Was gibt es noch an brauchbaren neuen Decks ?
#1
Hallo,

ich benötige ein Kassettendeck. Der Gebrauchtmarkt ist für mich recht unübersichtlich, da ich mich letztmals um 1990 mit dem Thema beschäftigt habe.

Daher meine Frage:
Was gibt es noch an neuen brauchbaren Kassettendecks zu kaufen ?

Ich war vor ein paar Wochen mal auf Suche bei Mediamarkt & Co, das war eher ernüchternd. Bis auf ein paar billige Doppeldecks habe ich nichts gefunden.

Mein Anforderungsprofil wäre:
- kein absolutes High-end-Produkt, aber solide, langlebige Qualität
- neu aufgenommen wird nur noch sehr wenig, Priorität daher im problemlosen Abspielen von gut erhaltenen Qualitätskassetten aus dem Zeitraum von ca. 1974 bis ca. 1995.

Verwendet wurden:
- in den Anfangsjahren ca. 1974 bis ca. 1983 vorwiegend Agfa- und BASF- Kassetten, sowohl Ferro- als auch viele Chromkassetten (BASF: die gelben und roten "LH" sowie oft die silbernen Chromdixid-Kassetten erster Generation, Agfa: meistens "Stereochrom", sowie ein paar grüne "Ferrocolor")
Diese Kassetten wurden damals mit einem hochwertigen Mono-Radiorekorder (kein Billigteil!) bespielt und klingen bis heute gut. Aufnahmen ohne Dolby. Viel 70er-Schlagermusik, vereinzelt auch schon Rock und Pop.

- von ca. 1983 bis ca. 1990 vorwiegend "BASF-Chromdioxid II", später auch "Chromdioxid Super II", vereinzelt auch TDK und Maxell-Chromkassetten, die mit einer Schneider-Stereoanlage (war zum Glück nicht die allerbilligste, für Schneider-Verhältnisse war sie gut, kostete 1983 stolze 1500 DM) bespielt wurden. Dabei wurde Dolby-B verwendet. Vorwiegend Rock und Pop der damaligen Zeit, viele aufgenommene LPs, aber auch viele gemischte aus dem Radio. Vereinzelt auch Überspielungen von MC auf MC, die sind natürlich verrauscht, aber damals als Jugendlicher schaute man halt aufs Geld ! Und in der örtlichen Leihbücherei gab es eben Kassetten zum ausleihen ....
Außerdem sind noch ca. 10 ORWO-Chrom-Kassetten dabei, die ich damals von einer Klassenfahrt in die DDR mitgebracht habe. Die finde ich übrigens erstaunlich gut.

- von ca. 1990 bis Ende der 90er Jahre vorwiegend BASF Chrom Super II sowie Maxima II, auch TDK SA-X sowie Maxell XL-II-S, aufgenommen mit einem recht guten AIWA-Kassettendeck. Vorwiegend Aufnahmen von CDs, vereinzelt von LPs. Ohne Dolby aufgenommen.

Leider habe ich vor ca. 2 Jahren meine Sammlung auflösen wollen und habe das AIWA-Deck verschenkt. Die Kassetten wollte ich damals auch hergeben. Bis vor kurzem war ich auch davon überzeugt, daß sie längst weg sind, habe sie jetzt vor ein paar Wochen in einem Karton verpackt im Keller meiner Eltern wiederentdeckt - die haben sie damals aufgehoben ! Glück gehabt.

Könnt Ihr mir helfen ?
Am liebesten wäre mir ein neues Deck.
Wenn es wirklich nichts vernünftiges mehr gibt, welches gebrauchte könnt Ihr mir empfehlen ?
Ich hatte an anderer Stelle nach einem Dual C 830 gefragt, das habe ich leider nicht bekommen.

Grüße
markus
Zitieren
#2
Mit etwas Glück kannst Du das Yamaha KX-393 noch im Handel finden. Es wurde bis letztes Jahr hergestellt. In "unserem" Saturn stand bis vor kurzem (und möglicherweise immer noch) ein Exemplar. Kostenpunkt, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, um 200 €.

Wie solide und langlebig so ein Gerät ist, kann ich nicht beurteilen. An den neuen Decks wurde im Laufwerksbereich immer viel Plastik verbaut. Das muss nicht, aber kann in der Beziehung ein Nachteil sein.

Zum Thema Gebraucht-Decks wurde hier schon einiges geschrieben:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=4511
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=7012
Zitieren
#3
Wer mir noch einfiele ist Tascam,
siehe http://www.tascam.com/catalogue;40,20.html oder CD/MC Kombilaufwerke von denen oder von Denon& Marantz.

Aber sonst wüsste ich außer einem TEAC Doppeldeck auch weiter keinen mehr. Baugleich gibt es auch noch von Onkyo.

Tascam 102 Einzeldeck http://www.tascam.com/details;8,20,1.html

Google wirft z.B. http://www.soundland.de/ als Händler aus (325 EUR)

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
Zitieren
#4
Das aktuelle Tascam 112 sollte u.U. vielleicht auch noch neu zu bekommen sein, da es erst vor Kurzem aus dem Programm genommen wurde.

http://www.soundland.de/catalog/product_..._id/208439

Allerdings hat dieses, genau wie das 102 nur zwei Köpfe. Hinterbandkontrolle ist also nicht möglich.

Ich glaube erst das 122 hat dann drei Köpfe.

Aber an Markus' Stelle würde ich mich nach gebrauchten Decks umsehen. Denn für 325 EUR bekommt man (fast) jedes Deck, das man sich wünscht, gebraucht (mal abgesehen von Revox und verschiedenen Nakamichi Typen).
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#5
Hallo Markus,

so ein YAMAHA Deck wie das KX-393 finde ich für Deine Zwecke sehr empfehlenswert.

Gerade weil Du so viele uralte Kassetten aus den 70er und 80er Jahren hast. Sehr viele YAMAHA Decks aus den 90er Jahren haben diesen "Play Trim" Regler, damit kann man die Wiedergabequalität älterer Aufnahmen ziemlich gut optimieren.

Ich hatte jahrelang das Problem, dass meine Aufnahmen oft bescheiden klangen, wenn sie mit einem anderen Tapedeck abgespielt wurden. In meiner ursprünglichen Sammlung waren die verschiedensten Aufnahmen (Zeitpunkt, Aufnahmegerät, Quelle, Bandmaterial), daher klangen nur noch die wenigsten gut auf einem bestimmten Wiedergabedeck. Als ich vor einigen Jahren die mir wichtigsten Aufnahmen auf CD konserviert habe, erzielte ich mit "Play Trim" ziemlich gute Ergebnisse!

Ich hatte seinerzeit (1998-2003) das Yamaha KX-690, das war natürlich das Spitzenmodell damals (und überhaupt das letzte wirkliche Topmodell von Yamaha), das hatte Hinterbandkontrolle, Dolby S usw.
Aber da es bei Dir überwiegend ums Anhören alter Aufnahmen geht, reicht auch ein kleineres (gebrauchtes) Yamaha der KX-3xx oder 4xx-Serie. Die neueren (ab 90er Jahre) haben meistens diesen "Play Trim" Regler.

Eine andere schlechte Erfahrung, die ich mit 70er Jahre AGFA und BASF machte, war die mechanische Stabilität. Bei mir neigten sie (altersbedingt?) häufig zu Schwergängigkeit, und manche neuere Decks schalteten sich dabei leicht mitten in der Wiedergabe ab. Was den Bandtransport schwergängigerer Bänder angeht, so machte ich hier die besten Erfahrungen mit soliden Decks aus den frühen 80er Jahren. Hier schnitten bei mir alle alten Yamaha-Decks gut ab, aber in Sachen Aufnahmequalität gab es bei den Yamahas der frühen 80er gewaltige Qualitätsunterschiede.
Da bei den alten 70er/80er-Jahre-Decks manchmal mechanische Teile (Riemen etc.) verschlissen sein könnten, würde ich eher eins aus den 90ern empfehlen, meine Wahl wäre hier Yamaha wegen des "Play Trim" Reglers.

Gruß
Michael
Gruß
Michael

Kassetten-Wiedereinstieg 2007 nach längerer digitaler Phase
Zitieren
#6
Hallo Gemeinde!

Was passiert bzw.wird technisch verändert beim Wiedergabebetrieb mittels "Play Trim" Regler?

Danke und Gruß
Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#7
Der Play Trim Regler soll Höhenverluste ausgleichen die durch anders stehende Tonköpfe bei der Aufnahme im Fremdgerät entstanden sind. Da der Regler nicht auf den Kopf Azimut wirkt sondern Entzerrung und/oder (?) Pegel verändert ist es immer ein Herumdoktern am falschen Ende. Der Sinn ist halt das Fremdaufnahmen ggfs. mit Dolby auch auf dem anders eingestellten Wiedergabegerät mit nur mässigem Höhenverlust abgehört werden können. Einen Pegelregler für die Dolby Aufnahmen hätte ich allerdings auch manchmal gerne gehabt.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste