieht meines Erachtens noch einigermaßen schön aus. Die Teac X2000 übertrifft halt ALLE anderen Maschinen optisch um Längen.....

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#14
Hermann: Schon. Jedoch unter meiner Frage, welche der drei Geräte aus der Titelzeile meinen Ansprüchen am ehesten gerecht wird. Ich habe vermutet, dass es irgendwo einen Thread zu deiner Frage gibt und du versehentlich in der falschen Ecke gepostet hast. Im Zweifelsfall eröffne einfach einen neuen Thread.

Meine Anmerkung war auch keineswegs böse gemeint, ich war nur irritiert.

niels
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#15
Kein Problem damit.
Hermann
keep on rockin.
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#16
Zitat:Zelluloid postete
Und ansonsten würde ich zur Einschußlöchermaschine GX635 greifen. Die sieht meines Erachtens noch einigermaßen schön aus.
Es gibt eine seltene Variante der 635 ohne Einschusslöcher, zu sehen hier auf der Homepage von Frank Oomen. Die jetzt bitte noch in schwarz... das wär's.

Die 636 sieht, vor allem in silber, für mich zu glatt und in einigen Details leider auch ein bißchen billig aus.
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#17
Hallo Niels,

die original Akai NABs sollten dann dabei sein.
Bei den Angeboten zum Ersteigern werden oft Funktionen wie Play, schneller Vor- und Rücklauf, Aufnahme beschrieben, dennoch wird gern aufgrund des Alters jegliche Garantie, Rückgabe usw. ausgeschlossen. Oder gleich dazu geschrieben "Aufgrund des Alters wird dieser Artikel als defekt angeboten".
Erhöhte Laufgeräusche z.B.werden dann im Nachhinein nicht zu reklamieren sein. Freude verbreitet eine solche Bandmaschine nicht, also das Risiko ist doch recht groß, ohne Funktions und Sichtprüfung hier zu investieren.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei deiner Suche.

Viele Grüße

Klaus
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#18
Ich hatte mich gerade hinreißen lassen und wurde dennoch überboten, 222,22 war meine Schallgrenze für eine 630, die dann um einen Euro überboten wurde.

Die Lochplattenmaschinen werden doch aber noch deutlich höher gehandelt, wenn ich das richtig beobachtet habe, daher sind sie nicht mit im Rennen. Es sei denn, jemand möchte mir günstig eine anbieten.

Martin, es wäre natürlich prima, wenn wir es hinbekommmen zusammen in die Teac zu tauchen. Aber eine "zweite" Maschine wird einfach fällig.

niels
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#19
Nun ist es eine 755 geworden.

niels
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