Dänischer Flachmann: Beocord 1600
#1
In der Reihe "Ein Herz für Kleinspuler" möchte ich ein paar Worte über die dänischen "Flachmänner" aus der Beocord-Reihe verlieren.

Als letzte TB-Repräsentanten aus dem Hause Bang & Olufsen verliessen die
Beocord 1200 bzw. 1600 von 1970 bis 1973 die Produktionshallen.
(Darselbst neben der kompletten Bandmaschinen-Historie nachzulesen auf http://www.beocentral.com/categories/orr)
Danach war Schluss mit der Produktion von Bandgeräten - ahnte man
damals schon den Niedergang dieser Technik oder waren die Absatzzahlen der Beocords einfach nur zu klein?

Immerhin traue ich B&O zu, dass sie die Weiterentwicklung zu einer
elektronisch gesteuerten Bandmaschine zu Wege gebracht hätten, wenn es
denn „gewollt“ gewesen wäre.
So aber ist es bei dieser letzten, doch noch von viel Mechanik geprägten Geräteserie geblieben.

Dass die Bandgeräte aus dem Hause Bang & Olufsen hier im Forum selten
erwähnt werden, kann vielleicht auch darin begründet sein, dass sie ganz
allgemein in den „deutschen Wohnstuben“ der 70er Jahre recht selten
anzutreffen waren. Zum „biederen“ Wohnambiente des durchschnittlichen
Haushaltes mag damals eine Uher Royal besser gepasst haben. Vergegen-
wärtigt man sich dagegen die skandinavische Innenarchitektur, passte die
Beocord da ganz gut hin (und tut es eigentlich immer noch). Mehr noch wird
es aber am Preis gelegen haben, dass die Beocord 1600 nicht so häufig
gegriffen wurde. Immerhin war „man“ ja Hoflieferant des dänischen
Königshauses und wer so hochwohlgeborene Persönlichkeiten zu seiner
Klientel zählen darf, langt da schon mal extra zu. Schliesslich sind ein
Listenpreis von etwa 1400,- DM (1972) für einen einmotorigen Kleinspuler
mit Kombikopf kein Pappenstiel gewesen. Darüber kann eigentlich
auch der „OnBoard“ Stereo-Verstärker nicht hinweg täuschen. So etwas gab
es bei Uher auch, wenn auch nicht direkt mit dem HiFi-Verstärker der B&O
vergleichbar. Dafür gab es bei Uher aber je nach Modell Monitor-
Lautsprecher .
(Den Preis-Leistungs-Vergleich zu anderen Herstellern wie Akai, Sony oder
Philips mag ich hier gar nicht anstellen – die produzierten auch in einer
anderen Liga).
Dies alles gab es bei der Beocord nicht, dafür aber eben „jede Menge
Design“.
Nicht umsonst sind seit jeher Spötter der Ansicht, Produkte von B&O
verdienen nicht „5 Ohren“ (= die höchste Auszeichnung eines bekannten
HiFi-Magazines) sondern „5 Augen“!

Ganz sooo negativ sehe ich die Eigenschaften von B&O Geräten aber nicht.
(Wer schon mal einem Beogram Tangentialläufer bei der Arbeit zugehört hat,
weis was ich meine - ist aber ein anderes Kapitel)

Die Beocord 1600 z.B. bringt immerhin alle Funktionen mit, die eine
vollwertige „Leistungs- und Steuerzentrale“ einer HiFi-Anlage besitzen muss,
bzw. damals besitzen musste. Man sollte bei der Nutzung des Verstärkers
allerdings wissen, dass der Phono-Eingang nur für Kristalltonabnehmer aus-
gelegt ist. MM-Tonabnehmer erfordern einen separaten Vorverstärker.

Darüberhinaus musste sie sich hinsichtlich ihrer elektrischen Daten nicht
verstecken und lag damals so in etwa auf Saba TG, Grundig TK und Uher –
Niveau.

Die Daten habe ich hier einmal in Kürze entsprechend den Hersteller-
Angaben zitiert. Testberichte liegen mir leider nicht vor. Eigene Messungen
habe ich gar nicht erst angestellt – immerhin ist meine Kiste aus x-ter Hand
und eine Revision mit „allem Drum-und-Dran“ lohnt sich für mich nicht.
Messungen an einer unrevidierten Maschine bringen aber höchstens den Ist-
Zustand zu Tage, nicht mehr (und nicht weniger...). Für mich braucht sie
aber auch gar keine Bench-Mark zu bestehen – sie gefällt mir einfach nur
und bereitet dem Sammler in mir auch eine gewisse Freude.

Technische Daten der Beocord 1600 (1200 nahezu baugleich, jedoch ohne Verstärker):

Spuren: 4 Spuren
Bandgeschwindigkeiten: 9,5 und 19 cm/s
Max. Spulendurchmesser: 18 cm
Antriebsart: 1 Motor
Kopfbestückung: 2 Tonköpfe
Eingänge: Mikrofon: 0,8 mV, 50-200 Ohm, symmetrisch
Radio: (low) 2,5 mV, 47 kOhm
Radio: (high) 70 mV, 1 MOhm
Reserve: 60 mV an 470 kOhm
Ausgänge: Kopfhörer: 3 mW an 1000 Ohm
Radio: 1 Volt an 25 kOhm
Verstärkerausstattung: 2x10 Watt (Sinus)
2x20 Watt (Musik)
(nur bei Beocord 1600)
Aussteuerungsanzeige: 2x VU-Meter
Lautsprecherbestückung: ---
Frequenzgang: 9,5 cm/s: 40 bis 16000 Hz
19 cm/s: 30 bis 20000 Hz +/- 2 dB
Höhenaussteuerbarkeit: ---
Klirrgrad: < 5 % (333 Hz, Vollaussteuerung, 19 cm/s)
Übersprechdämpfung: 60 dB (1 kHz, gegensinnige Doppelspuraufzeichnung)
45 dB (1 kHz, Stereo-Betrieb)
45 dB (1 kHz, gegensinniger Stereo-Betrieb)
Fremdspannungsabstand: >50 dB (Vollaussteuerung)
Ruhegeräuschspannungsabstand: 65 dB (Vollaussteuerung)
Gleichlaufschwankungen: 9,5 cm/s: 0,2 %
19 cm/s: 0,15 %
Max. Abweichung der mittleren Geschwindigkeit: < 1%
Löschdämpfung: > 70 dB
Vormagnetisierungs und Löschfrequenz: 100 kHz
Dämpfung einer Spur durch Löschen der anderen: ---
Abmessungen (BxHxT in mm): 440x147x330
Gewicht: ca. 11 kg
Unverbindlicher Richtpreis: 1195,- DM (Beocord 1200)
1490,- DM (Beocord 1600)
(1972)
Besonderheiten: HiFi-Stereo-Tonbandgerät in extremer Flachbauweise.
Senkrecht-Betrieb oder hängend an der Wand zu plazieren. Hyperbolisch
geschliffene Tonköpfe. 4-Kanal-Regie-Mischpult mit Flachbahnschiebern.
Fotoelektrische Bandendabschaltung. Geschwindigkeiten elektrisch
umschaltbar.
Ausführung: Teak, Palisander, Eiche. Beocord 1200 auch in Schleiflack weiß
lieferbar.

Mehr zu lesen und zu sehen gibt es auch auf Rolands schöner Beocord-Seite,
die auch ein paar tolle Fotos zeigt.

Da bei meiner Maschine an den Innereien etwas zu richten war, habe ich
mich hier (nicht zuletzt auf Wunsch eines interessierten Forumsmitglieds)
vor allem auf Innenansichten beschränkt.

Kaum das Gehäuse geöffnet, offenbahrt sich das Attribut an den Flachbau:
drangvolle Enge im Innern. Einen „grossen Service“ an einer so kompakt
aufgebauten Maschine mag man seinem ärgsten Feind nicht wünschen.
(Fairerweise sei erwähnt, dass in einer Royal de Luxe auch eine
Menge drinsteckt. Eine Akai GX77 dürfte noch „schlimmer“ sein. Kleinspuler
sind nun mal keine „Mannschaftszelte“!.)

[Bild: Beoc1600_topview.jpg][Bild: Beoc1600_rearview.jpg]


Immerhin lässt sich die obere Frontplatte mit einem Handgriff entfernen, da
sie nur eingeklickt ist.
Auch das Bedienfeld ist nach Abziehen der Knöpfe leicht zu lösen. Lediglich
der Laufwerksknopf ist mit einer Madenschraube gesichert.

Für eine gründliche Tonkopfreinigung muss zumindest die untere Front runter – anders kommt man an den Kombikopf (von Bogen) nicht vernünftig
ran bzw. kann das Reinigungsergebnis nicht begutachten.

Das Chassis lässt sich dann aus der Holzzarge herausnehmen, nachdem die
Rückwand entfernt und die 4 Schrauben in den Zargenecken gelöst werden.

Von hinten gesehen auf der linken Seite liegt die Netzversorgung – sie war
der Grund für mein Eindringen ins Innere der Beocord. Hatten sich doch
aussen an der Zarge bereits verräterische Spuren von ausgelaufenen Elkos
gezeigt.

[Bild: Beoc1600_Elkos.jpg]

Dummerweise sind die Elkos mit Blechschellen befestigt – da neue Bauteile
nur noch halb so gross sind, muss man sich entweder neue Blechschellen
biegen oder Tricks anwenden, die Elkos wieder zu fixieren. Eine Möglichkeit
ist z.B. die Verwendung von Blechschellen für Kabelrohre (aus der
Hausinstallation) – die gibt es allerdings nur in einigen genormten
Durchmessern (9,13,16,21 usw).

Will man die beiden Capstanriemen tauschen, ist die Kopfträgereinheit
mitsamt Andruckrolle und Bandführung zu entfernen. Vorher muss, wie auf
folg. Foto zu sehen ist, die Platine mit den Schiebepotis entfernt werden.

Die Kabel an dieser sind zum Glück gerade so lang, dass man sie nach Lösen
der Befestigungsschrauben wegklappen kann. Reicht dies nicht, muss
gelötet werden, denn Steckkontakte sucht man in der Beocord vergebens.

[Bild: Beoc1600_headbank.jpg]

Die Demontage der Kopfeinheit erfordert Zeit und Geduld. Der Schwenkarm
mit der Andruckrolle ist über Blechteile mit dem Lauwerkshebel bzw. dessen
Kulissen verbunden. Für die Einzelteile sollten diverse Behälter bereitgestellt
werden. An „vorher“ Fotos sollte man nicht sparen, damit es beim „nachher“
keine Überaschungen gibt (Aber das kennt man ja von anderen Geräten...).

Die verwendete Gummimischung scheint aber so gut zu sein, dass dieser
Akt nicht allzu oft vollführt werden muss. Bei meiner Maschine jedenfalls
sind die Riemen noch OK und auch die Antriebsrollen sehen noch fast wie
neu aus.

[Bild: Beoc1600_wheels.jpg]

Dem Kopfzustand kann man indes eine Abnutzung ansehen – am geringen
Gebrauch kann der gute Rollenzustand also nicht liegen. Auch die
Capstanrolle ist substanziell gut in Schuss gewesen – den fetten braunen
Belag entfernte ich wie immer mit Spülmittel-Lösung in mehreren
Arbeitsgängen.


[Bild: Beoc1600_capstan.jpg]

Ebenfalls „angefressen“ sind bei meinem Maschinchen die feststehenden
verchromten Ein- und Auslaufführungen. Sie lassen sich aber drehen, sodass
man dem Band wieder eine unversehrte Seite zuwenden kann.

Im Gegensatz zu den Gummiteilen glänzen die (wenigen) Kunststoffteile
nicht unbedingt durch Langzeitstabilität. Wie Roland schon auf seiner
Beocord-Seite schreibt, verspröden diese mit der Zeit – und er hat Recht
damit. Wer nicht unbedingt muss, sollte die Finger von den Kunststoffteilen
lassen. Das gilt auch für die beweglichen Bremsband-Ärmchen,
die Bremsband-Teller (gut zu sehen unter den Bandtellern) sowie für diverse
Platinenhalter.

[Bild: Beoc1600_side_right.jpg]

Die Bremsen sind ohnehin primitiv genug – ein Kunststoffbruch führt da
allzu leicht zur Unbrauchbarkeit der Maschine.

Zum Glück lassen sich die Bremsband-Nuten in den Tellern auch im
montierten Zustand befriedigend gut reinigen. Will man die Teller zwecks
Lagerschmierung ausbauen, muss man die kleinen Sicherungsringe der
Tellerachsen (von der Rückseite her) entfernen. Der rechte (angetriebene)
Teller ist soweit direkt zugänglich wenn man das Antriebsrad entfernt. Für
die Demontage des linken Tellers müssen die beiden Steuerplatinen
weggeklappt werden.

[Bild: Beoc1600_boards_open.jpg]

Die Kraftübertragung der Tasten zu den Schiebeschaltern auf den Platinen
erfolgt über eine Art Kipphebel – hier ist zum Glück also nichts
abzuschrauben.

[Bild: Beoc1600_switchb.jpg]

So liess ich denn auch das „mächtige“ Verstärkerteil, das oben quer über
den Tellern angebracht ist, an seinem Ort. Zwar wollte ich diesem auch „zu
Leibe rücken“ aber ein Blick auf die rissigen Plastikhalter stoppten mein
Vorhaben. Erst wenn die Endstufe keinen „Mucks“ mehr von sich gibt, werde
ich das angehen. Dann allerdings müssen die Halter entfernt werden, denn
der Verstärker (Bestückungsseite) steckt im U-förmigen Kühlkörper drin.

[Bild: Beoc1600_Amp.jpg]



An weiteren erwähnenswerten Detaillösungen gibt es die Umschaltkontakte
für die Bandgeschwindigkeit (die sich als „Kontaktbank“ unter dem linken
Teller darstellt).
Hat man den Teller einmal abgebaut, sollten die Kontakte bei der
Gelegenheit direkt mit gereinigt werden. Bei montiertem Teller ist da
schlecht beizukommen.

[Bild: Beoc1600_speed_contacts.jpg]

Ferner die fotoelektrische Abschaltung, die einem Relais den Schaltimpuls
liefert. Die Magnetspule zieht dann ein Halteblech an, welches den
Laufwerkhebel (über eine Blechkulisse) entriegelt und so zum Stop führt.

Da die „Bettung“ der hängenden VU-Meter (sehr schön mit B&O -Logo) aus
Schaumgummi ist und dieser mit der Zeit zerfällt, habe ich sie aus den
Sitzen gehoben und ... ...siehe da...(sh. Foto).

[Bild: Beoc1600_VUs.jpg]

Wenn das die Königin gewusst hätte!


Mit ein wenig dünnem Schaumstoff „schnitzt“ man sich das Bett wieder neu
(...für die nächsten paar Jahre).

Wieder zusammengeschraubt tut die schlanke Beocord ganz grazil.

[Bild: Beoc1600_complete.jpg]

Mit ihren nur 147 mm Bautiefe und den dafür vorgesehenen Halteösen auf
der Rückseite war sie damals tatsächlich auch für die Wandmontage
vorgesehen (wie zeitgenössische B&O-Receiver übrigens auch).
Ich werde der gealterten Rückwand dies jedoch nicht zumuten... ...wer weis,
was passiert, wenn eins meiner Kinder die Türen schlägt und am Ende nur
noch das rückwärtige Plastikteil an der Wand hängt.
Ausserdem stört mich ein wenig, dass an fast jeder Seite Buchsen
angebracht sind (was ein Zugeständnis an den Kompaktbau ist.) Voll
verkabelt sieht das auf der Wand dann doch etwas merkwürdig aus, wenn
überall „Strippen“ herausgucken. Im Regal fällt das weniger auf, ist
allerdings etwas umständlich (z.B. Kopfhörerbuchse von der Seite etc.).

Ansonsten bieten die Bedienelemente der Beocord keinen Anlass zur Kritik.
Die Tasten sind gross genug, alles übersichtlich angeordnet und wer sich
nicht auskennt, schlägt im Quick-Guide (im Pixi-Buch-Format - wirklich
drollig) nach.

[Bild: Beoc1600_manuals.jpg]


Ein wenig Zuwendung braucht an meiner 1600 noch die an einigen Tasten
abgenutzte Beschriftung und die serienmässige Abdeckhaube. Ein neuer
Kopf täte ihr sicher auch gut, aber für`s ernsthafte Tonbandeln ist meine
Beo ohnehin nicht ausersehen – also schau'n wir mal.

Schlussendlich bin ich froh, den dänischen „Flachmann“ in meiner
Sammlung zu haben – er ist, wie heisst es doch so schön, „mal etwas
Anderes“.

Weitere Fragen zur 1600 kann ich Euch erst in einigen Tagen beantworten,
da ich „mal eben“ auf Reisen muss (die Pflicht ruft). Wer jedoch
sachdienliche Hinweise zur Erwerbsquelle eines Schaltplanes geben kann,
möge mir bitte eine Nachricht zukommen lassen – es sei ihr/ihm gedankt.

Herzl. Grüsse & gute Nacht




* EDIT: sachl. Fehler korrigiert *
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#2
News:

- Schaltplan der 1600 (und 1200) ist mittlerweile vorhanden;

- eine 1200er als E-Teile-Träger ist ebenfalls mittlerweile vorhanden;

...nun steht weiteren "Basteleien" nichts mehr im Wege.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Hallo Peter,
auch nach all der Zeit lohnt sich die Anfrage:

An meiner Beocord 1200, die ich jetzt nach Jahren hervorgeholt habe, fehlen die silberne Knopfabdeckung des Zählwerkes und ein hinterer Klappfuß. Solltest Du (natürlich auch andere Teilebesitzer im Forum) mir damit - selbstverständlich gegen einen Obulus - dienen können und wollen..... nur her damit.



Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#4
Hallo!

Beocord 1200 und Beocord 1600 sind in D relativ selten anzutreffen.
Umso mehr war ich verwundert, daß vor 14 Tagen kurz vor Mitternacht
meine Frau ein Tonbandgerät entdeckte und mich darauf aufmerksam
machte.

Nun hatte ich auf dem Weg zum Bahnhof, um meine Frau abzuholen,
im Halbdunkel einen "Plastikkasten" registriert, der zwei Häuser weiter
an der Hauswand stand. "Da hat wieder ein Schlawiner seinen alten
Plattenspieler einfach auf den Gehweg gestellt, weil er zu faul war den
Wertstoffhof aufzusuchen." So dachte ich und eilte weiter. Und auf dem
Rückweg sah ich ob der Bemerkung meiner Frau nach, um was es sich
da handelt. Groß war meine Überrschung, daß es sich um ein B & O
Tonbandgerät handelt. Es sah ziemlich abgewrackt aus (die obere Alu-
Abdeckung fehlte und ein abgeschnittete Netzkabel verhieß nichts Gutes).
Der aufgelegte Plastikdeckel war unversehrt. Das gab den Ausschlag, es
zu greifen und im Keller zu sichern. Tags darauf sind wir für 1 Woche
nach Würzburg abgerauscht...

   

Wieder daheim, z. z. (ziemlich zügig) das TB in Augenschein genommen.
AHA, ein Beocord 1600. So, so. Sehr flach und trotzdem ein ziemliches
Gewicht.
Was tun damit? Ach, im November ist Nordtreffen. Da nehm´ ich´s mit
und verschenke es dort. Wird sich schon ein Abnehmer finden. Vorher
wird´s gründlich untersucht.

Mechanisch ließ sich alles bewegen. erst einmal keine weiteren Fehlteile
entdeckt. Genug Motivation, das abgeschnittene Netzkabel zu verlängern.
Ein alter Fön wurde seiner Anschlußschnur beraubt und mittels Lüsterklemmen
verbunden. Mutig eingeschaltet und nichts oder Rauchzeichen erwartet.

   

Weit gefehlt! Licht an, Motor läuft ruhig vor sich hin und schneller Vor-
und Rücklauf bewegen die Spulenteller. Auch das Zählwerk läuft munter
mit und läßt sich auf Null stellen. Nur die play-Funktion will einfach nicht
einrasten. OK, die Lichtschranke hatte ich übersehen. Schnell die 3 Stock-
werke Altbau nach oben gehechelt und ein 4-Spurband nebst Leerspule
gegriffen und wieder in den Keller gespurtet. Band druff -> play-Funktion
und Bandtransport sind OK. Ach ja, die beiden VU zappelt munter vor sich
hin. Ton gibt das 1600 keinen von sich. Da hatte ich bei der Rundum-Anschau
doch zwei LS-Buchsen gesehen.

   

Lautsprecher mit passenden Steckern sind natürlich oben. Bandgerät unter den
Arm geklemmt und auf meinen "Spieltisch" im Wohnzimmer verfrachtet. Sowieso
gemütlicher als der Keller... Der Einfachheit halber zwei Blaupunkt-Auto-Kugeln
angeschlossen und vorsichtig die Schieberegler hochgeregelt. YESSSS! Stereo-
wiedegabe einwandfrei und bei neutralen Klangstellern etwas basschwach (liegt
an den Kügelchen).
Gut, es lohnt also, das B&W Solid Verticale Subsystem zu aktivieren (Dank Matthias
M. sind die beiden Bass-LS wieder besickt und spielen einwandfrei). Jetzt läßt
sich die Wiedergabequalität sehr viel besser beurteilen. Bei 19cm/s braucht siech
das 1600 nicht hinter RdL & Co. verstecken. Bei 9,5cm/s gibt´s die bekannten
Abstriche, aber alles ähnlich wie bei den vorgenannten TB.
Mehrere Stunden Dauerbetrieb überstand das 1600 bei gleichbleibendem leisen
Lauf. Für einen Ein-Motorer wirklich geräuscharm. Alles noch im "Liegebetrieb".

Am nächsten Tag die Senkrecht-Position ausprobieren wollen. Weitere Fehlteile
entdeckt. Die schwarzen Gummiproppen sind nicht dabei. Auf die Schnelle aus
Maschinenschraubenabdeckungen zwei Halter geschnitzt. Nun kann der Senkrecht-
betrieb ausprobiert werden. Alles wie vorher.

   

   


HALT, nicht ganz. Mit der Tasten-Betätigung muß man aufpassen, das 1600 nicht
von der glatten Tischplatte zu schieben. Eine Hemmung der spillerigen Füßchen ist
praktisch nicht vorhanden. Vor allem, wenn man die mit erheblichem Kraftaufwand
zu drückenden Aufnahmetasten betätigt und gleichzeitig den Knebel auf play stellt.
Da muß dringend Abhilfe her. Wäre schade um das 1600, denn es funktioniert ein-
wandfrei. Auch die Probeaufnahmen mit 19cm/s sind sehr gut. Prima!

   

   

Einige Tage später begutachtet Niels (wir waren im CC-Flöz) das 1600. Da er wissen
will (ich auch), wie der rechte Bandteller bei play in Funktion gesetzt wird, muß die
Rückwand ab. In dem angeklebten Tütchen ist der Schaltplan. Fein! Die angeklebten
Pertinaxplatten dagegen haben ihre Haftung verloren und werden neu verklebt. Jetzt
ist der Blick auf die Rückseite frei und wir können unseren Wissensdurst befriedigen.
Der Pabst-Motor trägt den Aufdruck 10.70. Vermutlich sein Herstellungsdatum. So
könnte das 1600 im Jahre 1971 produziert worden sein.
Innen sind ziemliche Korrosionsspuren auf diversen Metallteilen. Aber nicht besorgnis-
erregend. An einer Platine wurde nachträglich herumgelötet. Lose Lötreste gefunden
und entfernt, bevor sie verspätet zu Kurzschlüssen führen. Deckel wieder drauf.

   


Den PA-Betrieb (Vollverstärkerfunktion) habe ich natürlich auch getestet und für gut
befunden. 2 x 20W Musik sind mehr als genug für die Verticale.

   

Mangels der Abdeckung über den Bandtellern, schaue ich immer auf die Innereien des
1600. So auch auf den halb abgefallenen SN-Zettel. Muß neu verklebt werden. Zur
Tat geschritten. Doch halt, was ist das? Darunter ein weiterer SN-Zettel. Während
oben "Serie 83" steht, so steht darunter "Serie 80". Grund genug, den oberen Zettel
vorsichtig ganz abzulösen.

Donnerwetter! Aber, seht selbst und bildet Euch Eure Meinung dazu.

   

Was hatte ich noch mit dem 1600 vor? Verschenken beim Nordtreffen? Für alle Teilnehmer
in spe, daraus wird nichts. Habe den Flachmann lieb gewonnen. Auch wenn er nicht in
mein Beuteschema paßt, er bleibt vorerst bei mir.

Einige Dokumente habe ich aus Gerät und www schon bekommen. Fehlt nur noch die BDA.
Und natürlich Alu-Abdeckung und die beiden Gummi-Proppen. Wer kann mir gegen Entgelt
da aus der Patsche helfen? Bitte ´ne PN schicken...

Viele Grüße
Wolfgang
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#5
Ergänzung

Bei mir fristete bereits seit Jahren eine B&O Beocord 1200 ihr Dasein im dunklen Kämmerchen. Die Fundsache von Wolfgang hat sie mich wieder hervorholen lassen.

So günstig wie Wolfgang bin ich nicht rangekommen, ich habe sie in der Bucht ersteigert. Als UHER Fan wollte ich die damals eigentlich garnicht haben. Aber da hier alle von den tollen Markengeräten redeten, habe ich dann dezent mitgeboten. Der Name B&O hatte zu dem Zeitpunkt in meinen Ohren einen ähnlichen Klang wie z.Bsp. Revox und Tandberg. Umso erstaunter war ich als ich die Beocord 1200 für, ich glaube, € 25,- incl. Versand bekam. Und das in einem optisch passablen Zustand. Ich glaube ich habe damals nur kurz den Netzschalter betätigt und Vor-, Rücklauf und Play betätigt. Danach gings für Jahre ab ins Spind.

Jetzt ist sie hervorgeholt und ich schaue genauer hin. Die von Wolfgang schmerzlich vermissten original Gummiteile zum Senkrechtbetrieb sind dabei und nicht verhärtet. Die Haube ist ohne Risse und Sprünge aber mit Schleif- und Putzspuren. Ich bin guter Hoffnung, diese wegpolieren zu können. An beiden seitlichen DIN- Buchsen gibt es starke Abbrüche, sie müssen erneuert werden.

   

Wolfgangs 1600 hat hinten DIN-Buchsen und natürlich auch DIN Lautsprecherbuchsen (Strich-Punkt). Er hat die 1600 mit eigenem Verstärker. Meine 1200 hat DIN-Buchsen und parallel verdrahtete Cinch - Anschlüsse.

   

Auf dem Pabst-Motor war das Auslieferungs- oder Herstellungsdatum mit März 1972 gestempelt. Es ist also ein spätes Modell. Das kann ich jetzt allerdings nicht mehr beweisen, da ich diesen Aufdruck durch einen unbedachten Reinigungsversuch entfernt habe.

Elektrotechnisch hat Peter die weitgehend identischen Modelle 1200 und 1600 bereits beschrieben, dem kann ich nichts hinzufügen. Zumindest das 1200 ist meiner Ansicht nach relativ aufgeräumt.. Eine RdL ist da verbauter.

Wolfgang wies mich darauf hin, daß bei seiner 1600er die Spurwahlschalter sehr schwergängig sind. Im Senkrechtbetrieb schiebt man das Gerät ohne von hinten dagegen zu halten, quer über den Tisch wenn man die Schalter betätigt. Bei meinem ebenso. Schuld sind die beiden langen A/W Umschalter auf den Platinen, die über klavierhammerähnliche Hebel betätigt werden.

   

Hält man die Schieber fest, sind die Hämmer sehr leichtgängig. Ursache der Schwergängigkit sind also die Schieber selbst. Ich habe jeweils eine Rückholfeder entfernt. Es funktioniert dann mit sehr viel weniger Kraftaufwand.

   

Das Gerät ist insgesamt verstaubt und mußte gründlich gereinigt werden. Es war auch schon in Reparatur, das sieht man an der Bestückung der beiden identischen Platinen mit Bauteilen verschiedenenr Hersteller. Auf einem Kondensator klebt noch ein Preisschild. Er hat keine dänischen Kronen sondern Deutsche Mark gekostet.

   

Die Gummibeläge der verschiedenen Antriebsräder und der Bandandruckrolle sind alle ok, nicht brüchig, bröselig oder hart. Drei Elkos, die bereits optisch Fehlfunktion signalisierten (graue Rödersteins mit weißlichen Belag) habe ich getauscht ohne zu messen.

   

Die Wiedergabe eine 13er Spule über Kopfhörer mit einer Vollspuraufnahme bei 19cm/sec ist zu langsam. Die Umschaltung der Geschwindigkeit erfolgt über einen Mechanismus der letztlich den Motor schaltet. Die Mechanik ist unterhalb des linken Tellers, der elektrische Schalter unter diesem Teller. Die "Schaltwippe" hing durch verharzten Fettes absolut fest. Zum Lösen mußte ich das Teil in einen Schraubstock spannen.

   

   

Der kleine Verstärker für den Kopfhörerausgang befindet sich rechts auf der Reglerplatine. Den kann ich mit dem rechten Schieberegler voll ansteuern ohne mir den angeschlossenen Sennheiser HD 414 wegen zu großer Lautstärke vom Kopf reißen zu müssen. Das scheint mir nicht ganz ok, sprich zu leise zu sein.

Schneller Vorlauf mit Band funktioniert, Rewind macht Probleme. Das 13er Band bleibt im letzten Fünftel stehen. Also muß der Bandlauf weiter überprüft werden. Beide Bandteller raus, gereinigt, Sinterlager geölt und wieder eingebaut.

Einen Ersatz für den fehlenden Zählwerksriemen habe ich gefunden. Dafür mußte der rechte Teller eh ausgebaut werden. Dabei fiel ein kleiner Filz, der, von unten auf einem federnden Kupferblech sitzend, die obere Tellerhälfte abbremst, heraus.

   

Offensichtlich hat er sich durch den Ausbau gelöst. Wäre das bereits früher passiert wäre der Kunststoffteil des Tellers wohl unwiderruflich zerstört gewesen.

   

Das entspricht dann wohl einem Totalschaden, da man auf Ersatz wohl nicht hoffen kann. Ich habe den gleichartigen Filz am linken Teller dann ebenso neu verklebt.

   

Das Zählwerk ließ sich nur schwer zurückstellen. Ein winziger Tropfen Öl auf die Achse und etwas Teflonfett auf die Schnecke lösen das Problemchen. Hoffentlich finde ich was für die fehlende Knopfabdeckung am Zählwerk.

   

   

Das Gerät spult jetzt 13er Bander komplett vor oder zurück. Mal sehen ob es das auch mit 18ern schafft.

Rest kommt noch.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#6
Hallo Frank!

Danke für Deinen ergänzenden und ausführlichen Reparaturbericht.
Da hast Du ja schon ordentlich Zeit und Mühe in die Flunder gesteckt.
Am Ende wird sie Dir bestimmt ebenso viel Freude bereiten wie die
UHER-Geräte.

Weil ich mein 1600 nicht zerlegen mußte, ist mir der "Bremsfilz" am
rechten Spulenteller neu. Wobei es auf der Hand liegt, die leichte
Hemmung des Bandtellers gegen unerwünschten Nachlauf, so wie
links praktiziert, zu realisieren. Bloß, daß rechts die Vorrichtung im
Verborgenen werkelt.
Frage: "Kann man ohne Ausbau des Tellers (mittels Winkelspiegels)
kontrollieren, ob das Filzstückchen noch da ist?"
Andererseits...
Wenn es nicht mehr da wäre, würde man das Schleifen des Andruck-
armes hören. Und der Teller würde nicht ausreichend gehemmt. Was
wiederum zu Schlaufenbildung führen müßte. Nichts davon ist jedoch
zutreffend.
Keine Schabegeräusche, keine Schlaufenbildung (o. ä.).

Die Abdeckhaube sieht auf dem Bild sehr viel besser als meine Haube
aus, die ordentliche Kampfspuren aufweist. Mit einfachem Polieren
ist da nichts auszurichten. Da müßte man die gesamte Fläche um
ca. 0,5mm abschleifen. Und dann die Oberfläche maschinell aufpolieren.
Ziemlicher Aufwand und kostenintensiv, denn mir fehlen die Geräte
dazu. So muß ich (vorerst) mit den Schmarren leben.

Viel Erfolg bei der Ausmerzung der restlichen Kinken.

Grüße
Wolfgang
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#7
Hallo Wolfgang,
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=171329#post171329 schrieb:Bloß, daß rechts die Vorrichtung im Verborgenen werkelt.
Nicht nur rechts, auch links ist dieser Filz unter dem Teller(s elftes Bild oben in meinem Beitrag) Nicht zu verwechseln mit dem, der den linken Teller am Rand abbremst. Da ist Kork drauf.
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=171329#post171329 schrieb:Kann man ohne Ausbau des Tellers (mittels Winkelspiegels) kontrollieren, ob das Filzstückchen noch da ist?
Nein, es ist alles zu eng an der Stelle. Wahrscheinlich würde man es hören, wenn der Filz links oder rechts fehlen würde. Dann wäre der jeweilige Teller wohl nicht mehr zu gebrauchen.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

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#8
Hallo Frank!

Ich sollte doch die Bilder genauer ansehen, bevor ich Fragen stelle.
Sorry!

Dann also beidseitige "Filzhemmung" bei schnellem Umspulen.
Und zusätzlich die "Korkhemmung" bei Wiedergabebetrieb.

Gruß
Wolfgang
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#9
Hallo Wolfgang
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=171342#post171342 schrieb:Und zusätzlich die "Korkhemmung" bei Wiedergabebetrieb.
Wie Du weißt, habe ich die Beocord zerlegt. Erstens um sie kennenzulernen, zweitens um sie komplett auch an unzugänglichen Stellen zu reinigen und drittens, weil das Spulverhalten mich nach wie vor nicht überzeugt. Ich muß sicher sein,daß die Mechanik einwandfrei ist. Noch ist sie nicht komplett zusammengebaut, aber die Korkbremse arbeitet auch in der Pausestellung, oder irre ich da?


@alle
Bei meinem funktioniert die Endabschaltung per Lichtschranke nicht.

Defekt sind

       

1. TR29 BC107B, den konnte ich ersetzen
2. TR30 MM3005, nicht zu finden. Gibt es einen gängigen Ersatztypen?

       

3. ORP 60 Photowiderstand, finde ich momentan nur bei ebay für € 15,- . gibt es eine Alternative?



Gruß
Frank
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#10
Hallo Frank!

Deine Annahme ist korrekt.

Die Pausetaste nimmt, wie üblich, nur die Andruckrolle zurück.
Der Rest der durch die Wiedergabe-Funktion betätigten Mechanik
bleibt davon unbeeinflußt. So auch die "Korkhemmung".

Also, weiter das "Puzzle" zusammenbauen und vielleicht in der
Zwischenzeit auf eine Quelle stoßen, bei der es die gesuchten
Bauteile (günstig) gibt.

Grüße
Wolfgang
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#11
Die Ersatztypen für den MM3005, die auch von der Gehäusebauform (TO18 ) her passen würden, sind alle obsolet und finden sich wahrscheinlich nicht mal in der Bucht (oder zu horrenden Preisen - ich habe jetzt nicht nachgesehen). Es wären dies:
BC 288, BFT 32, BSX 63, BSX 64.

Wenn es dich nicht stört, dass er ein Plastikgehäuse TO126 hat, dann nimm einfach einen BD137 oder was in der Art. Ist etwas überdimensioniert, geht aber. Der originale MM3005 hat die Eckdaten 60V/2,5A/8W.

Oder den hier(gerade gefunden): http://www.ebay.de/itm/2SC756-Japan-Tran...19ddb89ad0
Der hat auch ein TO18-Gehäuse.

LG Holgi
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#12
Hallo Holgi!

Vielen Dank für Recherche und Tipps zur Ersatzbeschaffung des MM3005.
Auch wenn mein 1600 nicht betroffen ist (klopf auf Holz - tock, tock , tock),
ist die Info doch hilfreich für mich, sollte der Ernstfall eintreten.

Zum Glück ist genügend Freiraum da, bei Verwendung eines Transistors mit
TO126-Gehäuse, den alten Kühlkörper zu ersetzen. Wenn es denn sein muß.

Gruß
Wolfgang
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#13
Auch von mir als direkt Betroffenem vielen Dank, Holgi. Mal sehen, was ich in der Kiste habe.

Gruß
Frank
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#14
Hallo Wolfgang.
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=171371#post171371 schrieb:Die Pausetaste nimmt, wie üblich, nur die Andruckrolle zurück. Der Rest der durch die Wiedergabe-Funktion betätigten Mechanik bleibt davon unbeeinflußt. So auch die "Korkhemmung".
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=171342#post171342 schrieb:Und zusätzlich die "Korkhemmung" bei Wiedergabebetrieb.

Ich habe mir das nochmal genau angesehen, es ist doch anders. Bei Betätigen des Pausehebels nach unten wird die Korkbremse an den Außenrand des linken Tellers gedrückt,die Andruckrolle von der Capstanwelle weggeführt und eine zusätzliche Umschlingunggsvorrichtung zwischen A/W-Kopf und Capstanwelle abgehoben. Durch die "Korkhemmung" wird eine Schlaufenbildung durch Nachlaufen der linken Spule bei Pause verhindert. Im Wiedergabebetrieb hat die Korkbremse keine Funktion.

Hallo Holgi, habe in Ermangelung anderer, von Dir genannten Transistoren einen BFY50 eingebaut, der mit 1A Schaltvermögen möglicherweise schnell seinen Geist aufgibt. BD 137 sind bestellt.

Wolfgang hat für mich dankenswerterweise seinen intakten ORP60 (CdS Fotowiderstand) durchgemessen.

Er ermittelte bei Beleuchtung mit einer LED - Taschenlampe einen Widerstand von ungefähr 700 kOhm. Nach dem Datenblatt müßten da aber um die 60 kOhm zu messen sein. Vielleicht liegt es an der Lichtquelle selbst, keine Ahnung.

   

Ich möchte diesen Fotowiderstand versuchsweise durch diesen von Reichelt ersetzen.

   

Spricht da was gegen?

Gruß
Frank
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#15
Ich vermute mal stark, der geht. Zumindest hat er einen sehr niedrigen Hellwiderstand, wodurch er die Transistorstufe sicher durchschaltet. Einfach probieren. thumbup
Der falsche Wert könnte an der Lichtquelle liegen. LED-Lampen haben ja um die 6000 Kelvin, das Datenblatt geht für den Hellwiderstand aber von 2700 Kelvin (Glühlampenlicht) aus! Womöglich hat der LDR seine größte Empfindlichkeit in diesem Bereich.
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#16
Hallo Freunde dänischer Plattfische,

ich melde mich doch mal kurz zu der 1600er welche übrigens immer noch in meinem Fundus weilt. Auch der erwähnte E-Teileträger steht noch da, wo ich ihn weiland einmottete (denke ich!). Bei mir kommt also fast nichts weg - Suchenden nach Teilen sei also in diesem Punkte Hoffnung gemacht. Nur Geduld muss man bei mir mitbringen. Big Grin

Thema Senkrechtbedienung: dass die B&O über die Tischplatte rutscht, wenn man Sie in dieser Betriebsart nutzt, ist kein Wunder. Den Senkrechtbetrieb stellten sich die Dänen nämlich wirklich "an der Wand hängend" vor. Die Ösen in der RW sind kein Witz - alle damaligen Geräte von B&O (ausser den Drehern versteht sich) konnte man an die Wand hängen. Ich habe es in den 70ern in DK selbst öfter mal gesehen. Nur selbst tun würde ich das mit einer 40 Jahre alten Kunststoff-RW heute nicht mehr (Materialversprödung).

Thema Gummi-"Pfropfen": selten zu finden, vor allem die "Originalen". Solche simplen Teile "nudeln" aber auch mit der Zeit aus. Ggf. lässt sich die Spule aber auch mit einem grossflächigen Geräte-/Möbel-/Gehäuse-Fuss aus Gummi in der senkr. Position halten.

Thema Kork: ...war bei mir bisher kein Thema, könnte aber mal werden... Damals wurde das gerne mit Kork gemacht. Die Tandbergs haben auch Korkbremsbeläge gehabt und die sind fast immer nach all den Jahren zerbröselt. Zu der B&O kann ich in diesem Punkte nichts beisteuern.

Thema Kondensatoren: ....die dicken Elkos habe ich getauscht (sh. Eingangssthread), bei den reichlich verbauten orangen Roedersteins(?) könnte der Lötkolben auch noch mal zum EInsatz kommen.

Wenn mir noch etwas einfällt oder der Teileträger vor mir liegt, melde ich mich bei den Interessenten noch mal...

Bis dahin viele Grüße

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#17
Hallo Peter,

Kork ist in den 1200/1600 B&Os kein Thema. Nur die Pausenbremse benötigt ein Stückchen von noch nicht einmal 0,5 x 0,5 cm und 3mm Stärke. Das kann man sich aus einem Sektkorken wunderbar herausschnitzen und mit Pattex verkleben. Die eigentlichen Bremsen sind unterhalb der Teller und aus Filz. auch da gibt es sicher einfachen Ersatz.

Solltest Du dich zur Weitergabe einiger Teile entschließen können, melde ich schon mal Bedarf an, der mit Wolfgangs Wünschen nicht kollidiert. Das selbstverständlich gegen einen Salär.

Gruß
Frank
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#18
Das

   

habe ich heute gefischt und mache gerne Kopien davon.
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#19
Hallo!

Inzwischen ist mein Beocord 1600, dank eines Zukaufs, endlich komplett.

Bei den Zargen-Variationen bin ich noch auf die Variante "Rosenholz" gestoßen.
Darin scheint mein 1600 eingebettet zu sein. Denn für Palisander ist das Furnier
nicht dunkel, und für Teak nicht hell genug.

Und so sieht´s jetzt aus:

   

Wenn jetzt noch der arg verkratzte Deckel poliert wäre...
Wegen der Überarbeitung hadere ich noch mit mir.

Gruß
Wolfgang
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#20
Ich hätte da noch korkartige Bremsbeläge in einer Pappschachtel am Lager liegen. Die Maße wären 13 x 3,5 x 260 [Einheit mm].
Nur für den Fall, dass auch nach dem Öffnen der zehnten Sektflasche nur Kunststoffkorken im Flaschenhals steckten Big Grin

   

Gruß Bernd

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#21
Dom Perignon gibt es auch mit Kunstoffverschlüssen?
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#22
Hallo Wolfgang,

die Variante Rosenholz scheint mir dunnemals häufiger gegriffen worden zu sein. Meine 1800er und 2000er Dickschiffe von B&O haben auch alle dieses elegante Holzhaus.
Die hellen Holzarten scheinen seltener - meine 1600er steckt in einem solchen, bei der 1200er weis ich es gar nicht so genau. Ich habe seit der Einmottung einfach zu viele (Band-)Geräte in den Fingern gehabt. ;(

Gruß
P.
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#23
Hallo Peter!

Rosenholz-Zarge beliebter als die Teak-Zarge.
Macht nichts. Mir gefällt das dunklere Holz
besser. Darum gibt´s auch keine Verpflanzung
in die Teak-Zarge des Zukaufs.

Ach!
Ein 1800 und ein 2000 hast Du auch im Fundus.
Hast Du sie hier auch schon vorgestellt? Über
die Vorstellung einer/beider Beocord würde nicht
nur ich mich freuen...

Gruß
Wolfgang
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#24
@Wolfgang

Beliebtheit? Zumindest erscheint mir das so... ...die Mehrzahl der bei mir beheimateten B&O-Geräte haben dieses Rosenholzfurnier
(oder besser "brasilianisches Rosenholz", wohl auch bekannt unter "Rio Palisander"... ...aber ich bin kein Schreiner, dass ich davon allzuviel
Ahnung hätte).

Was die anderen B&O's angeht - hätte ich mal meine Schnauze gehalten. Big Grin Eine halbwegs brauchbare Vorstellung kostet ja auch ein bischen Zeit.
Aber ich werde mal sehen... ...bisher warteten noch andere Kisten auf ihr "Outing", da erschienen mir die Dänen als nicht so begehrt unter der Forums-Leserschaft.

Gruß


Peter
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#25
Hallo Peter!

Aha, "Rio Palisander" lautet der Fachbegriff.
Habe mich schon gewundert, kenne ich doch
sonst Rosenholz bislang als rötlich mit feiner
Maserung und heller als Teak.



Zitat:
"Was die anderen B&O's angeht - hätte ich mal meine Schnauze gehalten..."

Ich weiß ja, daß Du sehr stark eingespannt bist. Und Du Dich um Gerätevor-
stellungen nicht gerade reißt. Es sollte ein zarter Hinweis für die Zukunft sein.
Mehr nicht. Wenn Dir einmal langweilig sein sollte, ja dann...

Gruß
Wolfgang

PS.: Eine Ferrograph-Vorstellung statt dessen, darf es auch sein.
Super oder Logic ist egal, Hauptsache "Seven"thumbup
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#26
Nachdem ich noch keine Diskussion zum 2000er gefunden habe, hier eine kleine Frage: weiß jemand, was für eine Art Netzkabel das Beocord 2000 benützt bzw. wie man an so ein Kabel kommen könnte? Ein amerikanischer Kollege hat eine als Dynaco gelabelte Beocord ohne Kabel und hat mich um Hilfe gebeten.
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#27
Hallo Ragnar,

beim 1200 ist das Kabel mit Europastecker fest aus dem Gerät geführt, ebenso beim 1600. Es würde mich wundern, wenn das beim 2000 anders wäre.



Was sollte es denn sein, ein Kaltgerätekabel? Ist da eine Buchse (Foto?) oder ist das Kabel abgetrennt, wie man es bei defekten Geräten häufig macht? Amerikaner? Wo gekauft?

Gruß
Frank
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#28
frank1391,'index.php?page=Thread&postID=177674#post177674 schrieb:Hallo Ragnar,

beim 1200 ist das Kabel mit Europastecker fest aus dem Gerät geführt, ebenso beim 1600. Es würde mich wundern, wenn das beim 2000 anders wäre.



Was sollte es denn sein, ein Kaltgerätekabel? Ist da eine Buchse (Foto?) oder ist das Kabel abgetrennt, wie man es bei defekten Geräten häufig macht? Amerikaner? Wo gekauft?
Es ist eine nicht näher beschriebene Bauart Kaltgerätebuchse ohne Schutzkontakt. Ein Foto gibt es hier, sieht eigentlich aus wie IEC mit etwas anderen Kontaktstiften. Eventuell war das eine Dynaco-Modifikation und er sollte lieber in den USA suchen.

Diskussion:
http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=40002

Die Bilder sind in Beitrag 12:
http://www.tapeheads.net/showpost.php?p=...stcount=12

PS: das Gerät wurde von Dynaco für den US-Markt adaptiert oder für Dynaco als OEM-Version gebaut und in den USA vertrieben, unter anderem hat diese Version Chinchbuchsen.
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#29
Einige B&Os hatten die gleichen Netzbuchsen wie so manche Teacs oder auch Marantz.
Da passen keine Kaltgerätestecker (mit oder ohne Schutzleiter) und auch keine „Revoxnetzkabel“.

Das waren vor allem in den USA verbreitete Netzbuchsen (nach alter NEMA-Norm), an passende Anschlusskabel zu kommen ist hier äußerst schwierig.
Ein Umbau auf Kaltgeräteanschluss ohne Schutzleiter! ist dann die praktikabelste Methode.

Gruß Ulrich
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#30
Ein dänisches ebay Angebot zeigt eine 2000 mit offensichtlich nachträglich fest eingebautem Kabel. Aber auch die zu sehende ("Nema")-Buchse scheint irgendwann einmal eingesetzt worden zu sein. Das Loch im Gehäuse ist ungenau gearbeitet und schwarz eingefärbt.

   

http://www.ebay.de/itm/B-O-Bang-Olufsen-...2ee0ea14c8


Leider sieht man auf keinem der Bilder wie der Anschluß im Originalzustand hätte sein können.


Gruß
Frank
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#31
Hallo!

Gefunden bei: http://www.makarateyp.com/

   

Gruß
Wolfgang
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#32
frank1391,'index.php?page=Thread&postID=177692#post177692 schrieb:Leider sieht man auf keinem der Bilder wie der Anschluß im Originalzustand hätte sein können.

Das sieht zwar komisch aus, ist aber der Originalzustand.
Natürlich ohne das eingequetschte "neue" Netzkabel.

Gruß Ulrich
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#33
uk64,'index.php?page=Thread&postID=177707#post177707 schrieb:ist aber der Originalzustand.
ich sehe dennoch zwischen Ragnars und Semihs Bild Unterschiede sowohl beim Halter als auch bei der Buchse. Da scheinen viele Varianten original gewesen zu sein, sei´s drum.

Gruß
Frank
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#34
Umbau auf Kaltgerätebuchse hatte ich auch vorgeschlagen (übrigens tut es jedenfalls nach hiesigen Normen auch eine mit Schutzleiteranschluss, man muss diesen nur im Gehäuse so sorgfältig isolieren als wäre er ein stromführender Leiter), aber das Gerät soll original bleiben.

Die Bilder aus meinem Link und von Semih sehen mir jedenfalls ähnlich genug aus, um Bauserien-Variationen zu sein bzw. unterschiedlich zugekaufte Teile in der gleichen Serie. Der größte Unterschied ist eigentlich die Befestigung der Buchse, auf Semihs Bild sind Schrauben, auf dem anderen hängt die Buchse nur lose in der Blechplatte.

Danke jedenfalls, ich werde die Info weitergeben!
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#35
Es sind auch unterschiedliche Buchsen und was mich am meisten verwundert ist, daß die Buchsenanschlüsse zum Trafo schraubbar sind. Die Schrauben sind verschieden und die Schaumstoffreste auf dem Buchsengehäuse sind wohl auch nicht original. Der Halter ist anders gestanzt.


Aber wie gesagt, sei´s drum. Ob das jetzt von B&O kommt oder eine andere Buchse nachträglich eingebaut wurde......... Reissack in China.

Deine Frage ist ja bereits beantwortet.

Gruß
Frank
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#36
Frank, was du so alles siehst.
Schau dir mal das Bild aus dem Radiomuseum.org an.

http://www.radiomuseum.org/images/radio/...020476.jpg

Gruß Ulrich
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#37
Ok, ich gebe mich geschlagen ;(
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