Braun PS500 Informationen Gesucht
#1
Hallo

Im Wohnzimmer drehen sich 2 Technics SL 1210 MK II
Im Arbeitszimmer ein Philips 212 Electronic
Papa will seinen Dual 1009 (mit dem guten B&O System) nicht herausrücken.

Und nun habe ich mich in einen Braun PS 500 verguckt...

Ich suchen einen vernünftigen Plattenspieler der auch 78 UPM kann...
Klar, viele Dual können das sicher auch Prima und der Thorens 126 kann das sicher noch besser (kostet aber auch ein hübches Sümmchen), aber wie steht es mit dem Braun PS 500 ?

Wer kann denn etwas über die stärken und schwächen des Plattenspielers sagen.

MfG

Oliver
Zitieren
#2
Hi Oliver,

der PS 500 ist grundsätzlich kein schlechter Plattenspieler, jedoch ist hier mit etwas großerem Rumpeln zu rechnen. Der Plattenteller wird über eine Reibrad-Riemenkombination angetrieben. Als Schwachpunkte sind hier folgende Punkte zu nennen:

1) Endabschaltung, kann defekt sein bzw. durch Verharzung schwergängig

2) Die Öldämpfer müssen nachgestellt werden, da sonst der Plattenteller am Gehäuse aufsetzt und hier schleift.

3) Der interne Seilzug zur Einstellung der Abspielgeschwindigkeit kann defekt oder verstellt sein. Hierdurch lassen sich nicht alle Abspielgeschwindigkeiten anwählen oder die Abspielgeschwindigkeit kann trotz richtiger Wahlknebeleinstellung nicht eingestellt werden.


Vor dem Transport des Plattenspielers sollte der schwere Palttenteller abgenommen werden (ist lediglich aufgelegt) und das interne Schwingchassis fixiert werden. Die Fixierung erfolgt durch eindrehen der roten Fixierschrauben welche in der Regel rechts im Schaumstoffkissen zur Aufbewahrung eingesteckt sind. Die roten Schrauben hier entnehmen und in die zu erkennenden Fixieröffnungen eindrehen.

Gruß

Thomas

PS: Service-Manual ist bei mir vorhanden!

PPS: Eine der ersten Anlaufstellen zum Thema Braun und PS500 ist auch das Radio-Design Forum hier:
http://www.radiodesign.de/index.htm
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#3
Hallo,

ich bekam von einem guten Freund eine TG1000 unter der "Bedingung", seinen PS500 zum Laufen zu bringen.
Zunaechst funktionierte der "0-1" Schalter genau umgekehrt, so dass ich dachte, die Baudenzüge waeren verkehrt. War aber nicht so.
Der Seilzug des Starthebels zum Zwischenrad hin war gerissen und, viel schlimmer, die Feder der zentralen Schalteinheit war weg. Ausserdem fehlt mit Sicherheit ein kleiner Hebel, der das Abschalten auslöst. Es war ein Raetsel, das ich nur durch zufaellig im Internet gefundene Bilder halbwegs lösen konnte. Jetzt geht zwar mit einer nachgebogenen Feder der Schalter wieder, aber autom. Abschalten natürlich nicht mehr.

:undnun:

Für eine Explosionszeichnung waere ich sehr dankbar.
Zitieren
#4
Hallo Semih,
vielleicht hilft Dir das:
[Bild: PS500_1.JPG]
[Bild: PS500_2.JPG]
[Bild: PS500_3.JPG]
Wenn nicht, dann könnte ich meinen PS500 zerlegen/öffnen und Dir einige Fotos machen.
MFG
H A N N S -D.
Zitieren
#5
Ja danke Hans,
das ist schon mal gut. Ich hatte das alles so mit der "übern Daumen" Methode gemacht. Nun kann ich ja nochmal genauer machen.
Aber hast du dann vielleicht auch noch die Zeichnung von diesem Schalter zentral unter dem Plattenteller? Bilder würden natürlich auch gehen.
Vielen Dank im Vorraus.
Zitieren
#6
Hier sind die wenigen Zeilen aus der Blattsammlung (ohne!!! Fotos)
"Technische Information Elektroakustik"
[Bild: PS500_4.jpg]
Fotos von "meinem" PS500 kann ich nicht vor dem kommenden Wochenende machen (Gerät steht zerlegt/verpackt/ im Regal unter vielen anderen).
MFG
H A N N S -D.
MFG
H A N N S -D.
MFG
H A N N S -D.
Zitieren
#7
Zitat:Olivinyl postete
Hallo

..............

Ich suchen einen vernünftigen Plattenspieler der auch 78 UPM kann...
Klar, viele Dual können das sicher auch Prima und der Thorens 126 kann das sicher noch besser (kostet aber auch ein hübches Sümmchen), aber wie steht es mit dem Braun PS 500 ?

Wer kann denn etwas über die stärken und schwächen des Plattenspielers sagen.

MfG

Oliver
Hi Oliver,

als preisliche Alternative sei hier der Thorens TD-115 in beiden Versionen noch genannt...... um 78er abspielen zu können.

[Bild: normal_115-1.jpg]

Gruß
Jürgen
Zitieren
#8
So, ich habe mir einen PS 500 zugelegt.
Ich denke 45 Euro sind OK. Gerät soll wohl leichte Gleichlaufschwankungen haben. Werde mir mal die Kiste am WE unter die Lupe nehmen.

Rumpeln ? Mir fast egal. Das Laufwerk soll eigendlich nur meine Schellackplatten abspielen. Auf den Platten sind wohl erheblich mehr störgeräusche ;-)

MfG

Oliver
Zitieren
#9
Hallo Zusammen

Der PS 500 ist heute bei mir angekommen.
Guter Zustand mir Shure M75 MG Type 2 System.
Reibrad und Riemen absolut i.O.
Aber der Plattenteller schleift.
Wie oben zu lesen müssen die Dämpfer nachgestellt werden.

Nun schleift der Plattenteller nichtmehr, aber ich bin noch nicht zufríeden, da der Plattenteller rechts höher ist als auf der linken Seite.
Der Abstand links beträgt 2mm rechts 3 mm und der Kopf für das Antiskating hat 5 mm Luft.
Drücke ich das Chassis im Tonarmbereich um ca. 1,5 mm herunter, schleift der Plattenteller wieder am Gehäuse.

Die Beschreibung weiter oben ist nett gemeint, aber irgendwie auch sehr unverständlich.
Wie ich das Laufwerk zentriere habe ich verstanden und auch gemacht, aber wie bekomme ich das Laufwerk auf die vorgegeben Höhe ?

Ich habe 3 Schrauben oben auf der Grundplatte (1x am Tonarm 2x unter dem Plattenteller)
3 x Gewindestangen die in den Federn sitzen und in den Dämpfergummis hängen
Und die 3 Dämpfer die über die Langlöcher in der Höhe verstellt werden können.

Wie fange ich vernünftig an, das Laufwerk einzustellen ?

Fragen über Fragen...

MfG

Oliver

[Bild: braunps500aw6.jpg]
Zitieren
#10
Hallo Oliver,

ich würde das nicht allzu eng sehen. Der Höhenunterschied des Teller zum Chassis ist öfters nicht ganz gleich. Wenn Du den 1 mm ausgeglichen bekommst, ist es gut, wenn nicht, auch nicht schlimm. Dass der Antiskatingregler so einen große Abstand hat, ist übrigens normal.

Schöne Grüße
Dani (Auch PS500ler)
Zitieren
#11
Hrmmpf...
nicht so eng sehen? An den Dämpfern selber stellt man an sich gar nichts ein, sondern nach lösen der Kontermuttern an den seltsamen Blechmuttern mit den vier Schlitzen, so ich mich recht erinnere. Ist halt etwas fummelich, Boden ab, Teller runter, von unten einstellen, hinstellen, Teller drauf, schauen bis daß es passt. Soviel Aufmerksamkeit hat der Braun durchaus verdient denke ich.

Bis denn dann
Mathias (PS500 in grau habend)
G36, A77, A77 HS, A700 - Alles dreht sich!
Zitieren
#12
Hallo

An den Dämpfern kann man ja auch nichts einstellen. Nur an den Haltern um das Laufwerk zu Zentrieren, die Langlöcher an den Dämpferhaltern und die Gewindestange mit dem Teller/Mutter an der Feder.

Ich habe jetzt ca. 1,5 mm ringsum den Plattenteller zum Gehäuse.

MfG

Oliver
Zitieren
#13
N' Abend!

Und um diese Gewindestange geht es. Wenn Du die Vorspannung der Federn erhöhst, kommt das ganze Chassis hoch. Ich liege momentan bei knapp 4mm, dabei liegt eine normale LP drauf. Bei Schellack könnte 1,5mm etwas knapp sein. Um dahin zu kommen musste ich allerdings ganz schön drehen. Leider wurde das Gerät etwa 20 Jahre mit montiertem Plattenteller gelagert, das mögen die Federn nicht so.
Achja, bei den Dämpfern sehr vorsichtig sein. Ersatzgummis gibt's nicht mehr und flicken ist ein immenser Aufwand.

Bis denn dann
Mathias
G36, A77, A77 HS, A700 - Alles dreht sich!
Zitieren
#14
So, alles i.O... fast

Jetzt muss ich feststellen, das der Plattenspieler Netzbrummen überträgt.
Ich hatte das alte Din Anschlusskabel gegen ein hochwertiges doppelt abgeschirmtes Chinchkabel getauscht.
Und den Plattenspieler angeschlossen. Es brummt, nicht laut aber es brummt. Exakt 50 Hz.
Abtastsystem abgeschraubt un mal ein Ortofon Concorde angeschraubt. Es Brummt.
Plattenspieler mal an ein Mischpult angeschlossen - es brummt.

Wenn der Plattenspieler ausgeschaltet ist, also die Tonarmleitung intern abgeschaltet ist brummt es nicht.
Wenn der Plattenspieler vom Netz getrennt wird brummt es trotzdem, wenn die Tonarmleitung über den Ein/Aus Schalter eingeschaltet wird.

Soll ich mal diesen Internen Schalter außer Betrieb nehmen und direkt an die Tonarmkabel gehen ?

Ist das denn richtig, das der interne schalter für das signal bei ausgeschaltetem Gerät gegen Masse schaltet ?

Wer hat eine Idee

MfG

Oliver
Zitieren
#15
Hallo,
zu dem Thema läuft gerade ein sehr interessanter fred auf drmh:
Interessantes Plattenspieler Brumm-Phänomen oder so, klingt sehr ähnlich.

HTH
Mathias
G36, A77, A77 HS, A700 - Alles dreht sich!
Zitieren
#16
Hallo Mathias

Ich habe drmh über Google gefunden aber den Themenbereich "Brummende Plattenspieler" nicht gefunden.

Wie finde ich den ?

MfG

Oliver
Zitieren
#17
Hallo Oliver,
ich habe nochmal nachgeschaut;
de.rec.musik.hifi, Thread: Re:Interessantes Plattenspieler Brumm-Phänomen (lang).
Letzter Eintrag ist vom Donnerstag von Muck Krieger.

Wie man das jetzt bei Tante Google findet weiß ich nicht, ich mach' das immer per Opera.

HTH
Mathias
G36, A77, A77 HS, A700 - Alles dreht sich!
Zitieren
#18
Moin, moin,

falls noch von Interesse: Im Jahrbuch 1975 der HiFi-Stereophonie ist ein Test des PSQ-500. Das "ist die CD-4 tüchtige Version des Braun-Spitzenmodells PS-500 (vgl. HiFi-Stereophonie 9/68), das sich von jenem durch einen CD-4 tüchtigen Tonabnehmer und eine kapazitätsarme Tonleitung mit Chinchsteckern unterscheidet."

Neupreis PS-500, ca. DM 700,-- (1975)

"Der bewährte Antrieb ist geblieben: Synchronmotor am Chassis befestigt, Motorachse mit Stufenwelle für vier Geschwindigkeiten, Reibrad, konische Zwischenwelle für Drehzahlreinregulierung solidarisch mit Antriebsrad, Riemen auf Innenteller wirkend. Teller und tonarm sitzen auf einer fräftigen, profilierten brücke aus Aluminiumguß, die an drei Punkten bedämpft und abgefedert am Chassis aufgehängt ist. Diese Konstruktion gewährleistet vorzüglichen Schutz gegen akustische Rückkopplung und Trittschall.
Der Tonarm läßt sich durch ein vertikal angebrachtes kleines Gewichtchen und durch ein größeres horizontal angeordnetes sowie durch das Gegengewicht in indifferentes Gleichgewicht bringen, d.h. voll dynamisch ausbalancieren. Die Auflagekraft wird mittels Feder an einer von 0 bis 3p graduierten Skala eingestellt. Die Kompensation der Skatingkraft wird an einem graduierten Drehknopf rechts neben dem Tonarm auf dem Chassis erkennbar, eingestellt. Ein Kipphebel steuert die hydraulsich bedämpfte Aufsetzhilfe. Das Netz wird über eine Schiebetaste rechts vorne ein- und ausgeschaltet. Der PSQ500 zählt zu den halbautomatischen Plattenspielern insofern, als er über eine selbsttätige Endabschaltung verfügt. Sie arbeitet mechanisch und bewirkt das Abheben des Tonarms und das Abschalten des Laufwerks. Diese Endabschaltung benötigt eine kleine, vom Tonarm ausgehende Steuerkraft. Bei ganz geringen Auflagekräften kann diese zu unsauberer Abtastung der letzten Tonrille führen. Aus diesem Grund ist die Endabschaltung an einem kleinen Schieber am Tonarmsockel außer Funktion zu setzen. Der Tonarm ruht auf einer Raste. Das Rasterbänkchen ist am Tonarm befestigt und unten mit Kerben für die Einlaufrillen bei 30, 25 und 17cm versehen. Für gezieltes Aufsetzen an jeder beliebigen stelle kann man die Wirkung dieser Kerben durch Hochdrehen einer die Liftspitze breitflächig abdeckenden Mutter unterbinden. Das schrittweise Ausschwenken des Tonarms bei wiederholtem Absenk- und Abhebevorgängen unter dem Einfluß der Skating Kompensation verhindert diese Einrichtung jedoch nicht. Zu erwähnen ist noch das mit Glimmlanpe versehende Stoboskop für die Geschwindigkeiten 33,3 und 45Umin. Der ausgewuchtete Plattenteller wiegt mit Gummiauflage, aberr ohne den Innenteller 3,2kg. Die klarsichthaube läßt sich ganz entfernen. Im geöffneten Zustand wird sie durch eine einrastende Stütze in ihrer Position gehalten.

An der Qualität des Laufwerks gibt es nichts auszusetzen. Das Rumpelverhalten ist als sehr gut zu bezeichnen, ebenso der Gleichlauf. Der Tonarm ist auf die Qualität des Laufwerks abgestimmt. (...) So tastet z.B. ein Shure V 15 III bei einer auflagekraft von 1p folgende 300-Hz-Amplituden sauber ab: 100µ horizontal, 50µ vertikal. Was nach wie vor nicht optimal gelöst ist, sind Einbau des Tonabnehmers in den Tonarmkopf und die Feinjustage des Überhangs, zwei Dinge, die nur dann auffallen, wenn man einen anderen Tonabnehmer oder Tonkopf einbauen wil. Eine Schablone zur korrekten justage des Überhangs liegt bei.

Der (...) Plattenspieler (...) ist hinsichtlich Laufwerk und Tonarm in die Spitzenklasse einzuordnen ...
"

Technische Daten des Laufwerks:
Rumpel-Geräuschspannungsabstand, bewertet (außen/innen): 59 / 68 dB
Gleichlaufschwankungen (gemessen mit DIN-Platte und EMT424 bei 33,3Umin, bewertet mit zentrierter Platte): +/- 0,07%
Drehzahl-Hochlaufzeit (ohne aufgelegten Tonarm 33/45Umin) 2,8 / 2,9s
Drehzahl-Feinregulierung bei 33Umin: -2 / +3,6%

Viel Spaß mit dem Gerät.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste