Fragen zu BASF DPR 26
#1
Hallo,

ich habe beim stöbern unter meinen Bandbeständen noch ein originalverschweißtes BASF ferro super LH professional DPR 26 in der Länge 1281m (=220 min) gefunden. Hierzu folgende Fragen:

1) Ist dieses Band von seinen magnetischen Eigenschaften her identisch mit BASF/Emtec/RMG LPR 35?

2) Kann ich das Band problemlos auf meiner auf LPR 35 eingemessen Bandmaschine benutzen oder müßte die Maschine umgemessen werden)?

3) Ist mit Problemen im Betrieb durch das im Vergleich zum LPR 35 wesentlich dünnere Bandmaterial zu rechnen?

3) Ist mit altersbedingten qualitativen Einbußen zu rechnen, auch wenn das Band noch original eingeschweißt ist?

Für Hinweise bin ich wie immer dankbar!

Gruß
Tom
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#2
Lieber Tom,

die beiden Bänder sind verwandt, die Arbeitspunkte im Rahmen gegebener Verhältnisse gleich. Unter den Gesichtspunkten eines Liehabers/Amateurs/Dilettanten sind beide Bänder nebeneinanderher betreibbar.

Dass das dünnere Doppelspielband eine um etwa 1,5 dB verringerte Aussteuerbarkeit aufweist, wirst du wissen; man brät also nicht so 'rücksichtslos' drauf wie auf ein LPR 35, sondern hört noch genauer hin, was sich im Umfeld der 3 % Klirrfaktor tut. Dann sollten zufriedenstellende Aufnahmen möglich sein. Der Bandsalat liegt etwas näher als beim Langspiel- oder gar Standardband, weshalb sich auch gewisse Umsicht beim mechanischen Umgang mit deinem Fundstück empfiehlt. Dann sind wir aber durch.
Ein PDF-Datenblatt zum DPR26 hätte ich.

Hans-Joachim
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#3
zu 1) nein
zu 2) jein
zu 3) jein
zu 4) ja

DPR 26 ist ca. 30 Jahre alt und war damals schon problematisch (starkes schmieren -> DropOuts). Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solches Band heute überhaupt noch einsatzfähig ist. Also lieber erstmal ausprobieren ohne irgendwelche Einmesserei (die Unterschiede zu LPR 35 sind so groß nun auch wieder nicht und wegen einem einzigen Band?), und wenn's dann wider Erwarten doch nicht alles zuschmieren sollte, kann man's ja vielleicht doch noch bespielen.
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#4
Hallo,

ich hatte mal ein DPR, als es noch aktuell war auf 18er Spule. Es schmierte gleich am ersten Tage alles zu.

Allerdings besitze ich ein weiteres DPR 26, welches ich original verschweißt vor ein oder 2 Jahren erworben hatte. Es läuft ohne Probleme.

Viel Glück,

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#5
Nachdem mferencik jetzt doch genauer (und natürlich korrekt) in den Sachverhalt eingestiegen ist, schließe ich vielleicht doch besser die noch ausstehenden Detailinfos an, auf die ich oben -mal wieder irrtümlich- glaubte, verzichten zu können:

Das von mir angesprochene DP 26 (Fertigung seit 1996) ist eine gering verbesserte Version des von 1973 bis 1984 gefertigten DPR 26 LH. Man hob die Remanenz um gut anderthalb dB an, die Koerzitivität blieb gleich. Ob das Band schmiert, na ja, das wird man sehen müssen. Ansonsten würde ich nach Maßgabe der oben gegeben Hinweise zum Umgang de facto bedenkenlos dieses Band verwursten. Produktionen wird man ja auf Doppelspielband eher vermeiden, od'r?

Hans-Joachim
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#6
Na ja, für Produktionen setze ich meine Bänder eh nicht ein, ich möchte das Band jedoch gerne für längere Radio-Mitschnitte (2 Stunden) bei einer Bandgeschwindigkeit von 19cm/s einsetzen.

Das Band ist verpackt in dem klassischen schwarz-silber-schwarzen BASF Karton und sollte von daher nicht wesentlich älter als geschätzte 15 Jahre sein (und damit hoffentlich keine Schmier-Charge).

Ich werde mich einmal an die Empfehlung halten und das Band bei der Aufnahme leicht (also ca. 2db) untersteuern, mal schauen, wie's klingt!

Tom
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#7
´
Solche schwarz- silberne PVC- verpackte DPR26 (mit schönen, strichreduzierten Grafiken aus dem Studiobereich als Inlay) habe ich auch seit Mitte der 1970er Jahre im Bestand. Bei mir laufen sie ebenso anstandslos wie gleichaltrige LPR35, aber Klagen der Kollegen sollte man nicht ignorieren.

Es gibt durchaus Differenzen zwischen einzelnen Chargen, und das DPR26 war wohl ein Problemfall. Kann gut gehen, muß aber nicht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Du hast bis jetzt verschwiegen, oder ich habe es überlesen, auf welcher Maschine soll es laufen?

Auf eine professionelle Maschine solltest Du es nicht legen, weil da der Bandzug deutlich höher ist, als bei Heimaudio. Ansonsten sollte die Rezeptur so sein wie bei Band 35 µm von BASF. Nur das dünne Band kann man nicht so hoch aussteuern mangels Masse der Magnetpartikel. Wenn es Schmierband sein sollte, Tonne.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
Zitat:Frank postete
´
Solche schwarz- silberne PVC- verpackte DPR26 (mit schönen, strichreduzierten Grafiken aus dem Studiobereich als Inlay) .....
Von der Sorte auf Metall 26,5cm NAB-Spule habe ich auch im Bestand, weiterhin auch auf 18cm Dreizack-Metallspule und einige Bänder als Braun TB1025. Alle Bänder sind brauchbar, der Abrieb ist nicht überdurchschnittlich, jedoch ist es wegen der Dropout-Neigung eher etwas für 19,05cm/s

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#10
Info für Frank: es handelt sich bei der Verpackung um einen schwarz-silber-schwarz gestreiften Pappkarton, nicht jedoch um die siberfarbene PVC-Hülle, um einmal das Alter des Bandes etwas einzugrenzen.

Info für Thomas: das Band wird auf meiner Teac X-1000 laufen, dabei habe ich 19cm/s Bandgeschwindigkeit vorgesehen, um lange Laufzeiten in bestmöglicher Qualität nutzen zu können.

Gruß
Tom
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#11
´
Bei mir sind beide Verpackungen vertreten; Ärger macht keines der Bänder.

Ab nächster Woche sollten Zonal 848 Doppelspielbänder auch in Deutschland erhältlich sein. Das Zonal 848 ist ein rückseitenbeschichtetes Band. Es wird sowohl auf 26,5cm Spule und als Rohwickel mit 1480m als auch mit 740m auf 18cm- Spule konfektioniert angeboten. Somit ist es eine Alternative zum nicht mehr produzierten DPR26 und dem nicht rückseitenmattierten RMG PM975.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#12
Hallo Tom

Ich habe mir in den letzten beiden Jahren mehr als ein Dutzend gebrauchte LPR35/DPR26 gekauft. Sie stammen alle aus der silber-schwarzen Pappkartonära. Es handelt sich dabei um die älteren Typen, die noch einen schwarzen Papierring um die NAB Aufnahme besitzen. (Bei späteren Typen war der schwarze Ring aufgedruckt, danach gab es ihn gar nicht mehr).

Kein einziges dieser Bänder hat bisher Ärger gemacht. Ich habe sie allerdings vor dem ersten Einsatz immer ein einziges mal im schnellen Vorlauf durch ein Microfasertuch laufen lassen, um (wenig) losen Magnetstaub aufzunehmen. Die Klangqualität ist super und die Wickeleigenschaften fantastisch.

Das einzige DPR26, das schmiert, befindet sich ironischerweise auf einer schwarzen Grundig 22cm Metallspule, und war im (originalen) Lieferumfang einer gebraucht erstandenen Grundig TS 1000 enthalten.

Ich habe allerdings schon öfter gehört, daß gerade die 18cm Versionen des LPR /DPR Types häufig(er) zum schmieren neigen. Dazu vielleicht eine, aus einer eventuell verrückten Idee geborene, Frage an Hans-Joachim:

Kann es sein, daß Kleinspuler, die ja in der Regel mit niedrigen Banzügen operieren, das Band im Verhältnis so locker wickeln, daß Luftbestandteile und Feuchtigkeit leichter in die Breite des Bandmaterials eindringen können, was eventuell bei "hart" wickelnden Großspulern, die ja häufig mit 26cm Spulen bestückt werden, nicht so einfach möglich ist?

Mir ist von Studer Maschinen noch der Begriff des "Archivwickelns" im Gedächtnis, bei der das Band, wenn ich mich recht entsinne, mit reduzierter Umspulgeschwindigkeit und erhöhtem Bandzug aufgewickelt wurde. Der Begriff "Archivwickel" assoziert ja, daß damit wohl eine bestimmte Anforderung an die Langzeitlagerstabilität erreicht werden sollte.

MfG

Wolfgang
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#13
Hallo Wolfgang,

das kann für mein schmierendes DPR auf 18 cm Spule kein Argument sein. Ich konnte es gleich nach dem Auspacken schon nicht 5 Minuten ohne Probleme bespielen.

Es ist allerdings auch nicht so, dass die Lagen zusammenkleben. Das Band habe ich noch, ich müßte mal probieren, wie es sich jetzt verhält. Auf jeden Fall hat damals das mehrmalige durch ein Tuch laufen lassen bzw. die Grundig Filzröllchen eine wesentliche Besserung gebracht.

Das Band war auf 18 cm Metallspule und wurde in einer schwarzen Kunststoffkassette geliefert.


Band ab - Band läuft,

Rainer
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#14
Zitat:Openreel postete
......Mir ist von Studer Maschinen noch der Begriff des "Archivwickelns" im Gedächtnis, bei der das Band, wenn ich mich recht entsinne, mit reduzierter Umspulgeschwindigkeit und erhöhtem Bandzug aufgewickelt wurde. Der Begriff "Archivwickel" assoziert ja, daß damit wohl eine bestimmte Anforderung an die Langzeitlagerstabilität erreicht werden sollte.

MfG

Wolfgang
Der Archivwickel wurde notwendig, weil viele, wenn nicht alle Bänder amerikanischer Hersteller im schnellen Vorlauf grottenschlecht wickeln. So eine Spule mit ausgeschossenen Lagen stellt man sich nicht ohne Not ins Archiv. Also wurden die Maschinen mit auf "langsam" einstellbaren Vorlaufgeschwindigkeiten ersonnen, mit denen man auch ein Ampex- oder Scotchband einigermaßen zügig und trotzdem glatt auf die Spule bekam.

Das in Amiland Bänder auf Kern ungebräuchlich sind, dürfte ja bekannt sein.

Das 18er Bänder generell anfälliger sind, möchte ich nicht behaupten, mir sind Dutzende Ampex 407 verklebt, alles auf 26,5er Spulen. Das Revox 631- Desaster bezog sich auch nur auf große Spulen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#15
Der 1480-m-Rohwickel ist interessant. Passt der auf eine 26er-Spule?
Michael(F)
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#16
Ja, passt. Ist ja Doppelspielband und die 18er ist mit 740 m befüllt.
Das 840, Langspielband, gibt es auch auf Spule und Rohwickel, ich denke das es sich mit dem Doppelspielband analog (hihi) verhält.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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