Revox A77 MK IV Probleme beim Löschen und Aufnehmen
#1
Habe eine optisch sehr gut erhaltene aber defekte A77 erworben mit dem Ziel sie wieder in Gang zu bringen. Könnte sich aber nach meinen bisherigen Beobachtungen schwieriger gestalten als ich angenommen hatte.
Zunächst: die Funktionen aller sich bewegenden Teile inklusive der Schaltfunktionen sind in Ordnung. Bandlauf, -zug und -führung scheinen einwandfrei. Gleichlauf, keine hörbare Einschränkung. Aufnahme: VU-Meter und Aussteuerungsregler OK. Endverstärkerplatine: fehlt. Bei der Wiedergabe bereits bespielter Bänder vermisst man etwas die Höhen was wahrscheinlich dem Zustand des Wiedergabekopfes zuzuordnen ist. Der Aufnahmekopf steht da noch etwas schlechter da (siehe Bild).
Eigentliches Problem zunächst, Löschen geht nicht!
Bei der Aufnahme hört man über Hinterband das ursprüngliche Signal dumpf, überlagert vom neuen Signal, ebenfalls dumpf. Löschversuche bei zurückgedrehten Pegelreglern zeigen ebenfalls: kein Löschen.
Ist der Fehler im Oszillator-Baustein (liefert der nicht auch die Vormagnetisierung für den Aufnahmekopf?) zu suchen, welches Bauteil bedarf einer eingehenderen Betrachtung?
Besitze keinen Oszillographen, nur ein gutes Multimeter. Kann ich die Ursache irgendwie ausmachen?
Bin für jeden Tipp dankbar! Etwas Mut bräucht ich auch, besonders beim Betrachten des Aufnahmekopfes. Danke, herzliche Grüße!


[Bild: Rev_A77_3.JPG]
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#2
Was hast Du an den Tonköpfen auszusetzen?

Die sehen doch wirklich äußerst gut aus und weisen nur eine geringe Polierspiegelbreite auf, welche weit weg von jeder Verschleißgrenze liegt.

Offensichtlich hat Dein 1/4 Spurer nur wenig Betriebsstunden hinter sich oder der Tonkopfwechsel liegt noch nicht allzu lang zurück.

Grundsätzlich braucht aber jede dieser Altertümer eine eingehende Wartung und vollumfängliche Durchsicht.

Thomas

PS: Ist bei Dir schon das Service Manual vorhanden, welche zum Austausch und zur Defektbehebung zwingend erforderlich sein wird?

PPS: Zum download ist es ggf: hier auffindbar:

ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/Revox/Revox_A77/
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#3
Lieber Jeremias,

die Wiederinbetriebnahme einer A77 gestaltet sich in der Regel nicht sonderlich schwierig, es sei denn, dass Lagerschäden vorlägen, die den Problemen deines Gerätes aber nicht zugrundeliegen.

Dass die Endverstärkerplatine fehlt ist normal, weil sie nur bei der Kofferversionversion oder auf gesonderte Bestellung ab Werk eingebaut, sprich: eingesteckt wurden.

Dem Höhenverlust sollte man nachgehen, weil der keinesfalls mit dem Kopfzustand zu tun hat, da das Tragbild beider Köpfe dasjenige neuer Köpfe ist. Du willst also bitte die Finger von den Köpfen lassen. Ich füchte auch eher, dass deine Bänder etwas haben, als dass diesen Köpfen Mängel nachgesagt werden könnten. Man muss das Gerät nach Reparatur der Löschfunktion lediglich sorgfältig und fachlich einwandfrei messen und einmessen, dann sehen wir endgültig weiter. Solche Köpfe sind neuwertig, auch bei deiner Version mit 9,5 und 19 cm/s.

Wenn ein Aufnahmeversuch mit den von dir geschilderten Symptomen scheitert,

NeuAufnahme erfolgt halbwegs,
Altaufnahme wird nicht gelöscht,
Altaufnahme wird dumpfer

dann dürfte Hf am Aufnahmekopf anliegen, der Löschoszillator, der sowohl VM als auch Löschleistung zur Verfügung stellt, also arbeiten. Demnach scheiden die klassischen Schäden (z. B. C 712 auf dem Oszillatorprint, nicht schaltendes Aufnahmerelais, defekter Transistor Q601) eigentlich aus. Klackt das Aufnahmerelais laut und vernehmlich (es tut dies anders als das feine Klicken der Laufwerksrelais!), wenn du die Aufnahmefunktion während des Bandlaufes auslöst?

Eigentlich bleiben daher (neben dem möglichen, aber unwahrscheinlichen Löschkopfdefekt) nur zwei Möglichkeiten:

1)
Entweder die Verbindung des Löschkopfes (und ggflls. der Löschkopfersatzspule) zum Löschkopf (du hast übrigens die Vierspurvariante der A77) zum Löschoszillator ist gestört, oder

2)
die Spannungsversorgung des Löschoszillators lässt Wünsche an die Leistungsversorgung des Oszillators offen, so dass dieser keinen Dampf für den Löschkopf bereitstellt. Für VM-Hf reicht es dann noch gerade hin, die Löschung ist aber nicht mehr möglich.

Zu 1)
Dieses Problem dürfte allein im Bereich der Kanalumschalter zu suchen sein, wenn der Löschoszillator ordentlich in seiner Fassung sitzt. Ziehe den vielleicht zunächst einmal bei spannungsfreiem Gerät (!!!) ab und stecke ihn wieder ein. Vielleicht lässt sich die fehlende Löschspannung damit schon wieder beleben.
Das Löschsignal wird in der A77 'rein mechanisch' verteilt, weshalb dazu an den entsprechenden Aufnahmewahlschaltern auch das notwendige Signal anstehen muss, um weitergereicht werden zu können. Du musst also vom Löschoszilaltor über die Verbindungen AB6-HB3 (orange Löschkopflitze), AB7-HB6 (blaue Löschkopflitze), AB12-HB1 (braune Löschkopflitze) verfolgen, ob die Signale bis zum Kopf durchgeleitet werden. Bei dieser Gelegenheit sollte sich dann zeigen, wo mit dem Löschsignal Schluss ist. Steht es noch am Kopf an (gegen Gerätemasse, Spannung tut einstweilen nichts zur Sache) dürfte/könnte der Löschkopf etwas haben.
Examiniere das Innere deines Gerätes einmal auf frei im Raum schwebende Litzenenden. Bei Studer herrschte gemeinhin solide Ordnung. Solltest du da bei der Inaugenscheinnahme deines Gerätes Zweifel haben müssen, haben wir uns um die adäquate Unterbringung 'überschüssiger' Litzenenden kümmern.


Zu 2)
Die Versorgungsspannung des Löschoszillators wird durch einen über ein RC-Glied mit Zeitverzögerung zu öffnenden Längsreglertransistor schleichend eingeschaltet. Sollte da etwas daneben sein, müsste die Betriebsspannung des Oszillators an Pin 8 des Aufnahmerelaisprints gegen Gerätemasse zu deutlich weniger als 20 Volt =, also vielleicht 15 Volt = zu messen sein. Das wäre mit deinem Multimeter sehr gut zu messen, mehr aber leider nicht, denn sinnvoll sind die oben beschriebenen Untersuchungen nur mit Oszilloskop und einem hinreichend hf-tauglichen Millivoltmeter durchzuführen, weil uns Menschen ja (ebenso wie deinem Multimeter) die notwendigen Rezeptoren für 120 kHz und elektrische Spannungen fehlen.

Du arbeitest an einem offenen Gerät, das durch die ebendort anstehenden Spannungen von Netz und Motoren ein lebensgefährliches Terrain ist. Bitte lasse deshalb die notwendige Vorsicht walten.

Hans-Joachim

P.s.: Ich sehe gerade bei meiner Korrekturarie, dass das Servicehandbuch bereits offeriert ist. Ich schließe meinerseits aber den Generalhinweis auf die verdienstvolle Studer-Seite in der Schweiz an, die ja nun in vielen Studer-Nöten hilft und insofern zu den fürnehmsten Adressen gehören sollte:

ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/

Wenn Not am Mann ist und Gefahr könnte ich mit einem handwerklich schlechteren Scan der deutschen Serviceanleitung dienen. Lesen sollte man diese allemal, weil Studer hier in das durchaus epochale Konzept der A77 einführt, das zu analysieren lohnt, da die Dame ja fast 30 Jahre Fertigungsgeschichte überlebte.
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#4
Ich kann mich der Aussage von Thomas nur anschließen. Ich würde an deiner Stelle mal die Köpfe anständig reinigen, daß könnte das Problem mit den fehlenden Höhen beseitigen. Auch wenn die Maschine nicht auf das verwendete Bandmaterial eingemessen ist, kann sich daß u.a. durch fehlende Höhen bemerkbar machen. Zweites wirkt sich nur bei aufnahmen mit dieser Maschine aus.

Theoretisch könnte natürlich der Fehler auf der Oszillatorplatine zu finden sein. Relais oder Schalter, die das Signal schalten könnten auch eine Fehlerquelle sein.

Unabdingbar ist aber ein Service Manual, das auch hier zu finden ist:

http://revox.name/b200s/smdownload.htm
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#5
Liebes Forum, vielen Dank erstmal für die Antworten. Werde sie später nochmal aufmerksam lesen, vorsichtig die Fühler ausstrecken und hier Bericht erstatten. Ciao!
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#6
Hallo Jerry5,

erstmal Glückwunsch zu Deiner Neuerwerbung.
Ich habe auch erst vor kurzem eine A77 mir zugelegt und wieder flott gemacht.
Die Tonköpfe bei Deiner Revox sehen wirklich nicht soo schlimm aus.
Wie schon gesagt, die Tonköpfe würde ich auch als erstes nochmal reinigen und entmagnetisieren. Als Nächstes alle Schalter und Regler überprüfen, wenn so ein Gerät länger steht sind Kontaktschwierigkeiten vor programmiert. Das gleiche trifft auf die steckbaren Platinen zu.
Erst dann würde ich mich mit Meßgerät und Lötkolben "bewaffnen"Smile.
PhonoMax hat da ja dazu schon sehr ausführliche Hinweise gegeben.
Meine A77 wollte erst auch nicht so, aber noch mehrmaligem Reinigen der Köpfe, des Bandpfades und der Schalter klingt sie ganz pasabel. Nun steht nur noch das Einmessen an. Ich weis nur noch nicht so genau auf welches Band.
Nur Mut, es wird schon!

Gruß
Jürgen
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#7
Auch von mir herzlichen Glückwunsch zu deiner A77.
Dieses "Schlachtross" kriegt man eigentlich immer wieder zum laufen.

Bei meiner hatte ich damals dasselbe Problem. Nach langer - vergeblicher - Suche habe ich dann das Problem entdeckt: Auf der Oszillator Platine sitzt eine Spule, die sog. "Dummy Load" Spule. Deren feinste Drähtchen gehen an kleine Lötpins am Kunsstoffsockel der die Spule auf der Platine hält.
Eines dieser Drähtchen war abgerissen. Dadurch hat der Löschkopf wohl keine, oder zuwenig, HF abbekommen. Nachdem ich vorsichtig eine Windung von der Spule abgewickelt hatte und den Draht wieder angelötet hatte, hat das Löschen wieder funktioniert.
Ich muss nicht erwähnen, dass ich zuvor schon alle C's und die Transistoren auf der Oszi Platine getauscht hatte.

Irgendein unvorsichtiger Mensch, der die Maschine vor mir in Händen hatte, hat wohl diesen Draht abgerissen :-(

Hier im Forum findest du sicherlich kompetente Hilfe bei allen Problemen.

David
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#8
So viele Fragen!?
Lieber Hans-Joachim, mein Multimeterchen sagt 121.4 kHZ (orange und braun) am Löschkopf, kann das in Ordnung sein? Das Aufnahmerelais schaltet hörbar, wird ja auch aufgenommen, aber dumpf eben. Wahrscheinlich fehlt der Saft wie Du vermutest. Hatte gerade noch ein anderes Problemchen entdeckt, sieht man auch auf dem Bild, linke Bandführungsrolle war etwas schief. Eine der beiden Kupferdistanzscheiben hatte sich total verdreht. Irgendwo im Forum hat man sich schon mal gefragt, warum man sie nicht statisch belassen hat, der Stabilisation wegen. Es ist, glaub ich, ein Walzenlager , habe ihm ein Spiritusbad gegönnt und anschließend WD-40 verabreicht. Saust!
Um am Pin 8 die Sollspannung von 20 Volt messen zu können, muß ich wohl erst einen Teil des Chassis entfernen, bei gesteckter Platine komm ich wohl nicht dran. Danke auch noch mal für den Gefahrenhinweis.
Danke an Gyrator, Wayne, David77 (werde das kontrollieren), Paps57, aber wie beurteilt man eigentlich den Zustand eines Tonkopfes, werde nicht ganz schlau mit dem Begriff Spiegel, und wie misst man ihn?
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#9
Mit Spiegel wird die durch Bandkontakt polierte und irgendwann auch abgetragene Fläche auf dem Tonkopf bezeichnet. Bei "deinen" Köpfen ist er beneidenswert schmal.
Um Hans-Joachim zu entlasten: Der Spiegel wird nicht gemessen! Er wird zur Kenntnis genommen. Gemessen wird, ob sich die Maschine noch einmessen lässt oder nicht mehr. Den Kopfzustand anhand des Kopfspiegels einzuschätzen ist eine (pi²*daumen²)² genaue Lösung. Bei Revox gilt allgemein: Bis 4,5 mm tut er noch. (Wer kann bei einem eingebauten Kopf auf den Zehntelmillimeter genau messen?)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#10
Lieber Jeremias V.,

deine Tonköpfe sind neuwertig und mein Hinweis darauf, sie bitte in Ruhe zu lassen, solange deine Kenntnisse die meinen nicht übersteigen, kam nicht von ungefähr. Was ich oben schreibe, wurde mit Bedacht formuliert. Solltest du bessere Evidenzen haben, dann sage das, und ich lasse dich in Ruhe.

Die 121 kHz, die du möglicherweise korrekt am Löschkopf (braun/orange) gemessen hast -Hf muss auch dann, wenn sie im Bereich um 100 kHz herumkrebst, hf-adäquat gemessen werden; mit einem Multimeter messe ich an Netz oder Modelleisenbahn- sind die 120 kHz des Hf-Oszillators der A77, die im Stereobetrieb gegenüber Masse (blau) am braunen Anschluss 22 V und am orangenen 44 V betragen sollten. (Ich glaube, die Spnnungen wurden durch Studer immer in Vss angegeben.) Aufgrund dieser Beobachtung und der bei auch diesem Löschoszillator angewendeten Schaltung sehe ich mich zur Annahme berechtigt, dass der Löschoszillator arbeitet, also auch der Löschkopf noch 'da' ist: Fußpunkt der Kopfwickung des Löschkopfes ist an der Stelle des blauen Kabels, die Mittenanzapfung an der des braunen und Endpunkt der Wicklung am Lötpunkt der orangenen Litze. Bei gelösten Kabeln muss von blau nach braun und orange also eine ohmsche Verbindung bestehen.
Ein Blick auf die oben von David angesprochene Löschkopfersatzspule lohnt sich, weil sie zur Funktion des Oszillators wenigstens im Falle der A77 unbedingt nötig ist. Andererseits könntest du bei einem Defekt des 'Typs David' mit sehr großer Wahrscheinlichkeit (und mit deinem Multimeter allemal; Typ, Hersteller?) gar kein Hf-Signal messen, wenn Kopf oder Ersatzspule nicht täten, was sie sollen.

Mir kommt deshalb eine recht ketzerische Frage in den Sinn: Welches Band (Typ, Hersteller?) benützt du, wie legst du dieses Band in dein Gerät ein? Sollte hier nichts im Argen liegen, ich betone es noch einmal, kommt man in deinem Falle kaum ohne Oszilloskop und Tongenerator qualifiziert weiter.

Hans-Joachim
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#11
Lieber Hans-Joachim,
das sollte keine Kritik sondern dankbare Wertschätzung sein. Man vergisst es möglicherweise leicht das man es hier mit bereits kritischen Gleichspannungen ab 20 Volt aufwärts zu tun hat, wenn man bislang nur (erfolgreich!) an Uher Reports ´rumgeschraubt hat. Multimeter ist von Voltcraft VC 840.
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#12
Nachtrag zur Bandfrage: BASF PER 368
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#13
Täuscht es mich oder ist beim AK der rote Siegellack an der vorderen Schraube weg? Hat da jemand freihändig an den Köpfen gedreht?

Wenn der AK komplett aus der Spur gedreht ist, dann wären die geschilderten Symptome doch erklärbar, oder? Die Aufnahme wird weder richtig gelöscht noch richtig abgetastet.

Lässt sich evtl. mit blossem Auge eine grobe Fehlstellung erkennen?
Michael(F)
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#14
Sieht mir jetzt auch so aus, als würde der Kopf vorne runterhängen oder im Gnazen zu tief liegen.

Wenn da einer dran gedreht hat, muß meiner Meinung nach die Maschine nach Revox zum Kopfeinstellen, denn soweit ich weiß, ist in der Serviceanleitung nicht beschrieben, wie man Kööpfe, die im Tilt nciht mehr stimmen, einstellen kann.

Das wiird wohl nur optisch gehen, oder wie machen die das?

Liebe Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#15
Michael hat recht mit seiner Befürchtung! Hier wurde geschraubt. Hab´s nochmal genauer unter die Lupe genommen und ein Bild gemacht auf dem zu erkennen ist das der Siegellack an einigen Stellen beschädigt ist. Löschkopf oben, AK vorne und hinten. Wer macht den sowas! Jetzt bleibt wohl nur noch der Gang zu einer Fachwerkstatt. Danke erst mal!


[Bild: ReV_6.jpg]
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#16
Wenn der WK seinen angestammten Platz behalten hat, dann wäre das eine Basis, nach der man versuchen könnte, auch den AK wieder zurecht zu rücken. Immer vorrausgesetzt, daß tatsächlich eine undefinierbare, klar erkennbare Schieflage vorliegt, die man durch selber schrauben auch nicht mehr schlimmer machen kann.

Etwas Klarband welches man durchlaufen lässt, gibt den Blick auf den Spiegel frei und lässt erkennen, ob etwas grob nicht stimmt.

Von Bluthard gibt es einen Anleitung über das Einstellen von Köpfen, hier wird auch beschrieben, wie man mit Fettstift oder besser Edding den Kopfspiegel einschwärzt und dann an der Rechtwinkeligkeit des sich bei Banddurchlauf abbildenden Kopfspiegels erkennt, ob der Tilt stimmt. War vor Jahren auch schon mal Thema im Forum.

Um zu prüfen, ob das Löschen denn nun geht oder nur deswegen nicht geht weil die Köpfe nicht stimmen, könnte man folgendes versuchen:

Lichtschranke überlisten, Gerät im Aufnahmebetrieb ohne Band starten.
ca. 10 cm Band von Hand am LK vorbeiziehen, mehrfach, in verschiedenen Höhen. Wenn man das Band "leer" kriegt dann müsste doch das Löschen funktionieren?

Hast Du ein mit einer korrekt eingestellten Maschine bespieltes BAnd, welches Du Löschen kannst? Wenn ja, probiere das. Vielleicht stimmen LK und WK zueinander, und nur der AK hängt schief.

Das sind, wie gesagt, alles Maßnahmen, mit denen du den Murks nicht schlimmer machst, wenn Du die Finger von versiegelten Schrauben lässt und ganz besonders die Bandführung (Stift mit 2 Deckscheiben) NICHT ANRÜHRST, (sofern sie noch so steht wie sie soll).

Der Gang zum Experten scheint mir für ein zufriedenstellendes Ergebnis der richige Weg zu sein, um den von Hans-Joachim geschilderten Aufwand wirst Du, so oder so, letzendlich nicht herumkommen. Ich würde in jedem Fall die von ihm genannten Messungen durchführen um sicher zu stellen, ob elektrisch "... noch alles da ist".
Michael(F)
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#17
´
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Schraube, die den Löschkopf sichert aus Messing ist und mit sehr viel Gefühl angezogen werden muß. Sie kann leicht abreißen!

Wenn ich das richtig sehe, kann der Löschkopf nicht in der Höhe oder Senkrechtstellung verstellt werden, lediglich die Parallelstellung zum Band ist variabel. Und der Löschkopf in Deiner Maschine steht falsch.

[Bild: ReV_6b.jpg]


Die Seite des Kopfs sollte mit der Kante des Blechs, das die Glühbirne für die Fotozelle trägt fluchten. An dieser Schraube ist mit Sicherheit gedreht worden, was der schon arg mitgenommen Schlitz beweist. Versuche also den Löschkopf in die ursprüngliche Position zurückzubringen.

[Bild: ReV_6a.jpg]


Ich habe auf die Schnelle das von Dir eingestellte Bild entsprechend manipuliert und hoffe das klar ist, was ich meine.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#18
Hi WauWau Jerry5!

Ein Angebot, wenn Du Dir zutraust die feine A77 ordentlich verpackt ins Rheinland zu senden, so will ich Dir die A77 wieder richten.

Gruß
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
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#19
Vielen Dank Gyrator, super nett, aber Hund und Herrchen können sich im Moment schlecht von diesem neuen Möbel trennen (Frauchen schon eher...). Tatsächlich saß der Löschkopf nicht mehr fest und wie auch Frank dank des Bildes erkannt hat, nicht in seiner richtigen Position. Hab´ ihn ausgerichtet und vorsichtig arretiert und hatte prompt wieder Löschleistung. In der Annahme, das sich die Basteleien des oder der Vorbesitzer auf den Löschkopf und den AK beschränkten (Maschine macht einen sonst so gut behandelten Eindruck) Michael und Zelluloid eine Schieflage vermuteten hab ich die Schraubversuche (verzeih Hans-Joachim) auf die vordere Schraube beschränkt um die Neigung zu korrigieren. Habe den Kopf langsam nach hinten gekippt, bei laufender Maschine in Aufnahmeposition, bis sich zwischen Vor- und Hinterband kaum noch Unterschiede hören ließen. Ist natürlich noch nichts Konkretes, aber die Maschine befindet sich in einem lauffähigen Status. Ganz großes Dankeschön!
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