Test von Tonabnehmern
#1
Hallo,

in den 80ern gab es mal von Ortofon einen Testcomputer TC-3000 für die Prüfung verschiedener Parameter von TA. Dies erfolgte mit Hilfe einer speziellen Meßschallplatte. Heute haben Hi-Fi-Studios, die das Teil mal besaßen, es zumindest nicht mehr in Betrieb, bzw. sind diese Teile mangels Wartung nicht mehr einsatzfähig. So zumindest das Ergebnis meiner Nachforschungen in Berlin.
Nun wäre ein solcher Test ja ganz interessant, wenn man z.B. den Zustand eines alten TA prüfen möchte, das als New Old Stock oder wenig benutzt angeboten wird. Gibt es hierfür nun Alternativen? Wer hat da Erfahrungen ?

Beste Grüße, Frank K.
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#2
Hallo in die Runde

Wenn ich diesen Thread richtig verstehe geht es hier um den Test von Tonabnehmern (also dem Diamanten ???) . Dann möchte ich o.g. Post mal um das Folgende erweitern:

Ich habe ein paar gebrauchte Plattenspieler im Bestand. Teilweise aus meinem Erstbesitz, teilweise aus der Bekanntschaft zugeflogen. Da stellt sich ja immer auch die Frage, wie gut ist der TA noch, bevor mal seine Lieblingsscheiben riskiert. Nun will es der Zufall, dass in unserer Firma ein Mikroskop zur Betrachtung von Kleinstelektronik steht. Da könnte ich meine "Nadeln" mal aus "der Nähe" betrachten. Frage wäre dann aber, wie erkennt man einen guten von einem betreits abgenutzten Tonabnehmer ?

VG
Michael
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#3
Hallo Frank, hallo Michael,

die Frage wurde an anderer Stelle schon mal diskutiert, wenn der Link im Moment funktioniert, findet Ihr es hier:

http://hifi-classic.nanjoo.net/forum/ind...pic=1918.0

Dort sind auch ein paar schöne Fotos zu sehen, die an unserem Institut entstanden sind. ich wollte die verschiedensten Nadeltypen einmal unter das Mikroskop legen, habe aber aus Zeitmangel es bisher nicht geschafft.

Viel Spass, Thomas(4504)!
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#4
Moin,

die Fotos sind natürlich super, den Schluss, dass die Nadel noch gut war kann ich allerdings nicht teilen.
Bei derart deutlichen Einschliffen würde ich die Nadel nicht mehr benutzen wollen.

Grüße,
dieter
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#5
Hi,

ich hatte die Frage etwas komlexer gesehen: die Alterung bezieht sich doch auch auf die "Mechanik" des Abtasters, also alles was hinter der Nadel kommt. Dadurch werden z.B. Abtastvermögen, Auslenkung, Nachgiebigkeit usw. beeinflußt. Und das insgesamt zu testen wäre interessant. Der Ortofon TC-3000 konnte das wohl !?
Übrigens, zum Theme Nadelabschliff läuft gegenwärtig ein schon sehr umfangreicher Thread im Analogforum.

Gruß, Frank K.
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#6
Moin.

Ich habe die Testschallplatte Nr 3 von Ortofon.
Da sind spezielle Signale drauf, um Rückschlüsse auf den tatsächlichen Zustand des TA zu ziehen. Dies ist ohne Meßgeräte möglich, aber auch, wenn man es genau wissen will, mit Meßgeräten. Sie ist ziemlich umfangreich.
Interessant fand ich auch den Teil am Schluß, mit dem z.B. das Schwingverhalten des Arms geprüft wird. Ist ja unglaublich, wie es aussieht, wenn der Arm in Resonanz gerät. Die Frequenz lag aber deutlich unter dem Grenzwert (schwitz).

Ich hab sowas auch von Lenco etwas allgemeiner, aber da ich Ortofone benutze, nehme ich natürlich "Hausmarke"

Sicherlich gab es auch noch andere Anbieter.
Solche Testplatten sind aber selten zu finden. Könnte eine Kopie auf Kassette liefern (lach).

Vielleicht hilft´s ja weiter, Arnulf.
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#7
Zitat:dieter postete
Moin,

die Fotos sind natürlich super, den Schluss, dass die Nadel noch gut war kann ich allerdings nicht teilen.
Bei derart deutlichen Einschliffen würde ich die Nadel nicht mehr benutzen wollen.

Grüße,
dieter
Hallo Dieter,

wo Du da aber deutliche Einschliffe siehst, musst Du mir aber noch zeigen....
es ist ein Polierausbruch zu erkennen bei einer Nadel....

Tja auch solche Bilder sind nicht jedermans Sache zu interpretieren..... dazu müsste man aber auch schon genügend dieser gesehen haben....

=> Frank K.

da sind aber Deine Erkundigungen in Berlin und Umland nicht richtig......
Good Old Hifi testet so auch noch immer mit dem T-3000 von Ortofon....

Gruß
Jürgen
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#8
Also, ich sehe da auch zwei plane Stellen an der Spitze. Ich bin immer davon ausgegangen, dass ein konischer Diamant keine planen Flächen hat. Ich bin der Meinung, dass das Abschliff ist. Nur ob die Nadel damit hin ist, glaube ich nicht.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#9
An alle Interessierten,
Zitat:Zitat von mir (4504) zu den Bildern damals:

"ich habe es mir nicht nehmen lassen und mit der Hilfe eines Kollegen (besten Dank) die entsprechende Nadel des Technicssystems bei uns in ein REM-Mikroskop (Rasterelektronenmikroskop)gesteckt. Dabei hat sich das System ins akustische Nirvana verabschiedet, gebrochener Nadelträger, die Prüfung war also nicht zerstörungsfrei.
Sad

DIE BILDER SIND ES ALLERDINGS AUCH WERT! Bitte und viel Spass:

[Bild: normal_29243.jpg]
[Bild: normal_29241.jpg]
[Bild: normal_29239.jpg]
[Bild: normal_29242.jpg]
[Bild: normal_29244.jpg]
[Bild: normal_29240.jpg]
[Bild: normal_29245.jpg]

Die Nadel war allem Anschein vollkommen in Ordnung."

Zitat ENDE
Die planen Oberflächen an den beiden Seiten der Nadel sind mir damals nicht so sehr ins Auge gesprungen. Sollte die Nadel tatsächlich mit einer so geringen Fläche so tief an den Seiten der Rille abtatsten? Auf dem Bild 29244 sind die beiden planen Flächen sehr gut zu sehen, allerdings beträgt der Vergrösserungsfaktor den Wert 1000, man beachte die Maßstab, der im Bild unten Angegeben ist.

Grüße, Thomas(4504)
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#10
Moin Thomas,

ja das ist so. Der abtastende Bereich ist extrem klein und bei einer neuwertigen Nadel gibt es solche planen Flächen an den Seiten nicht.
Ich habe hier leider nur ein optisches Mikroskop, allerdings kein ganz schlechtes (Leitz Orthoplan), damit kann ich solche Einschliffe auch sehen. Das ist allerdings recht mühsam und ich kann davon keine vernünftigen Bilder machen (nur PAL-Video). Falls Du noch Tips hast wie man die Aufnahmen verbessern kann würde ich mich freuen, vom mikroskopieren verstehe ich nämlich garnichts.

Ein paar Bilder davon gibt es hier:
http://users.etech.haw-hamburg.de/users/...ilder.html

Grüße,
dieter
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#11
Hallo dieter,

ein kurzes Überfliegen der Diskussion im AAA ergab das für die Abtastung das erste 1/10 der Nadelspitze verantwortlich sei. Das würde die planen Flächen erklären. Den Zustand der Nadel würde ich als Laie als nicht kritisch einstufen, allerdings sind die Abnutzungserscheinungen ersichtlich..........

Die Bilder habe ich nur zum Teil selber gemacht, bin aber in dieser Hinsicht ein Laie. Gerade bei den Lichtmikroskopen kommt man sehr schnell an einen Punkt ohne passende Tiefenschärfe, besonders bei hohen Vergrösserungsfaktor. Einen Vorteil bei uns im Institut sind die 5 Megapixel der Kamera, die natürlich wesentlich besser als Deine Videoauflösung ist. Ansonsten sind Deine Bilder wirklich OK.


Die Nadel alleine macht aber auch noch keinen Sommer. Wie Frank schon andeutet, spielen andere Faktoren ebenfalls eine Rolle, so z.B. die die Aufhängung der Nadel. Um eine Nadel qualitativ zu beurteilen braucht es als "Normale" die Messplatte und das passende Testequipment.

Gruß, Thomas!
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