M15 läuft zu schnell....
#1
Hallo Forum,

nach Jahr und Tag habe ich meine M15 aus Ihrem Schneewittchendasein erweckt. Äusserliche und innere Reinigung, ein wenig Pflege bei den Lagern, halt ein wenig da und hier und los gehts.

Die Maschine habe ich vor mehr als einem Jahr ersteigert und sie ist bei weitem kein Standardmodel. Es ist eine 1/4-Zoll Maschine mit 2mm Trennspur, nur Wiedergabe, keine Aufnahmekarten. Stattdessen besitzt die Maschine mehrere Köpfe und Karten um mit Timecode auf dem Rasen zu arbeiten. Beim Kauf lief die Maschine augenscheinlich und hörbar korrekt. Nach der Inbetriebnahme heute aber stellte ich fest, dass die Maschine zu schnell läuft, nicht viel, aber doch hörbar.

Jetzt die Fragen:

- Welche Rolle spielen die Einstellungen für den Timecode bei der Wiedergabe von normalen Bändern ohne Timecode auf dem Rasen?
- Können diese Einstellungen die Geschwindigkeit beeinflussen?
- Welche Möglichkeiten zur Einstellung der Geschwindigkeit gibt es bei dieser Maschine?
- Könnte ein Defekt vorliegen?

Ich besitze zur meiner M15 leider keine Manuals! Ich poste ein paar Bilder, so könnt Ihr Euch einen etwas besseren Überblick über die Maschine beschaffen. Die Bilder reiche ich gleich nach.......

Für Hilfe und Tipps bin ich Euch sehr dankbar, bis gleich,

Thomas
Zitieren
#2
So, hier die versprochenen Bilder:

[Bild: M15_1.jpg]
[Bild: M15_2.jpg]
[Bild: M15_3.jpg]
[Bild: M15_4.jpg]
[Bild: M15_5.jpg]

Bei Bedarf gerne noch mehr, vorallem von den verbauten Karten.

Gruß, Thomas.
Zitieren
#3
Zitat:4504 postete
Hallo Forum,

...........

Ich besitze zur meiner M15 leider keine Manuals! Ich poste ein paar Bilder, so könnt Ihr Euch einen etwas besseren Überblick über die Maschine beschaffen. Die Bilder reiche ich gleich nach.......

Für Hilfe und Tipps bin ich Euch sehr dankbar, bis gleich,

Thomas
Hallo Thomas,

Handbücher kannst Du von mir, bzw. über mich von Hanz Joachim haben.
Schau mal in Deine PNs. ;-)

Gruß
Jürgen
Zitieren
#4
Hallo Jürgen,

wie immer, besten Dank! Ich melde mich bei Dir. Wie Du übrigens siehst, hat auch meine M15 schon die digitale Zeitanzeige..............PN lese ich jetzt erst mal.

Wer kann mir denn ein wenig zu den verbauten Köpfen etwas sagen, auf den ersten Blick hätte ich jetzt den Wiedergabekopf WC11a als Schmetterlingskopf angesehen....

Gruß, Thomas!
Zitieren
#5
Hallo Thomas,

das finde ich schwer, insbesondere, weil das wirklich eine Spezialität zu sein scheint: ich dachte bisher, M15 gab´s mit Pilotton, ab M15A auch Timcode.
Und Deine Maschine wird jetzt offenbar allen Anforderungen gerecht:
Gegentakt-Pilotton, Nagra-Pilot (was immer das ist) und Timecode.

Trotzdem: das sind ja Systeme, um die Maschine mit einer anderen zu synchronisieren, d.h. wenn auf dem Band, das Du auflegst, kein Pilotton oder Timecode aufgezeichnet ist, und kein Signal woanders her kommt, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß das Gerät mit der falschen Geschwindigkeit spielt...

Bei "normalen" M15 befinden sich die Pilot-Symmetriereinheit V 397r, und die Pilot-Wiedergabeverstärker V 397p und V 397q in den Steckplätzen 12, 13, 14 des Verstärkermagazins. Zieh´die doch einfach ´mal raus und schau, was passiert.

Dann zieh´ mal die Nachsteuereinheit B-Mg1 aus dem 1. Steckplatz des Laufwerkmagazins( falls überhaupt vorhanden).

Wenn´s dann immer noch nicht tut, denke ich eher an meinen Hauptverdächtigen: Vielleicht ist nur der Diskriminator auf dem
Tonwellenantrieb B-MF1 falsch eingestellt? Oder da ist ein Defekt...

Allerdings.....die M15 besitzt am unteren Ende der Tonwelle einen Frequenzgeber
der die Laufwerksteuerung erst dann freigibt, wenn die Nenndrehzahl erreicht ist.... einfach nur verschmutzt??? Vielleicht solltest Du noch die Schwungscheibe entfernen, und diesen Frequenzgeber reinigen und den Abstand zwichen den beiden Zahnkränzen überprüfen..

Ich bin jedenfalls an weiteren Fotos interessiert, inbesondere wegen der etwas unüblichen Ausstattung.

Ein Service-Manual für "normale" M15 habe ich auch noch. Ich müßte ´mal nachsehen, wieviel ich dafür seinerzeit gelöhnt habe. Oder findet sich jemand, der das ins Netz stellen kann?? Das werden so 150 bis ? Seiten sein...

Viele Glück

Frank
Zitieren
#6
Hallo Frank,

ich dachte mir schon, das auch die Karten in der Machine interessant sind. Leider sind mir die passenden Bilder gestern Abend in der Eile nicht so gelungen, ich werde mir also beim nächsten Versuch mehr mühe geben. Zeitlich ist es bei mir am Wochenende etwas eng, wenn ich eine freie Minute finde werde ich sie hier posten.

Die lange Standzeit bei mir hat wohl dem ein oder anderen Bauteil ein wenig zugesetzt. Dreck und Staub sind auf jeden Fall ein Thema. Des weiteren bemerkte ich erst nach nach 1000m Spulen, das die Bandführung zum abheben des Bandes an den Köpfen klemmt(e). Nach mehrmaliger manueller Betätigung zieht der Hebel aber wieder an.

Zu der Bezeichnung der Karten kann ich aus dem Kopf nichts sagen, die Materie ist einfach zu neu für mich. Eine Besonderheit ist aber eine Karte gänzlich ohne jede Beschriftung, absolut untypisch für diese Art von Maschine. Eingemessen ist die Maschine, laut Aufkleber, auf 514 nW/m.

Für das Angebot bezüglich des SM danke ich, bei Bedarf melde ich mich. Ebenfalls interessant wären ein paar Einzelheiten bezüglich der verbauten Köpfe und des Einsatzbereiches einer solchen Maschine. Ich werde sie ja "Zweckentfremdet" betreiben.

Grüße, Thomas!
Zitieren
#7
´
Da ich mich nun auch in den Kreis der M15- Besitzer eingereiht habe, brauche ich ebenfalls Unterlagen zum Gerät. Darum habe ich aus den vorhandenen Tiff´s ein *.pdf- Dokument erstellt und Jürgen zur Verfügung gestellt. Das ist trotz höchster, druckreifer Auflösung nur ca. 17 MB groß und beim herunterladen daher schneller.

Der Bandfluß von 514nWb ist im Studiobetrieb für Schmetterlingsgeräte üblich.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#8
Hallo Frank,

habe gerade ebenfalls ein pdf erstellt......wollte auch schon bei Jürgen anklopfen.

Kleiner Nachtrag: der Wiedergabekopf "WC 11a" ist wohl ein Standardwiedergabekopf, aber leider sind in der Bedienungsanleitung keine weiteren Daten abgelegt. Ich gehe aber davon aus, das es sich um die Variante mit 2mm Trennspur handelt.

Grüße, Thomas!
Zitieren
#9
Lieber Thomas,

'deinen' Kopf findest du in der o.g. Liste begegebenen Preisliste 72001:

Wiedergabekopf Zweispur (Vacodur) WC 11a DM/Stück: 820,00

Klingt ganz gesund.

In den von mir gescannten Unterlagen tauchte im Gegensatz zur Pilottonalage jedoch nirgendwo ein Hiweis auf den Timecode auf, der vermutlich auch späterer Zeit angehört.

In der Tonmotorelektronik existieren überdies kaum größere Möglichkeiten für den externen Zugriff. Zu klären wäre damit allemal, ob hier -du verfügst über eine Umschaltung von Regulär- auf Pilotton- und Timecodebetrieb- nicht einschneidendere Umbauten an deinem Gerät erfolgten.

Hans-Joachim
Zitieren
#10
Zitat:PhonoMax postete
...In der Tonmotorelektronik existieren überdies kaum größere Möglichkeiten für den externen Zugriff. Zu klären wäre damit allemal, ob hier -du verfügst über eine Umschaltung von Regulär- auf Pilotton- und Timecodebetrieb- nicht einschneidendere Umbauten an deinem Gerät erfolgten.

Hans-Joachim
Hallo Thomas,

das denke ich auch,. Und die Frage ist, wer diese Dinge eingebaut bzw umgebaut hat: die Techniker dort, wo sie dereinst betrieben wurde, oder AEG-TFK?
Ich erinnere an die M10-Umbauten des Hessischen Rundfunks. Und selber habe ich eine M5B mit vom Cheftechniker einer kleinen Radiostation selbst gebastelten und eingebauten elektronischen Zählwerk. Der hat sich sogar auf der Platine verewigt.

Wenn es ein Umbau durch AEG-TFK sein sollte, dann sollte auch die prinzipielle Konstruktion nicht geändert worden sein, d.h. das Gerät sollte ohne Pilot und Timecode betreibbar sein.

Und das bedeutet, nachdem das Teil ja keine Aufnahme hat (wozu hat es dann eigentlich einen Löschkopf???) Steckplatz 5 und 6 im Verstärkermagazin sind frei,.
Sind 7 und 8 ( Lösch- und VM-Endstufe) belegt?? danach sollten die Steckplätze 9 und 10 für die Aufnahmeverstärker Spur 2 leer sein. Danach ist 11 der Platz der Stabilisator-Oszillator Steckeinheit. Ab 12 kommen die Pilot-Karten.

Also, wenn das ein AEG-TFK-Umbau ist, dann sollte nach dem Entfernen der Karten ab Steckplatz 12 im Verstärkermagazin vorne und der Nachsteuerungskarte im Steckplatz 1 des Laufwerksmagazins hinten an der Maschine die M15 wie eine ganz normale Tonbandmaschine laufen.

Im Manual finde ich übrigens keinen WC 11a: der scheint also auch später dazugekommen zu sein. Die Nomenklatur (2-Kanal entspricht 2 mm Trennspur, stereo heißt 0.75 mm) also ein Kopf mit 2 mm Trennspur.

Frank
Zitieren
#11
Hallo Hans-Joachim, hallo Frank,

in Hans-Joachims dreingabe habe ich den Kopf auch gefunden, allerdings sind die beiden anderen Köpfe rechts neben dem "WC 11a", im letzten Bild der Serie, nicht aufgeführt bzw. ist der mittlere Kopf erst gar nicht zu erkennen, da sein Einbau nicht unbedingt der normalen Art entspricht.

Beim ersten Überfliegen des Manuals habe ich eine Platine ausgemacht, an der ich die Geschwindigkeit regeln kann. Welche Möglichkeiten bestehen denn noch?

Zu den verbauten Karten komme ich später, die Bilder müssen erst noch geschossen werden. Eingemesen ist die Maschine durch ein Ingenieurbüro aus Hamburg, soweit lässt sich das an der Telefonnummer festmachen.

Gruß, Thomas!
Zitieren
#12
Hallo Thomas,

der im untersten Deiner Bilder mittlere Kopf ist der Kopf für den Pilotton, so mußte das eigentlich auch im Manual aussehen. Der Kopf zwischen diesem Kopf und dem Löschkopf dürfte der TC-Kopf sein, der sitzt an der Stelle, an der man den Aufnahmekopf erwarten würde.

Für den Tonwellenantrieb ist N-MF1 zuständig...

Das Ingenieurbüro in Hamburg hat nicht zufällig die Rufnummer
040/890812(0) 32 ???
Wenn ja, so war das die Rufnummer des AEG-TFK-Service in Hamburg, und jetzt sollte unter dieser Nummer noch der Kai Hilpert erreichbar sein....
Wenn er gerade in Hamburg ist und nicht mit dem Service von Maschinen irgendwo in Deutschland seine Brötchen verdient, kann man ihn dort auch erreichen. ...

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#13
Hallo liebe Mitlesende,

hier die versprochenen Bilder! Kommentare stehen unter den einzelnen Bildern!

[Bild: M15_6.JPG]
Hier erst einmal das Typenschild!

[Bild: M15_7.JPG]
In dem Laufwerksmagazin sieht es so aus!

[Bild: M15_8.JPG]
Gegen der Erwartung steht hier B-MF2 drauf. Ich habe das Manual noch nicht zu Rate gezogen. Was hat es mit B-MF2 auf sich?

[Bild: M15_9.JPG]
Das Verstärkermagazinmacht links macht einen normalen Eindruck, interessanter wird etwas höher!

[Bild: M15_10.JPG]
Die normale M15 hat hier Ein- und Ausgänge.

[Bild: M15_11.JPG]
Die reche Seite macht es spannend, bei V 397r steckt wohl was anderes drin....

[Bild: M15_12.JPG]
...hier mal was genauer. Bei Bedarf gibt es gerne einBild der Karte.

Die Maschine ist im übrigen von einem Ingenieurbüro H.J. Dethlof eingemessen worden. Mir fällt da nur "Hans-Joachim" ein Smile Weitere Überprüfungen, besonders bei gezogenen Karten, habe ich noch nicht durchgeführt. Schauen wir was an Anregungen so kommt. Ich freue mich auf Eure Kommentare.

Gruß, Thomas!
Zitieren
#14
Und noch eine Kleinigkeit:

Wer mit ein wenig Phantasie eine Suchmaschine bemüht wird in der "ebucht" fündig, dort verkehrt der gute Mann mit einer offiziellen Bezeichnung/MichSeite als Händler unter dem Namen "tape****". Mit dem Namen ist das Betätigungsfeld eindeutig und vielleicht ist er hier im Forum kein Unbekannter!

Weiss jemand mehr?

Gruß, Thomas!
Zitieren
#15
Also....

Die Nachsteuerungskarte B-MG1 fehlt, also ist die auch nicht die Ursache für ein Geschwindigkeitsproblem.

B-MF2 dürfte der Nachfolger der B-MF1 sein: ich habe 2 Manuals: das ältere kennt nur B-MF1, das jüngere alternativ beide Karten, allerdings B-MF2 als Nachtrag.

Die Zählwerkssteuerungskarte B-ME1 fehlt: bei M15A ist die Karte unter der Frontplatte: vielleicht ist da eine M15A-Karte eingebaut?

Sonst ist das Laufwerksmagazin komplett.

Im Verstärkermagazin fehlen die Aufnahme- Entzerrer und Aufnahme-Endverstärkerkarten V396a und b, und auch die Lösch- und VM-Endstufenkarten V 396c.

Wie Du bereits bemerkt hast, steckt am Platz der Pilot-Symmetriereinheit V 397r eine andere Karte, die offenbar die kombinierten Pilot und Timecode-Möglichkeiten realisiert.
Das ist eine reine Wiedergabemaschine: diese Maschine hat also andere Maschinen synchronisiert. Insofern halte ich es für nahezu ausgeschlossen, daß ein Fehler der Geschwindigkeit durch diese Ausrüstung, auch wenn sie nicht original ist, verursacht wird.

Bleibt also B-MF2, oder tatsächlich der Sensor an der Tonwelle....
Siehe 3.4.5 im Manual..

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#16
Lieber Thomas,

auch wenn der Junge zu allem Überfluss genau in der Verbandsgemeinde südlich Hamburgs residiert, innerhalb deren Gräben einmal meine Vorfahren die Scholle bebauten (der letzte, der sich dort abseilte, war mein 1844 geborener Urgroßvater väterlicherseits, Schneidermeister; der Hof war wohl an einen Bruder gegangen), so haben wir doch -ich als Händler, hüstel....- nichts miteinander zu tun. Außerdem kommt mein Name aus dem Wendischen/Altsächsischen, während der seine schon bekennt, aus dem Deutschen zu stammen. Es gibt im besagten Ort aber Personen genau (!) meines Namens...

Deine M15 ist ja erheblich umgestaltet, was sicher auch die Tonmotor-Ecke betrifft, um eine adäquate Timecodenachsteuerung zu ermöglichen, die es von Telefunken wahrscheinlich nie gab.

Selbst im Falle der M15-Varispeedsteuerung kam eine Elektronik zunächst ja nicht von Telefunken, Gonnschdannz, sondern wurde von abe, ebendort geliefert und dem Vernehmen nach schließlich erst auf deren Erfolg hin auch von Telefunken angeboten. Diese Version soll aber nicht so schön gearbeitet haben wie diejenige Beckers....

Bei der M15A machte man dann auch in der Bücklestraße Nägel mit Köpfen, das Zeitalter des Timecodes hatte ja begonnen.

Hans-Joachim
Zitieren
#17
Morgen zusammen,

ein kleiner Test heute erbrachte nichts besonderes, egal bei welcher Einstellung am Kopfträger oder auch bei gezogenen Karten bleibt die Geschwindigkeit zu hoch. Im Verlauf des kleinen Tests offenbarte die am Platz der Pilot-Symmetriereinheit V 397r eingesteckte Karte ihre Herkunft. Sie stammt aus jenem Ingenieurbüro, sofern ich die Initialen "JHD" richtig deute. Dem entsprechend ist von einer erheblichen Umgestaltung auszugehen..........

Ich frage mich gerade, Hans-Joachim, ob der Beruf des Schneidermeister nicht unerheblich zum Beruf des Toningenieur/Tonmeister führt. Gewisse Tätigkeiten in beiden Berufen verlangen ja einen genauen Schnitt....Smile

Bleiben also die von Frank erwähnten Faktoren:

Der Sensor: Was kann der Laie den hier erkennen? Einen Defekt? Schmutz?

Die Karte B-MF2:Ich habe ebenfalls die Karte im Anhang des Manuals aufgeführt (H.-J. Version?). Ohne mir jetzt die Schaltbilder anzuschauen: Sind die Karten nahezu identisch? Kann eine Einstellung genau so wie bei B-MF1 vorgenommen werden? Ausserdem sollte wohl erst der Sensor überprüft werden.

Nun ja, am Wochenende wird wohl wenig Zeit sein, ich bleib am Ball und melde mich, sobald sich eine Gelegenheit ergibt. Weitere Ratschläge nehme ich bis dahin gerne entgegen.

Ein schönes Wochenende,

Thomas!
Zitieren
#18
Ja, lieber Thomas, jener Vorfahre ward zu OS nicht so ganz glücklich und probte im Wonnemonat Januar des 82er Jahres (im 19. Jhdt.) ganz eigenaktiv und erfolgreich den Ausstieg aus dem Dasein hinnieden. Liest sich heute leichter, als das damals für die Familie war: Eiin Katastrophe individuell apokalyptischen Ausmaßes.
Insofern besteht vielleicht schon die Beziehung zur Tonmeisterei und meinem zuvörderst handwerklichen Umgang mit Musik und Lötkolben, Parti- und Tastatur, denn zum Abgewöhnen ist so manches "hinnieden" auch und gerade heute noch/wieder durchaus.
Bei ihm war es dann eben schon vor Emil Berliner und seiner Platte, Georg Neumann und seinen Mikrofonen zuviel; vielleicht waren auch die Verbindungen nach München-Au (über Oldenburg/OL, auch der direkteste Weg in der damaligen Zeit, denn ich kann heute fast hinüberschauen; warum nicht gleich so?), die ihn verwirrten: "Dokanntarajedakumma...."

Aber nach Gonnschdanz:

Die Schaltungen MF1 und MF2 sind identisch, soweit ich das Bauteil für Bauteil prüfen konnte. Lediglich die Arbeitspunktsymmetrieeinstellung der beiden Hallgeneratoren, die über das 100-Ohm-Poti (leider jeweils abweichender Bezeichnung) am linken Bildrand erfolgt, wurde verändert, wohl um den thermischen Gang weiter zu reduzieren und die Poteinstellung feinfühliger einrichten zu können.

Nachdem, wie ich oben schon andeutete, die Frequenzeinstellung der Motorsteuerung (Typ B62/A77(!); lediglich mit hall-kommutiertem Motor, den es bei der A/B77 natürlich auch später nie gab) nur über den Schalenkernabgleich möglich ist, dürfte hier bei dir etwas im Feuer sein. Du musst also gemäß Kapitel 3, Seiten 9 und 26ff im Rahmen deiner Messgenauigkeiten die Einstellarie durchgehen. Ich nehme aber einmal an, dass lediglich der Schalenkern nachzugleichen ist, weil der 12-n-Fußpunktkondensator wohl kaum die Grätsche gemacht haben dürfte. Dennoch sollte man seine Existenz im Hinterkopf behalten.

Aufmerksamkeit verdient das bei Telefunkens grundsätzlich empfohlene Procedere der Tonmotorelektronikuntersuchung letztlich auch für die Revox-Freunde (bzw. alles, was dranhängt). Der Ersatz der Drehzahlabnahmespule durch einen relativ konstanten Tongenerator kann ja mitunter die Übersicht stiften, die man dringend braucht, wenn der Motor mal nicht drehen mag, man aber eines halbwegs definierten Signales durch die Elektronik bedarf. Den zu 10 µ von Telefunken empfohlenen Trennkondensator kann man sich im Löffinger Fall bereits sparen, weil er -die Schaltung ist hochohmiger- Teil des Konzeptes ist.

Hans-Joachim
Zitieren
#19
Soderle, Wochende vorbei!

Ich hab meiner Maschine nochmals unter das Blechkleid geschaut. Bevor ich jetzt an der Karte B-MF2 rumschraube, gehen wir noch 2 Fragen bzw. Dinge durch den Kopf:

- Sowohl bei 38cm/sek als auch bei 19 cm/sek ist die Geschwindigkeit zu hoch. Hat das eine Bedeutung? Was spielt das für eine Rolle, wenn ich mich an die Einstellung mache? Ist die Einstellung im laufenden Betrieb möglich?
- Die Andruckrolle hat meines erachtens genug Anpressdruck. Grundlegend würde aber auch er als Fehlerquelle in Frage kommen, oder?

Hier noch 2 Bilder:
[Bild: M15_14.jpg]
Hier weiss ich nicht, was der Anzugsmagnet soll, der rechts neben dem Antriebsmotor der Capstanwelle zu finden ist.

[Bild: M15_15.jpg]
Da meine M15 eine digitale Zeitanzeige hat ist hier im Bild die Karte zu sehen, die unter dem Display verbaut ist.

Lesen wir die von Hans-Joachim zitierten Zeilen im Manual und dann schauen wir mal.

Grüße, Thomas!
Zitieren
#20
Lieber Thomas,

wenn die Bandgeschwindigkeit bei 19 und 38 zu hoch liegt, spricht das für den fehlabgestimmten Schalenkern, dem du an den Punkten A und B am ehesten mit einem Zähler beikommst. Der sollte idealerweise dann auch nicht 1500 Hz anzeigen, sondern etwas mehr. Wenn dem so ist, sind wir mit großer Wahrscheinlichkeit schon drauf.

Hans-Joachim
Zitieren
#21
Hallo Thomas,

Zum oberen Bild: der Magnet der Andruckrolle ist nur ganz versteckt oben rechts zu sehen, weil er vom Bandanheber rechts neben dem Tonmotor verdeckt ist. Dieser Bandanheber (Zusatzaustattung) hatte die Funktion, das Band "anzuheben", was dadurch geschah, daß der linke Fühlhebel etwas angehoben wurde. Auf der Spule war , wenn dieses Teil betätigt wurde, eine Stufe vorhanden, die zum Wiederauffinden eines bestimmten Programmteils leicht wieder angefahren werden konnte. Das war also eine einfache, um nicht zu sagen primitive, Markiereinrichtung.

Die Zählwerkskarte hat , wenn ich das richtig sehe, die Bestell-Nummer 25.5069.252-00 und ist damit eine BC-ZW11 der M15A (es gab noch weitere, BC-ZW1 ....)
Das mit der Gummiandruckrolle läßt sch leicht überprüfen. Schneller sollte die M15 nur laufen, wenn es zu einem deutlichen Schlupf kommt: drück doch einfach einmal die Andruckrolle (das Metallteil ist ja fest und dreht sich nicht mit) mit dem Finger etwas stärker gegen die Tonwelle und höre, was passiert...´
Bei der M15A (deren Manual habe ich gerade vor mir liegen, bei der M15 dürfte es aber nicht anders sein) sollte die Andruckkraft bei angezogenem Magneten bei
F = 14 +/- 0.5 N oder 1400 +/- 50 p betragen.

Nochmal zur Tonwelle: wenn Du ein Oszilloskop hast, dann kannst Du das Tastverhältnis nach Manual einfach überprüfen.
Sonst würde ich auf jeden Fall eine mechanische Prüfung durchführen:


[Bild: DSC01742.JPG]

Ich habe 2 Version gesehen: normal ist die Ausführung wie rechts im Bild:
Über den Zahnkränzen, die als Geber dienen, ist ein Ring befestigt. den kann man nach Lösen von einer Madenschraube nach oben schieben. Dann sieht man die 2 Zahnkränze wie links im Bild: etwas reinigen mit Druckluftspray und den Abstand der Zahnkränze kontrollieren: der sollte 0.15 mm sein. Ich habe noch so eine Lehre , die , wenn ich´s richtig weiß, eigentlich dazu gedacht war, das Ventilspiel alter VW-Käfer-Motore einzustellen..

Und danach ist dann doch die Karte dran....

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#22
Morgen liebe Kollegen,

als vorsichtige Natur habe ich auf Eure Antworten gewartet. Wie in Franks Bildern zu sehen, habe ich die linke Version, die Zahnkränze sind sehr gut sichtbar. Druckluft brachte hier keine Verbesserung, aber mit dem Oszilloskop kann ich dem guten Stück mal zu Leibe rücken. Es handelt sich bei dem von mir erwähnten Anzugsmagneten tatsächlich um den Bandanheber, die Funktion als Makierer war mir allerdings nicht klar!

Die Problematik mit der Andruckrolle ist so wie beschrieben, andrücken und abdrücken vom Capstan macht das Band langsamer/schneller, allerdings sind die Kräfte per Hand schlecht einzuschätzen. Aus dem Bauch heraus liegt der Fehler hier aber nicht. Für die M15 sind die angegeben Kräfte für den Anpressdruck der Andruckrolle ähnlich, bei der gestrigen Lektüre meine ich 1200p gesehen zu haben. Federwagen gehören aber noch nicht zu meinen Prüfutensilien.

Der Schalenkern der betroffenen Karte ist laut Manual im Betrieb einzustellen. Über die Zugänglichkeit im Betrieb hab ich mir noch keinen Kopf gemacht. Für das Einstellen der Geschwindigkeit muss eine alternative Methode her, da ich keinen Zähler habe. Ich werde wohl das Ozilloskop zum Auszählen benutzen, sowie ein Band mit einem Sinuston von 1000 Hz hernehmen. Ob die Digitalanzeige meines Tongenerators bei 1000 Hz diese auch produziert, weiss ich nicht. Genau so wenig weiss ich, wie genau der Testtongenerator meiner Otari BX56 ist. Wäre noch mein Bezugsband............da sind auch 1000 Hz drauf!

Dann schauen wir mal weiter, Berichte folgen.

Grüße, Thomas!
Zitieren
#23
Mahlzeit,

anzumerken bliebe für dein geplantes Prüfprocedere, dass die Ansprüche der Telefankies an die Generatorabgleichgenauigkeit 10 mal höher sind als deine Möglichkeiten via 1 kHz-Ton ab Bezugsband. Dort wird nämlich mit 3 % Genauigkeit (±30 Hz!) operiert, was möglicherweise bereits dazu führt, dass du mit den besagten Messmöglichkeiten 'korrekten Betrieb' nachgewiesen bekommst. Die Vorbesitzer deines Gerätes wussten sich ja vielleicht auch (ohne Zähler??) zu helfen.

An einem Zähler (beachte bitte daneben die 10 s Integrationszeit, auf die die Konstanzer eigens verweisen) wirst du nicht vorbeikommen, wenn es denn genauer -und nach Norm dazu (0,2 %!)- sein soll als jetzt. Bedenke außerdem, dass eine Frequenzabweichung um den Faktor 1,0594634 etc. (also rund 6 %) bereits einen temperierten Halbton ausmacht.

Dies dürfte wohl nicht zuletzt die Ur-Sache für die zugelassene ±3%-Bandbreite bei den Bezugstönen der Bezugsbänder sein.

Hans-Joachim
Zitieren
#24
Housten (röchel....), wir haben ein Problem!

***********************************************************
EDIT: Mann, bin ich blind! Wer dir Rückseite betrachtet,
findet auch ein kleines Loch inclusive Schlitz für die Einstellung! Sorry!
***********************************************************


Wie kriege ich die Spule verstellt? Ich versteh es nicht, wo ist da was wie zu machen?

[Bild: M15_16.jpg]

Etwas ratlos grüsst Euch

Thomas!
Zitieren
#25
Na, lieber Thomas,

das "Gemüt eines Nilpferds" (bitte auf Sächsisch...) ist wohl auch dir eigen: Da leuchten einen so schön die Messpunkte A und B an, und du bringst die Kraft auf, daran vorbeizuschauen?
Bitte, bitte: Bevor du am Schalenkern abzugleichen anhebst, miss lieber erst einmal, ob die 1500 Hz nicht doch da sind (wenig wahrscheinlich, ich weiß, dennoch...), und ein anderes Problem vorliegt.

Ansonsten:
Im Mittenloch des Schalenkerns befindet sich ein drehbarer Schraubkern, der mit einem geeigneten Kunststoffwerkzeug nach Entfernung des Siegels hinauf- und hinuntergedreht werden kann, womit sich die Induktivität der Spule verändert. Ob dieses Siegel geklebt, gegossen oder gesteckt ist, kann ich nicht erkennen, unheikel ist ein solches Herumprokeln an solcherart Drehkernen oft nicht, weil die Sprödigkeit des Materials und der Kleister, der Lack, das Wachs des Siegels (wenn nicht ein einfacher Kunststoffpfopfen Verwendung fand) mitunter den Kern so festlegen, dass man ihn nicht beweglich bekommt, ehe man ihn ruiniert hat. Und dann wird es unangenehm, weil in der Bücklestraße eben nichts mehr ist. Insofern ergeht an dich ("ratlos!") der dringende Rat, dich um einen Frequenzzähler zu bemühen und an A-B (Masse ist B) einmal nachzuschauen, ob der örtliche Messwert mit der von dir konstatierten Tonhöhenabweichung korreliert. Dann weiß man wenigstens, dass man an der Abstimmung der Spule nicht vorbeikommt.

Hans-Joachim
Zitieren
#26
Zu spät, Du rettest den Freund nicht mehr!

Abgesehen davon, das mein Vater aus Zwickau kommt, rettet meine Mutter mit ihrem kölschen Genen zumindest den Status des kölschen Halbblutes, auch Grobrheinländer genannt (nicht zu verwechseln mit dem gemeinen Düsseldorfer)!

Na denn, es bleibt festzustellen: Da hat vorher schon einer dran gedreht! Kaum landete das Kunststoffwerkzeug an seiner vorgegeben Bestimmung, reichte ein leichter Dreh, um die Innereien auf der anderen Seite (siehe Bild) auszuspucken. Na so ne Sauerei! Nun gut, auch ein 2. Versuch brachte das selbe Ergebnis, also kein Zufall. Ich habe es ja nicht mit der Methode "Holzhammer", aber diesmal war ich es leid. Schmerzlos hab ich die Kunststoffkappe mit dem Gewinde wieder eingeklebt, basta! Die nächsten 2 Stunden fummelte ich mit Ozilloskop und Maschine hin und her, um auch hier die Feststellung zu treffen: Gar nicht so einfach die Schwingungen auszuzählen und keine Streuung kleiner 5% zu schaffen. Ich sag Euch: laßt es! Im Endeffekt hab ich 1000Hz abwechselnd von meinem Tongenerator mit dem vorher aufgenommenen 1000Hz eben dieses Generators über Mischpult/Kopfhörer angeglichen. Das binnen Minuten der Sekundenkleber auch die Schraube der Spule DR2 verklebte, will ich Euch nicht vorenthalten. Wie es der Zufall so will geschah dies just zu dem Zeitpunkt, an dem das Ohr mir sagte "Es passt, hör auf!"

Wenn dann Morgen alle Bauteile erkaltet sind, die letzte 1000Hz Schwingung mein Ohr verlassen hat und es immer noch regnen sollte, wage ich einen kleinen Test. Bis dahin: schlaft gut! (Bitte keine Albträume, Hans-Joachim!)

Grüße, Thomas!
Zitieren
#27
Zitat:4504 postete
Es handelt sich bei dem von mir erwähnten Anzugsmagneten tatsächlich um den Bandanheber, die Funktion als Makierer war mir allerdings nicht klar!

Grüße, Thomas!
Scusi, diese technische Ergänzung führt etwas wech vom Thema, aber ich finde diesen Punkt nostalgisch schön:
Der Bandanheber dient(e) bei Rundfunkproduktionen u.a. in der Form als Markierer, daß der Techniker bei jedem Versprecher, Räusperer, Lacher, Frosch im Hals etc. des Menschen drin mal kurz aufs Knöpfchen drückte und (bei meiner M15A gibt's ein entschiedenes "Frammz") das Band mal für eine Wickeltellerumdrehung (oder so) anhob. Hinterher wurde der ganze Kram von hinten nach vorn saubergeschnitten (natürlich inkl. "Bandteller mit Hand abbremsen" :dance: ), und fertig. :bier:
Ersatzverfahren, wenn die Maschine nicht den Bandanheber-Luxus hatte: vom Mischpult wegdrehen und mal kurz mit einem Kuli oder Bleistift das Band anheben (verlangt natürlich Übung :respekt:, damit nicht kleine Katastrophen passieren :lachen: ).
Ich hab letzteres - die Übung, nicht die Katastrophe - mal bei meiner allerersten DLR-Produktion bewundern dürfen... wenn ich's richtig in Erinnerung habe, wurden die Bandanheber beim WDR manchmal auch direkt vom Pult aus gesteuert... :oah:
Dagegen ist heute so ein Mausklick auf "Marker setzen" ja nu gar nix. :|

'Tschuldigung, aber das mußte ich bei der Gelegenheit loswerden - es war nun mal wild-romantisch, möchte ich nicht missen Wink...

Michael
Zitieren
#28
Hallo Michael,

die Methode ist nicht nur wild-romantisch, sondern funktioniert auch excellent! Ich habe bei meinen gestrigen Versuchen auch den Bandanheber per Hand betätigt, um zu sehen, was denn wohl passiert. Eine praktischerer und schnellere Methode zum markieren ist mir noch nicht begegnet. Leider ist dieses Feature zwar verbaut, aber nicht angeschlossen.

Grüße, Thomas!
Zitieren
#29
Zitat:4504 postete
Leider ist dieses Feature zwar verbaut, aber nicht angeschlossen.
Hallo Thomas,

wenn Dich das interessieren sollte, könnte ich ja übernächste Woche mal in meinen M15A-Ordnern graben, ob da irgendwas über den Anschluß steht. (Oder unter meine Kiste gucken). Vielleicht ist das ja (noch) ähnlich wie in der M15...? :?

Michael
Zitieren
#30
Hallo Michael,

bei meiner Maschine befindet sich ein Sockel für ein Steckverbindung, wohl für den passenden Schalter, an dem Zylinder des Anzugmagneten. Über die Belegung der Steckers oder andere Dinge kann ich leider keine Angaben machen. Deshalb wäre ich für die Informationen dankbar, mach Dir aber bitte nicht zuviel Mühe.

Gruß, Thomas!
Zitieren
#31
Zitat:4504 postete
Deshalb wäre ich für die Informationen dankbar, mach Dir aber bitte nicht zuviel Mühe.
Hallo Thomas,

na, ich gucke mal, was ich so finde - dauert allerdings noch anderthalb bis zwei Wochen, weil ich dann erst wieder die Maschine in Reichweite hab. Ich meld mich dann per PM - es sei denn, noch jemand hier im Forum interessiert sich dafür...

Viele Grüße
Michael
Zitieren
#32
Hallo Michael,

die Maschine hat mehr als 1 1/2 Jahre bei mir gestanden, bevor ich Sie in Betrieb nahm. Ein oder zwei Wochen sind gar kein Problem.

Ansonsten gibt es frohe Kunde: Die Maschine läuft zu meiner vollsten Zufriedenheit, im Moment gibt es keine weiteren Probleme. Danke für die Tipps und die praktische Hilfe!

Grüße, Thomas!
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste