Lagerung von Bändern
#1
So, nun möchte ich hier einmal etwas dazu beisteuern, damit weniger Bänder verrotten. Ihr habt sicher alle schon die Erfahrung gemacht, dass eure wertvollen Bänder irgendwann anfingen auf der Maschine zu pfeifen und zu zirpen, was daran liegt, dass das Material klebrig wurde und einen Mordsdreck an den Köpfen und der Bandführung hinterläßt. Da ich seit nunmehr 40 Jahren ( mein Gott, bin ich alt geworden) Bandmaschinen habe und Musik aufnehme, habe ich all das schon erlebt, bis ich vor ca 20 Jahren die richtige Eingebung hatte und meine Bänder (Großspulen) in metallenen Dosen lagere, die ursprünmglich für super-8 - Filme vorgesehen waren. Da ich exakt gleiche Bänder bei gleichen Bedingungen lagere, kann ich jetzt sagen, dass Bänder, die in Revoxschubern oder diesen Standardpappbehältern lagerten, allesamt enorm an Qualität verlieren (nach ca 20 Jahren,teils früher), die in den Blechdosen gelagerten aber frisch wie am ersten Tag sind. Zu beziehen in manchen Auktionen bei iiiiiiiibä oder auf Flohmärkten.
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#2
[Bild: Dose.jpg]

Solche Dosen?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
jap, genau so, scheint, als würden die Temperatur- und auch die Feuchtigkeitsverhältnisse darin genau stimmen.
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#4
Moin, moin,

interessante Beobachtung.
Die Metalldosen, die ich für Filmmaterial kenne, schließen zwar dicht, aber weder luft- noch wasserdicht ab. Es entsteht zwar sicherlich mehr als in diffusionsoffeneren Papp- oder Holzboxen eine Art Mikroklima. Das aber wäre z.B. auch zum Halten von Feuchtigkeit im Inneren geeignet. Keinesfalls ist dieses Mikroklima aber unabhängig von der Außenwelt Deiner Lagerstätte.

Daher wäre es interessant zu wissen, unter welchen klimatischen Bedingungen Du Deine Bänder lagerst und ob die sich verändert haben, seit Du von Plastik-Schubern (und was noch?) auf Metalldosen umgestiegen bist.

Übrigens empfielt die Bundeswehr folgendes:
Die Lagerung von Tonbändern soll nur im Archivkarton oder in der Aufbewahrungskassette erfolgen. Die Lagerung soll nach Möglichkeit in einem normal temperierten und staubfreien Ort sein.
(Quelle: Handbuch zum Tonschreiber AS 4002Y)
Soweit ich mich erinnere, lagern auch professionelle Archive ihre Bänder in Pappe bzw. Gewebe. Was sagen unsere WDR Archiv-Verwerter dazu?

Wenn ich mal unqualifiziert vermuten darf, ist der durchschnittliche Revox-Schuber nicht dichter oder offener, als eine Filmdose.
Allerdings unterstelle ich, daß die Ausdünstungen von Kunststoffboxen (z.B. Weichmacher) gegenüber einer unlackierten Metalldose ein chemisch belasteteres Klima erzeugen.
Dabei würde ich mich für Eure Erfahrungen mit den weichen BASF-Kunststoff-Schubern interessieren. Denen unterstelle ich nämlich eine intensivere chemische Belastung im Inneren, als allen anderen Schuber-Typen.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#5
das Raumklima ist in meinem Wohnzimmer (ca 21 - 23 Grad) auf der Erde liegend, nicht stehend in einer Ecke (die Dosen sind außen immer staubig, bin ja keine Putze).
Ich fands nur seltsam, dass ich wie alle Anderen auch immer Probleme mit schmierenden Bändern hatte, die dann jedesmal in wilde Putzorgien an der Maschine mündeten, seit ich aber in diesen Blechdosen aufbewahre (egal welches Material, egal wie alt) keine Probleme mehr.
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#6
Hallo,

das sind ja wirklich interessante Erfahrungen mit der Lagerung von Bänder.

lomay, warum erwähntst Du so deutlich, dass Deine Bänder liegend gelagert werden.

Ist hier in einer stehenden Lagerung ein weiterer Nachteil zu sehen?

Gruß
Martin
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#7
Hallo

Das mit den Metallbüchsen wäre auch erklärbar, da sich Bakterien an Metall (insbesondere Silber (Weißblech)) nicht sehr "wohlfühlen". Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben (bitte mich zu berichtigen wenn es nicht so ist) dass bei Bändern auch organische Verbindungen benutzt wurden. Da wäre ein Zusammenhang denkbar oder ?

Vielleicht kennt Martin (Zelluloid) eine Quelle für Filmbüchsen aus Blech? Ich könnte mir vorstellen in 22cm Durchmesser für 18er Spulen für Langzeitlagerung alter hostorischer Bänder usw.

VG
Michael

Dabei fallen mit wieder die stinkenden EE-Bänder von BASF ein ;-)
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#8
Selbstverständlich kennt der MArtin eine gute Bezugsquelle für Super8 Filmdosen aus Weißblech (also für 1 Tonbandspule). Dann gibts Dosen für 16mm Film mit dazugehöriger Spule. Die im Kinobetrieb üblich Dose für 35mm Film ist innen wirklich nur gut 35mm hoch, da der 35mm Film nicht auf Spulen, sondern auf Bobbies verschickt wird.

http://www.wittner-kinotechnik.de/katalo...karton.php

Der hat übrigens auch Tonbandspulen aus dem Posso-Programm, falls es jemanden interessiert.

http://www.wittner-kinotechnik.de/katalo...zweiba.php

Liebe Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#9
Hallo Martin

Der Tipp ist ja super ! 3,84 Euro ist ja billiger als ein TB-Schuber! Wuste ich doch, auf dich ist verlass ;-) !!!!


(Da gibt es ja noch doppel 8mm Filme. Da werden Erinnerungen wach! Wer entwickelt die denn noch ? Da dreht sich doch der alte Eastman im Grabe rum ;-) )

VG
Michael
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#10
Hallo zusammen,

ich habe mir letztens über die Bucht eine 35mm Filmdose besorgt mit 28cm Außenduchmesser. Da passen übereinander drei 26,5cm Metallspulen prima rein. Die Papphülle des SM468 auf NAB-Kern war zu klein für eine Spule.

Grüße vom
Soundboss

@ Zelluloid , Danke für den Link mit den Filmdosen.
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#11
Ja, die Papphüllen für Bobbiewicklungen sind halt schmäler als die für Spulen......

Das ist halt so.....

:-)

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#12
´
Seltsam, es besteht Interesse an solchen Dosen? Davon habe ich manchmal Unmengen. Mir waren die immer etwas suspekt wegen möglicher Magnetisierungen.
Frank


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#13
entleert, da doppelt gepostet
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Hallo Frank,

Du hast Recht, wir haben uns seit Jahren Gedanken gemacht ob die Stahlblech- Bobbys mit ihrer Magnetisierbarkeit überhaupt für die Langzeit- Archivierung gut sind.
Jetzt wollen die pfiffigen Kollegen das komplette Band in einem magnetisierbaren Behältnis lagern.
Die Stahldosen sollten dann wohl von Zeit zu Zeit entmagnetisiert werden?
Ein gewisser Schutz gegen Fremdfelder ist zwar vorhanden, aber die dabei magnetisierte Dose wirkt dann in aller Ruhe auf das Band.

Gruß

Bernd
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#15
Aber warum werden dann in aller Welt seit Erstanwendung des Magnettons beim Film die Filmkopien für die dauerhafte Lagerung in Weissblechdosen eingepackt?????

Also seit etwa 60 Jahren...........
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#16
´
Na ja, Bernd, die Dosen kommen von der NASA bzw. ESOC, die darin Intrumentationsbänder aufbewahrt haben. Die sind ja grundsätzlich vergleichbar mit Audiobändern. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie z. B. die Koerzitivität der Instrumentationsbänder im Vergleich mit Audiobändern ist und welche Schäden / Probleme leichte Magnetisierungen der Dosen dem Inhalt der Bänder zufügen können. Bei der Erstellung der Anforderungsprofile sollte man von der Sachkenntnis der Bestellabteilung ausgehen. Gleiche Sachkenntnis unterstelle ich aber den Verantwortlichen bei z. B. dem Rundfunk, der sich ja seit Urzeiten für den Pappkarton aus ph- neutralem Material für die Aufbewahrung von Tonbändern entschieden hat. Und die neutrale Pappe ist nicht so einfach herzustellen wie ein Pizzakarton, was sich im Preis bemerkbar macht.

wg. Filmkopien: Seit Erstanwendung des Magnettons beim Film hinkte die Qualität des Filmtons dem reinen Audioband hinterher. Es fällt nur nicht so auf, weil es ja ein Film ist und er Ton nicht so wichtig war. Heute mit Dolby Surround usw. mag es anders aussehen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#17
Hallo

Das mit dem Magnetismus ist natürlich ein Aspekt. Das müßte man am besten mal in der Praxis testen, denn auch Martins Argument klingt einleuchtend. Frage hierbei auf welchen Abstand könnte eine magnetisierte Dose wirken , in welchem Winkel zum Band und wieviel Masse pro cm2 magnetisch wirken kann. Könnte sein, dass man die Dose schon massiv magnetisch aufladen müßte bevors für das gewickelte Band gefählich wird. Bei Bandführungen am TB ist der Abstand zur magnetischen Info sicher viel geringer als eine dünnwandige Dose im Winkel zum Band. Vielleicht reicht schon eine dicke Lackschicht um die Magnetisierung des Bandes bei direktem Kontakt zu verhindern. Und wenn die Dose aus Alu wäre, wäre es sowieso nicht möglich.

VG
Michael
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#18
Immer dieses dusselige Wort Dolby Surround....

ES GIBT KEIN DOLBY SURROUND!

Die gängigen Tonformate für den analogen Lichtton lauten wie folgt:

00 Siemens Klangfilm Mono (lineares Mono)
01 Academy Mono (mit Entzerrung auf dem Film, bei Wiedergabe Höhenabsenkung)
02 Mono Dolby A
03 Dolby A Stereo no Surround (L,C,R)
04 Dolby A Stereo mit Surround
05 Dolby Spectral Recording (SR)

Es gibt, Kino und Mischateliers und sonstige Spezialanwendungen zusammengefaßt, zur Zeit 48 Tonformate, wovon 21 Formate reine Kinoformate sind.

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#19
Die Filmaufbewahrung ist wesentlich älter als die von Magnetbändern.
Sie findet traditionsgebunden noch in Metalldosen statt, da früher der Film aus leichtentflammbarem Zelluloid bestand und nur so die bestehenden Brandschutzvorschriften einigermaßen eingehalten werden konnten.
Die Filmtonanfänge begannen mit dem Lichttonverfahren, hier waren noch keine Magnetfelder im Spiel.
Das weltweit bewährte und verbreitete Archiv- System hat man nach Einführung des Magnettons dann nicht mehr geändert, so werden heute noch alle Filme in Metalldosen aufbewahrt.
Durch die beim Film vorhandene Perforation ist der Abstand Magnetspur- Filmdose wesentlich größer als bei einem Audiomagnetband, deshalb auch unkritischer.
Audiomagnetbänder wurden vom ersten Tag an in nichtmagnetisierbaren Medien aufbewahrt.
Ich sehe keinen Grund dies noch nach dem Ende der eigentlichen Magnetbandära zu ändern.
Jeder kann das zwar machen wie er will, aber quadratische Behältnisse lassen sich auch besser Stapeln als runde.

noch schönen Abend

Bernd
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#20
Zunächst begann der Filmton mit Nadelton.
Hier wurden riesige Schellackplatten synchron zum Filmprojektor abgespielt.
Um die Verzerrungen durch die Nadelabnutzung einigermaßen in Grenzen halten zu können (bei Schellackplatten fürs Grammophon muß die Nadel nach zwei Plattenseiten ausgetauscht werden), wurden diese Platten fürs Kino von innen nach außen geschnitten und abgespielt, wie also heute bei der CD.
Dies hat den Grund, daß man so bei der frischen Nadel die inneren Rillen abspielte, welche ja immer problematischer sind. Die besser abzutastenden äußeren Rillen wurden dann mit der abgenutzten Nadel gespielt. So konnte man eine einigermaßen gute Tonqualität sicherstellen.

Dann kam unter Beteiligung der Firma Ernemann, welche als einziger deutscher Projektorhersteller heute NOCH existiert ( www.ernemann-cinetec.com ), das Lichttonverfahren heraus, dies war zu Beginn der 20er Jahre. Der Ton war natürlich Mono. Versuche mit Stereolichtton wurden schon recht früh begonnen, so etwa Ende der 30er / Anfang der 40er Jahre. Es hat aber nciht so wirklich funktioniert.

Trotzdem besaß die große Bauer B12 Theatermaschine, welche 1952 auf den Mark kam, ein makroskopisches Lichttongerät, welches durch Steckteile auf Stereolichtton mit zwei lichtempfindlichen Röhrenzellen umgebaut werden konnte.

Im Dezember 1953 liefen dann in Deutschland in 24 Theatern die ersten Cinemascopekopien mit 4 Kanal Magnetton auf Bauer B12 in den Kinos an. Dies war der Film "Das Gewand".

Der Magnetton hat sich aber nie wirklich durchgesetzt, so wurden dann die Cinemascopekopien mit einem etwas anderen Höhen / Seitenverhältnis, welches sich bis heute gehalten hat, mit Lichtton kopiert; dieser wieder Mono. (1:2,55 MT, 1:2,35 LT).

Erst der uns allen bekannte Student Ray Dolby verschaffte dem Lichttonverfahren dann eine gute Qualität, indem er das Dolby Stereo System erschuf, welches auf zwei Lichttonspuren halber breite (damit Monoabtastung möglich blieb, mit einer Matrixenkodierung drei Tonkanäle unterbrachte, nämlich L, C, R. Gleichzeitig verpaßte er dem Ton die Dolby A Rauschunterdrückung. Die ersten Filme waren "Clockwork Orange" und "A Star is born". Dann wurde der Surroundkanal eingefürhrt. Der erste Film hier war "Star Wars".

Ende der 80er Jahre erst kam die nächste Verbesserung beim analogen Lichtton dazu. Nun wurde die neu entwickelte Rauschunterdrückung "Dolby Stereo Spectral Recording", wie sie wirklich ausgeschrieben richtig heißt (Dolby SR) verwendet, welches dem analogen Lichtton nun endlich einen großen Dynamikbereich ermöglichte.

Die Ende der 50 Jahre aufkommen 70mm Kopien für die Raoadshowtheater wurden alle mit 6 Kanal Magnetton ausgerüstet. Auch hier wurde später mit Dolby A Rauschunterdrückung und dann ganz zum Schluß mit Dolby SR Rauschunterdrückung gearbeitet.

Man hört im Kino aber den Magnetton immer heraus. Er ist natürlich vom Klangbild her deutlich besser als der Lichtton; allerdings hat er immer leichte Pegelschwankungen und bei älteren Kopien wegen der Filmwölbung auf den Außenspuren Frequenzeinbrüche, weil man es nicht schafft, bei so einem steifen Material den Film wirklich immer 100% ig an den Kopf anzudrücken.

Es gibt in Deutschland noch 1 Kino, welches wieder regelmäßig 70mm Kopien spielt. Wenn es nicht so weit weg wäre, würde ich da immer hinfahren, egal welcher Film, nur um 70mm Kopien sehen zu können. Ich bin mit dem Kinobetreiber seit Jahren befreundet. Wenn da also mal einer hinter die Kulissen schauen will.......

Es handelt sich um die Schauburg Karlsruhe ( www.schauburg.de )

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#21
Die Adresse der Firma Ernemann lautet richtigerweise www.ernemann.com

Sorry
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#22
´
@ Martin: Dieser Post gehört eigentlich an eine Stelle, wo man ihn bei gezielter Suche findet. Deine Erklärungen sind m. E. zu interessant, um zu verschwinden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#23
Hallo Michael,


Zitat:GXNet postete
Hallo Martin


(Da gibt es ja noch doppel 8mm Filme. Da werden Erinnerungen wach! Wer entwickelt die denn noch ? )

VG
Michael
...Andecfilm in Berlin, der zieht alles ausser 9,5mm durch seine Maschine. In DS8/16 kann er sogar Negativ entwickeln und auf Positiv umkopieren. Kahlfilm entwickelt auch fast alle 8mm und 16mm Formate, dort läuft die Entwicklung aber nicht so regelmässig wie beim erstgenannten.

Viele Grüsse, Olle
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#24
Schmalfilme kann man auch selbst entwickeln, Dosen dafür gibt es noch. So einen Doppel-8/Normal-8 Filmschneider müsste ich hier noch haben.

Gruß
Niko
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#25
Hallo

Eine 8mm Klebepresse habe ich auch noch. Und siehe da, einige Filmspulen habe ich damals in grünen BASF Tonbandschuber gelagert ;-) Da schließt sich wieder der Kreis ;-)


In diesem Zusammenhang habe ich noch eine andere Frage: Ist es ungefährlich Tonbandspulen offen im Regal stehend zu lagern ?

Warum: Ich habe sehr viel schöne Aluspulen (mit Bändern drauf) in verschiedenen Designs. Die kann ich aber nicht sehen bzw. ich habe keinen Überblick, wenn sie alle in den Schubern sind und nie "mein Auge" treffen. Meine Idee wäre ein Regal zu "zimmern" , in dem ich die Spulen offen lagern kann. Vielleicht mit einer Glastür davor. Ähnlich wie man früher oft Singles in den Musikschränken hatte (allerdings ohne das Drahtgestell) oder eine Glasvitrine.

VG
Michael
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#26
Zitat:GXNet postete
In diesem Zusammenhang habe ich noch eine andere Frage: Ist es ungefährlich Tonbandspulen offen im Regal stehend zu lagern ?
Michael
Hallo Michael,
auch wenn ich Deine Beweggründe gut verstehen kann, würde ich das nicht tun. Sicher, den Spulen schadet es nicht, aber es kommt doch einiges an Staub zusammen, selbst hinter Glas, und das führt früher oder später zu Problemen. Seit über zehn Jahren habe ich meine Großspuler im Schrank hinter Glastüren und bin doch immer wieder überrascht, was sich in den Monaten an Staub ansammelt. Selbst in den recht dichten Revoxschubern habe ich Staub gefunden. Wenn Du es schaffst, hermetisch dichte Glastüren zu basteln, dann würde es gehen. Ist aber schwierig. Ich bleibe da skeptisch; habe erfahren müssen, daß man dafür eine aufwändige Konstruktion brauchen würde.
Gruß
Heinz
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#27
Matthias hat in #3 nach den - wenn ich es richtig verstanden habe - Archivhüllen gefragt, die vor allem bei BASF zu finden gewesen sind.

Ich habe hier einen kleinen Schrank voller BASFs von 1968 bis 1982, teilweise sogar noch unbenutzt/zelophaniert.
Beim erstmaligen Öffnen nach über 35 Jahren (!) war das Tonbandmaterial nicht besser oder schlechter als bei üblicher, sachgerechter Nutzung. Also dem Bandmaterial ist es wurscht, ob es in der Hülle aufbewahrt wird oder im Pappschuber.

Das im Lieferumfang enthaltene BASF-Indexblatt hat an den Stellen, wo die Spule die großen Einfädellöcher hat, leichte Verfärbungen. Daran erkennt man, daß das Tonband ein klein bißchen ausdünstet. So etwas kommt aber eigentlich nur dann vor, wenn die Spule über Jahrzehnte in unveränderter Position innerhalb der Archivhülle bleibt (ist eben dann bei Neuware der Fall).

Manchmal kommt es vor, daß das Klebeband, welches grünes Vorspannband und Schaltfolie und braunes Magnetband miteinander verbindet, nicht mehr richtig klebt. So etwas habe ich aber querbeet bei Pappschuber- und Archivhüllenlagerung beobachtet.
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#28
´
Das mit den Verfärbungen des Pappschubers selbst durch Kunststofftüten hindurch habe ich auch öfters bemerkt. Meist bei BASF- Bändern.

Bei einem ganz alten LPR35 (noch mit gelblich- grüner Rückseitenbeschichtung) ist war die Spule von innen mit einem leicht klebrigen Belag beschichtet, das Band läuft aber immer noch einwandfrei. Das Band war in einem Revox- Schuber gelagert.

Ich habe in meinem Bestand alle möglichen Behälter außer Blechdosen zur Bandlagerung, signifikante Unterschiede sind mir dabei seit Anfang der 1970er Jahre nicht aufgefallen.

Die großen Archive des Rundfunks und der Musikindustrie werden in aller Regel in den bekannten Pappschubern gelagert. Und das hat sich seit 60 Jahren bewährt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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