Hilfe im Umgang mit einer Einstellehre benötigt
#1
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Um die Justierung meines Thorens anläßlich eines Systemwechsels zu überprüfen, habe ich mir diese Einstellehre gekauft:

[Bild: Einstellehre.jpg]

Leider bekommt man für € 10.- keine brauchbare Anleitung dazu.

Was ich vermute: Man muß aus den vorgestanzten Teilen eine Art Zaun basteln. Dann kommt das ganze Teil irgendwie auf den Plattenteller und wird an der Achse befestigt.

Vermutlich soll der Tonarm dann auf den Zaun gelegt werden. Gut, aber irgendwie muß doch da eine Referenz sein. Bringe ich die Kante (welche mag richtig sein, das Headshell ist nicht symmetrisch...)

[Bild: Headshell.jpg]

des Headshells parallel zu dem Kästchenmuster, liegt der Tonarm nicht auf dem Zaun. Fummle ich das Headshell so hin, dass es rechts und links bündig zu dem Zaun ist, liegt der Punkt, wo der Abtaststift hin soll, weit außerhalb des Einstellbereichs.

Egal wie es drehe und wende, ich finde da keine sinnvolle Einstellung, die in irgendeinem Bezug zu den Linien auf dieser Lehre paßt. Da die Lehre von dem Thorens- Servicebetrieb Kelch in Lahr stammt, gehe ich davon aus, dass sie auch zu dem Tonarm gehört.

Die Leute bei Kelch sind übrigens freundlich und haben mir die bestellten Teile schnell geliefert. Die Eratzteilpreise liegen auf dem für schweizer Präzisionsaudiogeräte üblichen Niveau.

Kann mir irgendwer sagen, wie ich mit dem Teil das System richtig ausrichte?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Hallo,

bevor ich hier grosse Worte mache...
...hilft Dir vielleicht das weiter:
http://www.fralu.de/thorens.html

Ansonsten: ist nicht Jürgen der Thorens-Spezi schlechthin?

Gruss


edit: ...auf der Seite nach unten scrollen... ...da wird`s interessant.
Möglicherweise hast Du nicht den gleichen Dreher aber das Prinzip
sollte das Gleiche sein.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
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Hallo,

ja, der Jürgen ist Thorens- Kenner. Aber leider ist er zur Zeit krank und muß sich schonen, da will ich ihn nicht nerven.

Aber die Anleitung, auf die Du verlinkt hast, ist schon hilfreich. Ich habe krampfhaft versucht, die Schablone am Chassis auszurichten. Ab Werk war ein Teil dabei, das über den Tonkopf geschoben wurde. Damit konnte man ganz bequem am Tisch das System ausrichten ohne es im Dreher einzubauen. Dieses tolle Ding ist mir nur leider abhanden gekommen.

Somit hat sich obige Frage erledigt.
Frank


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#4
Zitat:Frank postete


Vermutlich soll der Tonarm dann auf den Zaun gelegt werden. Gut, aber irgendwie muß doch da eine Referenz sein. Bringe ich die Kante (welche mag richtig sein, das Headshell ist nicht symmetrisch...)
Haargenau richtig. Diese Auflage soll verhindern, das die Nadel aufsetzt. Das Loch wird auf das Plattentellerzentrum gesteckt und dann wird mit Hilfe dem "Gitter" die Flucht des TA geprüft.

Die Seitenmarkierung dient zur Justage des VTA mit Hilfe der Unterlegplättchen. Diese Lehre ist dann für den TP16 MkIV

Mehr: http://www.thorens-info.de/html/tonarme.html

bzw. http://www.thorens-info.de/html/systemwahl.html#2

und vertikales Fluchten per Spiegel http://www.thorens-info.de/Montage3.jpg

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#5
@Frank,

wenn Du das Schutzkäppchen für d. TA nicht mehr hast, kannst Du Dir
vielleicht ein Schaumgummi-Würfelchen schneiden (weich muss es sein)
und dieses mit Tesa behutsam (!!!!) so unter dem TA fixieren, dass die Nadel
geschützt und "gebettet" ist, Du aber die Seitenkanten des TA´s noch sehen
kannst. Denn genau die Seitenkannten sind es ja, deren Parallelität zu den
Schablonen-Hilfslinien es zu prüfen gilt (der asymmetrische Headshell ist
ja "wurscht").

By the way: was für einen TA willst Du verbauen, was für ein Drehermodell
hast Du?
(Ich frage, weil ich eine Tonarm-Einstellade original Thorens habe - für
den 165er mit Standard-Arm, sowie diverse TA`s mit "Schutzkäppchen".
Vielleicht passt da eines...)
Wenn Du allerdings so klar kommst, vergiss mein "Geseihe"...

Gruss
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#6
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@ PeZett:

In ein solches Gerät
http://www.thorens-info.de/td125mk2.jpg
will ich ein Shure M97XE einbauen. Mal hören, ob sich da Unterschiede zum Shure V103E bemerkbar machen. Laut PhonoPhono ist das M97 ja schon "angehende Spitzenklasse" und dürfte für meinen durchweg alten Bestand gut genug sein.

Der Tonarm sollte der TP16 ein, der Kopf ein TP60.

Auf der Tüte des Headshells ist in Rede stehende Plexiglasteil als zum Lieferumfang (vermutlich nur damals) ebenso wie die vier NF- Strippchen aufgeführt.

Der Vorteil dieser Lehre ist, dass man Höhe, Parallelität und Spurfehlwinkel in Einem und sehr bequem einstellen kann. Wie das Teil aussieht, kann man in etwa hier
[Bild: Einstellehre2.jpg]
erkennen.

Wenn Du so ein Teil entbehren kannst, würde ich einen angemessenen Betrag dafür geben. Auch eine leihweise Überlassung würde mir schon weiterhelfen.

Jetzt gehe ich mich ein bißchen ärgern, weil ich grade etwas Freizeit habe, die Sonne scheint, Moppetwetter ist und ich einen schlimmen Finger habe und nicht in den Handschuh komme.

Man kann nicht alles haben.
Frank


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#7
@Frank

...das mit dem Hand(y)cap tut mir leid, ich werde beim Cruisen an Dich
denken (oder möchtest Du eine kleine Runde im Gespannbeiwagen
mitfahren? ...da kommt das Frühstück so schnell wieder hoch...Big Grin)

Zur Sache: das Plaste-Teil habe ich nicht, einzig eine Art Lade als
Einbauhilfe des TA für den TP16 mit Tonarmrohr TP62. Das Headshell meines
TD160 MkIII (...nicht 165 wie ich fälschlich schrieb!) ist ein anderes
als Deines. In diese Lade legt man den Arm ein und "peilt" dann über
zwei Markierungen ("Kimme & Korn").
Wenn Du es damit `mal ausprobieren möchtest... ?

Gruss

edit: Tonarmrohr-Nr korrigiert!!!!
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#8
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Mittlerweile habe ich den Thorens angeschlossen und schon eine halbe LP gehört. Ella & Basie, Verve 4061 eine Neupressung in 180- Gramm.

Es handelt sich um Aufnahmen der Count Basie Big Band, arrangiert und dirigiert von Quincy Jones. Wer die Musiker kennt, kann sich vorstellen, wie das klingt. Ist zwar immer noch die Basie- Band, aber nicht mehr so stark an dem kompakten Kansas- City- Sound orientiert, sondern mit der für Quincy Jones gewohnt Dynamik arrangiert. Trotzdem bleiben für die Stimme von Ella Fitzgerald genügend Freiräume, in denen sie ihr Können, das sich um das Aufnahmedatum herum m. M. auf dem Höchststand befand, zeigen konnte.

Besonders angetan haben es mir zwei Stücke, beides Balladen: Zum einen "My Last Affair", wo eine wunderbare Balance zwischen schmetternden Blechbläsern und sanft schmeichelnden Holzbläsern gefunden wird. In den Gesangspassagen wird Ella nur sparsam begleitet. So kommt diese Stimme wunderbar herüber.

Das andere Stück ist die alte Schnulze "Dream A Little Dream On Me" Selbst aus einer so abgenudelten Nummer machen die Musiker einen Hörgenuß, der seinesgleichen sucht. Ellas Stimme wird sanft von der Band gestützt, schwebt über ein solides und dennoch filigranes Klangfundament. Die Soli der Bläser fügen sich nahtlos zwischen die Teilstücke des Gesangs ein, dass ich das Gefühl habe auf fliegenden Musikteppich zu schweben.


Das Shure M97XE ist dem ersten Eindruck nach nicht schlecht, wenngleich ich nach nur einer abgehörten Platte kein Urteil abgeben kann.

Bislang kann ich nur sagen, dass ich keine Verzerrungen höre und auch in an kritischen Stellen wie weibliche Gesangstimmen (und Ella Fitzgerald hat hier einiges mehr an Druck in der Stimme als die meisten Pop- Mäuschen) nichts zerrt oder sonstwie unangenehm auffällt.

Inwieweit die gute Tonqualität von der Platte abhängt, ist auch noch unklar, denn laut Hersteller werden für die Nachpressungen von den alten Mastern neue Folien geschnitten und neue Preßformen hergestellt. Ob man heute besser schneiden und pressen kann als vor 30 - 40 Jahren? Angeblich werden schon lange keine Schneidapparaturen mehr hergestellt, und selbst Neumann kann nicht mehr alles reparieren.


@ PeZett: bisalng bin ich ein Mal in so einer Gichtgondel mitgefahren; als Schuljunge in einem Steib an einer Horex. Sooooo refluxfördernd war das eigentlich nicht.
Frank


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#9
@Frank

...als Bub sieht man das anders... ...Erwachsene haben viel mehr Angst!:teufel:
(Da wollte ich Dir die einmalige Chance geben, die Burger-Serpentinen
knapp über dem Asphalt spüren zu lassen...)

Zum Thema: ...dann hast Du´s ja doch auch mit der Schablone hingebracht.
Viel Spass mit Quincy Jones (...tolle Mucke!).

Gruss
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#10
@ Frank:

Wo werden hier in der Gegend heutzutage noch Platten geschnitten?
Ich würd das soooooooo gerne mal live sehen.

So a la Neumann SX 84 ......

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#11
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Hi Martin,


in Köln gibt es eine Firma -der Name ist mir entfallen- die Schallplatten für Kunden ab beliebigem Tonträger herstellt. Ich habe mich seinerzeit mal erkundigt. Ist gar nicht mal so teuer, waren glaube ich € 2.- per Stück bei einer 1000er Auflage.

Aber ob die da Zuschauer zulassen? Könnte mir vorstellen, dass es dabei peinlich sauber zugehen muß, weil ja jedes Staubkorn später ein Knackser wird. Obwohl, der eigentliche Schnitt wird wohl auch nicht ohne Späne abgehen.

Die Bandmaschinen für die Überspielung sind auch interessant. Die haben einen zusätzlichen Vorhörkopf, damit der variable Vorschub für die Rhein´sche Füllschrift ermittelt werden kann.

Noch weiter weg vom Thema: Ich bin neulich per Zufall in ein Filmvorführer- Forum gestolpert. Nur wegen des Geldes macht ihr die Arbeit nicht, da scheinen mir eine Menge Kinotechnikverrückte dabei zu sein. Es ging um das Einschaltgeräusch der Projektionslampe....
Frank


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