MP3-Mini-Anlage Life L-81428
#1
Bei der Life L81428 handelt es sich, wenn man so will, um eine Billig-Alternative zu MP3-Minianlagen wie der Teac CR-H 220/225. Das fernbedienbare Gerät integriert Radio (UKW-Stereo und MW), CD- und MP3-Player (mit USB- und SD-/MMC-Slot) sowie Endverstärker in einem kompakten Gehäuse. Die Anlage gab es zum Weihnachtsgeschäft 2006 bei Aldi-Nord zum Preis von 79 € (inklusive Boxen) zu kaufen. Ich fand das Gerät damals schon ganz interessant, hatte aber keine rechte Verwendung dafür. So blieb es zunächst im Laden stehen.

Ein paar Monate später, nachdem mein Umzug in eine etwas größere Wohnung besiegelt war, in dem es ein Zimmer mehr zu beschallen galt, habe ich den Nicht-Kauf dann bereut. Allerdings hatte ich Glück: Die Anlage war offenbar bei Aldi kein Verkaufsrenner, so daß es kein Problem ist, preiswerte Rückläufer zu erstehen. Bei eBay wurde ich schnell fündig und schlug zu.

Hinter dem Markennamen „Life“ verbirgt sich, bei Aldi wenig verwunderlich, die Essener Vertriebsfirma Medion. Einen Hinweis auf den Hersteller habe ich am Gerät und der Bedienungsanleitung nicht finden können. Eine komplett baugleiche Anlage unter anderen Markennamen scheint es nicht zu geben, aber der chinesische OEM-Hersteller Dongguan Alllike Electronics Co., Ltd produziert einige Mini-Anlagen, die zumindest in Details Ähnlichkeit mit dem Life-Modell haben. Möglicherweise waren sie auch hier am Werke. Wenn jemand mehr über den Ursprung des Gerätes weiß, wäre ich über Hinweise sehr glücklich!

[Bild: PFCUGOw83adR.jpg]

Optisch ist die Anlage stark am Zeitgeschmack ausgerichtet. Während in den 90ern solche Geräte immer schwarz waren und jede Menge Regler und bunte Lämpchen hatten, setzt die L81428 auf eine schlichte und sogar recht edle Metalloptik, dazu gibt’s die im Moment unverzichtbare blaue Beleuchtung. Während die Bedienelemente natürlich überwiegend aus Kunststoff sind, besteht das Gehäuse aus Aluminium. Die Anlage selbst hat (nicht zuletzt dadurch) ein recht überraschend hohes Gewicht, die beiden kleinen Boxen dagegen sind erwartungsgemäß federleicht.

An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, alles wirkt recht hochwertig und stabil. Selbst die Mechanik des motorgetriebenen CD-Faches, ein klassischer Schwachpunkt preiswerter Geräte, macht einen vertrauenserweckenden Eindruck.

Als „Erstanlage“ eignet sich das Gerät schon wegen der geringen Ausgangsleistung des „Hochleistungsverstärkers“ (so die Verpackung) eher nicht. Ehrliche 2 x 4 Watt RMS sind angegeben, auf die sonst häufig anzutreffenden PMPO-Angaben im dreistelligen Bereich verzichtet Medion. Zur Musikuntermalung in kleineren Räumen reicht das aber allemal.

Interessant ist der Lautstärkeregler. Auf den ersten Blick könnte man ihn für einen normalen Drehregler halten. Allerdings gibt es keinen 0- und Maximal-Anschlag, der Regler lässt sich beliebig in beide Richtungen drehen und hat weder Markierung noch Skala. Letztendlich wird also durch die Drehung nur ein Schaltimpuls ausgelöst, der die Lautstärke schrittweise hebt oder senkt, der Wert wird dabei im Display angezeigt.. Eine simple Idee, die Synchronisationsprobleme bei der Lautstärkeregelung an der Fernbedienung und am Gerät zu umgehen. Gefällt mir persönlich sogar besser als die sonst üblichen motorgetriebenen Lautstärkeregler, die ja bekanntlich gerne mal kaputtgehen.

Klangregler im gewohnten Sinne gibt es nicht, dafür aber drei verschiedene vorprogrammierte Equalizer-Programme (Pop, Klassik und Sprache).

MP3s kann das Gerät von einer CD(-RW), von einem USB-Laufwerk oder einer SD-/ MMC-Karte wiedergeben. Leider schweigt sich das Handbuch dazu aus, wo die Größenlimits bei den letzten beiden Medientypen liegen. Meine USB-Sticks und SD-Karten mit jeweils bis zu 2 GB wurden natürlich anstandslos akzeptiert. Mehr konnte ich nicht testen, da ich keine USB-Festplatte besitze.

Die Navigation entspricht dem üblichen Standard. Mit den Skip-Tasten, die auch für den CD-Player zuständig sind, kann man innerhalb eines Ordners navigieren. Titel und Interpret aus dem ID3-Tag des aktuellen MP3s werden dabei im Display angezeigt. Eine Ordner-Taste schaltet auf die Ordnernavigation um. Beim Navigieren wird das jeweils erste Lied des aktuellen Ordners angespielt.

Bei verschachtelten Verzeichnisstrukturen ist diese Steuerung nicht übermäßig komfortabel, aber ohne erheblichen Aufwand geht’s wohl nicht besser.

Andere Formate als MP3 beherrscht das Gerät laut Beschreibung nicht.

Beim Tuner handelt es sich um eine PLL-Ausführungmit 30 Stationsspeichern. RDS und Feldstärkenanzeige gibt es nicht, aber dafür einen 75-Ohm-Koax-Antennenanschluss. Mit der extrem einfachen mitgelieferten Wurfantenne (kleiner Draht mit Plastiksteckerchen) sind die UKW-Empfangsleistungen natürlich bescheiden. Große und nahe Sender kann man noch passabel empfangen, alles andere kommt verrauscht oder gar nicht herein. Schließt man das Gerät allerdings an die Dachantenne an, ist der Empfang für ein Gerät dieser Preisklasse wirklich gut. Da hatte ich schon „echte“ Tuner, die weniger konnten.

Eine Seltsamkeit gibt es bei den Anschlüssen: Die Boxenanschlüsse am Gerät sind Cinch-Buchsen. Ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Einerseits erschwert das natürlich das Ersetzen der dünnen und nicht sehr langen Boxenkabel aus dem Lieferumfang, andererseits sind mir Cinch-Buchsen lieber als schlechte Klemmanschlüsse.

Ansonsten gibt’s bei den Anschlüssen wenig Überraschungen: Vorne findet man eine kleine Klinkenbuchse für einen Kopfhörer (der sich mit hochohmigen Ausführungen nicht so recht anfreunden mag), Line In gibt’s leider nicht.

[Bild: QIsRnT36BlXi.jpg]

Die Boxen kommen mit einem 7 cm-Breitbandlautsprecher aus. Die Impedanz beträgt 4 Ohm, was leider den Anschluss anderer Boxen nicht gerade nahelegt., denn mit den inzwischen üblichen 8-Ohm-Ausführungen würde die ohnehin nicht gerade üppige Verstärkerleistung weiter sinken.

Rückseitig gibt’s eine Bassreflexöffnung und - Kabelklemmen. Diese scheinen sogar recht stabil, aber leider auch nur für dünne Kabel geeignet zu sein. Die Frontbespannung lässt sich abnehmen.

Beim Klang der Anlage kann man natürlich nicht die Maßstäbe eines Vollpreis-HiFi-Geräts anlegen. Satte Bässe darf man insbesondere von den kleinen Boxen genau so wenig erwarten wie ausgezeichneten Detailreichtum. Aber wirklich meckern kann man auch nicht: Es rauscht in keiner der drei Betriebsarten (Radio / CD / MP3) übermäßig, und der Klang ist in allen Equalizer-Programmen zur Untermalung recht angenehm.

Insgesamt bin ich beeindruckt, was Medion mit der Anlage für diesen günstigen Preis auf die Beine gestellt hat: Ein solides Gerät ohne große Show-Effekte und Spielereien. Ich hoffe, es bleibt mir lange erhalten.
Zitieren
#2
Kürzlich kaufte ich im "Großen Online-Auktionshaus diese Anlage hier:

[Bild: elta.jpg]

Im Gegensatz zu der, von Timo beschriebenen, hat diese einen analogen AM/FM-Tuner. Auch ist ein riemengetriebener Vinylplattenspieler mit Kristalltonabnehmer für 33er und 45er Schallplatten vorhanden. Der Digitalteil für CD-Audio, CDR, CDRW, CDmp3 sowie USB und SD-Kartenslot scheint der gleiche zu sein. Ausgestatten ist die Anlage mit einer Ferritantennen für den AM-Bereich. Für FM ist eine fest installierte Wurfantenne vorgesehen. An der Rückseite sind vier Chinchbuchsen vorgesehen, zwei zum Anschluß der Lautsprecherboxen die etwa denen von Timo entsprechen. Das zweite Buchsenpaar ist für den Line-Out vorgesehen. Während die Anlage über den eigenen Verstärker nicht gerade ein Klangwunder ist, kann sich besonders der Digitalteil über einen Zusatzverstärker doch hören lassen. Mit dem Plattenspieler sollte man wohl doch eher vorsichtig sein. Die wertvollen Scheiben aus der Sammlung gehören da gewiss nicht drauf (Mister-Hit) Beim Rundfunkteil sind auch nicht gerade Wunder an Empfangsleistung zu erwarten. AM ist durch starke Eigenstörungen stark überlagert und bei FM macht mir der hiesige Ortsender Schwierigkeiten, den "zieht" man über den ganzen Bereich mit. Aber ich denke für eine Ersteigerungspreis von 2,50 Euronen kann man wohl nichts falsch machen zumal der Anlage sogar eine Ersatznadel für den Plattenspieler beilag. Nach meinen Untersuchungen läßt sich der Tonabnehmer wohl nicht austauschen, und wenn es doch möglich sein sollte ist es keine normgerechte Aufnahmevorrichtung dafür. Fernbedienbar ist nur der Digitalteil des Gerätes. Man kann die CD, sowie die mp3-Medien steuern. (Start, Stop, vor, zurück und Quellenwahl (CD, USB, SD)) Der USB-Anschluß erlaubt die Verwendung einer 2,5"-Externfestplatte ohne ein zusätzliches Netzteil.

Was ich noch vergessen habe, an der Rückwand befindet sich ein Schiebeschalter, mit dem man die automatische Endabschaltung des Plattenspielers außer Funktion setzen kann. So kann man dann Platten abspielen die keine normgerecht Größe haben. Es gab mal so kleine Platten aus der ehemaligen Sowjetunion, die kaum größer war als das Etikett auf einer LP, die liefen auch mit 33UpM. Ein frontseitiger Kopfhöreranschluß (3,5mm) ist ebenfalls vorhanden. Leider läßt sich das Gerät nicht völlig stromlos schalten. Mich persönlich (Sehgeschädigte hören besser) würde das dauernde Brummen des Netztrafos auf die Nerven gehen, besonders nachts, wenn sonst alles ruhig ist. Da hilft nur, den Netzstecker zu ziehen
Zitieren
#3
Durch den USB-Anschluß könnten solche Anlagen recht interessant werden, sofern sie große Medien verarbeiten können und eine Navigation durch die Titel des USB-Datenträgers per FB und über das Display möglich ist. Und wenn dann das gute Teil noch einen Line-out hat, wäre ich Feuer und Flame Smile
Zitieren
#4
Bei meiner lässt sich die Navigation auch komplett per Fernbedienung bewältigen, wobei dazu natürlich auch nur die drei Tasten "Vor", "Zurück" und "Ordner" (s.o,) zur Verfügung stehen. Line Out gibt's (anders als bei Geralds Modell) leider nicht, zur Not könnte man über den Kopfhörerausgang gehen.

Aber mal anders überlegt: Gibt's denn keinen DVD-Player, der sowas kann? Modelle mit USB- und Kartenslot habe ich, wenn ich mich nicht ganz täusche, schon gesehen. Also müsste nur noch gewährleistet sein, daß sich das Gerät auch komplett ohne angeschlossenen Bildschirm bedienen lässt.

Edit: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...0154940214
Zitieren
#5
Auch mit so einem DVD-Spieler kann ich aufwarten, ist ist so einer, wie in dem Link von Timo. Habe ihn mal bei uns im penny-Markt für 39 Euro gekauft. Neben allen möglichen Videoformaten, schluckt er auch mp3 von CDR, CDRW, DVDR, DvDRW, SD-Card, und über den frontseitigen USB-Anschluß entsprechende Daten von USB-Sticks und externen Festplatten. Wie bei der Anlage reicht auch hier der Strom für eine 2,5-Festplatte, in meinem Fall 80GB. Das ist schon eine ganze Menge Musik, die man in der Hosentasche mitnehmen kann. Das Navigieren mit der Fernbedienung ist möglich, wie üblich Start - Stop- Pause - Vor - Zurück sowie Cue - Rewiev. Wenn man die CD oder auch die Datein aufer Festplatte genau kennt, kann man auch mit den Nummern ein bestimmtes Stück anfahren. Besser macht sich da aber die Bedienung mit Hilfe eines Bildschirmes, wenn man eine bestimmte Aufnahme sucht. Es ist schon erstaunlich, wieviel Musik auf so eine klein SD-Karte geht. Meine Verwandten staunten nicht schlecht, als ich das Gerät mit in den Urlaub nach Greifswald genommen habe. Dort wurde es im Gartenhaus aufgestellt, mit dem vorhandenen Radio verbunden, Karte rein und fast den ganzen Tag Musik.
Zitieren
#6
Zitat:snzgl postete
Auch mit so einem DVD-Spieler kann ich aufwarten, ist ist so einer, wie in dem Link von Timo. Habe ihn mal bei uns im penny-Markt für 39 Euro gekauft. Neben allen möglichen Videoformaten, schluckt er auch mp3 von CDR, CDRW, DVDR, DvDRW, SD-Card, und über den frontseitigen USB-Anschluß entsprechende Daten von USB-Sticks und externen Festplatten. Wie bei der Anlage reicht auch hier der Strom für eine 2,5-Festplatte, in meinem Fall 80GB.
...
Was für ein Dateisystem muss eine Festplatte haben, damit der Player die lesen kann?

Wegen des 4GByte-Limits beim FAT32-Format benutze ich generell NTFS.

Oder kann der DVD-Player nur mp3 über USB abspielen und keine Videos?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#7
Ehrlich gesagt, mit Videos habe ich es noch garnicht probiert. Welches Dateiformat, kann im Moment auch nicht sagen. Habe die Festplatte, auf der ich meine Musikdateien für unterwegs gespeichert habe, angeschlossen und ein ging. Sonst benutze ich sie am PC. Auf der Platte ist die Musik in versciedenen Ordnern untergebracht (zum Beispiel Schlager, Oldies, Alben, Sampler, usw.)
Zitieren
#8
Gerald: Hier hast Du mal genau von dem Problem der nicht vorhandenen NTFS-Unterstützung eines Gerätes berichtet. War das vielleicht genau der erwähnte DVD-Player?

Edit: http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=2729
Zitieren
#9
Timo, den DVD-Spieler habe ich erst in diesem Jahr zum Herrentag gekauft. Im damaligen Beitrag, ging ist um so eine Steuereinheit, an die man Festplatten Kartenleser über USB anschließen kann, und dann mit einer Fernbedienung steuern.

auvisio Media-Station heißt das Dind, habe ich mal bei pearl gekauft.
Zitieren
#10
Eben beim verkaufsoffenen Sonntag habe ich auch der HiFi-Abteilung von Saturn besucht und eine interessante Entdeckung gemacht: In der Abteilung mit den Kompaktanlagen kam mir ein Gerät seltsam bekannt vor. Sein Name: Scott MDX-i30.

http://www.audioscott.com/images/zoom/MDXi30.jpg

Das Gehäuse ist, vom Bedienteil und dem Scott-Aufdruck auf der Oberseite abgesehen, identisch mit dem meiner "Life"-Anlage. Auch das markante, im Profil trapezförmig zulaufende schwarze Rückteil ist das gleiche. Gleiches gilt für die Boxen, da ist nur die Farbe eine andere (etwas dunkler). Die Geräte sind zwar nicht baugleich (die Scott-Anlage hat eine andere Frontpartie, einen DVD- statt eines CD-Players und einige zusätzliche Funktionen, die sie eher im Videobereich ansiedeln), aber ich bin mir absolut sicher, daß die beiden Anlagen vom gleichen Hersteller stammen.

Nun ist die Frage: Hat Scott noch eine eigene Produktion, oder wo lassen sie fertigen?

Edit: Und noch mehr Verwandtschaft, "Euroline MCD 6090":
http://www.etc-shop.net/EUROLINE-DVD-Pla...614_x2.htm
Zitieren
#11
Huch... jetzt wird's ganz heftig: Auch JVC hat eine Anlage im Angebot, die möglicherweise zur Familie gehört.

http://jdl.jvc-europe.com/product.php?id...tid=100008

Noch auffälliger als die Gemeinsamkeiten beim Gerät selbst ist eine Besonderheit bei den Boxen: Die kleinen Metallstifte für die Befestigung des Frontgitters befinden sich auch hier ungewöhnlicherweise nicht am Gitter, sondern an den Boxen (ist auch auf meinem Foto oben zu sehen).

Interessant wäre, die Anlage mal von hinten zu sehen, denn das Rückenteil des Gehäuses ist sehr markant.
Zitieren
#12
Zum Vergleich: Die Life-Anlage von hinten:

[Bild: IKKzs8wD3MsJ.jpg]

[Bild: 3NEe5fCpTcFG.jpg]

... und die Scott-Anlage von hinten:

[Bild: L0KMs6TIcKVW.jpg]

[Bild: 7hwiVTLV3abA.jpg]
Zitieren
#13
Falls übrigens jemand Interesse an der MP3-Anlage von Life haben sollte: Meine (neuwertig, wenig benutzt, mit Originalverpackung) steht zum Verkauf, da sie an ihrem ehemaligen Einsatzort einer Fullsize-Anlage gewichen ist.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste