Tonbandgerät SABA TG 543 F
#1
Hallo,
ich bin neu hier und Hobbybastler mit manachmal brauchbaren Kenntnissen.
Kann mir jemand bei der Reparatur meinens Saba Tonbandgerätes 543 F helfen.
Fehlererscheinung: linke Spur um ca. 4 db leiser bei der Wiedergabe über Band. Bei 1 Khz Eingangssignal über Radiobuchse ist die Lautstärke zwischen den Kanälen gleich. Habe schon den Tonkopf ausgewechselt, aber gleicher Effekt. Vormagnetiesierungsspannung (65 V) und Aussteuerungsanzeige (4,5V)sind korrekt eingestellt.
Kompensieren läßt sich das Ganze durch Verstellen der Balancereglers.
Laut Schaltbild ist für die Spurumschaltung (bei Stereo) das Relais 201 (Saba Best. Nr. 6981000014) zuständig. Könnte dies vielleicht defekt sein und wenn ja wie kann ich das überprüfen? Oder hat jemand so ein Relais, das er mir verkaufen könnte oder mir Ersatzteilquellen für mein Gerät nennen kann.
Weitere Fehlerquellen und Tips aus diesem Forum wären hilfreich.

Vielen Dank im Voraus

Bärtold
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#2
Hallo Bärtold,

ich kenne die 534 nicht inwendig, ein Schaltplan als Abbildung
wäre also hilfreich. Ich nehme mal an mit "linker Spur" meinst
Du den linken Kanal, (oder?).

Um schonmal etwas einzugrenzen ein paar Fragen:
# Sind die abgespielten Bänder auf allen Spuren OK (sprich
"gleich")?
# Tritt der Effekt auch nach dem Wenden des Bandes in gleicher
Weise auf?
# Hast Du die Möglichkeit, Aufnahmen, die auf der 543 gemacht sind
(im jetzigen Zustand) auf einer anderen (intakten!) Maschine abzu-
spielen?
# Gibt es im Aufnahme- bzw. Wiedergabe-Kreis evtl. Trimmpotis,
die defekt/korrodiert/verstellt sein könnten?

Was u.U. auch helfen kann, ist in der Maschine "Schritt für Schritt"
den linken mit dem rechten Kanal zu tauschen (sprich: Kabel umzu-
löten oder zu stecken) um so zu überprüfen, ob der Fehler "mitwandert".

Zum Umschaltrelais - wenn dies tatsächlich ein Relais ist, dann
müsste es einfach durchzumessen sein. Die Durchgangs- bzw. Übergangs-
widerstände der einzelnen Relaiskontakte sollten ja idealerweise alle
gleich (niedrig) sein. Eine Kontaktbeschädigung oder Korrosion sollte
sich also mittels Simpel-Messgerät einigermassen erfassen lassen
(zumindest im direkten Vergleich mit intakten Kontakten des
gleichen Relais...). Dazu wäre das Relais idealerweise auszubauen
und mit der passenden Arbeitsspannung zum Schalten zu bewegen.

An dieser Stelle darf natürlich der obligatorische Hinweis nicht fehlen,
dass Du hier ggf. mit gefährlichen Spannungen hantierst !!!!!!
Also A C H T U N G - wer hier nicht genau weis, was er tut, bekommt`s
zu spüren !!!!!


Good luck...
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Lieber Pertl,

deine Beschreibung deutet darauf hin, dass dein Gerät einen Pegelverlust im Höhenbereich aufweist. Du schreibst das zwar nicht dezidiert, aus deiner Anmerkung aber, dass "bei 1 kHz Eingangssignal über Radiobuchse .. die Lautstärke zwischen den Kanälen gleich" sei, lässt sich kaum ein anderer Schluss ziehen.

Nachdem sowohl die Eigenschaften des Bandes als auch die des Tonkopfes massiv in den Bedarf der Vormagnetisierungs-Hf eingehen, würde ich an deiner Stelle hier ansetzen, da bei dir nach Lage der Symptome aller Wahrscheinlichkeit nach die Vormagnetisierung des einen, defektiven Kanales nicht stimmt.

Die optimale Vormagnetisierung wird nun nicht über den Spannnungspegel festgelegt (und kontrolliert), weil dies erheblich zu ungenau wäre; daher bedeutet auch der gemessene Spannungspegel am Kopf nicht viel, zumal durch das Messgerät (du hast vermutlich nicht unbedingt artgerecht gemessen) ein zusätzlicher Messfehler ins Spiel kommt. Seit den mittleren 1960ern ist es im Gegensatz zu den Praktiken zwischen K4 und M10 nicht mehr üblich, Vormagnetisierungsstrom und Nf-Strom durch den Aufnahmekopf separat zu erfassen, sondern auf dem Weg über das Wiedergabeverhalten der gesamten Einheit aus Band und Elektronik. Damit werden alle von der Hf abhängigen Parameter gemeinsam beschrieben und in Bezug zu einer Leitgröße gesetzt, die nicht unbedingt der lästig zu erfassende Hf-Strom direkt sein muss. Man benützt dafür seither lieber das Aufzeichnungsverhalten bei 1, 6,3 bzw. 10 kHz.

Etwas unerfreulich wird die Sache dann, wenn dein Saba 543, das ich nicht kenne, einen (von mir letztlich aber als sicher angenommenen) Kombikopf aufwiese, weil dann die Vormagnetisierungseinstellung hakelig wird.

Fragen bzw. Bitte:

Hat dein Saba einen Kombikopf?

Welches Band benützst du?

Kannst du mir einen lesbaren Scan der Schaltzeichnung deines Gerätes zukommen lassen?

Hans-Joachim
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