26.06.2007, 16:25
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Aus einer Archivauflösung -woher auch sonst- habe ich ein Band einer Rundfunksendung bekommen. Natürlich kein profaner Mitschnitt, sondern das Sende- oder Produktionsband mit Hunderten von Klebestellen, die bis auf eine die Jahrzehnte gut überstanden haben.
Das Bemerkenswerte an diesem Band des Südwestfunks aus dem Jahr 1963 ist meiner Meinung, dass es rundfunkuntypisch, mit nur 19,05 cm/s aufgenommen wurde. Besonders erstaunt war ich über die Tatsache, dass trotz der geringen Geschwindigkeit, mit der dieses Band vom Typ Agfa FR25 bespielt wurde, dass kaum Rauschen wahrnehmbar ist. Zwar liegt die obere Grenzfrequenz bei den Sprechern aus 1963 nur bei ca. 12 kHz (und das auch nur bei Zischlauten), bei Einspielungen aus den 30er und 40er Jahren bei grade 5 kHz. Hier kann man spekulieren ob es an der damaligen Technik liegt, am Verschleiß oder den Eigenschaften des immerhin 44 Jahre alten Bandes oder an der Tatsache, dass männliche Stimmen selten höhere Frequenzen enthalten. Das Ganze hat irgendwie den typischen "Radio"- Klang den ich noch von früher im Ohr habe. Ich empfinde den Ton als wenig brillant, aber trotzdem ist die Verständlichkeit perfekt. Sehr viel weiter in Sachen technischer Qualität ist man heute jedenfalls nicht.
Obwohl kein nennenswerter Abrieb einsteht, läuft das Band doch recht schwer. Beim rangieren, besonders wenn ein Wickel voll und auf der anderen Seite kaum noch Band ist, tat sich meine kräftig motorisierte M15 sehr schwer, ich mußte mit der Hand nachhelfen um die Sache in Gang zu bringen. Auch war das mechanische Laufgeräusch wesentlich ausgeprägter als bei modernen Bändern. Regelrechtes Kleben und Schmieren liegt hier nicht vor, ich frage mich ob der schwere Lauf durch die rauhe Oberfläche verursacht wird, oder ob ich hier ein Band mit der alten deutschen Breite von 6,5mm erwischt habe. Dann müßte sich aber das Band beim passieren der Bandführungen verformen, was aber nicht zu sehen ist. Messungen mit der Schieblehre brachten auch keine eindeutigen Ergebnisse. Im Wiedergabebetrieb gibt es keine Probleme. Trotz der als sehr haltbar bekannten Telefunken- Vocodurköpfen werde ich dies Bänder der Typen FR und FR25 wohl nicht häufig abspielen, denn gegen diese Bänder sind PER525 und LGR30 schon fast glänzend zu nennen.
Inhalt des Bandes ist übrigens eine knapp 90 Minuten lange Dokumentation mit dem Titel "Als Deutschland erwachte" über das Ende der Weimarer Republik und die Machtergreifung der Nazis. Handwerklich sehr schön gemacht, mehrere Sprecher, die sich den Text teilen, alte Dialoge nachspielen oder Zitate einwerfen. Abgerundet wird die Aufnahme durch die Einspielung von Tondokumenten im Original. Insgesamt liegt diese Aufnahme zwischen Hörspiel und Hörbuch.
An solchen Produktionen sollte sich besonders der private Dudelfunk ein Beispiel nehmen.
Aus einer Archivauflösung -woher auch sonst- habe ich ein Band einer Rundfunksendung bekommen. Natürlich kein profaner Mitschnitt, sondern das Sende- oder Produktionsband mit Hunderten von Klebestellen, die bis auf eine die Jahrzehnte gut überstanden haben.
Das Bemerkenswerte an diesem Band des Südwestfunks aus dem Jahr 1963 ist meiner Meinung, dass es rundfunkuntypisch, mit nur 19,05 cm/s aufgenommen wurde. Besonders erstaunt war ich über die Tatsache, dass trotz der geringen Geschwindigkeit, mit der dieses Band vom Typ Agfa FR25 bespielt wurde, dass kaum Rauschen wahrnehmbar ist. Zwar liegt die obere Grenzfrequenz bei den Sprechern aus 1963 nur bei ca. 12 kHz (und das auch nur bei Zischlauten), bei Einspielungen aus den 30er und 40er Jahren bei grade 5 kHz. Hier kann man spekulieren ob es an der damaligen Technik liegt, am Verschleiß oder den Eigenschaften des immerhin 44 Jahre alten Bandes oder an der Tatsache, dass männliche Stimmen selten höhere Frequenzen enthalten. Das Ganze hat irgendwie den typischen "Radio"- Klang den ich noch von früher im Ohr habe. Ich empfinde den Ton als wenig brillant, aber trotzdem ist die Verständlichkeit perfekt. Sehr viel weiter in Sachen technischer Qualität ist man heute jedenfalls nicht.
Obwohl kein nennenswerter Abrieb einsteht, läuft das Band doch recht schwer. Beim rangieren, besonders wenn ein Wickel voll und auf der anderen Seite kaum noch Band ist, tat sich meine kräftig motorisierte M15 sehr schwer, ich mußte mit der Hand nachhelfen um die Sache in Gang zu bringen. Auch war das mechanische Laufgeräusch wesentlich ausgeprägter als bei modernen Bändern. Regelrechtes Kleben und Schmieren liegt hier nicht vor, ich frage mich ob der schwere Lauf durch die rauhe Oberfläche verursacht wird, oder ob ich hier ein Band mit der alten deutschen Breite von 6,5mm erwischt habe. Dann müßte sich aber das Band beim passieren der Bandführungen verformen, was aber nicht zu sehen ist. Messungen mit der Schieblehre brachten auch keine eindeutigen Ergebnisse. Im Wiedergabebetrieb gibt es keine Probleme. Trotz der als sehr haltbar bekannten Telefunken- Vocodurköpfen werde ich dies Bänder der Typen FR und FR25 wohl nicht häufig abspielen, denn gegen diese Bänder sind PER525 und LGR30 schon fast glänzend zu nennen.
Inhalt des Bandes ist übrigens eine knapp 90 Minuten lange Dokumentation mit dem Titel "Als Deutschland erwachte" über das Ende der Weimarer Republik und die Machtergreifung der Nazis. Handwerklich sehr schön gemacht, mehrere Sprecher, die sich den Text teilen, alte Dialoge nachspielen oder Zitate einwerfen. Abgerundet wird die Aufnahme durch die Einspielung von Tondokumenten im Original. Insgesamt liegt diese Aufnahme zwischen Hörspiel und Hörbuch.
An solchen Produktionen sollte sich besonders der private Dudelfunk ein Beispiel nehmen.
Frank
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.