Die Bänderfrage
#1
Wer von uns kennt das nicht: quietschende, klebende, reissende und sich auflösende Bänder. Welche Bänder waren betroffen, welche Bänder sind ZUMEIST gefahrlos einsetzbar?

Da es heute nur noch 2 Bänderhersteller gibt und neue Bänder teuer sind, wäre es nicht verkehrt, einmal zu diskutieren, welche Gebrauchtbänder IM REGELFALL problemlos einsetzbar sind.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich zunächst

Maxell
TDK


ganz pauschal als problemlos bezeichnen, das gilt m.E. auch für Musikkassetten und Videobänder.

BASF hatte einige schlimme Durchhänger. Ob die heute angebotenen Nachfolgeprodukte (EMTEC) halten, ist fraglich. Die Bänder riechen stark, was ja nur sein kann, wenn sich hier Teilchen lösen und Geruch bedeutet womöglich bereits Zersetzung?!? Zumindest sind die alten BASF-Tapes vor ~ 1970 recht zuverlässig und klanglich waren sie eh immer ganz vorne dabei!

Die meisten Ampex-Billigbänder, besonders die pechschwarzen, sind heute meist nicht mehr zu gebrauchen.

Schlechte Erfahrungen habe ich auch mit Scotch und Sony gemacht.
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#2
Wenn das Riechen alsbald aufhört, sehe ich darin nicht unbedingt ein Problem.

Ich hatte ab etwa 1968 ein Grundig TK145 (?) mit dem runden, rausziehbaren
Bedien-Drehknopf. Ab 1973 ein Akai GX-285D.

Alles spielt aktuell auf der 285.
Bänder sind von Grundig (BASF?), BASF, Scotch3M, Maxell.

Ein Band mit weißem Vorspann klebt oder knatscht zwar nicht, jedoch setzt dem
Spulen einen enormen Widerstand entgegen, so daß zwei Umdrehungen
eine Sekunde dauern.

Am besten finde ich mein Maxell UD35-90B.
Am zweitbesten das BASF LPR35prof.
Beide mit Rückseitenbeschichtung.

Ich hatte mal etwa 250 BASF-Disketten E.X.T.R.A 2HD unformatiert
formatiert, mit Daten bespielt und mit Quelle verglichen.
Jedes einzelne Bit war und ist in Ordnung - NULL Bit-Fehler!
Mit Fuji, Sony, Verbatim, ..., hatte ich unter 20 Disketten mindestens
einen Sektor-Ausfall. Besonders schlimm war Fuji.
Gleich gute Erfahrungen habe ich mit BASF-Emtec-Disketten,
und auch INMACplus80.

BASF kann offenbar solche Produkte mit extrem geringer Fehlerrate
und einwandfreiem Datenerhalt herstellen.
Das erinnert an das alte Made in Germany.
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#3
BASF stellte hervorragende Qualität her, vielleicht sogar die besten Bänder überhaupt. Die Haltbarkeit hingegen war oft nicht so gut. Ich hatte Anfang der 80er rund 150 Musik-Leerkassetten von BASF gekauft. Heute sind alle, egal welche Sorte (Normal, Chrom, SuperChrom oder FerroChrom) kaputt, sie haben am Anfang und Ende Tonhöhenschwankungen, je ca. 10 Minuten. Meine TDK-Kassetten aus der gleichen Zeit laufen wie am ersten Tag. Es galt: lass eine BASF-Kassette nie in der Sonne liegen (kurzfristig) und nehme sie nicht mit ins Auto! Spiele sie auch nie auf simplen Kassettenrekordern ab...

Damals hatten mein Bruder und ich zusammen 30 neue BASF-Bänder gekauft und nach einem Monat konnten wir alle wieder zurückbringen: sie rissen, sie verdreckten die Tonköpfe schon nach ein paar Minuten.

Später hat es Serien gegeben, wo die Bänder quietschten. Bei aller Liebe, aber so astrein ist BASF ganz sicher nicht.

BASF-Bänder entfalten beim Umspulen einen wunderbaren Geruch. Das haben sie schon immer gemacht (spricht eigentlich gegen meine Theorie). Dieser Geruch kommt ja nicht aus einem Paralleuniversum, sondern entsteht durch sich lösende, umherwirbelnde Teilchen. Ich frage mich, ob stark riechende Bänder wie BASF von vornherein schon den Zerfallsprozess eingebaut haben...???!!!???
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#4
Es laufen gut:
==========

TDK:
alle Typen

Maxell:
alle Typen

BASF / EMTEC:
alle Typen. Es gab mal eine Zeit, da löste sich die Magnetschicht. Diese Bänder dürften mitlerweile weitestgehend aus dem Umlauf verschwunden sein. Ich habe noch keines erwischt. Achtung: Die alten Bänder aus den 50ern, 60ern und frühen 70ern sind nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt toll im Klang, dies wird hier nicht bewertet. Betriebssicher sind sie auch heute noch.
Ich hatte noch nie ein Problem mit einem Band von BASF/EMTEC. Diese Aussage gilt ausdrücklich für Schnürsenkel, über Cassetten kann ich keine Aussage machen.

AGFA:
Alte Bänder OHNE Rückseitenbeschichtung s. BASF
Neuere Bänder mit Rückseitenbeschichtung machen z. T. Ärger. Ich lasse die Finger davon

REVOX:
601 ist i. O., erhöhter Abrieb, nicht gut für Neuaufnahmen, geringe Gefahr für bestehende Aufnahmen
641 keine Probleme, entspricht der aktuellen Quantegy-Type

Shamrock und anderen "NoNames":
Eher hellbraune Bänder OHNE Rückseitenbeschichtung laufen und sind z.T. nicht mal schlecht.
Finger weg von Bändern mit Rückseitenbeschichtung und dunkelbrauner Farbe.


Es laufen schlecht:
==============

Sony, Ampex, Scotch:
nicht alle, aber viele Typen machen Probleme. Ich meide diese Bänder in Unkenntnis der genauen Typen.

Revox:
621 und 631 schmieren, das 631 mehr wie das 621


Vorschlag an Andreas:
================
Man könnte eine schwarze und eine grüne Liste führen mit GENAUEN Typbezeichnungen. Jeder, der ein Type hat, die läuft oder die nicht läuft kann das mitteilen und ggf einen Kommentar dazu geben. Im Laufe der Zeit füllt sich diese Liste auch mit Bändern die nicht so bekannt war. Evtl. findet sich auch eine Möglichkeit, die Bänder mit einem Kommentar klanglich zu beurteilen. Es würden 3 Qualtiätsstufen reichen TOP / MITTEL / MIES.

Aktueller Fall bei mir:

AMPEX 641 / keine Rückseitenbeschichtung / läuft problemlos /
Leichter Höhenverlust, Mittel


- Michael -
Michael(F)
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#5
Eine solche Liste ist Ziel dieses Threads. Hier sammle ich erstmal, was hereinkommt und werde daraus später eine Liste erstellen. Das heisst natürlich nicht, dass diese Liste sich nicht mehr verändern wird Wink

Später wird dieses Forum von seinen Schöpfern vielleicht ein Polling (Abstimmung) spendiert bekommen. Dann sind die fraglichen Bänderrassen soweit gesammelt und die Surfer können mal abstimmen, was gut und was böse ist.
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#6
Hab noch was vergessen:

Die Bänder der Fa. Braun laufen ebenfalls einwandfrei.
Die ältere Type (1022?) mit der gelben Rückseitenbeschichtung hat ein wenig gelben Abrieb, die neuere Type (1025?) scheint identisch mit BASF zu sein. Lobenswert lange Vorlaufbänder, die Kunsstoffspulen machen optisch nicht viel her und bleichen mit der Zeit aus. Der Qualität des Bandes tut das keinen Abbruch.

- Michael -
Michael(F)
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#7
Hallo,
nach meiner Erfahrung verursachen alte Bänder von BASF, Agfa und Maxell praktisch nie sichtbaren Abrieb, alle anderen Marken fast immer. Besonders schlimm sind Revox und Shamrock (es tut weh, diese beiden Namen in einem Atemzug zu nennen). Einen widerlichen Geruch, selbst im kalten Zustand, verströmt das Schmierband Revox 621.
Eine Abhängigkeit des Schmierens vom Vorhandensein einer Rückseitenbeschichtung konnte ich nicht beobachten, dies wirkt sich nur auf die Beschaffenheit der Umspulwickel aus.
Neue Bänder sind immer völlig problemlos.
Viele Grüße
Marc
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#8
Hallo,
vor ein paar Tagen ist meim Weltbild etwas ins Wanken geraten:
Da fing ein BASF LGR 50 Radio Broadcast an,sich in seine Bestandteile zu zerlegen:d.h.es quietschte,die Magnetschicht löste sich in Fetzen vom Träger.
Das Band war bisher unbenutzt.Ich hatte es via ebay gekauft.Es war wahrscheinlich schlecht,weil feucht gelagert:der Metall-Bobby war teilweise oxidiert.
Leider habe ich die Chargen-Nummer nicht mehr,weil ich es spontan in die Tonne getreten habe.
Viele Grüße
Frank
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#9
Hallo,
als Nachtrag:
dank des Feiertages am Montag(deswegen kommt die Müllabfuhr erst morgen) habe ich doch noch die Chargen-Nummer herausgefunden:
die ist
S 438 CR
Vielleicht hilft das jemand weiter
Viel Grüße
Frank
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#10
Hallo,

ich hatte vor ein par Jahren auch 2 BASF LPR 35, als Neuware erworben, aber unbrauchbar. Leider haben die bei mir ca. ein Jahr gelegen, bis ich sie probiert habe und somit konnte ich nicht mehr sagen, wo ich sie gekauft hatte. Andere gleich alte LPR 35 waren ohne Beanstandung, vermutlich aber woanders gekauft. Einige hatte ich von Conrad und einige vom Karstadt in Dortmund.

Alle Bänder waren schon in der grauen Pappschachtel und den Metallspulen ohne BASF Logo.

Neue LPR 35 von EMTEC laufen bei mir zur Zeit völlig problemlos und zeigen weniger Abrieb wie meine Maxell XLI.

Etwas Probleme mit erhöhtem Bandabrieb machen bei mir aber auch einige Maxell XLII (also EE Band).

Ein älteres Maxell EE vor kurzem über ebay original eingeschweisst gekauft läuft hingegen einwandfrei.

Es scheint also typische Schmierbänder zu geben, wie Shamrock und die bestimmten Revox Typen ... und andere, bei denen vermutlich problematische Lagerung zu Problemen führt.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#11
Erstaunlich, dass bislang Philips mit keinem Wort erwähnt wurde, hatte sich Philips doch heimlich, still und leise in England mit einem der besten Bandproduzenten durch Aufkauf versorgt...und so nebenbei hatte man noch etwas in Belgien, das wiederum mit Agfa zu tun haben soll uvm. Heraus kamen völlig unproblematische 18er Bänder und sogar Testsieger bei den Langohren! Ich habe 6 sehr gut erhaltene grosse Bänder, alle von hervorragender Qualität, ohne Probleme, sind meine besten nicht-EE-Bänder.
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#12
Das über Philips Gesagte kann ich bestätigen. Sind gute Bänder, die aber zum Teil etwas Abrieb produzieren. Es ist aber 'gutartiger' Abrieb, der nicht klebrig ist und die Köpfe nicht verschmiert.

Mein Favorit unter den Gebrauchten:
TDK Audua (ohne Rückseitenbeschichtung und trotzdem mit guten Wickeleigenschaften)

Ich habe viele Bänder ausprobiert, neu und gebraucht, und da gibt es einen Hersteller, mit dessen Bändern ich noch nie die geringsten Probleme hatte:
Maxell
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#13
Ja, ja, die Bänderfrage......

Die Aussage von Michael Franz, dass die Braun- Bänder von BASF kamen kann ich unterstützen. Ich habe ein LPR35 auf 26erAluspule, mit original BASF Vorspann (da steht es drauf, BASF LPR35LH) mit der gelblich /grünlichen Rückseitenbesichtung. Auch auf 22er Spulen hat BASF diese Bänder angeboten. (Michael, habe ich Dir nicht mal welche verkauft?)

Revox hat unter seinem Namen ganz früher zu Zeiten der G36 Agfa- Bänder verkauft. Da waren die Spulen noch grau und hatten ein blaues Revox- Logo. Auch auf 25er Spulen wurde Revox- Band verkauft, dass war aber wohl noch eine Scotch- Type. Diese Bänder sind von der Haltbarkeit her unauffällig, klanglich natürlich nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Die Bänder waren, wenn mich die Erinnerung nicht trügt mit PE36 RX bezeichnet.

Ende der 60er stellte Revox auf Scotch 207 um, dass unter dem Namen Revox 601 auf der schwarzen, sechsarmigen Novodurspule und der Revox. Aluspule verkauft wurde. Von Scotch gab es das 207 sowohl auf der Aluspule mit den drei länglichen Durchbrüchen als auch auf einer Spule mit vier Armen, sowohl aus Alu als auch aus labbrigem hellgrauem Kunststoff. Diese Vierarmigen sind in der Bedienungsanleitung der A77 auf Zeichnungen zu sehen, ob die unter dem Namen Revox verkauft wurden ist mir nicht bekant. Diese Bänder sind noch brauchbar, wenn auch qualitativ bestenfalls Mittelklasse. Das 207 / 601 riecht ziemlich streng, auch nach den Jahren. Rückseite und Oxid sind schwarz, trotz der Rückseitenbeschichtung sind die Wickeleigenschaften schlecht.
Kann man kaufen, wenn es nicht teuer ist

Offenbar nur kurz nach der Einführung des Revox601 Bandes gab es Aluspulen, auf denen das Logo eingeprägt war, später wurde es aufgedruckt. Kennt sich da jemand genauer aus?

Nach dem 601 hatte Revox das 621 im Angebot. Dieses Material, dessen Scotch- Bezeichnung ich nicht kenne, neigt zu Schichtablösungen und schmieren. Auch diese Material riecht streng, das Oxid ist dunkel und schimmert ein wenig silbern. Die Rückseitenbeschichtung ist schwarz. Klanglich nicht wesentlich anders als das 207 / 601 Band
Kann man eigentlich nur kaufen, wenn es um die Spule oder den Schuber geht.

Das Revox 621 wurde vom Revox 631 abgelöst. Auch hier war wieder Scotch der Hersteller, die Scotch Bezeichnung war Scotch Classic. Der Name war von Scotch geschickt gewählt, denn es ist eine klassische Schmiercharge. Das Material war so anfällig, dass Revox die Bänder umtauschte. Oxid ist braun, die Rückseite mattschwarz. Der typische Geruch ist auch zu bemerken, die Wickeleigenschaften tendieren in Richtung gar nicht...
Ich habe einige Scotch Classic Bänder auf 18er Spule gekauft, als das Material Mitte der auf den Markt kam, die haben sich seltsamerweise gut gehalten.
Revox lieferte das 631 auf der Novodurspule im neuen Design oder der bekannten Aluspule aus, Scotch in einem mit Kunstleder beklebten Karton, der sehr nobel aussieht.
Trotzdem sollte man sich nicht mit dem Material eindecken, wenn überhaupt, dann nur wegen der Spulen oder Schuber.

Da das Revox 631 / Scotch Classic ein Blindgänger war, ging man schnell zum Revox 641 über. Hier war Ampex der Lieferant, der das Band als Ampex Grand Master 257 anbot. Leider gab es auch bei Ampex Schmierchargen, wenn auch nicht so übel wie bei Scotch. Das 641 ist klanglich durchaus gut, auch wickelt es recht glatt um. Das Oxid ist braun, die Rückseite schwarz. Von Revox wurde es in der bekannten Konfektionierung angeboten. So ganz schien man auch bei Revox nicht vom Ampex- Band überzeugt zu sein, denn nachdem man es nicht mehr selber angeboten hatte, riet man den Kunden zum magnetisch ähnlichen BASF LPR35..... Das Problem mit dem Schmieren hat man bei Ampex, bzw. dem Nachfolger Quantegy nach eigener Aussage im Griff, neue Bänder sollen lagerstabil sein. Mal sehen, was wir 2020 dazu wissen.
Gebrauchtkauf ist ein Glücksspiel, wenn man ein gutes Band erwischt ist man nicht schlecht bedient.

Das ist mein Kenntnisstand zu Revox- Bandmaterial bzw. den Bändern der Studer Lieferanten.

So gegen Anfang der 90er hat Agfa die Magnetbandfertigung an BASF abgegeben. Einige Agfa- Bänder werden von BASF oder heute EMTEC immer noch produziert:
Agfa PEM468 als EMTEC Studiomaster 468
zumindest zeitweise die Langspielversion PEM368 / 369
Agfa PER528 als EMTEC Audio Broadcast PER528
und die Langspielversion PER368 (für Nagra & Co)

Bänder von BASF und Agfa können mit geringem Risiko gebraucht gekauft werden.

Es besteht immer ein Risiko bei gebrauchten Bändern, weil durch falsche Lagerung viel verdorben werden kann. Bei eBay habe ich einmal ein BASF- Bänder bekommen, die mehr Schimmel hatten als ein überlagertes Toastbrot.

Mit Maxell und TDK habe ich ebenfalls noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die magnetischen Eigenschaften sind durchweg in Ordnung.

Von Sony habe ich nur ein Ferrichrome Band, dass noch gut ist. Aber wegen des schlechten Rufs der Sony- Bänder werde ich mir keines mehr kaufen. Eigentlich schade, denn die Magnetschicht der Sony- Bänder war nicht schlecht.

Philips ist ebenfalls unauffällig, jedenfalls habe ich noch nichts gegenteiliges gehört. Da stehen bei mir noch einige 18cm Philips LP18 herum, wenn jemand Interesse hat.....?

Frank ( darklab)
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Ich würde gern einige 18er für meine GX285 kaufen.
Konkret!
Am liebsten BackCoated, muß aber nicht.
Philips hat wohl neben Maxell auch einen guten Ruf...
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#15
Mit BASF-Bändern der 70er und 80er Jahre habe ich die denkbar schlechtesten Erfahrungen gemacht. Ich habe im Lauf der Jahre mehrere wohnzimmergepflegte Sammlungen gekauft, immer in der Hoffnung, für die nächsten Jahre genug Bänder zum Aufnehmen zu haben. Es war jedesmal ein Reinfall: die Bänder schmieren so, daß Shamrock sich dahinter verstecken kann. Ein kleiner Trost waren dann immerhin die wenigen zur Sammlung gehörenden Maxell-Bänder...

Ein ganz anderer Schnack sind die BASF-Bänder der 60er, die mit den schmalen Spulenstegen und mehreren Kreisen auf dem Etikett. Vorausgesetzt, sie wurden nicht schlecht gelagert oder zu oft auf rabiaten Geräten abgespielt, sind sie nach meiner Erfahrung sehr langlebig. Einen gewissen Rauschpegel muß man allerdings in Kauf nehmen

Ungefähr mit dem Wechsel der Typ-Bezeichnung (vorher LGS..., dann LP 35 bzw. DP 26) trat auch die Qualitätsverschlechterung ein.

Aber auch mit den alten BASF-Standardbändern aus den 50ern habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Gruß Wolfgang
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#16
'Rabiate Geräte', das bringt mich auf eine Idee. Einige Geräte haben 'ab Werk' einen ziemlich hohen Bandzug. Könnte es nicht sein, dass durch das stete, wenngleich im Nanometerbereich stattfindende, Auseinanderziehen des Bandes, es seine Stabilität aufgibt und sich so die Pelle löst? Immerhin sind ja mehrere Schichten miteinander 'verklebt', Schichten unterschiedlichen Materials und unterschiedlicher Stärke...

Und noch eine interessante Sache: mit der eingangs beschriebenen BASF-Charge hatten wir damals ein Experiment gemacht: wenn wir das einmal aufgenommene Band ca. 20 mal abgespielt hatten, begann der Zersetzungsprozess. Mit einigen Bändern haben wir nicht abgespielt, sondern immer wieder aufgenommen und die vorherige Aufnahme somit gelöscht. Hier reichte bereits die dritte Aufnahme, um den Zersetzungsprozess einzuleiten. Kann sich darauf jemand einen Reim machen???
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#17
Moin,

Eigentlich sollten Bänder sich nicht dehnen, jedenfalls PE- Trägerfolien nicht, da diese "vorgereckt" werden. AC- Bänder kommen wohl kaum in Frage, das war ja in der Steinzeit. Der Bandzug bei Studiogeräten ist ja noch höher, damit der Wickel schön hart wird.

Zur Aufnahmezersetztung: Könnte es an Wärmentwicklung liegen? Rein theoretisch kann durch Wirbelströme ein Löschkopf heiß werden, aber praktisch nur wenn der Strom abnorm hoch ist. Müßte auch für den A- Kopf gelten. Die Modulation an sich dürfte es nicht sein, denn es ist vermutlich ein chemisches oder mechanisches Problem. Und das durch den Aufsprechvorgang eine chemische oder mechanischer Reaktion ausgelöst wird kann ich mir nicht vorstellen.

Frank (darklab)
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#18
Mit "rabiaten Geräten" meinte ich vor allem die Grundig-Geräte der 50er und 60er, die hatten einen deutlich stärkeren Bandzug als z.B. Philips. Damit sollte wohl ein guter Kontakt zwischen Band und Köpfen erreicht werden.

Bei Philips-Koffern dieser Zeit wurden die Bänder schonender behandelt. Dafür hatte man den Nachteil, daß schon eine schlecht eingestellte Grundbremsung des linken Tellers Höhenverluste brachte.

Flohmarkt-Erfahrung: Grundig-Gerät mit nur wenigen Bändern dabei: sind mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil viel gespielt, an den Rändern wellig.

Dennoch sammle ich Grundig-Koffer... aber auch Philips!

Gruß Wolfgang
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#19
Hallo...

ich habe heute ein paar Bänder von Scotch geschenkt bekommen Smile aber diese Sorte habe ich noch nie gesehen....sind Scotch 18er in schwarzer Papphülle..
"207" Premium Qualität 548,6m (7R-1800) hat jemand erfahrung mit denen??? Sind nur einmal bestpielt und machen einen Top-Eindruck!
Wie gesagt sind mir bis jetzt noch nie untergekommen
cheers
Olaf
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#20
Hi Olaf,

das 207 ist ein einigermaßen brauchbares Material, auch wenn es u. U. etwas streng riecht. Es ist lagerstabil, also keine Schmiercharge. Es wurde auch von Revox als 601 verkauft.

Neben der 18er Spule konnte man es damals (Mitte der 70er) auch auf 26er Spulen bekommen.

Siehe auch meinen Beitrag vom 17. 04. 04

Frank (darklab)
Frank


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#21
Hallo Frank....

sorry dein Posting über das "207" hatte ich wohl übersehen!! Ich habe es gestern schonmal ein Band getestet...also schmieren tut es auf keinen fall...und vom Klang macht es auch einen guten eindruck Smile ! Ich habe direkt ein Konzert aus dem I-net von meiner Lieblingsband (The Gathering)aufgenommen!! Das hatte ich neulich schon mal auf einem normalem (allerdings noch eingeschweißtem) BASF gemacht...aber diese Aufnahme gefällt mir dann doch ein bisserl besser!
groetjes aus Bremen
Olaf
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#22
Das 207 wurde von Revox als 601 verkauft, hatte dann aber Rückseitenbeschichtung.

Ich habe auch schon ein Scotch 207 gesehen ohne diese Rückseitenbeschichtung.

Mich würde interessieren, ob Dein 207er Rückseitenbeschichtung hat.

Michael
Michael(F)
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#23
Aus meiner Erfahrung kann ich nur feststellen daß alle Typen von AGFA-Ost, später ORWO absolut betriebssicher im Sinne der diskutierten Selbstauflösung sind. Ich habe kürzlich erst wieder einige fabrikneue ORWO-Bänder Typ 122 LN also rauscharmes Doppelspielband mit Produktionsstempel vom 26.10.1989 angekauft. Tadellos! Nennenswerten trockenen Abrieb konnte ich bei PE-Bändern mit glatter Schichtseite eigentlich nicht beobachten, dieser fällt aber regelmäßig bei älteren CPR 50 und selbstverständlich bei den C, CH und CR-Bändern auf AC-Basis an. Alle Bänder bilden einwandfreie Wickel - mit einer einzigen Ausnahme. Ich gehe deshalb davon aus, daß es sich hierbei um ein einzelnes Ausschußband handelt. Randwelligkeit kann ich bei einigen PS 18 -Bändern feststellen. Diese ist m.E. auf die Benutzung von für diese Bänder ungeeigneten Bandmaschinen zurückzuführen. Ich vertrete ohnehin den Standpunkt, daß Dreifachspielband nur auf kleinen Batteriegeräten gefahren werden sollte.
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#24
Randwelligkeiten... Den von mir gekauften Kisten lagen oft Bänder bei, die aussahen, als wären sie in einem Backofen gewesen. Woran liegt das?

Es ist mir nie vergönnt gewesen, selbst solche Bänder zu produzieren. Liegt es an der Maschine, die schlampig gewickelt hat (es sind fast immer Röhrenkoffer gewesen) oder liegt es an dem hier vielzitierten AC-Trägermaterial oder falscher Lagerung...???
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#25
=> Michael Franz: 207 ohne Rückseitenbeschichtung? Eigentlich seltsam, da Scotch das 207 (und das 206 als Standardband) grade wegen seiner Rückseitenbeschichtung als Quantensprung herausgestellt hatte, aber einschränken mußte dass ein Betrieb auf Kern nicht möglich sei. Es gab auch ein glattes Scotch 201, allerdings früher und es war mit dunkelbraunem Oxid beschichtet. Das Scotch 224 war ebenfalls schwarz wie das 207, aber ohne Rückseitenbeschichtung.

Von Orwo hatte ich ein einziges Band, wohl ein PER528- Klon mit weißer Rückseite. Das war klebrig und endete als Dekoration an einem Blumengruß für einen Tonbandfreund. Ich habe mal gehört, Sprachaufnahmen kämen mit sächsischem Akzent vom Band, stimmt das ;-) ??

Hat irgendwer schon mal ein Band mit weißer Rückseite, aber ohne Aufdruck wie bei LGR50 oder PER528 gesehen und eine Idee was das für ein Fabrikat sein könnte?


Frank (darklab)
Frank


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#26
Können Randwelligkeiten nicht auch von ausschiessenden Lagen im Wickel kommen?

F.
Frank


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#27
Das ist zumindest denkbar. Dann dürften diese Verwerfungen aber eigentlich nur partiell auftreten und nicht das ganze Band betreffen.
ORWO mit weißer Rückseitenbeschichtung kenne ich nicht. Ich hab auch niemals alles was so auf den Markt geschmissen wurde getestet, schließlich waren Bänder bei uns nicht eben Billigware. Wenn es jemanden interessiert kann ich mal ein paar ORWO-Preise auflisten. Meine Aussagen betreffen nur meine Standardsorten welche ich z.T. seit Jahrzehnten problemlos nutze. Ich werde aber mal eine exakte Aufstellung der Typen vornehmen.
Nun zu Andreas, hinsichtlich der Röhrenmaschinen: Wenn ich davon ausgehe, daß die Blütezeit dieser Geräte so etwa um 1965 lag - bitte korrigiert mich falls ich hier irre - und nun die Entwicklung des Bandmaterials dazu ins Verhältnis setze (kann ich auch nur ORWO beurteilen) so gibt es für mich nur einen Schluß: Uneingeschränkt kann 50-er und 35-er Material auf allen diesen Maschinen gefahren werden. Die Verwendung von 25-er Material sollte im Einzelfall geprüft werden. Von entscheidender Bedeutung ist hier die Konstruktion der Andruckrolle bzw. des gesamten Andruckmechanismus. Und eines, was eigentlich selbstverständlich sein sollte aber nicht ist: eine absolut korrekte Senkrechtstellung von Führungsbolzen, Kopfträger, Köpfen und Capstan sowie allen Fühlhebeln etc. ist unabdingbar. Bei feststehenden Führungsbolzen mit Höheneinstellung sind die Anlaufscheiben auf Beschädigung zu kontrollieren und ggf. zu ersetzen. Wenn diese Punkte als einwandfrei abgehakt werden können, dann würd ich es mal mit Doppelspielband versuchen aber auf keinen Fall mit Metallspulen. Die sind zu gewichtig und bei Maschinen dieser Baujahre waren die Friktionskupplungen sehr stark von der Auflagekraft des Wickels abhängig. Diese Konstruktionen erlauben daher keinen Senkrechtbetrieb. Es gibt natürlich Ausnahmen: direktangetriebene Spulenteller z.B.; aber ob da der Bandzug in verträglicher Größenordnung bleibt wage ich zu bezweifeln. Und über die beim Umspulen auftretenden Kraftspitzen dieser Maschinen will ich mich gar nicht erst auslassen.
-Michael-
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#28
Betreffs der Schmierbandproblematik fällt mir noch etwas ein, was nun aber nicht direkt damit zu tun hat. Trotzdem bring ich es hier mal mit ein: Da es nach allem was mir nun kund wurde noch keine konkrete Ursachenfeststellung für diese Phänomene gibt jetzt noch dies: Seit einigen Jahren beobachte ich Zersetzungserscheinungen an hauptsächlich rot eingefärbten Kunststoffgriffen von diversen Handwerkzeugen. Der Prozeß beginnt ganz schleichend und macht sich durch absondern einer durchsichtigen Flüssigkeit, verbunden mit stechendem Essiggeruch bemerkbar. Die Flüssigkeit beginnt an irgendeiner Stelle als Tropfenbildung. Nach einiger Zeit verformt sich an dieser Position der Kunststoff ohne daß er etwa weich würde. Wie gesagt, hauptsächlich rote, undurchsichtige Griffe, wenige rot-transparente, ein weißer aber kein hellblauer Griff waren oder sind "befallen". Ob der weiße durch direkten Kontakt quasi angesteckt wurde will ich gar nicht mal ausschließen! Mir ist schon klar, daß das ziemlich das Letzte ist und furchtbar bescheuert klingt. Aber ich versichere daß ich clean bin! Vielleicht ist ein Chemiker unter uns oder es hat noch jemand solche kunststoffspezifischen Erscheinungen beobachtet?
-Michael-
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#29
Die Beschichtung eines Magnetbandes enthält ja nicht nur das Oxid, sondern auch noch Gleitmittel und manchmal auch fungizide Wirkstoffe. Das Ganze ist mit dem Binder vermischt und wird auf die Trägerfolie aufgetragen.

Die Bandzersetzung wird durch eine chemische Reaktion, die sog Hydrolyse, verursacht. Die allgegenwärtige Luftfeuchtigkeit reagiert mit manchem Binder, also dem "Kleister" der das eigentliche Oxid und evtl. Zuschlagstoffe auf der Trägerfolie festhält. Je nach Stärke der Anlösung reibt sich beim Betrieb die Schicht vom Träger ab. Weit weg kann er nicht, sondern bleibt am Bandpfad kleben. Manche Bandtypen lösen sich nicht direkt auf, sondern gleiten nur schlecht über die Bandführung bzw. Köpfe. Dadurch gerät das Band ins Schwingen. Dies führt mindestens zu einer rauhen Wiedergabe, oft auch zu dem berüchtigten Quietschen.

Diese Hydrolyse lässt sich durch "Aufbacken" manchmal wenigstens soweit beseitigen, dass eine Kopie der Aufzeichnung gemacht werden kann. Und dann geht es wieder los mit dem Kleben und Quietschen.

Ein Dr. Josef Mundigl hat darüber einen Aufsatz verfasst, der unter

http://www.zem.de/heft/16_audio.htm

zu finden ist. Dr. Mundigl rät zwar vom backen mehr oder weniger ab, aber wenn das Band eh unbrauchbar ist?? Ich habe damit etliche Tapes wieder kopierfähig machen können.

PS, das ORWO- Band war wohl ein Rundfunkband ähnlich dem PER528. Ich habe es mehr als Dreingabe zu Spulen bekommen, war also kein Verlust.

Frank (darklab)
Frank


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#30
Ich habe rund 100 alte Röhrengeräte. Fast immer bekam ich Bänder dazu und - im erstaunlicherweise überwiegenden Maße - Grundig-Tapes. Weiss jemand, wer die Bänder für Grundig gemacht hat?
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#31
Die Grundig-Bänder aus den 60ern stammen von BASF. Sie sind, meines Wissens identisch mit LGS 26 bzw. LGS 35, aber die Typbezeichnung auf der Rückseite bzw. auf dem Vorspannband fehlt. Dafür waren sie dann auch immer ein paar Mark teurer als die "Originale"...

Ob das auch für spätere Sorten gilt, weiß ich nicht.
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#32
Ich habe heute Quantegy GP9 Bänder von Frank erhalten.

Ich hab da gleich was von Radiosendern aufgenommen
vom Digital-ASTRA19 Satelliten. (AKAI GX285)

Das war ein voller Erfolg.
Im Vergleich zu meinem bisher besten Band, Maxell UD90-35B,
ist das GP9 deutlich besser.

UD90:
Hinterband:
Etwas bedeckt, leicht unpräzise, empfindlich bei Übersteuerung.
Manchmal leicht matschige Bässe.

GP9:
Unterschied Vor-/Hinterband kaum wahrnehmbar.
Vielleicht eine Spur heller (~8kHz) bei HB.
Kein Präzisionsverlust.
Kein wahrnehmbarer Klirr, Rauschen kaum vorhanden.
Merkbar übersteuerungsunempfindlicher.
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#33
Schön, dass jemand seine Erfahrungen mit einem neuen Bandmaterial postet.

Das GP9, vom dem der Hersteller Quantegy mit der den Amerikanern eigenen, bescheidenen Art behauptet es sei das beste Analogband der Welt, hat schon auf dem Papier recht gute Werte.

So liegt der Klirrfaktor (THD) bei nur 0,6%, ein sehr guter Wert. Bei dem Spitzenband der Emtec, dem SM900 Maxima, liegt er bei 1,2%, also doppelt so hoch. Ob das wirklich hörbar ist, oder ob es im Klirrfaktor des Gerätes untergeht, ist eine Frage.

Das ein Studioband unempfindlicher gegenüber Übersteuerungen ist, entspricht den allgemeinen Erfahrungen. Die Schicht (ca. 19mü dick) kann einfach mehr ab. Wer alles aus Band und Gerät herausholen will, kommt um das Einmessen nicht herum, aber wenn ein Material schon ohne diese Werkstattarbeit erstklassige Resultate liefert, ist es schon ein dicker Pluspunkt.

Bei den Bässen habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, und zwar mit dem PEM368 (Langspielband) und PEM468 (Standardband) mit identischer Oxidschicht. Auch hier kam der Bass trockener und präziser vom Standardband als vom Langspielband.

Mein Vorschlag: Wir überlegen gemeinsam, welche halbwegs nachvollziehbaren Punkte in eine Bandbewertungsliste aufgenommen werden sollten. In diese Liste könnte jeder dann seine Erfahrungen mit einer Bandsorte auf seinem Gerät eintragen. Das würde irgendwann eine repräsentative Liste ergeben, aus der sich recht gut die Qualität eines Bandes ablesen ließe. Die Ergebnisse sind dann zwangsläufig subjektiv, es sei den irgendwer hätte einen Messplatz von Bruel & Kjaer, aber Anhaltswerte zur Entscheidungshilfe dürften es auf jeden Fall sein.

Tabelle mit z. B. Bandtype, Gerät, Rauschen, Verzerrungen, Linearität, Klang insgesamt, Klang Bässe / Höhen, Wickeleigenschaften evtl. noch Archivstabilität und Herstellungsjahr oder gebraucht / neu. Skala von 1 - 6 wie Schulnoten.

Das könnte sich so lesen:
Gerät Brutalophon Mk XVII,
Band Supersenkel XLH
Neu gekauft
Rauschen 2
Verzerrungen 1
Klang insgesamt 6
Wickel 1
u. s w.


Die Frage ist nur, ob Andreas solch eine Tabelle mit öffentlichem Zugriff in dem Forum einstellen kann. Wenn so eine Aktion zu viel Pflege braucht, ist es schon indiskutabel.

Frank (darklab)
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#34
Hallo,

das Problem ist vor allem, das man zum Vergleich der Bänder ein Gerät jeweils erst auf die Bandsorte einmessen muß und das unter identischen Bedingungen. Wenn die Einmessung mal besser und mal schlechter gelingt, wird der Vergleich schon schwer. Was heißt es schon wenn ein GP 9 auf einer Maschine wirklich super klingt, ohne das sie darauf eingemessen ist. Es bedeutet nur, das dieses Band gut zu dem vorher verwendeten passt, eventuell ist es aber auch glücksache und es passt nur gerade mal gut zur Einstellung der Maschine.

Wenn eine Maschine auf Ampex eingemessen war, ist es vielleicht kein Wunder, wenn EMTEC schlecht abschneidet. Vielleicht hat jemand anderes aber auch genau die andere Erfahrung.

Wie ist denn das Wickelverhalten der neuen Quantegy GP 9? Darauf wurde bei EMTEC großen Wert gelegt.

Ich habe nur ein neues Ampex Grand Master 499 und das habe ich noch nicht benutzt.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#35
Prinzipiell hat Rollie natürlich recht, aber in der Praxis nimmt man ja was man kriegen kann. Wenn aber ein beliebiges Band ohne Einmessen auf einer Philips, einer Akai, einer Tandberg und einer Revox gute Ergbnisse bringt, wird es auf einem Uher- Gerät sicher nicht versagen.

Bei Neuware wird es sicher keine wirklich schlechten Bänder geben, schlimmmstenfalls mittelmäßige. Wichtiger erscheint mir, die Oldies zu listen und ein Kaufhilfe aufzubauen, so wie Andreas es angeregt hat.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#36
Zitat:rolie384 postete

Wie ist denn das Wickelverhalten der neuen Quantegy GP 9? Darauf wurde bei EMTEC großen Wert gelegt.

Ich habe nur ein neues Ampex Grand Master 499 und das habe ich noch nicht benutzt.

Rainer
GP9 und 499 wickeln gegenüber EMTEC LPR35 gleichermaßen schlecht, und zwar auf allen drei Maschinen, auf denen ich 499/GP9 betreibe. Legt man LPR35 auf, wird es bei einer meiner Maschinen gewickelt "wie aus der Fabrik", während 499/GP9 aussehen wie schlecht gekämmt.
Eine andere Sache ist, dass beide Ampex-Bänder gegenüber LPR35 in einer anderen Kategorie kämpfen, was Rauscharmut und vor allen Dingen die Übersteuerungsfestigkeit angeht.

Gruß
Gerd
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#37
GP9 wickelt bei mir mit Note 4-.
Das sieht man auch beim Wickeln selbst, weil der Durchmesser springt.

Das Band ist halt so glatt, daß es beim Aufwickeln auf der Auflage
hin und her glitscht.

Aber, das ist recht unwichtig.
Klang und Langlebigkeit sind wichtig.
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#38
Ein Band das schlecht wickelt wird leicht beschädigt, das vermindert die Langebigkeit.

Ich hatte mal das EMTEC SM910 und auch das SM900. Selbst auf einer A77 erstklassige Wickel. Es gab zwar Treppen, aber das waren dann immer ganze Blöcke, die abgesetzt waren, keine einzelnen herausstehenden Wicklungen.

Mit den Klangeigenschaften war ich sehr zufrieden, habe aber keinen direkten Vergleich zu Emtec.

- Michael -
Michael(F)
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#39
Es wickelt allerdings bei PLAY sehr gut.

Ein Band, das sehr trocken-glatt ist, kann auf andere Weise
auch wiederum vorteilig sein.

Natürlich wäre es optimal, wenn ALLE Parameter 1+ sind.

Glücklicherweise mache ich recht geringfügig
schnellen Vorlauf/Rücklauf.
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#40
Ich persönlich kann mich nur immer wieder für nahezu alle BASF - EMTEC-Typen mit Rückseitenbeschichtung aussprechen. Hatte selbst mir uralten Bändern aus den 70ern nie Probleme. Was die Wickeleigenschaften angeht, gebe ich ihnen zudem EINDEUTIG den Vorzug gegenüber Ampex und co. Die BASF-Bänder lassen sich problemlos auch auf Bobbies verwenden... z.B. auf den Revoxens, die sicherlich keine perfekten Wickeleigenschaften haben. Die Ampex-Wickel werden auf meinen Geräten zwar nie wirklich schlecht... aber eben auch nicht extrem gut. Ein LPR 35 wird beim schnellen Umspulen auf z.B. einer A77 glatt wie ein Kinderpo. Klanglich war ich mit BASF auch immer sehr zufrieden; allerdings sind meine Geräte auch zum größten Teil darauf eingemssen. Habe aber auch schon öfters gehört, dass Besitzer von Akais klanglich Ampex den Vorzug gegeben haben. Das hat verm. etwas mit dem harten Klangbild durch die GX-Köpfe zu tun. Da diese Maschinen zudem meist in 4-Spur sind, reicht die Wickelqualität von Ampex eigentlich immer aus, da im Vergleich zu Halbspur weniger schnell umgespult wird und freitragende Wickel sowieso nicht in Frage kommen.
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#41
Ich habe mir die Bänder jetzt etwas genauer angesehen.

Das GP9 ist innen dunkel-grau-braun, außen schwarz,
und auf beiden Seiten ultraglatt.
Auch die Rückseite spiegelt, wenn man schräg schaut.

Das UD90 ist beidseitig matt, so als hätte man Toner-Partikel
aufgeblasen.
Das LPR35 wirkt noch deutlich stumpfer.

Ich folgere daraus, daß Bänder, die gut wickeln, dies im Wesentlichen
durch eine stark erhöhte Oberflächenreibung erzielen.
Also durch Rauheit.
Diese Rauheit nutzt sich durch Benutzung auch ab, wird (partiell)
glatter gebügelt.

Die rauen Bänder verzahnen sich, sobald sie aufeinander treffen,
die glatten glitschen zu den Seiten weg ab einer gewissen Zugkraft
und Tempo (zu verdrängendes Luftpolster).

Es scheint ein Kompromiß zu sein, mit gemischten Vor- und Nachteilen.
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#42
Die Wickeleigenschaften scheinen nicht nur von der Rauheit des Bandes abzuhängen. Manche Hersteller wie Agfa, waren oder sind der Meinung, dass eine rauhe Rückseite sich in die Schicht drückt, diese dadurch anrauht und den Band / Kopf Kontakt verschlechtert. Ich verwende das SM468 / PEM468 (habe da Hunderte von) und es hat, Agfa- PEM- typisch, eine speckig- glänzende Rückseite. Wickelt trotzdem sehr glatt und stabil. Ich habe mal als Test einen Bobby aus Arbeitshöhe auf den Boden geworfen, so das er schräg mit der Aussenkante aufprallte. Fazit: Der Wickel hat gehalten, hatte aber Höhenschlag.

Diese Bandsorte hat Emtec seinerzeit von Agfa übernommen und interessanterweise auch die speckige Rückseite beibehalten. Darum denke ich, dass die Kombination von Schicht- und Rückseite ebenso wie die Mischung der Rückschicht für die Qualität des Wickels entscheidend ist.

Mal sehen, vielleicht kaufe ich mir mal ein Quantegy 478, dass soll deren Rundfunkband sein, und da ist Freiwickel ja Pflicht. Dann werde ich posten, wie das Ergebnis aussieht.

Frank (darklab)
Frank


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#43
Durch welche physikalische Wirkung haften denn die Oberflächen aufeinander?

Das geht nur mit Rauheit.
Auch bei Klebstoff-Wirkungen spielt Rauheit eine Rolle.
Bei Adhäsion müssen sich möglichst viele Atome möglichst dicht annähern.
Ohne Rauheit geht es nicht.
Man kann allerdings die Rauheit minimieren und desweiteren
im Mikrobereich kleiner machen.

Ich meinte mit Rauheit auch keine Rauheit im Sinne von mechanischer
Verzahnung per Formschluß, sondern Rauheit im Sinne von
Oberflächenvergrößerung, also Kraftschluß.
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#44
Hm,

ich würde dann auf Ahäson tippen, den unbeschichtete Bänder wickeln zumindest im Wiedergabemodus auch knallhart. Die Rückseitenbschichtung soll dafür sorgen, dass sich keine Luftpolster bilden.

Ich schreibe mal an Emtec, vielleicht antworten die noch??

Frank (darklab)
Frank


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#45
Zitat:highlander postete
Wer von uns kennt das nicht: quietschende, klebende, reissende und sich auflösende Bänder. Welche Bänder waren betroffen, welche Bänder sind ZUMEIST gefahrlos einsetzbar?

Da es heute nur noch 2 Bänderhersteller gibt und neue Bänder teuer sind, wäre es nicht verkehrt, einmal zu diskutieren, welche Gebrauchtbänder IM REGELFALL problemlos einsetzbar sind.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich zunächst

Maxell
TDK


ganz pauschal als problemlos bezeichnen, das gilt m.E. auch für Musikkassetten und Videobänder.

BASF hatte einige schlimme Durchhänger. Ob die heute angebotenen Nachfolgeprodukte (EMTEC) halten, ist fraglich. Die Bänder riechen stark, was ja nur sein kann, wenn sich hier Teilchen lösen und Geruch bedeutet womöglich bereits Zersetzung?!? Zumindest sind die alten BASF-Tapes vor ~ 1970 recht zuverlässig und klanglich waren sie eh immer ganz vorne dabei!

Die meisten Ampex-Billigbänder, besonders die pechschwarzen, sind heute meist nicht mehr zu gebrauchen.

Schlechte Erfahrungen habe ich auch mit Scotch und Sony gemacht.
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#46
Hallo,
Highlander hat völlig recht mit den genannten Bandtypen.

Auch wir beim TBS-47-AUDIOCLUB haben uns jahrelang mit Tonbänder "herumplagen" müssen. Schließlich gab`s ja damals nichts anderes. Bandrauschen, Dropouts usw. inbegriffen.

Zum Glück kann man heute Super-Aufnahmen z.B. mit dem MINI-Disc-System (digital) machen. - Unser Klub arbeitet seit über 5 Jahren nur noch damit.

Weiterhin "Gut Ton!", Euer Gunther Janns
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
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INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#47
Zitat:Michael Franz postete
Vorschlag an Andreas:
================
Man könnte eine schwarze und eine grüne Liste führen mit GENAUEN Typbezeichnungen. Jeder, der ein Type hat, die läuft oder die nicht läuft kann das mitteilen und ggf einen Kommentar dazu geben. Im Laufe der Zeit füllt sich diese Liste auch mit Bändern die nicht so bekannt war. Evtl. findet sich auch eine Möglichkeit, die Bänder mit einem Kommentar klanglich zu beurteilen. Es würden 3 Qualtiätsstufen reichen TOP / MITTEL / MIES.
- Michael -
Wenn alles klappt, dann werde ich noch heute auf meiner HP unter 'Divers' eine Seite mit der Quintessenz dieses Threads ablegen, nur etwas simpler als gefordert Wink Vielleicht sollte man zu BASF tatsächlich eine eigene Seite machen... Aber auf der anderen Seite: wenn ich Bänder zum Aufnehmen kaufe, dann Quantegy, Amxell oder TDK. Was hier sonst aufschlägt, werde ich sicher nicht anhand dieser Tabelle näher bestimmen - ich lege es auf und dann schmiert es eben oder nicht. Wäre auch schade, wenn mal ein als 'Bedenklich' klassifiziertes Band im Müll landet, obwohl es zufällig gar nicht bedenklich war...
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#48
.
=> Highlander: Wie bereits ausgeführt, hatten auch BASF und Agfa Jahrgänge mit üblen Schmierchargen. Trotzdem würde ich von diesen Fabrikaten icht grundsätzlich abraten. Der überwiegende Teil der Bänder ist mit großer Wahrscheinklichkeit in Ordnung

Es müßte doch herauszukriegen sein, wann die Schmierchargen der genannten Hersteller produziert wurden.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#49
Da hatte ich vor einigen Jahren einige BASF (kleine Aufschrift schon EMTEC) 4 LPR 35 Bänder auf Metallspule ohne Logo. Leider konnte ich nicht mehr sagen, welches Band wo gekauft war. 2 dieser Bänder waren aber nicht zu gebrauchen. Die 26 er Spule konnte nicht in einem Rutch bespielt werden, ohne das die Köpfe zwischendurch gereinigt werden mußten.

Alt war keines der Bänder. Ich kann nur annehmen, das die einfach schlecht gelagert waren.

Alle anderen LPR 35 dieser Zeit laufen tadellos.

Ein Hifi Professional DP 26 auf 18 er Spule aus den 80ern hat damals schon nicht gelaufen. Kein Titel ließ sich komplett damit aufnehmen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#50
Am Anfang eine Bitte eines Tonband-Fans, der mehr als 20 Jahre nicht mehr aktiv war: An meinem Benutzernamen kann man erkennen, womit ich mich in der Vergangenheit beschäftigt habe. Zwischenzeitlich gab es ein Intermezzo mit Kassettengeräten, davon muss ich auch noch Unmengen Kassetten haben.

Nun also ein neuer Anfang mit Senkeln. Alles von langer Hand vorbereitet und schon mal "modernes" Bandmaterial per E-Bay ersteigert. Und da geht mein Problem schon los: woran erkenne ich als bisher unbedarfter Nutzer von AGFA (DDR) und ORWO die einzelnen unterschiedlichen Bandsorten? Hier im Forum und anderswo gibt es viel zu lesen über die unterschiedlichen Qualitätsmerkmale, aber was nutzen die, wenn ein x-beliebiges Band auf eine x-beliebige Spule gewickelt ist? Am Anfang meiner Tonbandzeit waren die Bänder auf der Rückseite beschriftet, da war es einfach. Toll finde ich die neu erstellte Übersicht hier im Forum über verschiedene Bandsorten! Bei der Gelegenheit aber: bei mir läuft im Moment ein Probeband AMPEX 641, neu aufgenommen, bin total begeistert von der Aufnahme! Nachdem ich die Kritiken zu der Bandsorte gelesen hatte, war ich erstmal frustriert, aber das Ergebnis heute hat mich (erstmal) überzeugt. Über die Langzeitqualitäten kann ich natürlich keine Aussagen machen.

Von ORWO und Konsorten besitze ich noch mindestens 100 Bänder, meist 60er, 70er und 80er Jahre-Aufnahmen. Über den Zustand der Bänder kann ich zu gegebener Zeit hier berichten. Wen´s interessiert............

Ich hoffe, auch anderen mit meiner Frage behilflich zu sein, oder bin ich der einzige Unwissende?

Rainer aus Berlin
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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