Klein und Hummel T30
#1
Hallo liebe TB-Gemeinde,

nach langer Pause möchte ich mich nochmals in diesem Forum zu Wort melden und zwar mit einer kleinen Bitte/Anfrage:

Ich bin jetzt durch Zufall in den Besitz zweier Mono-Mischverstärker der Marke Klein+Hummel gekommen. Modellbezeichnung lautet T30.
Sie verfügen über DIN-Eingänge und sowohl DIN-Lautsprecherausgang als auch Schraubanschlüsse.
Mehrere Versuche mit einem über Cinch-DIN-Adapter angeschlossenen CD-Spieler brachten an beiden Boxenausgängen nur bei max. aufgedrehtem Lautstärkepoti eine leise Signalausgabe.
Ich weiss jetzt nicht, ob es sich um einen ELA-Verstärker handelt, der meine 4-Ohm Boxen nicht richtig versorgen kann. Ein testweise an beide Ausgänge geklemmtes Multimeter zeigte bei Leerlauf (eingeschaltet ohne Eingangssignal) eine Gleichspannung von 30 Volt.
Im Geräteinnern sind lediglich Vorstufenplatine und Endstufenteil mit Leistungs-IC (Bez.: 4025 ) eruierbar. Ausser dem Netztrafo ist auch kein Übertrager erkennbar
Hat jemand vielleicht einen Schaltplan ? oder Kopie dessen ?
Bin für jede Hilfe dankbar.
Grüße
MasterDeck
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#2
Wenn da 30V GLEICHspannung am Ausgang liegen ist was kaputt.
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#3
Hallo an den K+H "T-30"-Mischvertärker-Besitzer und alle Mitleser,

Da dieser Klein + Hummel Ela-Mischverstärker aus der ersten Hälfte der Siebziger Jahre stammt, findest Du ihn leider (noch) nicht bei K+H auf deren Homepage (vielleicht liegt nach dem Umzug in die Sennheiser-Gefilde im Norden noch viel in den Kellern in Kemnat???) und bis heute nur ausser einer Typenbezeichnung einfach NICHTS. Nach meiner Erinnerung war der T30 als "Batterie"-Elaverstärker für den Einsatz "On The Field" -sprich für draussen in der freien Natur- vorgesehen; was bedeutet, zwei (??) in Reihe geschaltete Auto-Batterien mussten für die Stromversorgung reichen. Wenn es denn ein SANYO-IC der STK-Reihe gewesen ist, das die Power machen soll, dann schau mal hier rein:
http://www.teleradiocom.ru/sprav/um/um12.htm
[Bild: STK4025.jpg]

Wenn Du am Lautsprecherausgang gegen Masse tatsächlich 30 Volt messen kannst, dann müsste eigentlich zwingend der Ausgangselektrolyt-Kondensator auf ewig leitend, sprich defekt, sein (bei dem Alter von mehr als dreissig Jahren ist der Rest an Elektrolytkondensatoren vielleicht auch "hinüber" ???).

Wenn Du an Kontakt 10 am Leistungs-IC exakt dieselbe Spannung (wie am Lautsprecher-Ausgang) messen kannst, dann musst Du den Elko gegen einen neuen tauschen; ein 50-Volt-Type (oder 63 Volt) ist zwingend notwendig.

Sollte es sich um ein IC handeln, das nicht von Sanyo hergestellt wurde (eher unwahrscheinlich), ist die Vorhehensweise dieselbe. Vom Geräte-Netzteil (im T30 hinter der Netzteilbrücke) den Plus verfolgen bis zum IC und dort die Spannungen vergleichen.

Wenn Du ein zweites intaktes Gerät hast, dann ist der Vergleich der Spannungen angesagt, oder sind beide defekt?

Übrigens: Mit High-Fidelity vom Klang her liegt man mit Sicherheit etwas daneben, denn bei einem Ela-Mischverstärker geht es vordergründig um die Funktion der Sprachverstärkung und um BETRIEBSSICHERHEIT und weniger um den "guten" Klang. Prinzipiell ist hierfür eine Bandpassbeschaltung (Kontakt 5 mit dem RC-Glied, und Kontakt 9 mit der Gegenkopplungsschleife an die Kontakte 3, 4 und 6) zuständig, mit der Frequenz- und Phasengang des Signals und damit Fähigkeit zur Selbsterregung (unkontrolliertes Schwingen im Hochtonbereich oberhalb zehn Kilohertz) unterbunden wird.

@Matze: ein Thema für Dich und die unbefriedigenden Versuche einen A-78-Verstärker nachzubauen (aber das würde einen umfachreichen Thread ergeben). Die Standard-Hilfe sind natürlich die Miller-Kondentoren im Emitterkreis gegen Masse, hier helfen immer 68 Picofarad als Styroflexkondensatoren gegen Masse. In dem hübschen Buch der Herren U. Tietze und Ch. Schenk (zweite Auflage) mit dem Titel: Halbleiter-Schaltungstechnik findet man hierzu ab Seite 171 die theoretischen Grundlagen, wie aus der Gegenkopplung eine Mitkopplung wird.

MFG auch an alle Mitleser
H A N N S -D.

P.S.

Schaltbild/Prospekt/SM muss "irgendwo" bei mir auf dem Dachboden vergraben sein und "irgendwann" finden ich alles.
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#4
@Masterdeck

...frag`doch bezüglich des Schaltplanes mal per mail bei K&H (techn. Support) nach...

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
Hallo Masterdeck,

wenn der T30 als Ela-Verstärker gelaufen ist, müßte ein zusätzlicher Ausgangstrafo eingebaut sein um auf 100V zu kommen. Bei meinem E120 ist er jedenfalls nicht zu übersehen. Schaltungsunterlagen dafür habe ich mir von Lange Berlin kommen lassen. Waren zwar für E120 aber mit falscher Treiberplatine. Bei K+H habe ich dann den richtigen bekommen. Ab einer bestimmten Herstellungsnummer gab es eine geänderte Treiberplatine. Bei Anfrage mögichst die Seriennummer mit angeben. Versand aber nicht mehr kostenlos, da die Schaltung in alten Unterlagen gesucht und kopiert werden muß. K+H gehört heute zu Sennheiser. Einige Unterlagen habe ich auch im Internet bei K+H runterladen können. U.a. eine Tabelle mit Vergleichstransistoren für nicht mehr hergestellte, die dann von K+H eingebaut wurden.

Grüße vom
Soundboss
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#6
Hallo Hanns-D., liebe Forumsteilnehmer,
erstmal vielen vielen Dank für die Angaben. Werde da bezüglich der Elkos beizeiten rangehen.
Der Fehler zeigt sich seltsamerweise bei beiden Geräten, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, das war lt. Recherche bei K+H das grössere Modell T60.

Bei K+H gibt es mittlerweile keinen Zentralsupport mehr, ein Callcenter verweist einen telefonisch sofort an den örtlichen Vertriebspartner. Schaltpläne habe ich online vor einigen Tagen angefragt, bisher keinerlei Reaktion ! Soweit zur Fusion K+H mit Sennheiser.
Telefonische Anfrage bei Lange in Berlin ergab zudem, dass man keine Schaltungsunterlagen habe !
Einen Ausgangstrafo (=Übertrager) besitzen meine beiden Exemplare definitiv keinen (vgl. mein posting oben), sie waren wohl trotz ELA-Verwendung für 4-16 Ohm Lautsprecher vorgesehen, was ein Aufkleber bei den rückseitigen Anschlüssen belegt.
Die STK-Kraftwaffel trägt übrigens keinerlei Herstellerbezeichnung - ich vermute, dass man sich da bei K+H nicht in die Karten schauen lassen wollte.

Ich werde weiter berichten.

Viele Grüsse an die Gemeinde

MasterDeck
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