Schnelllauf und "unsauberer" Bandwickel
#1
Hallo!
Ich kann mich eigentlich nicht dran erinern, ob das vor Jahren auch der Fall war, dass die Bandwickel beim schnellen Vor-/Rücklauf "unsauber" waren. Schließlich stand meine Maschine lange Jahre "in der Ecke". Jetzt fällt es mir allerdings auf! Ist das "normal"? Bei der normalen Spulgeschwindigkeit sind die Bandwickel einwandfrei!

Ist eine Akai 635D

Gruß
Bernd
Zitieren
#2
Hallo Bernd!

Das ist vor allem eine Frage des verwendeten Bandes. Wenn Du auch beim schnellen Vor- und Rücklauf saubere Wickel möchtest, solltest Du rückseitenbeschichtetes Band verwenden.

Gruß,
Timo
Zitieren
#3
Danke für die schnelle Antwort! Smile
Das Bandmaterial ist entweder Maxell UD oder UDXL! Da taucht ja nun sofort die Frage bei mir auf; wie erkenne ich durch Sichtkontrolle welches das UD und welches das UDXL ist. Mir ist aufgefallen, dass bei einem Band die Rückseite schwarz, bzw. wesentlich dunkler ist, bei dem anderen ähnlich braun, wie die Aufnehmeseit. Ich vermute mal, letzteres ist das Rückseiten unbeschichtete!!??

Gruß
Bernd
Zitieren
#4
Zitat:Heinerich postete
Ich vermute mal, letzteres ist das Rückseiten unbeschichtete!!??
Nein, umgekehrt. Bei rückseitenbeschichtetem Band (auch rückseitenmattiert genannt) ist die Rückseite schwarz und matt.

Was bei Akai natürlich auch immer eine mögliche Ursache für unsaubere Wickel ist, ist die Verwendung falscher NAB-Adapter. Da sollte man bei den Originalen bleiben.
Zitieren
#5
Zitat:Heinerich postete
Danke für die schnelle Antwort! Smile
Das Bandmaterial ist entweder Maxell UD oder UDXL! Da taucht ja nun sofort die Frage bei mir auf; wie erkenne ich durch Sichtkontrolle welches das UD und welches das UDXL ist. Mir ist aufgefallen, dass bei einem Band die Rückseite schwarz, bzw. wesentlich dunkler ist, bei dem anderen ähnlich braun, wie die Aufnehmeseit. Ich vermute mal, letzteres ist das Rückseiten unbeschichtete!!??

Gruß
Bernd
Du antwortest schenller "als die Polizei" erlaubt! Danke!
Das mit "rückseite schwarz und matt" meinte ich auch. Hab mich wohl wieder mal zu kompliziert ausgedrückt. NAB-Adapter sind die Originalen Akai und auch richtig -für Aluspule- aufgesetzt.

Gruß
Bernd
Zitieren
#6
Hallo!

Vorausgesetzt, daß die Maschine mechanisch präzise läuft, sind 3 Faktoren für die Wickelqualität maßgebend.
1. Die Umspulgeschwindigkeit
2. Der Bandzug an der Aufwickelspule
3. Das Bandmaterial

Während die ersten beiden Faktoren statisch sind und nicht oder nur manchmal einstellbar sind, (regelbare Umspulgeschwindigkeit oder Umschalter für die Spulengröße) übt darüber hinaus das Bandmaterial einen großen Einfluß aus. (Nicht rückseitenbeschichtete Bänder sollen hier ganz außen vor gelassen werden).

Da die Wickelqualität für mich ein entscheidendes Kriterium für die Lagerung meiner Bänder ist, habe ich im Lauf der Jahre so meine eigenen Erfahrungen gemacht. Bei sämtlichen japanischen und amerikanischen Bändern die ich besitze ist die Wickelqualität mittelprächtig bis mies. (Ausnahme Quantegy)
Als mittelprächtig bezeichne ich einen Wickel, der zwar optisch einigermaßen glatt erscheint, sich beim darüberfahren aber rauh anfühlt. Mies ist für mich ein Bandwickel, bei dem einzelne Bandlagen herausschießen. (Dann knistert es beim abnehmen der Spule). Selbst wenn ich die Umspulgeschwindigkeit minimiere, (0,6 m/sec) ist mit solchen Bändern kein wirklich glatter Wickel zu erzielen.

Wenn es um "Kinderpopo" glatte Wickel geht, kommen eigentlich nur deutsche Hersteller in Frage. Die Agfa Typen PEM368/369 und PEM268/269 sowie die BASF/EMTEC Typen LGR35 und DPR26 als Amateurbänder liefern bei mir auch bei höchster Umspulgeschwindigkeit jederzeit superglatte Wickel.
Ebenso wie sämtliche rückseitenbeschichtete Rundfunk-/Studiobänder von AGFA/BASF/EMTEC und RMG. (PEM, PER, LGR, LGS, SM Typen).

Das Vertrauen in die Wickelqulität dieser Bänder geht so weit, daß ich sie mittlerweile auch auf offenen AEG Wickeltellern im Sekrechtbetrieb verwende. Der Versuch, das mit auf ca. 70% reduzierter Umspulgeschwindigkeit auch mit einem Maxell UDXL 35-180B hinzubekommen, endete dann auch prompt in einer mittleren Katastrophe.:ugly2:

Ich würde Dir raten, daß Du Dir eines der oben genannten Bändern zulegst. Wenn auch dieses unsaubere Wickel erzeugt, liegt es definitiv an der Maschine.Dann hat sich wohl über die Jahre der Bandzug verschlechtert oder es treten mechanische Toleranzen auf. (Bandteller mit zuviel Spiel, nicht mehr prazise führende Umlenkrollen oder Gabeln).


MfG

Wolfgang
Zitieren
#7
Zitat:Openreel postete
Die Agfa Typen PEM368/369 und PEM268/269 sowie die BASF/EMTEC Typen LGR35 und DPR26 als Amateurbänder liefern bei mir auch bei höchster Umspulgeschwindigkeit jederzeit superglatte Wickel.
Ebenso wie sämtliche rückseitenbeschichtete Rundfunk-/Studiobänder von AGFA/BASF/EMTEC und RMG. (PEM, PER, LGR, LGS, SM Typen).
Danke für den Tip! Dann werde ich demnächst mal anderes und neues Bandmaterial ordern.

Gruß
Bernd
Zitieren
#8
Zitat:Heinerich postete
Danke für den Tip! Dann werde ich demnächst mal anderes und neues Bandmaterial ordern.
Belasse es aber erst einmal bei einem Band zum Testen. Diese Rundfunkbänder haben mit Sicherheit sehr gute Wickeleigenschaften, aber klanglich dürften sie den Maxell-Bändern auf Deinem Gerät (vor allem mit 9,5 cm/s) deutlich unterlegen sein.

[Bild: 4CeaDwtXbiKK.jpg]

So sehen übrigens meine Wickel nach schnellem Vorlauf aus (mit Revox A77 und rückseitenbeschichtetem Maxell XL-I). Nicht perfekt, aber für den Spulenbetrieb m.E. völlig ausreichend.
Zitieren
#9
Ein nicht so guter Wickel ist hier zu sehen: maxell UD 35-180 umgespult auf einer TEAC X-2000R. Openreel/Wolfgang würde diesen wahrscheinlich bereits als mies bezeichnen, da einige Lagen herausschießen.

[Bild: UD35-180.JPG]

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#10
Zitat:niels postete
Ein nicht so guter Wickel ist hier zu sehen: maxell UD 35-180 umgespult auf einer TEAC X-2000R. Openreel/Wolfgang würde diesen wahrscheinlich bereits als mies bezeichnen, da einige Lagen herausschießen.

[Bild: UD35-180.JPG]

niels
Genau so sah mein Band (gleiche Sorte) nach dem Umspulen auch aus!

Gruß
Bernd
Zitieren
#11
Dann würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen wegen der Maschine machen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#12
´
Das UD ist doch ohne Beschichtung, wenn ich mich nicht irre, dann ist der Wickel so völlig normal.

Ich würde für die Akai das LPR35 von RMG nehmen, es wickelt perfekt und sollte ohne große Probleme mit der Maschine harmonieren.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#13
Hallo

Timo hat in dem Punkt völlig recht. Wenn Du tatsächlich überwiegend mit 9,5cm aufnimmst, sind die Studiotypen weitgehend ungeeignet. Dann bleiben nur die obengenannten Amateurbänder der AGFA/BASF/EMTEC Fabrikation als Gebrauchtbänder, oder der Tip von Frank, neues RMG LPR35 Band.

Und diese Bänder können m.E. sowohl klanglich, als auch vor allem von der Langzeitstabilität locker mit guten Maxell´s, TDK´s oder Sony´s mithalten.

@Frank: Mich würde ja mal brennend interessieren, ob sich das "außer der Reihe stehende" SM900 hörbar klanglich von den obengenannten Typen absetzen kann. (Eingemessene Maschine vorausgesetzt) SM911 habe ich schon hervorragend getestet. Aber ich glaube, das SM900 ist doch noch eine eigene Welt.

MfG

Wolfgang
Zitieren
#14
Zitat:Openreel postete
Wenn Du tatsächlich überwiegend mit 9,5cm aufnimmst, .........
Falls Du das zu mir geschrieben hast!
Das würde ich ausschließlich bei Hörspielen machen. Musik kommt bei mir, von absoluten Ausnahmen abgesehen, ausschließlich mit 19cm aufs Band!

Gruß
Bernd
Zitieren
#15
Hallo Bernd

Ja, das war schon für Dich bestimmt.

MfG

Wolfgang
Zitieren
#16
Auch 19 ist für Studiobänder schon eher langsam. Die sind für 38 und schneller konzipiert. Andere können dazu noch genaueres mitteilen.
LPR 35 finde ich ein gutes Band, wickelt auf meiner Teac 1a.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#17
Hallo Niels

Wenn man den Oberbegriff Studiobänder mal in die Typen Rundfunk-/Broadcastbänder auf der einen, und Masteringbänder auf der anderen Seite aufteilt, gebe ich Dir zumindest bei den Rundfunkbändern recht. Die klingen zwar auch bei 19 recht ordentlich, sind aber im Grunde schon stocksteif auf 38 optimiert. (Obwohl ich glaube, daß zumindest in den letzten 2 Jahrzehnten, auch mit dem aufkommen der Privatradios, die 19er Geschwindigkeit beim Rundfunk zumindest nicht mehr von vorneherein "pfui bäh-bäh" ist).

Bei Masteringbändern sieht es etwas anders aus. Die müssen sich an keine, evtl. jahrzehntealte Rundfunknorm halten, sondern einfach nur "Gut" sein. Die Maschinen werden eh einzeln darauf eingemessen. Mit einem SM468 oder einem SM911 habe ich, obwohl die sicher auch im Grunde auf 38 optimiert sind, bei 19 cm exzellente Ergebnisse erzielt. Sowohl was die Höhenaussteuerbarkeit, als auch das Grundrauschen angeht. Wickeln tun die eh perfekt.

Der beste Kompromiß aus all den entgegengesetzten Forderungen, auch wenn man seine Maschine nicht extra einmessen will, bleibt aber, wie Du oben schon gesagt hast, tatsächlich das gute alte (oder neue) LPR35.

MfG

Wolfgang
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste