Uher Royal (mit und ohne 'de Luxe')
#1
Die Uher Royal ist ähnlich aufgebaut wie die Variocord. Mit einem Neupreis um 1.300 DM gehörte sie preislich zum absoluten High-End der 18er Geräte (vgl. Revox A77 = 1.600, Preise um 1970). Ihre Ausstattung war für den Preis maßgeblich mitverantwortlich: Uher spendierte dem Gerät gleich 4 Geschwindigkeiten 2,4/4,75/9,5/19 cm/s. Es gab Dia-Nachvertonmöglichkeit und eine umfangreiche Trickausstattung mit regelbarem Echo/Nachhall oder Multiplay. Der Tonkopfträger konnte leicht gewechselt werden: 2 Schrauben musste man lösen, um ihn abziehen zu können. Dies führte nicht selten zu geringfügig verstellten Tonköpfen, was den Umstieg auf ein anderes Gerät mit Tränen verband - oder man regelte auch dort nach. Lt. Stiftung Warentest waren die Tonköpfe bei den 3 Tests in den 70er nie besonders gut ausgerichtet. Die steckbaren Kopfträger hätte man besser sein lassen sollen, auch das ist heute ein häufiger Ausfallgrund (abgerissene Verbindungen bzw. Störungen in den Kontakten, verstellte Köpfe, inkompatible Kopfträger, die aber passen...). Obwohl das Auswechseln dieses Gerät zum Alleskönner macht, denn neben den vielen Geschwindigkeiten konnte hier auch auf 2-Spur umgerüstet werden. Die Schalter weisen heute bei einigen Geräten Kontaktstörungen auf, sie sind schwer zugänglich und praktisch nicht zu reparieren.

Die Royal wurde ca. 15 Jahre gebaut und war am Ende technisch gesehen kaum verändert worden. Sicher konnte Uher neue und verbesserte Tonköpfe bei Bogen und Woelke einkaufen, sicher haben auch die anderen Zulieferer zugelegt, aber allzuviel entwickelt wurde bei Uher offenbar nicht. Das muss auch nicht sein, wenn man ein perfektes Produkt hat - leider glaubten die Uher-Leute wohl genau das... Dagegen wirkte die Philips 4504 wie von einem anderen Stern kommend, 10 Jahre weiter in der Technik.

Das Gerät ist ein Einmotorer und somit voller Mechanik. Dennoch spult das Gerät knackig um. Das ganze Chasis lässt sich leicht ausklappen, man muss allerdings etwas umsichtig agieren. Die Betriebsgeräusche sind deutlich zu hoch, auch bei perfekt erhaltenen Geräten. Der eingebaute Verstärker klingt von allen mir bekannten Geräten dieser Klasse am neutralsten und scheint bei den Gebrauchtgeräten öfter mal defekt zu sein. Die Bedienung ist einfach, jedoch kann man durchaus Fehler machen: stellt man das Gerät im Startbetrieb aus - was nicht wenige getan haben - holt man sich eine Delle im Antriebsrad der Schwungmasse und das wiederum sorgt für ohrenbetäubendes 'Klingeln', dann ist Schleifen angesagt. Die Tandemregler sind gewöhnungsbedürftig und vielleicht etwas zu klein geraten. Die 3-Zack-Verriegelung ist brauchbar, aber nicht erstklassig, weil nicht immer perfekt passend und etwas hakelig. Das Zählwerk wirkt mit seiner Schriftart futuristisch und zählt wie bei Saba relativ schnell - vielleicht um eine höhere Umspulgeschwindigkeit vorzugaukeln? Muss eigentlich nicht, denn die Uher ist schon recht schnell...

Über die Mechanik lässt sich trefflich streiten:
Semih: "Die Mechanik ist super. Da sieht man, dass sich Ingenieure Gedanken gemacht haben und nicht Maurer!"
Michael: "Ich habe mal eine Uher Royal geöffnet und bin an der Mechanik schier verzweifelt. Sicher auch wegen fehlender Kenntnisse."

Ansonsten ist die Maschine sehr zuverlässig und langlebig, auch die Gummiteile. Im Laufe der Jahre wurde immer wieder das Design geändert. Die Aussteuerungsinstrumente wurden dabei in einer Variante übereinander gelagert, so dass die Pegelzeiger geradlinig übereinander angeordnet waren, für mich die bislang beste Lösung! Erst viel später brachten LED-Ketten zwangsläufig wieder einen so guten Vergleich zwischen 2 Kanälen. Das letzte und vielleicht schönste Modell hat leider 2 VUs traditionell nebeneinander und ist wieder schlechter ablesbar.

Uher-Geräte kommen mit den meisten Mikrofonen klar und machen hier eine hervorragende Figur. Der Hochkantbetrieb erfolgt über den Tragebügel, der so verstellt werden kann, dass das Gerät in Schräglage, also pultförmig, aufgestellt werden kann, was sicher nicht nur damals die Professionalität unterstrich - abgeschrägte Geräte sind m.E. einfach besser zu bedienen...fangen aber auch mehr Staub auf.

Laut Stiftung Warentest ein im Prinzip gutes Gerät, dass nicht immer optimal eingestellt/verarbeitet war. Ich mag die Variocords und Royals, es sind zuverlässige Alleskönner. Die Bedienung könnte leichtgängiger oder sogar einfacher sein, der Verstärker zuverlässiger und der Geräuschpegel geringer. Ansonsten eines der wenigen deutschen Geräte, das den Klang nicht irgendwie manipuliert hervorbrachte, sondern sich bemühte, neutral zu klingen.
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#2
Als bekennender Uher - Fan ein paar Anmerkungen:
Die Verstärker in den Royals halte ich für ausreichend standfest, im Gegensatz dazu kenne ich die Variocords eigentlich nur mit defekten Endstufen.
Die Betriebsgeräusche kommen fast ausschließlich vom Reibrad, welches im Lauf der Jahre verhärtet. Hat man Glück, dann kann man es nachschleifen und hat wieder ein paar Jahre seine Ruhe. Hat man Pech, dann hat sich der Gummi in eine Art Bakelit verwandelt, und dann hilft nur noch ein Austausch. Uher Teile sind schwierig zu finden und haben preislich Revoxniveau.
Uher Tonbandgeräte sind hübsch anzusehen, und wenn auch noch ein CV140 Verstärker danebensteht, ist es eine Augenweide. Eine wohlklingende.
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#3
Nachdem ich gerade eine Royal de Luxe am Laufen habe hier noch ein paar ergänzende Anmerkungen:

Geräuschpegel:
Finde ich nicht lauter als bei einer A77. Wenn es ruhig ist (ohne Musik), dann hört man ein bisschen was, wenn Musik spielt, wird dieses Bisschen zuverlässig zugedeckt. Keine Kritik!

Bedienbarkeit:
Wenn alles sauber geschmiert ist und die Gestänge gut laufen ist die Bedienung überraschend geschmeidig. Wie gesagt, wenn. Wenn nicht, dann hat man das Gefühl, die Gangschaltung eines russischen Traktors im Prototypenstadium zu betätigen.

Verstärker:
Es mag ja sein, daß der Verstärker neutral klingt - nur was nutzt das, wenn bei einem Tonbandkoffer - nichts anderes ist die RdL - alle Erkenntnisse des Lautsprecherbaus mißachtet werden? Da kannst du einen Accuphase oder einen McIntosch einbauen - das Ding wird immer klingen wie ein indisponierter Putzeimer. Man legt die Kiste hin - es klingt anders, als man es vom Stehen her gewohnt ist. Die Klappe, hinter der sich das Netzkabel verbirgt (solange die Nase noch dran ist) gehört zur unkontrolliert mitschwingenden Gesamtmenbranfläche, und sowas wie Klangfülle tut sich erst dann auf, wenn man den Klangregler (beide, Diskant und Bass) voll aufzieht! Immerhin kann man deutlich unterscheiden, ob das Band leer oder bespielt ist. Insofern finde ich den eingebauten Amp ganz praktisch!

Konstrukteurs Selbstverwirklichungs-Drehschalter (und anhängendes Innenleben):
Ich seh's ja ein, Rubiks 3-D-Zauberwürfel war noch nicht erfunden und die Welt brauchte was zum Knobeln! Diese Mechanik stellt den Würfel locker in den Schatten.

Klang an HiFi-Anlage:
Mehr als nur ordentlich! Es ist eine Eigenschaft der Uhers, selbst der Variocords, daß sie sehr musikalisch klingen, sofern man sie an externe Elektronik anschließt. Sehr gut passen SABA-Receiver. Ich bereue es,daß ich mir einen Dual 1600 durch die Lappen habe gehen lassen - ich denke daß wäre ein guter Partner gewesen!

Bandendabschaltung:
Nachdem die Maschine vollgestopft ist mit Mechanik, macht man hier inkonsequenterweise einen Rückzieher und erledigt das elektrisch mit Schaltfolie. Ganz so, als würde man nie das Band eines Freundes abspielen, der sich ein richtiges Bandgerät hat leisten können, ich meine mit richtiger Endabschaltung, und dessen Bänder keine Schaltfolien tragen.

Tonkopfwechsel:
Eine sehr gute Idee. Wenn man die Tonkopfträger in die Schublade wirft oder in den Werkzeugkasten zu den Schraubenschlüßeln dann kann sich natürlich was verstellen. Bei sorgfältiger Behandlung besteht diese Gefahr nicht. Schade finde ich, daß die Bandführungsbolzen nicht Bestandteil des Wechselträgers sind - das würde die Maschine unempfindlicher machen gegen die Positionsschwankungen beim Ein- und Ausbau. Wenn es Probleme mit der Kopfjustage gab, so vielleicht deswegen, weil schon im Neuzustand nicht sauber justiert wurde. Hier befand sich Uher ggf. in bester Gesellschaft, bei Studers machte man das genauso schlampig! Meine Meinung: Wer sich 2 Kopfträger besorgt hat, diese nur auf seiner Maschine eingesetzt hat und dort hat optimal justieren lassen, der hat sicher keine Probleme gehabt, sorgfältige Behandlung vorrausgesetzt.

Fazit: Werde langsam wieder warm mit der Kiste....

- Michael -
Michael(F)
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#4
hall

Auf der Funkausstellung 1965 wurde der Fachwelt eine erneute techni- sche Innovation vorgestellt, nämlich das UHER Royal de Luxe mit dem patentierten Bandzugkomparator, einer äußerst effektiven,mechanischen Bandzugregelung, die einerseits ein für Einmotenlaufwerke sensationel-
len Gleichlauf von 0,05 % garantierte und anderseits äußerst feinfühlig mit dem verwendeten Band umging. So wurde bei der Vorführung Papierband statt Magnetband abgespult um zu demonstrieren, wie sanft das Gerät auch mit dünnsten Bändern, etwa den Triple-Bändern, umgehen konnte. Für einen konstanten Bandlauf ist ein konstanter Bandzug nötig. Beim Royal waren zwei Fühlhebel in ständiger Kontaktfühlung mit dem Bandzug. Sie waren so angeordnet, dass der Bandzug vom Bandwickel direkt gesteuert wurde. Eine Schraubenfeder bestimmte dabei die absolut konstante Größe des Bandzugs. Aber auch beim Umspulen und Abstoppen war der Bandzugkomparator in Funktion. Das Bremsmoment der Abwickelkupplung und das Mitnahmemoment der Aufwickelkupplung hielten sich so die Waage.
Die Zugkraft der Schraubenfeder wurde automatisch umgeschaltet und damit der ideale Wert erhalten. Bänder wurden auf diese Weise äußerst geschont. Reissen und Dehnen der Bänder unterblieben vollständig.
Aber auch die Tricktechnik beherrschte die Royal deshalb perfekt, weil nur ein Schalter zu drehen war und es im Gegensatz zur REVOX A 77 echten Synchroplay ermöglichte. Konstruiert wurde es von Albert Liebl, der die Mechanik entwickelte, und Hubert Richt , zuständig für für die Elektronik.
Herzliche Grüße!
Peter
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#5
Wie sanft die RdL mit dem Band umgeht, mag man dem Gerät zunächst gar nicht zutrauen. Aber es stimmt schon - das hat Herr Liebl ganz ausgezeichnet hingekriegt. Die Maschine startet perfekt ohne sich zu verschlucken und deklassiert in dieser Disziplin ganz klar die A77, für die sie ein harter Konkurrent war. Den Kampf mit großen (Metall)spulen hat man klugerweise gar nicht erst aufgenommen.

Den Drehschalter wird ein Tricktechniker vielleicht zu schätzen wissen - aber dieser Teil des Tonbandhobbies war vor meiner Zeit, ich kann das nicht recht würdigen.

Statt dessen finde ich es ungeschickt, vor dem Spulen aus dem Play-Betrieb ersteinmal stoppen und dazu über "Pause" schalten zu müssen.

Ich habe übrigens die Variante mit den 2 VUs längs übereinander. Schade, daß sich diese platzsparende und sehr gut ablesbare Anordnung nicht durchgesetzt hat. Der Zeitgeist verlangte wohl nach getrennten, großen, spektakulär aussehenden Einzelinstrumenten. Diese haben sich in der HiFi-Technik dann auch überall da breitgemacht, wo sie gar nicht nötig gewesen wären, an Verstärkern zum Beispiel.

Das die "Fachleute alten Schlages" nicht aussterben und diese Kisten weiterhin am Leben halten hofft

- Michael -
Michael(F)
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#6
Ich hatte vor sechzehn Jahren eine Uher Royal Stereo, die nur eine Mono-Aussteuerungsanzeige und einen fest eingebauten Kopfträger hatte. Ich habe damals auch den Schaltplan aufgetrieben. Die Zeichnung war 1963 oder 64 "erstellt" und 1965 "redigiert", meine ich mich zu erinnern, und es war einiges nachträglich eingefügt. Ich habe ein bischen dran rumgebastelt, und wenn man vierzehn Jahre alt ist und erst seit zwei Jahren den Lötkolben schwingt, macht man leicht etwas kaputt. Als sie noch funktionierte, war sie eine Hammermaschine, sauber, satt, brilliant, charaktervoll im Klang, schnell, leise und problemlos in der Bedienung! Ich habe ein paar der auf dieser Maschine bespielten Bänder noch ein paar Jahre später auf anderen Maschinen gehört und war sehr angetan.

Der Wechselkopfträger war doch der Anfang vom Ende. Keep it simple, lege eine Entmagnetisierungsdrossel dazu und verarsche deine Kunden nicht! Naja, die Ulmen sind auch vom Pilz gefressen worden.
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#7
Ich habe bei Ebay gesehen, daß meine Royal-Type den Typen 714 und 724 ähnelt. Sie hatte einen Aufsprechverstärker und zwei Wiedergabeverstärker, war also für fabrikmäßig bespielte Stereobänder konzipiert. Es gab ja eine Zeit, in der einige Leute dachten, daß das Tonband die Schallplatte als Massenmedium ablösen oder zumindest ergänzen würde. Das passierte aber erst mit der MC und dann der CD. Hat eigentlich jemand eine halbwegs vollständige Liste aller hergestellen Tonbandmaschinen, möglichst mit Bildern? Was ich bisher gesehen habe, waren nur kunterbunt gemischte Sammlungen.
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#8
=> Grasso

Eine komplette Tonbandliste? Keine Ahnung, ob es das gibt. Eher nicht!

Aber es gibt Sammler, die sich spezialisiert haben, auch Vereine, die sich nur mit einer Marke beschäftigen. Da könnte man am ehesten was zusammentragen.

Zu Deiner Uher: Wenn ich Dich richtig verstehe, konnte man mit dem Teil nur Mono auzeichnen, aber Stereo wiedergeben, ist das richtig? Sowas zu bauen, halte ich für Unfug. Kaum zu glauben, daß es das gegeben haben soll.

Eine Aussteueranzeige für 2 Kanäle ist zwar nicht der Weisheit letzter Schluß, aber letztendlich hat es funktioniert.

Den Wechselbaren Tonkopf halte ich für eine gute Idee. Uher hat das vielleicht schlecht ausgeführt, aber das Prinzip an sich finde ich gut.

Michael
Michael(F)
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#9
Hallo,
das mit der Wiedergabe bespielter Stereo-Bänder war Ende der 50-iger/Anfang der 60-iger durchaus nicht ungewöhnlich,und auch später haben Firmen noch für uns seltsam anmutende Lösungen gefunden.
Anfang der 60-iger waren noch nicht viele Rundfunksendungen stereo,und noch weniger Leute hatten schon eine stereo-Empfangsmöglichkeit:üblich war der Holzkasten mit Stoffbespannung aus den 50-igern.Und auch die Geräte,die damals gebaut wurden,waren größtenteils mono,nur teilweise mit der Möglichkeit,einen stereo-Decoder nachzurüsten.Es hilft halt alles nix:der Aufwand hat sich mit stereo fast verdoppelt.Und damals hatten die Leute noch nicht so viel Geld:vor der Tür stand,wenn´s hochkam,ein Motorrad.Wer einen VW oder DKW(3-6,später den "1000")hatte,war ein kleiner König.Der Heckflossen Ford 17 M hatte noch eine starre Vorderachse!BMW und Mercedes fuhren nur Selbstständige und Wirtsschaftsbosse.Und die Polizei.
Wer keinen stereo-Empfänger/Verstärker/ etc hat,braucht eigentlich auch kein stereo-Tonbandgerät.
Aber man wollte ja "zukunftssicher" sein.
Deswegen wurden folgende Varianten angeboten:
1.Mono-Geräte,meist mit kombinierten Aufnahme- und Wiedergabeverstärkern,erhielten einen speziellen Ausgang:auf den wurde die Spur geschaltet,die gerade nicht wiedergegeben wurde.BspTonguehilips RK 25,aber auch Grundig Typen Tk4x.Als Zubehör wurde dann ein externer Wiedergabe-Verstärker angeboten,den man an diesen Ausgang anschließen konnte.Auf diese Weise hätte man mit dem eingebauten Verstärker/Lautsprecher des Gerätes und diesem Zusatzverstärker,der mit einem Radiogerät verbunden werden mußte,2 Kanäle wiedergeben können.Inwieweit das etwas mit stereo, zu tun hatte...
Bem:ich hatte ein RK 25,Bj.1966,mit einem solchen "Zusatzverstärker"...
2.Geräte,wie Grasso sie kennt,die nur für stereo-Wiedergabe eingerichtet waren.
Das bot sich dann an,wenn getrennte Aufnahme- und Wiedergabe-verstärker vorhanden waren.Dann hatte man sich wenigestens einen Aufnahme-Verstärker gespart...
3.Und die Krönung:die sogenannten "Voll"stereo-Geräte,die stereophon aufnehmen und wiedergeben konnten.
Ein Beispiel ist z.b.Grundig Tk46/47.Aber die hatten kombinierte Aufnahme- und Wiedergabe-Verstärker,obwohl sie 3 Köpfe hatten:d.h.stereophon konnte nur entweder aufgenommen oder wiedergegeben werden.Hinterbandkontrolle gab´s nur mono,wenn der 2.Verstärker auf Wiedergabe geschaltet wurde.2 Verstärker sind halt billiger als 4.Und:außen pfundig,innen Grundig.

In den Typenprogrammen von Grundig und Philips aus dem Jahr 1966 befanden sich keine Geräte mit 2 Aussteuerungsinstrumenten.
Die Geräte,die ich kenne,mit 2 Instrumenten aus jener Zeit waren das Uher royal(ohne deluxe)und das Uher 22/24 hifi spezial(die waren wirklich "Vollstereo")

Noch etwas zum Uher Royal Deluxe:
Bis Mitte der 60-iger hatten mit Ausnahme von TFK(die hatten teilweise Bandbremsen)allé Großserienmaschinen Rutschkupplungen an den Spulentellern.DAmit kann man den Bandzug recht gut konstant halten,wenn das Gerät liegend betrieben wird.
Wenn man ein Gerät aufrecht hinstellen will,geht das mit den Rutschkupplungen nicht mehr.Deswegen hat Uher den BAndzugkomperator erfunden,weil der auch bei stehender Maschine dafür sorgt,daß der Bandzug einigermaßen konstant ist.
Wenn ich mir den Aufwand ansehe,den Uher da getrieben hat,und wenn ich die japanischen 3-Motorenantriebe zum Vergleich heranziehe,ist mir völlig schleierhaft,warum Uher damals kein 3-Motoren-Laufwerk gebaut hat.Philips hat nur wenig später mit den 44xx 3 Motoren- Geräte in den Markt eingeführt,und ich kenne Leute,die ihr Uher deswegen gegen ein Philips getauscht haben.

Viele Grüße
Frank
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#10
Meine Maschine hatte nur zwei Verstärker, einer davon wurde für Aufnahme umgeschaltet. Anscheinend waren 10 Schaltkontakte, Kabelage und die ganze Fummelei wesentlich billiger als zwei Transistoren, vier Widerstände und zwei Elkos. Natürlich hat sich Uher verkalkuliert, wie dann später auch mit den Bandzugskomparatoren.

Ich hoffe, man ist mir nicht böse, daß ich hier so formlos aus dem Nähkästchen plaudere, aber immerhin hieß meine Maschine fast genauso wie die, der dieses Thema eigentlich galt.

Meine Maschine hatte 9,5 und 19cm/s. Beim Schaltplan waren auch die Frequenzgänge der Wiedergabe von Normbändern und der Über-alles-Kette abgedruckt, und das ging bei 19cm/s bis 18KHz (-3dB), nicht schlecht für eine Zweikopfmaschine Mitte der Sechziger, als es keine Chrombänder gab! (Ich glaube, Langspielband, 35% dünner als Normalband, war damals der Standard, oder? Doppelspielband war schon kritisch, und Dreifachspielband nur für wenige Maschinen geeignet.) Die Kopfspiegelresonanzen waren auch halbwegs niedrig, maximal 1dB. Das Schwungrad war solide und sauber austariert, die Gleichlaufschwankungen waren gering. Die Rutschkupplung funktionierte nur in einem gewissen Rahmen von Bandwickeldurchmessern und Wickelgewichten, aber das hatte man bald raus. Dann lief es super und war sehr sypathisch, weil man die Maschine durch die Laufwerkstasten hindurch spürte und verstand und die Aufnahme leise starten konnte, anstatt einen klackenden Elektromagneten und Relaises zu steuern. Die später eingesetzen Drehschalter ließen sich nicht mehr so flüssig bedienen - kein Wunder, daß Uher untergegangen ist.

Wechselkopfträger sind bei einer Heim-Maschine sinnlos. Wozu all der Aufwand? Otto N. wollte Vierspur. Diavertoner können auch mit einer normalen Vierspurmaschine glücklich werden. Zweispur ist für Profis. Otto N. wurde i.d.R. nicht zum Profi.

Uher hat es doch verbockt! Meine Royal war im großen und ganzen besser als alles, was später kam. Die Engländer haben´s raus: Never change a winning horse! Keep it simple!
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#11
Heute sah ich bei Ebay eine Uher 724 Stereo, die schon Drehschalter hatte. Anscheinend waren Uher so wenig von ihren eigenen neuen Typen überzeugt, daß sie die alten Typenbezeichnungen beibehalten haben.
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#12
Zur Verdeutlichung: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...6904308228
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...6905777882
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#13
Hallo Grasso,
diese Maschine wurde etwas später als die Royal de luxe in den Markt eingeführt und war preislich und qualitativ unter der RdL angesiedelt.
Etwa Beginn der 70-iger...Hatte auch keinen"Bandzugkomperator,sollte also liegend betrieben werden.
Viele Grüße
Frank
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#14
Siehst du, daß ich zwei Links gepostet habe? Einmal zu einer Maschine mit der kompakten Laufwerkstastenanordnung, die Uher Ende der Fünfziger eingeführt hat, und einmal zu einer mit der Drehknopfanordnung, die 1966 aufkam, also wie die späten RdL und Variocords aber ohne Bandzugskomparator, wie Du bemerktest.
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#15
Hallo,

nach einiger Zeit nochmal einige Bemerkungen zur Uher RdL.
Und das,weil ich gerade aus meiner Werkstatt(meine Bezeichung) bzw.Rumpelkammer(Diktio meiner Frau)zurückkomme.Da spielt nämlich eine.
Bisher habe ich geglaubt,daß die das einigermaßen gut oder schecht macht.Heute habe ich aber zum ersten Mal eines von meinen eigenen,geheiligten Bändern auf der Uher wiedergegeben(aufgenommen etwa 1975 mit,ihr wißt das wahrscheinlich,einer Sony TC 640,Bandmateriel übrigens mein damals bevorzugtes BASF DPR 26)
Und das hat mich dann doch überrascht.Die Uher spielt sehr gut.Die Verstärker sind natürllich kein Mackie an den aktivierten Focal,(und,ich trau´mir das kaum zu schreiben,kein Sony 2000f(so nie!) )aber das muß sie ja auch nicht.Das ist ein kleiner stand-alone-Koffer.Und der klingt einfach gut.Ich habe bisher mit dem Gedanken gespielt,mir noch ein Gehäuse und 2 Endverstärker für die Revox A77 zu kaufen(die "Spulentonbandfreunde" wissen das:die hat mich vor ein paar Jahren als überdimensionierte Rumba-Rassel erreicht.Inszwischen ist sie wieder in Gang,hat aber kein Gehäuse(das war zerstört))Jetzt muß ich mir das nochmal überlegen(auch,weil die Gehäuse und die Endverstärker zu Preisen gehandelt werden,die m.E.einfach verrückt sind)

Die RdLl hat aber auch Mankos:

Die Laufwerksteuerung:das hat sich ein krankes Hirn ausgedacht.Ich hatte ´mal den Vorgänger,die royal ohne deluxe:einfache,schöne Drucktasten,die lagen gut in der Hand,und der Schieber zum Umspulen:das war o.k..Jetzt dieser Drehknopf...Waren die Konstrukteure besoffen,daß sie sich lieber im Kreis drehten als eine Taste zu drücken??Und der popelige Hebel zum Umspulen:Ich kann mit gar nicht vorstellen,daß die Oberbayern das bedienen konnten mit ihren großen Händen....
Und hätte man nicht bewerkstelligen können,daß das Reibradd abhebt beim Auschalten,ohne daß man vorher das Laufwerk auf "Stop"schaltet??

Überhaupt,diese Mechanik:wenn man die Uher aufmacht,dann drängt sich der Eindruck auf,Arbeitszeit hat Ende der 60-iger kein Geld gekostet.So eine Mechanik,die sicher unzählige Arbeitsschritte bei der Montage erfordert, kann man nur entwerfen bzw.bauen,wenn man viele unterbezahlte weibliche!!! Gastarbeiter einsetzt.
Die Japaner hatten keine Gastarbeiter.Die haben vielleicht dewegen angefangen,3-Motoren-Laufwerke zu bauen.Die höheren Kosten der Motoren wurden durch die Reduzierung der Arbeitsschritte sicher völlig aufgefangen.

Das erinnert mich an eine Führung im Grundig Stammwerk in Fürth in der Kurgartenstraße Ende der 60-iger.Wir waren als Schulklasse da,die Sozialkundelehrerin hatte gemeint,wir sollten uns einmal die Arbeit in einem Industriebetrieb ansehen.

In den Montagehallen arbeiteten nur ausländische Frauen.In einer Halle standen schöne,neue Stanzen,die standen aber still.Daneben arbeiteten Frauen an alten Stanzen,den Frauen fehlten an jeder Hand 2 oder 3 Finger.Der Mensch,der uns geführt hat,antwortete auf unsere Frage,warum die Arbeiterinnen nicht an den neuen Maschinen arbeiten würden:"die wollen ihre alten Maschinen,die sind sie gewöhnt..."

Meine persönliche Theorie ist übrigens:der exzessive Einsatz von Gastarbeitern,die (anfangs??) zu Billiglöhnen gearbeitet haben,hat verhindert,daß rechtzeizig automatisiert wurde.Irgenwann war dann aber die Arbeit zu teuer...Was aus Grundig geworden ist,wissen wir:erst hat er Philips betrogen,dann wurde er... naja,Schwamm drüber...wie sagt doch der Lateiner:..über die Toten nichts Schlechtes...

Ich war übrigens wegen einer M5B in meiner Werkstatt.Aber darüber an anderer Stelle.

Viele Grüße und gute Nacht
Frank
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#16
3 Motoren

Telefunken warb mal damit, daß bei 3 Motoren immer auch Motoren bewegt werden, die für den Ablauf zu dem Zeitpunkt gar nicht nötig waren, was selbige abnutzt. Daher haben die genialen Tfk-Leute Ein-Motorer gebaut Wink Schaut man sich die Mechanik in der M2000 an, dann weiß man, warum so etwas billiger war, als denn mit 3 Motoren daherzukommen ...
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#17
Hallo,

das finde ich witzig,weil die gleiche Firma Geräte mit 3 Motoren hergestellt hat,die morgens früh um 6:00 angestellt wurden und bis zum Sendeschluß liefen...
Aber Werbeabteilung/Konstruktion/und kaufmämmiche Abteilungen waren immer getrennt:
Erst wurde ein Markt gesucht.
Dann das Produkt,das da reinpaßte,auf den Pfennig kalkuliert.
Und dann wurde den Konstrukteuren gesagt,was so eine Maschine können mußte und wieviel sie kosten durfte.(Das passiert bis heute,sogar die S-Klasse ist bis auf den Cent kalkuliert).Und die mußten dann machen...
Nur der Willi Studer war ein Überzeugungstäter:der hat seine Maschinen gebaut und dann versucht,sie in den Markt zu bringen...jedenfalls am Anfang...

In der Werbung kann man viel behaupten.
Man denke nur an die Werbung von Akai,insbesondere,was die GX-Köpfe
betraf...

Und jetzt die schöne Werbung der Marke mit dem Stern:
Man würde nicht alt...(stimmt:wenn man Daimler fährt,ist man es schon...)

Viele Grüße
Frank
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#18
Hallo,
endlich hab ich auch eine Rdl. und ein Variocord 263 Stereo.
Beide funktionionieren, haben aber ein paar kleinere Macken.
Das Variocord verzerrt sehr stark bei der Wiedergabe.
Bei der Rdl. (hat zwei Vu Meter übereinander) ist der Spurschalter etwas schwergängig. Leider habe ich keine Schaltpläne dafür, hat die jemand?
Scan's währen echt gut.

gruß
Marcel
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#19
Hallo Marcel!

Schaue mal mit google, die sind bestimmt zu finden. Ich habe schon einige Schaltpläne Uher im www gefunden. Leider kann ich keinen konkreten Link nennen. Versuche es mit Schaltplan, Serviceunterlage, schematic, manual, servicemanual zusammen mit Royal bzw. Variocord.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#20
Hallo,
außer Verkaufsangeboten konnte ich leider nichts brauchbares finden.
Hast du die Pläne noch auf dem Pc?
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#21
Hallo Marcel!

Hätte ich die Pläne auf dem PC, hätte ich Dir schon längst eine PM geschickt. Smile
Die Suche scheint wiklich nicht ganz einfach zu sein, ständig versteckt ebay. Versuche es z.B. mit erweiterter Suche (alle Worte) und dem magischen Wort download. Eventuell führt auch uherschaltplan.pdf .gif oder .jpg zum Ziel, sinnvolle Kombinationen ausprobieren.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#22
Hallo Marcel,

schau doch mal im Shop - da findest Du auch eine UHER-CD von Andreas. Dort ist z.B. eine sehr umfangreiche Dokumentation der Royal und Royal de Luxe drauf.
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#23
Hallo zusammen,

seit knapp 8 Wochen bin ich stolzer Besitzer einer klassischen RdL – nußbaumfarbenes Holzgehäuse, hammerschlaggrau lackiertes Frontplatten-Oberteil, unterer Teil alufarbig. Übereinanderstehende VU-Meter (und nur diese Anordnung hebt die RdL optisch wie funktional haushoch über spätere Versionen und die meisten Konkurrenzprodukte!) und die rauchfarbene Abdeckhaube runden das Bild ab und erzeugen einen Hingucker ersten Ranges im Hobbyraum. Und daneben stehen immerhin noch die TD-20 A und die TFK M 3002 L....Letztere wirkt bereits optisch wie ein Hobby-Gerät (die Bezeichnung „Spielzeug“ kam mir anfangs spontan in den Sinn....) und kann schon von daher der RdL nicht das Wasser reichen. Klanglich kann die TFK das ebensowenig. Sie klingt nicht schlecht aber ihr Klangcharakter ist flacher, dynamisch weniger zupackend als der der RdL. Die RdL zeichnet ein sehr plastisches, klangfarbenstarkes Bild. Hier muß schon die TD-20 A ran, um Paroli bieten zu können. Die Bandschonung durch die RdL zeigt aber auch der TD-20, wie es sein sollte. Die recht laut klackende Tasten-Laufwerksteuerung der M 3002 L wirkt ruppiger und weniger vertrauenerweckend als die weich laufenden Drehschalter der RdL. Einschließlich des Schiebereglers für Vor-/Rücklauf funktioniert das bei der RdL mit hoher Anfaßqualität und Zuverlässigkeit (ich habe nicht die Hände eines bayerischen Grobmotorikers und daher keine Probleme mit der Bedienung). Wenn man dann für diese Maschine, die optisch keinerlei Gebrauchspuren aufweist und vorher von einer qualifizerten Tonbandgerätewerkstatt gewartet wurde, nur 95 Euro bezahlt hat, kann man sich, glaube ich, glücklich schätzen.
Es handelt sich übrigens um eine Zweispur-Ausführung. Klanglich optimal harmoniert sie bei 19 mit BASF LRP 35 / DPR 26 oder Maxell UD. Die Überraschung kam bei 9,5 mit Maxell XL-I. Selten habe ich bei dieser Geschwindigkeit ein so dynamisches, lebhaftes und frisches Klangbild mit großer räumlicher Stabilität gehört. Rauscharm ist sie obendrein (absolutes Negativbeispiel in dieser Hinsicht war die Akai GX-630). Dabei ist der Klang dennoch neutral, also in den Höhen nicht überzogen und im Baß bollernd. Solche Ergebnisse bleiben Grundig-Maschinen vorbehalten ;-) .......

Keep Swingin`- Uli

P.S.: Die Klangbeurteilung erfolgte natürlich über die Anlage (Röhren-Endstufe UHER UMA-3000 mit Spendor LS 3/5 A) .......

P.S. 2: Ich suche einen neuen (neuwertigen) Zweispur-Tonkopfträger (Z 322) zu humanem Preis für die RdL ........ als stille Reserve......
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#24
Zitat:Reelfreak60 postete
Selten habe ich bei dieser Geschwindigkeit ein so dynamisches, lebhaftes und frisches Klangbild mit großer räumlicher Stabilität gehört.
Keep Swingin`- Uli
Hallo,
das geht mir genauso, nur das ich diese Erfahrung mit Agfa PE36 und PE49 gemacht habe. Ich besitze das gleiche Gerät mit 4 Spur Kopfträger.
95.- halte ich für fast ein bischen viel, liegt aber noch im Bereich der normalen Preisspanne. Flohmark oder Ebay?

Gruß
Marcel
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#25
Hab ich grade bei Ebay gefunden:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...30078&rd=1
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#26
Hallo Marcel,

danke für Deinen Tip mit den Agfa-Bändern. Ich habe noch ein paar PE 46 in Reserve, die werde ich dann mal auf der RdL ausprobieren. Es lohnt sich auf jeden Fall, nur gutes Bandmaterial zu verwenden, dann ist der Klang entsprechend. Und man will sich das gute Stück ja nicht mit Shamrock-Schmiere verhunzen ;-) ........ Ich denke auch, daß man mit Lang- und Doppelspielband am besten fährt. Für das dicke Standardband wurde die RdL nicht gebaut. Dreifachband kann die Maschine sicher ohne Bandriß bewältigen, weil sie so sanft mit den Tapes umgeht. Aber klanglich ? Hätte ich ein gutes Maxell oder Agfa, würde ich es mal versuchen.
Ich habe das Gerät von einer Tonbandwerkstatt in Solingen (AES). Dort wurde sie vorher durchgesehen und die Bandzugkomparatoren neu eingestellt (rutschte bei „Pause“ durch). Sie stammt aus Erstbesitz und der ältere Herr, dem sie vorher wohl gehörte, nutzte sie schon länger nicht mehr. Dabei war auch noch ein Z 324, aber hier sind die Köpfe verschlissen. Der Z 322 ist gut erhalten. Zweispur kommt mir auch recht, einen Vierspur-Kleinspuler besitze ich mit der M 3002 L schon. Zweispur-Ausführungen habe ich mit der TD-20 A und der Report 4200 IC.
Da ich Internet nur mal kurz zwischendurch in der Firmenpause machen kann und nicht zuhause habe, komme ich leider an ebay nicht ran ;-) . Bin also darauf angewiesen, daß mir auf diesem Wege jemand seinen guterhaltenen Z 322 anbietet. Kann, muß aber nicht sofort sein.......vielleicht entwickelt sich ja etwas. Ist nur für die Reserve und beruhigt etwas.....

Uli
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#27
Hallo,
ein Geheimtip ist Agfa Band auch nicht, aber es Klingt ebenfalls sehr gut, natürlich sind immer mal ein paar schmierende Exemplare dabei, die ich dann sofort ausmustere, weil ich dies meinen Geräten nicht Antun will, Klingt auch schlecht.
Mit Triple Band (Agfa PE66) hab ich auf meiner Revox B77 ganz gute Erfahrungen gemacht. Es ist eigentlich recht stabil, trotzdem ist mir Lang u. Doppelspielband lieber, da es auch am meisten zu finden ist.

Normal/Standard Band habe ich nicht, da mußt du dich an andere wenden,
ich denke aber das der Bandzug der Rdl. dafür zu schwach ist, weil es ja eigentlich nur für Studiomaschinen gemacht ist.

Gruß
Marcel
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#28
Hallo.
Mal ein wenig Frust in diesen Thread kippen.

Leider haben auch die Noblen, die Hochgelobten, die Göttlichen unter den Fabrikanten nichts anderes als irdisches Material und Methoden verwendet. Nicht selten fällt man nicht nur aus allen Wolken, sondern auf harten Boden, wenn das Murphy zuschlägt.

Ich sage daher immer, bezahle nie mehr als Schrottwert, auch nicht für eine "Göttliche" wenn du es nicht irgendwann bitter bereuen willst.

Da lief mir einst eine solche Königin zu, eine unverbastelte, wenig gelaufene, meinen Jugendträumen entsprechende Royal de Luxe C mit praktisch unabgenutzer Halbspurbrücke, eine Maschine die vergleichbar einem Auto wohl nichtmal die Einlaufzeit hinter sich gebracht hatte und dann im Schrank vergessen wurde.

Sie machte mir viel Freude, ein Jahr lang, zwei Jahre lang, vielleicht auch drei Jahre lang. Dann kam Murphy vorbei und ließ die Luft aus meiner Wolke.

Das als elitär oft gelobte weiße Schleiflack-Finish lief ein und ging ab, es war nichts als popeliges d-c-fix für ein paar Pfennige. Einen ordentlichen Standbügel hatte sie eh nie gehabt, lt. Aussage des Erstbesitzers hatte er schon keinen dabei bekommen.

1300 DM NP und an einem Stück Blech und etwas Furnier gespart.

Ich versteckte sie so, daß keiner dieses blamable Finish sehen mußte, sie spielte ja so schön und hatte sich als Zuspielgerät für Digitalisierungen bewährt.

Ja, als Zuspielgerät, und dann sollte sie mal aufnehmen, das goldige Stück. Ich teste immer alle Neueingänge auf volle Funktion, so auch die Uher. Sie hatte also auch mal ordentlich aufgenommen.
Nun sollte sie das wieder tun und sie begann ganz gut damit.
Aber mitten in einer wichtigen Aufnahme überlegte sie es sich anders. Wupp, ein Kanal war weg.
Wie sich herausstellte war einer der höchstgelobten, elitären Aufnahmeköpfe den schnöden Sony-Philips-Sonstwas-Tod gestorben. Einfach so, ohne einen feststellbaren Auslösefehler.

Ich schaute die Maschine noch einmal böse an und warf sie dann (vorsichtig, ich bin nämlich sensibel) in eine Ecke wo sie noch heute liegt. Kein Blick traf sie mehr, allenfalls der Blick tiefster Enttäuschung und Verachtung.

Für meine schnöde 5DM teure TK745 habe ich etliche Köpfe, die ich nie brauchte, weil sie einfach nicht sterben wollen. Für meine geschenkt bekommene N7300 brauche ich auch keine, für meine SG664, die mir ein böser Mensch aufdrängte und mir noch etwas Geld dazu gab das ich sie ihm wegschaffte sind sicher niemals neue Köpfe notwendig.
Aber die edle, noble, hochgelobte Ersatz-Revox, die muß zicken, die muß das teuerste was sie hat schreddern und gröhlt nun jedesmal laut los, wenn ich an ihrer Wurfecke vorbeigehe:
Du Trottel, denkst du ich kann das nicht was jede Neckermann und jede Sanamatucki kann? Dir Ärger und Kosten und Materialnotstand veranstalten?

Btw. der Sprechkopf ist unter normalen Aufnahmebedingungen gestorben, keine Übersteuerung, ein bilderbuchmäßiger HF-Kopfstrom, kein defekter Koppelelko der Spannung an den Kopf legte, schlicht und einfach klägliches Versagen im normalen Einsatz.

Ihr seht schon, die Ironie ist mir nicht völlig fremd, aber ist es nicht eine Schande mit dieser meiner Uher Royal in ihrer Gerümpelecke? Was kann man daraus lernen? Man lernt, bloß nicht viel Geld für einen Namen auszugeben, und sei es einer der den Anklang einer Königin hat Wink
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#29
Nicht verzagen: Mit ein bisschen Glück kannst Du für ein paar Euro bei sicher mal einen neuen Kopfträger schießen, ich habe sogar schon mal welche geschenkt bekommen. Denn dieses Maschine als Eckenfüller zu benutzen, das wäre ein wahrhaft königlicher Luxus.
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#30
Zitat:Ferrum postete
Nicht verzagen: Mit ein bisschen Glück kannst Du für ein paar Euro bei sicher mal einen neuen Kopfträger schießen, ich habe sogar schon mal welche geschenkt bekommen. Denn dieses Maschine als Eckenfüller zu benutzen, das wäre ein wahrhaft königlicher Luxus.
Danke sehr für den Zuspruch Smile
Aber bei diversen (Ybay usw.) Plattformen bin ich nicht präsent, es ist so meine Eigenart mich nicht mit diversen Anonymous um jahrzehntealte Sachen mir zweifelhaften Zustands und Herkunft zu prügeln.
Und meine alten, persönlich ansteuerbaren Quellen, bei denen ich sicher war weder Hehlerware noch Schrott zu erstehen, wo auch die Preise stimmten (alt ist eben alt und vieles gab es da für Kleinstgeld) sind dank diesen Plattformen mitterweile versiegt.

Habe das widerporstige Maschinchen gestern weg verschenkt an einen Schlachtermeister, der sie erfahrungsgemäß meuchlings rupfen wird Wink

Das da, das mir solchen Ärger bescherende Teil, das hab ich mir zur abschreckenden Erinnerung aufgehoben:
[Bild: sprech.jpg]

...und widme mich wieder meinen braven, mich nie enttäuschenden, vielleicht auch weil ich von ihnen reinweg nichts erwarte aber viel bekomme, Grundig-Sahneschnitten, Philips-Opels, AKAI-Fastleerlingen und SABA-Schönlingen.

Mal sehen ob ich das Köpfchen demnächst spaßeshalber aufbohre und die Schwächelstelle suche. Dann wäre wenigstens der Basteltrieb und der Erkenntniswille nochmal auf seine Kosten gekommen.
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