Revox A77 MK III
#1
Hallo zusammen!
Nach zwei Wochen Nutzung der "neu" angeschafften A77 MK IV (4spurig) habe ich meinem Kollegen zum Kauf des gleichen Modells geraten. Er hat nun seit gestern eine MK III (4spurig).
Soweit alles in Ordnung, bis auf:
1. Beim Rückwärtsspulen und anschließendem Stop knatscht der rechte Wickelteller. Nicht gravierend, aber nervig. Kann mir jemand sagen, wie die Teller gebremst werden? Gibt es da einen Filz, der kein Filz mehr ist oder woher kommt das Geräusch?
In der Anleitung steht ja nun mal explizit, daß kein ölen, schmieren etc. vorgenommen werden soll... Zur inneren Wartung des Gerätes wird auf die Werkstatt verwiesen.
2. Bei der Aufnahme (das Thema wurde schon anderer Stelle behandelt, habe ich gelesen) tritt folgendes Phänomen auf: Seite A ist bespielt, Seite B gerade ein Stück aufgenommen, beim Probehören dringt nach Beenden der Aufnahme die Musik der A-Seite des Bandes hörbar hervor. Bei der Aufnahme selbst ist nichts von der Gegenseite zu hören.
Ist das normal oder ist/sind der/die Köpfe verstellt?

Danke für Eure Hilfe, der Marcus
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#2
Zitat:apple1984 postete
...
1. Beim Rückwärtsspulen und anschließendem Stop knatscht der rechte Wickelteller. Nicht gravierend, aber nervig. Kann mir jemand sagen, wie die Teller gebremst werden? Gibt es da einen Filz, der kein Filz mehr ist oder woher kommt das Geräusch?
In der Anleitung steht ja nun mal explizit, daß kein ölen, schmieren etc. vorgenommen werden soll... Zur inneren Wartung des Gerätes wird auf die Werkstatt verwiesen.
Die Wickelteller werden mit s.g. Bremsbändern gebremst, die einem Verschleiß unterliegen. Evt. Ist das rechte Bremsband hinüber. Du musst die oberer Kunstoffabdeckung entfernen, um daran zu kommen. Ist unten mit zwei Schrauben gehalten und oben nur geklippst.
Zitat:apple1984 postete
2. Bei der Aufnahme (das Thema wurde schon anderer Stelle behandelt, habe ich gelesen) tritt folgendes Phänomen auf: Seite A ist bespielt, Seite B gerade ein Stück aufgenommen, beim Probehören dringt nach Beenden der Aufnahme die Musik der A-Seite des Bandes hörbar hervor. Bei der Aufnahme selbst ist nichts von der Gegenseit zu hören.
Ist das normal oder ist/sind der/die Köpfe verstellt?
...
Das ist leider etwas unverständlich von Dir formuliert, aber ich denke Du meinst, dass bei Tonpausen die Rückseite des Bandes durchzuhören ist, oder? Das ist in anderen Threads hier schon mehrfach beschrieben worden. Bei Viertelspur hat die A77 ihre Probleme. Es kann aber sein, dass der Wiedergabekopf zusätzlich noch verstellt ist.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#3
Hallo Marcus,

zu den Bremsen: seid ihr sicher, daß das Geräusch von den Bremsen kommt und nicht vom Band? Das vielleicht etwas locker aufgespult wurde und dann, wenn der re. Wickel bei Stop gebremst wird, ein Stück durchrutscht?? Mich erinneret das, was Du beschreibst, eben an dieses Phänomen: nicht rückseitenbeschichetetes Band, locker aufgwickelt, und dann Stop aus schnellem Spulen macht an der abwickelnden Seite u.U. ein seltsamese Geräusch durch Durchrutschen......Das könnte also auch am Band oder an einem fehlerhaften Bandzug im Play-Betrieb liegen....

Ein gewisses Übersprechen der Gegenspuren in leisen Passagen ist bei Vierspurgeräten kaum zu vermeiden. Das müßte man sich anhören....

Viele Grüße
Frank
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#4
Danke für die schnelle Antwort, Michael.

Zu dem Durchhören habe ich jetzt noch Verständnisprobleme.
Ich möchte (aus Respekt vor der Maschine kombiniert mit meinen technisch völlig unzulänglichen Möglichkeiten) so wenig wie möglich an dem Gerät herumbasteln.

Also:
Solange auf beiden Seiten Aufnahmen bestehen, höre ich nichts durch.
Sobald (in diesem Fall gegen Bandende) die Aufnahme endet, also def. kein Ton mehr aufgenommen wurde, höre die die Gegenseite. Das Tape ist übrigens neu.
Wenn ich also Ruhe haben möchte, müßte ich doch nur die Aufnahme mit runtergeregeltem Eingangspegel bis zu Ende laufen lassen und gut ist. Oder nicht?

Schlimmstenfalls kann ich halt die Vierspur nur als Zweispur laufen lassen...

Gruß, der Marcus
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#5
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Das Geräusch der Bremsen ist ein häufig auftretendes Problem. Solange die Bremsen noch zuverlässig arbeiten, würde ich damit leben, denn das Neueinstellen ist eine fummelige Arbeit.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Ein bespieltes Band ist nicht mehr neu, sondern bespielt. In diesem Zusammenhang soll das heißen: Bevor das Band auf der in Rede stehenden Maschine bespielt wurde, war es neu und vor allem unbenutzt und unbespielt.

Es kann also ausgeschlossen werden, dass Reste einer vormals vorhandenen Aufnahme nicht gelöscht wurden und nunmehr durchzuhören sind. Gut.

Da Übersprechen ist ein prinzipielles Problem von Viertelspurmaschinen, das mal mehr, mal weniger stark auftritt. Es hängt von Bandgeschwindigkeit, Banddicke und Frequenz ab, sowie von der Präzision der Kopfjustage.

Über das Revox-Übersprechen gibt es widersprüchliche Darstellung: Von "katastophal" bis "dieses Problem ist mir unbekannt" wird von allem berichtet. Das kein Durchhören der Gegenspur auftritt, halte ich für unwahrscheinlich. Dies ist meine Meinung, die ich mir anhand der physikalischen Darstellung, die es hier im Forum gegeben hat, gebildet habe, sowie meine Praxiserfahrung. Meine Viertelspurer zeigen alle bei 19 cm/s ein Durchhören der Gegenspur. Bei hoher Aussteuerung und entsprechenden Frequenzen ist ein geringer, wenngleich deutlicher Ausschlag der Aussteuerungsanzeige zu sehen.

"Bei der Aufnahme selbst ist nichts von der Gegenseite zu hören." Also auch, wenn nur gelöscht wird, kein Signal aufgenommen wird?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Zitat:apple1984 postete

Also:
Solange auf beiden Seiten Aufnahmen bestehen, höre ich nichts durch.
Sobald (in diesem Fall gegen Bandende) die Aufnahme endet, also def. kein Ton mehr aufgenommen wurde, höre die die Gegenseite. Das Tape ist übrigens neu.
Wenn ich also Ruhe haben möchte, müßte ich doch nur die Aufnahme mit runtergeregeltem Eingangspegel bis zu Ende laufen lassen und gut ist. Oder nicht?
Ich interpretiere das so: Wenn auf beiden Seiten ein deutliches Tonsignal (in dem Fall Musik, nehme ich an) vorhanden ist, hörst du nichts von der Gegenseite nichts.

Hör mal genau hin, vorallem bei leisen Passagen. Wenn ein Übersprechen von der Gegenseite vorhanden ist (von dem ich schwer ausgehe), dann muß dies auch vorhanden sein, wenn auf der Abspielseite ein Signal aufgezeichnet ist, es fällt eben nur durch dieses Signal nicht auf.
Ürbigends: Die Gegenseite ist natürlich rückwärts zu hören.

Wenn's dann leise ist, hört man die Gegenseite besser, da sie vom Signal der Abspielseite nicht übertönt wird.

Wie schon mehrmals angesprochen ist dieses Übersprechen bei Viertelspur normal, solange es nicht stark ausgeprägt ist. Und wenn es dir nur bei Stille auffällt, ist es eigentlich nicht stark sondern m.E. normal.


Zitat:apple1984 postete
Schlimmstenfalls kann ich halt die Vierspur nur als Zweispur laufen lassen...
Das würde das Problem natürlich lösen, ist aber Quatsch da du 50% des Bandes verschenkst. Damit vereinst du Nachteile der Halb- und Viertelspurtechnik, nämlich kürzere Spielzeit, geringerer Dynamikumfang und höhre Drop-Out-Anfälligkeit.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#8
Hallo Marcus,

zu 1. würde ich erstmal die obere Frontverkleidung abnehmen und schaun was da Sache ist. Das ist wirklich einfach zu machen.
Solange sich beim Bremsen keine Schlaufen bilden müßte die Bremswirkung eigentlich gegeben sein. Frank hat recht, und ich würde auch nur äußerst ungern Einstellarbeiten an der Bremse durchführen wollen. Überprüfe auch mal die Befestigungsschrauben des Bandtellers und die Lage des Bremsbandes.

zu 2. kann es sein das das Band welches Du bespielt hast vorher im 2-Spurverfahren bespielt worden ist? Das könnte auch die Ursache sein warum Du die Gegenspur deutlich durchhörst. Ansonsten ist das "Durchhören" bei richtig eingestellten Köpfen sehr minimal.

Gruß
Jürgen
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#9
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Das Knarzen kommt gerne von verglasten Bremstrommeln. Wenn Du die Kiste auf hast, schau einmal drauf. Wie gesagt, ich werte das als Schönheitsfehler ohne Handlungsbedarf.

Vor Jahren habe ich mal eine A77HS für € 1.- ersteigert, die der Vorbesitzer mit dem Hinweis auf einen Bremsdefekt angeboten hat. Außer dem Knarzen (und jeder Menge Siff) war nichts defekt, nur das Plättchen aus dem Luftspalt des Löschkopfs gefallen. Bremse macht immer noch Geräusche, ansonsten läuft die Maschine gut.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#10
Soso, und das alles für einen laschen Euro ? Mann, da werd´ ich aber ein ganz klein bisschen neidisch.....waren da gerade alle anderen Server auf dieser Erde abgestürzt, dass da ansonsten keiner geboten hatte ?

Mein lieber Freund, hast Glück gehabt, dass ich das Angebot nicht gesehen hatte, da wäre sie entweder jetzt mir oder du hättest etwas weiter in die Tasche greifen müssen...... ;-)

Gönnerhaft wie ich aber nunmal bin, teile ich dir grosszügig mit: Sie sei Dir gegönnt.

Gruss vom grosszügigen
Thomas, der dann halt mal wieder seine ausgeleierte 300 Euro-B77-HS anschmeissen wird...grrr..... ;-)
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#11
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Na ja, es war nicht in der Bucht, es war im Wald, genau gesagt im Sherwood Forest.....

Und die Maschine muß längere Zeit im Kamin eine Frittenbude gehangen haben, dem Duft nach. Das Teil wieder sauber zu bekommen, war die meiste Arbeit.

Ich sach nur goldfarbig eloxierte Aluteile sach ich nur....
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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