Van den Hul Tonabnehmer
#1
´
Ein japanischer Tonbandfreund fragte mich nach meiner Meinung zu diesem System:

http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?Vie...L:RTQ:US:1

Da ich keine Ahnung habe, habe ich auch keine Meinung. Kennt da jemand mehr von der Materie?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
.. die gelten als "legendär" wie manche andere Schliffe auch, Jürgen Heiliger schrieb im Nachbarforum**)

"...
Einen etwas anderen Weg ging van den Hul. Seine Schliffe bauen auf der Form des Schneidstichels (Dreieck) auf. Die Philosophie die da hinter steckt, ist folgende: erst wenn die Form des Abtastdiamanten möglichst nah der des Schneidestichels ist, können alle in der Rille vorhandenen Informationen zurückbebildet werden. Ein weiterer Vorteil ist der, Platten die vorher mit einem Kristalltonabnehmer runtergespielt sind, werden bei der Wiedergabe mit einem v.d.Hul-Schluff meist störungsfreier wiedergegeben. Dies habe ich hier schon beim Tonbandstammtisch Rheinland vorgeführt.

Ein Nachteil hat das ganze auch, wenn diese Systeme nicht äußerst präzise justiert werden, werden die Platten stärker einer Abnutzung, bis zur Zerstörung, unterworfen. Auch wreden Störungen genauer reproduziert.

v.d.Hul I (R 3-4/85µm)
v.d.Hul II (R 8/85µm)
v.d.Hul IS (R 2,0-2,5/85µm)
..."

vdH Schliffe waren u.a. wegen ihrer "Schärfe" berüchtigt, aber so wild war das auch nicht was damals als Horrormärchen kursierte (falsch justiert und 10-20 mal Platte abspielen wäre die hinüber).

Ansonsten mal in den Link (s.u.) reinlesen, da gibt es eine Reihe von anderen Nadelschliffen und deren Verwandten zu finden.

http://www.vandenhul.com/catalog.htm#A hat dazu einen interessanten Service, Retipping abgenutzer Nadeln auch von Fremdfabrikaten.

Gruß

Wolfgang

**)http://forum.magnetofon.de/index.php?top...3#msg10713


edit: Ein wenig Strubbel raus, mal wieder zu schnell getippt, den Rest lasse ich.
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#3
Ein Wort zum Sonntag, auch von mir...

Das Problem der unterschiedlichen Aufgabe und damit unterschiedlichen Auslegungen von Schneidstichel und Abtaststift ist seit Anbeginn der Berlinerschen Platte bekannt und wird daher diskutiert, seit die Platte qualitative Ansprüche befriedigen konnte, die mit den durch sphärische Diamanten vergleichsweise mangelhaften Wiedergaben kollidieren mussten.

Das Problem ist aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an Diamant und Schneidestichel nicht lösbar. Der Schneidestichel soll schneiden, so präzise und scharf wie irgend möglich, er soll die Rille bleibend und definiert verformen.

Exakt dies darf der Diamant zur Schonung des Informationsträgers möglichst unter keinen Umständen, was zur Forderung der 'Rundung möglichst aller Kanten' des Abtaststiftes führt. Damit aber produziert man zwangsläufig erhebliche Abtastfehler bei höheren Frequenzen. Die Auswege durch -Wolfgang legt das völlig richtig dar- elliptische, bi-elliptische, Fine-line-, Shibata-, van-den-Hul- Diamantenschliffe mindern das Problem zwar, beseitigen es aber nie, schaffen dafür in Gestalt der vom Plattennutzer zumindest in der Glanzzeit der LP nicht erwarteten Rillengefährdung durchaus neue.

Der Schneidstichel schneidet eben nur einmal, was ein idealer Abatsterstift identischer Form nicht anders handhaben würde. Ich könnte bei Interesse Bildmaterial einstellen.

Hans-Joachim
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#4
Danke Hans-Joachim,

aber noch eine wichtige Sache für Frank's japanischen Kunden fällt mir noch ein: Die EMT-Tondosen laufen *nur* auf EMT-Armen, EMT hatte zwar einem SME-Kupplungsähnlichen Anschluß, aber um 45 Grad verdreht. Die "normalen" Ableger mit "richtiger" Anschlußlage waren die Thorensderivate.

Zu EMT gibt es Fan-Seiten bzw. sogar ein ganzes Buch http://www.stefanopasini.it/EMT-%20the%20book.htm
und da gibt es
www.emt-profi.de
www.fabtech.de

Wenn ich mir das noch so recht aus dem Gedächtnis hervorrufe, dann gab es bis vor kurzem noch die EMT-Barco und Barco ist einer der wenig verbliebenen Hersteller, die heutzutage noch "Generatoren" für die winzigen MC-Tonabnehmer bauen kann. Van den Hul ist örtlich nicht sehr weit weg, ggf. bezieht der von Barco Vorprodukte die er für die heutigen Tonabnehmer braucht.

Einer der o.a. Links fertigt übrigens auf Wunsch die EMT-Tonarme nach.

=> Wenn der Japaner den TA zieht und keinen Arm hat ist der "Armdran" Wink aber dort wird ihm sicher geholfen.

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#5
Ach gugge mol do:

http://www.fabtech.de/de/emt/index.html

Tonabnehmer

* Geschichtlicher Überblick
* Die Verwendung auf verschiedenen Geräten
* EMT HSD6
* EMT JSD5 / EMT JSD6
* EMT Tonabnehmer - Technische Daten
* Anschlussbelegung Tonarm-Tonabnehmer
* Vergleich Tonabnehmer Thorens/EMT
* Fremdsysteme an EMT-Armen
* Können 2 gleiche TSD15 unterschiedlich klingen?

Tonarme

* EMT 929 - technische Daten
* Fremdsysteme an EMT-Armen
* Sonderausführungen

und die fabtech baut die Arme noch: http://www.fabtech.de/de/produkte-tonarme.html

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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