Akai GX635d ist still!!
#1
Hier noch mal eine Frage an die Akai-Spezialisten,
wie in einen anderen Beitrag bereits gesagt habe ich mir noch eine GX635d gegönnt.
Jetzt das Problem das gute Stück gibt keinen Ton von sich ( na ja ganz leise ist ein Kanal über Kopfhörer zu hören, die VU-Meter schlagen aber weder bei Aufn. Noch bei Wiedergabe aus). Die Üblichen Verdächtigen sprich Schaltungsblock habe ich schon mit Tuner-600 bearbeitet, da jedoch weder ein Knistern oder Knacken zu hören ist gehe ich derzeit davon aus das es ein Elektronikproblem ist.
Bei durchsicht des Service-Manuals zeigt es sich jetzt das es zwei verschiedene Transistoren von Typ 2SC458 gibt nämlich besagten 2SC458 und 2SC458LG. Der Typ 2SC458 ist bei Reichelt zu bekommen der andere nicht. Laut der Seite Tonbandhobby ist es der 2SC458 der für die Probleme verantwortlich sein kann. Jedoch komme ich beim durchzählen nur dann auf die genannte Zahl von 12 wenn ich beide Typen zusammenzähle. Sind die denn kompatibel?
Ähnlich verhält es sich mit den Typ 2SC945L, hier ist nur der Typ 2SC945 zu bekommen.
Hat hier jemand eine Idee wie ich hier weiterkomme?

Grüße Bernhard
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#2
Hi Bernhard,

die L bzw. LG Varianten sind die rauscharme Ausführung der Grundtypen.

Mit etwas Gooogle und dem Einsehen der sich zur Öffnung offerierten Datenblätter kannst Du alles Wissenswerte entnehmen.
Wenn als Behelfsmaßnahme der Reparatur ein Nebel von Tuner600 angepriesen wird, da sollte auch der Ersatz der rauscharmen Version der Transistoren durch Standardausführungen nicht weiter stören. Offen gesagt wird man den Unterschied bei handelsüblicher POP-Musik nicht wahrnehmen.

Ein Beispiel für Ersatz:
2SC458LG ist Austauschbar durch 2SC2310

und

2SC458 ist Austauschbar durch 2SC2308

Diese gilt jedoch nicht in umgekehrter Reihenfolge!

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#3
Bei Hitachi Semiconductor haben 2SC458 und 2SC458LG ein gemeinsames Datenblatt. Wenn ich nichts übersehen habe, sind darin auch keine Unterschiede beschrieben.

http://www.datasheetcatalog.net/de/datas...C458.shtml

(Vielleicht kann einer der Elektronik-Spezialisten ja noch mal einen Blick hineinwerfen.)

Edit: Thomas war schneller und kann zu der Thematik sowieso mehr sagen.
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#4
Lieber Bernhard,

Akai ist zwar alles andere als meine Heimat, logische Suchen nach Ursachen aber umso mehr; lebensweit.
Infolgedessen:

Was brachte euch zu der Gewissheit, dass einer der 12 (??) japanischen TUNs (so nannte der Elektor zu Sturm- und Drangzeiten -die gibt's nicht nur bei Schiiller und Schubart!- den Transistor [/b]U[/b]niversal [/b]N[/b]PN) für einen solchen, offensichtlich zentralen Schaden -bei deinem Gerät kommt faktisch nichts durch- verantwortlich ist?

Bei dir arbeiten die Vorstufen nicht, der VU-Verstärker ist tot, die Ausgangsstufe ruhig und die Aufnahmefunktion obendrein. Dreht der Tonmotor in allen Bandgeschwindigkeiten überhaupt mit erkennbar korrekter Drehzahl? Ich habe meine Zweifel.

Nachdem diese Teilbereiche nicht unbedingt unmittelbar miteinander zu tun haben, aber elektronisch über die gemeinsame Betriebsspannung verknüpft sind, würde ich mir mit dem Voltmeter in Ruhe die Betriebsgleichspannungen des Nf-Teiles deiner 635 ansehen, ob denn da nicht eine zwanglose Erklärung des Nf-Ausfalls zu lokalisieren ist, ehe die große Lötarie mit ihren vielschichtigen Begleitlasten anhebt.

Um den Transistortyp würde ich mir keine Sorgen machen, weil da de facto jeder rauscharme NPN-Typ geht, wobei natürlich die Beschaltung der Beinchen zu berücksichtigen ist.

Wenn die Betriebsspannungen da sind, muss mit Generator und Oszilloskop durchgesehen werden, wann sich wo Signal nachweisen lässt. Ein blinder Tausch aller Transistoren obigen Typs wird nur zufällig erfolgreich sein. "Ein blindes Huhn findet auch ein Korn", ja; aber ob dies Verfahren besonders motivierend ist? Ich weiß nicht recht.

Hans-Joachim

P.s.: Dass in der Nchbarschaft der niedrigen Gleichspannungen eines Bandgerätes auch Wechselspannungen erklecklicher Höhe anstehen, gebe ich zu bedenken. Du arbeitest am offenen, unter Spannung stehenden Gerät. Also Vorsicht.
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#5
Zitat:PhonoMax postete
Um den Transistortyp würde ich mir keine Sorgen machen, weil da de facto jeder rauscharme NPN-Typ geht, wobei natürlich die Beschaltung der Beinchen zu berücksichtigen ist.
Ich widerspreche dir ungern aber die Verstärkerstufen der Akaireihe 635/636 aber auch 620/625 funktionieren einfach nicht mit den in europäischen Landen verfügbaren NPN-Typen, auch nicht bei richtig gebogenen Beinchen. Keine Ahnung warum. Da immer genügend "Japan-Transistoren" zur Hand waren, habe ich mich noch nie auf die Ursachensuche gemacht.
Vielleicht weiß da jemand mehr.
In den restlichen Punkten stimme ich dir natürlich zur. Es geht nichts über eine systematische Fehlersuche. Nur bei der 635er Akai ist der Fehler mit den defekten Transistoren halt so typisch, sodass sich ein kompletter Austausch aller Transistoren anbietet, gerade wenn man das Gerät in eine Werkstatt gibt.
Nicht dass in einem Jahr der nächste ausfällt.
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#6
Also das statt des 2SC458 ein typischer BC547 hier nicht genauso gut verwendet werden kann, ist zumindest mir beim Vergleich der Datenblätter nicht ersichtlich. Einzig deutlicher Unterschied liegt in der Transitfrequenz statt der 200MHz sind es 100MHz.
Ist von mir allerdings in der Praxis noch nicht getestet worden.

Thomas
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#7
Lieber König Ludwig,

was soll denn bei den leicht 'pulsierenden Gleichspannungen', mit den wir es zu tun haben, an den japanischen NF-NPN-Transistoren anders sein als an solchen der internationaler Fertigung, wenn beide identische Steilheit aufweisen?
Was soll sich nebenbei im NF-Verstärker bei den in Transistorverstärkern gängigen, hohen Gegenkopplungsgraden über das Individualverhalten eines Transistors durchgreifend an den Wiedergabeparametern ändern, wenn der Transistor eine ausreichende Leerlaufverstärkung und hinreichend geringes Eigenrauschen aufweist? Inwieweit unterscheiden sich japanische Schaltungsdesigns von den deutschen?
Ja, in nichts! Ich erkenne alles wieder, ja sogar die Spuren, die Otto Schmidbauer patentgestützt hinterließ, Gott sei seiner armen Magentbandler-Seele im Tonbandhimmel gnädig. Zur Röhrenzeit, ich gebe es ja zu, aber er sorgte ja als Reisetechniker in Sachen Hf-Umbau dafür, dass nachkrieglich die Wehrmachtstonschreiber mit Hf-VM noch ein zweites Leben erhielten, nach dem die AEGler in der Drontheimer Straße nicht zu Potte kamen. Dafür gebührt ihm ja schon das Magnetbandlerverdienstkeurz erster Klasser der Weltgemeinschaft der Magnetbandhörigen.

Ich habe in keines der von mir reparierten Akais (das waren genau drei in meinem nun schon betagten Leben) einen Japantransistor eingesetzt, (auch bei den einzelnen SONY, Toshibas, Teacs, Tascamern nicht, wenn ich da mal en passnat drüber war, denn amtliche Reparateursweihen habe ich nicht) sondern das, was ich in meinen Bauteilsammlungen liegen hatte und via KTT als halbwegs geeignet identifizieren konnte.
Die Geräte (zuletzt war da wohl 2004 eine GX210 im Feuer meiner Läuterung) gingen danach auf dem entsprechenden Kanal allemal besser als zuvor, der Fehler war nämlich weg. Überdies arbeiteten beide Kanäle in Frequenzgang, Empfindlichkeit und -überschlägig bestimmtem- Klirrfaktor völlig identisch. Quod erat expectandum. Zumindest im Falle 2004 existiert das Gerät in nördlichen Flachlandgefilden sicher noch, und wäre bestimmt hier im Süden wieder aufgetaucht, wenn da in der Zwischenzeit etwas passiert wäre.

Ich zwinge niemandem meine völlig unmaßgebliche Meinung auf, aber deine zu übernehmen, fehlt mir der Mut.

Bernhard möge herzlich gern nach seinen Originaltypen suchen und dann das Gerät abstellen, wenn er selbige nicht mehr bekommt, da AKAIs Mannen die Gehsteige ja schon etwas länger hochgeklappt haben, die verbauten Transistortypen also inzwischen ihrerseits betagt sind.

Wenn die Betriebsspannungen der 635 wieder (oder schon a priori) da sind, kommt Zeit kommt (D)Ra(h)t. Es reicht, wenn ein Bayer Papst spielt. Ich habe keine Ambitionen, päpstlicher als dieser Mann zu sein.

Hans-Joachim
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#8
Meine ersten Begegnungen mit der Akai 635 etc. liegen schon Ewigkeiten zurück. Ich war es immer gewohnt sämtliche Geräte mit meinem "Handlager" an Bauteilen zu reparieren. Bei der Akai 635 war es mir damals nicht möglich den Fehler in den Verstärkerstufen mit den verfügbarer BC-Typen zu beseitigen.
Eigens dafür besorgte "Japantypen" erledigten das Problem sofort.
Verstehen konnte ich es damals genauso wenig wie heute und kann deshalb deine Vorbehalte verstehen.
Wie gesagt alles schon weit über 10 Jahre her. Nur dieses Posting erinnerte mich an meine damaligen Fehlversuche. Heute greife ich immer gleich zu den 2SC458 und die Verstärkerstufen "laufen" wieder, ohne dass ich mir Gedanken darüber mache.
Beim nächsten Mal nehme ich mich der Sache aber nochmal an. Vielleicht komme ich dann zu einem anderen Ergebnis.
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#9
So, jetzt kann ich endlich Erfolg melden. Nachdem ich am Samstag bis um 2 Uhr morgens die besagten BC Transistoren ausgelötet und alle gegen neue ersetzt habe, läuft sie wieder.
Ich weiß jetzt leider nicht welche Transistoren defekt waren, aber egal sie funktioniert bei Aufnahme und Wiedergabe so wie sie soll. In diesen Zusammenhang noch ein mal meinen Dank an Bogenclausi für seinen Tipp das der Austausch der Transistoren auch bei eingebauter Audio-Platine möglich ist. Es ist zwar etwas fummelig, aber letzt endlich geht es problemlos und man erspart sich den Ausbau der Platine.
So jetzt kann ich mich an mein nächstes Sorgenkind (Akai GX 210D , eine hat Tonaussetzer, die andere Brummt das es einen ganz anders wird) machen.

Grüße Bernhard
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