Welcher Verstärker?

[DokoE]

Hallo,
ich betreibe drei Bandmaschinen, Revox A77, Akai GX 630D, Akai GX 625, den Tuner Revox A76, DVD-Player und Yamaha CD-Player am Yamaha AX-470.
Da ich nur zwei Tape Ein- und Ausgänge habe, brauche ich einen Verstärker mit drei mal Tape. Momentan verbinde ich zwei Bandmaschinen per Din-Kabel, so dass beide über Tape 1 abspielen können, aber eben nur eine dann aufnehmen kann.
Der Verstärker sollte eine Fernbedienung haben, vorrangig für die Lautstärke und zu den Canton Quinto 540 passen.
Welcher Verstärker käme für mich in Frage?

Viele Grüße
Klaus

[PeZett]

Hallo,

die meisten (Vor-)Verstärker haben "nur" zwei vollwertige Tape-Schleifen
(d.h. Ein-/Ausgänge für REC und PLAY) sowie einen AUX-Eingang, der
für die Wiedergabe genutzt werden kann. So etwas findest Du in der zu
Deinen aufgeführten Geräten passenden Qualität u.a. bei Denon oder
Yamaha. Die Geräte waren, sofern etwas üppiger i.d.R. auch fernsteuerbar
(zB Yamaha AX890 und aufwärts - die haben konkret: 2 x Tape, 1 x Aux,
1 x Tuner, 1 x CD, 1 x Phono MM/MC). Baujahre so etwa ab Anfang der 90er.
Grosse Sony (ES-Serie) oder Pioneer (SA-Serie) haben sicher eine ähnl.
Eingangs-Bestückung.
Wenn es was neues sein soll, ist die Auswahl an reinen Audio-Verstärkern
ohnehin recht dünn geworden. Denon und Yamaha bieten da noch ein
bischen was, viele andere Hersteller haben aber nur noch Dolby-Surround-
Receiver im Programm. Bei solchen Geräten gilt es zu prüfen, ob diese
überhaupt noch einen Phono-Eingang haben (wenn man ihn denn braucht...).

Will/kann man ein bischen mehr Geld ausgeben, gibt es natürlich noch
weitere Hersteller. Die zählen sich aber schon zu der Elite, was vor allem
im Preis deutlich wird. Ob diese Geräte allerdings mehrer Band-Ein/Aus-
gänge haben, darf bezweifelt werden, da diese Widergabetechnik für
das Gros der Hersteller eigentl. "tot" ist (Kassetten inbegriffen).

Bei den Vorverstärkern wurde manchmal mehr geboten. Etwas mehr an
Eingängen hatten einige handverlesene Modelle wie zB. der Denon PRA1100
bzw. 1200, die neben den beiden Tape-Schleifen zwei AUX, zwei CD und
einen einstellbaren Phono-Eingang haben. Auch die älteren Accuphase-
Vorverstärker (201 ??) haben mehr Eingänge zu bieten. Das sind aber
auch nur "Altertümchen" und eben reine Vorverstärker.

Alternative: Den Widergabe-AUX-Eingang mittels einer hochwertigen
Umschaltbox (gibt es meist 4-fach) zu "multiplexen". So habe ich das
zumindest bei meinem Verstärker gemacht.


Gruss

[TBRheiner]

Die Umschaltbox AKAI DS-5 bietet sehr praktische Möglichkeiten, auch z.B. das Überspielen der angeschlossenen Geräte untereinander.
Es gibt sie manchmal noch in der E-Bucht - allerdings leider zu meist recht abgeschmackten Preisen.

[cisumgolana]

Hallo Klaus!

Es gab diese Tape-Umschaltboxen u. a. auch von Vivanco, Canton und
anderen Firmen. Hab´ etwas Geduld bei Deiner Suche nach einem 3-fach
Tapeumschalter. Aber es stimmt - die meisten Umschalter werden bei
3-2-1 angeboten (Alternative: dhd24.de?). Sonst ist Selbstbau ange-
sagt, aber billiger ist das vermutlich auch nicht - der Spaßfaktor ist be-
stimmt höher. Zu beachten ist noch, daß ältere Umschalter nur DIN-
Buchsen haben!

Ich selbst habe das "Problem" eleganter gelöst - meine separate Rausch-
unterdrückung hat vollwertige (mit Hinterbandkontrollmöglichkeit) Ein-
und Ausgänge für 3 Bandmaschinen/Cassettenrecorder...

Gruß
Wolfgang

[PeZett]

TBRheiner postete
Die Umschaltbox AKAI DS-5 bietet sehr praktische Möglichkeiten,...
- allerdings leider zu meist recht abgeschmackten Preisen.

"abgeschmackt" ist gut - da werden Kurse geboten.... kaum zu glauben.
Da bekommt man schon fast einen gebrauchten Verstärker für!

[DokoE]

Hallo,
vielen Dank erstmal für eure Anregungen.
Es gab wohl doch nicht so viele Verstärker mit dreimal Tape. Ich habe bisher keinen gefunden und dachte es liegt an meinen mangelnden Kenntnissen.
Ich werde eure Tipps verfolgen und vielleicht ergibt sich ja eine Alternative zu meinem AX-470.

Viele Grüße

Klaus

[cisumgolana]

Hallo Klaus!

AKAI - Tape Deck Selector DS-5 (4x Tape!)

oder

Technics SU-9070 Vorstufe:

anthrazit, 19-Zoll-Gehäuse mit Griffen, 3 x Tape, 3 x Phono (!) (2 x MM+ 1 xMC), Rec-out Selector, Subsonicfilter, Stereo/Mono Umschalter...

oder

Kenwood Vollverstärker KA-5010:

verfügt über 6 Hochpegeleingänge (CD; Tuner; Aux; Tape 1; Tape 2; Tape 3)
---so einen hatte ich mal; soweit ich weiß, ist der 3. Tape nur für Wiedergabe!
Es gab mehrere Vollverstärker von Kenwood in den 80ern, die über 3x Tape verfügten. Außerdem hatten sie einen "Record-Quellenumschalter", d. h. man konnte z. B. CD überspielen und trotzdem gleichzeitig Platte hören.

Gruß
Wolfgang

PS.: Ginge nicht auch ein Mischpult?

[Heribert W]

Hallo Wolfgang und Klaus,

Wolfgang, richtig, der Kenwood KA 990 SD hat genau diese Funktionen, und er versorgt seit den Achtzigern meine Boxen. Er hat auch noch vorne einen zweiten Aux-Eingang. Nachteil des Quellenumschalters: Überspielung nur von Tape 1-2, oder 2-3, 1-3 ist nicht. Den (Cinch)Kabelverhau an der Rückseite könnt ihr euch vorstellen...pace:

Heribert

[MrBean]

Hallo zusammen,

eine weitere Alternative wäre der "dbx Program Route Selector", der ebenfalls 3 Bandgeräten Anschluss bietet, mit Hinterbandkontrolle und Kopiermöglichkeit sowie Einschleifwegen für Rauschunterdrückung oder sonstige "Soundprozessoren".

An Vollverstärkern wird auch schon mal recht günstig der Onkyo Integra A-8850 angeboten, der 2 Tapeschleifen plus Ein- und Ausgang für ein DAT bietet - und witzigerweise den DAT anscheinend analog anschließt (je ein Chinch-Pärchen für Rec und Play). Also auch dieses Gerät wäre eine Möglichkeit. 2 Aux-Eingänge sind auch hier mit an Bord.

Gruß,
Klaus

[Matthias M]

Moin, moin,

sieh mal kuck da:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...helferlein

Ansonsten soll es angesichts der vielen Aufnahme-Formate einige "AV-Receiver" geben / gegeben haben, die tatsächlich drei Aufnahmegeräte verwalten konnten. CD-Recorder, MD-Player, DAT/MC etc.

Tschüß, Matthias

[waslosis]

Hallo Klaus,
ich besitze einen Dolby Digital Reciever von Denon namens AVR-2802.
Es gibt inzwischen Nachfolge Modelle. Dieser Reciever kann 3 Geräte mit Aufnahmefunktion verdauen. Desweiteren hat er einen sehr guten Phono-Eingang und auch noch getrennte CD und DVD Eingänge (Analog / Digital). 2 der Aufnahme Ausgänge können auch Digitale Signale rausgeben, falls man DAT, MD oder CD-Recorder anschließen will.
Ich habe an dem Reciever ReVox Symbol B MK III Lautsprecher
dranhängen, die er ohne Probleme füttert.

Gruß Dominik

[The_Wayne]

Mir fällt nur ein (Voll)-Verstärker mit drei Tape Ein- bzw. Ausgängen ein: der Yamaha AX-1070. Der dürfte aus der gleichen Zeit wie dein AX-470 stammen (so ab 1994) und ist ebenfalls fernsteuerbar.

Allerdings hat er ordentliche Leistungsreserven, was ihn sehr teuer macht.

Schwachpunkt ist, wie bei allen Yamahas dieser Serie, der Quellenwahlschalter, der Kontaktschwierigkeiten bekommen kann. Daraus resultieren dann störende Aussetzer. Außerdem kann es paßieren, daß sich die Rastpositionen des Quellenwahlschalters durch den Motorantrieb verschieben, wenn man die Quellen per Fernbedienung wechselt. Hier kann es dann paßieren, das die Raste im "Niemandsland" zwischen zwei Stellungen ist.

[DB]

Hallo,

The_Wayne postete
Mir fällt nur ein (Voll)-Verstärker mit drei Tape Ein- bzw. Ausgängen ein: der Yamaha AX-1070.

das hat der Aiwa AA8700 auch. 3xTape, Aux, 2xPhono (auf MC umschaltbar), abschaltbare Klangregelung.
Randvoll, schwer und gut.

MfG

DB

[DokoE]

Hallo,

nochmal vielen Dank euch allen für die hilfreichen Tipps,
jetzt haben sich ja doch so einige Möglichkeiten aufgetan.
Mal sehen was sich so anbietet auf dem Gebrauchtmarkt.
Bei neuen Verstärkern im bin ich auch noch nicht fündig geworden, mein Preislimit liegt so bei 600,- Euro und ich hätte gern einen reinen Stereo Verstärker.

Viele Grüße

Klaus

[Rainer von Bargen]

Hallo

Schau mal bei ebay aktuell 25.05.07 Vorverstärker UHER
UPA 1000 mit 3 vollwärtigen Tapeeingängen.
Habe ich selber zu Hause an der Zweitanlage
u. steuere damit 3 Stk Bandmaschinen.

Allerdings ist der Mindestpreis von 195,00€
schon etwas sehr unverschämt.
Kann man vielleicht abwarten , wird sicher neu wieder
eingestellt.
Ich habe damals 103,00 € gegeben u. fand das auch schon recht viel
für ein 15 Jahre altes u. gegrauchtes Gerät.

Hat damals tatsächlich gut in den Fachzeitschriften
abgeschnitten. Auch meine Erfahrungen sind gut.

Allerdings ist die Aussage , es wäre ein Nachbau von Harman
Kardon , recht zweifelhaft.

mfg
Rainer von Bargen

[PeZett]

@Rainer

...den UPA 1000 habe ich auch u. bin recht zufrieden, auch wenn an
diesem Gerät (wie bei vielen älteren Schätzchen) die Potis
schnell "unerwünschte Laute" von sich geben. Ansonsten sind
Ausstattung und Wiedergabetreue bei diesem Gerät in Ordnung.
Allerdings: 195,- würde ich nicht dafür ausgeben, meinen UPA habe
ich für weniger als die 1/2 bekommen!

Thema "Uher und Harman": ich habe schon oft gelesen, dass in einigen
Uher-Verstärkern dieser Baujahre Harman-Technik drin sein soll. Das ist
durchaus denkbar, zumal Uher noch nie der Verstärker-Spezi schlechthin
war, schon gar nicht (mehr) in den 90er Jahren! Das Verbauen von
Harman-Innereien ist aber nicht automatisch ein positives Qualitäts-
merkmal, das sollte jedem klar sein. Auch die Harmänner haben "Gurken"
gebaut ...

Schlecht bedient ist man mit dem UPA 1000 also nicht, nur - für 195,-
gibt es Besseres!

Gruss

[Zelluloid]

Wenn man sich Tests aus der damaligen Zeit zu Gemüte fürhrt, fällt auf, daß Yamaha damals ausgesprochen schlechte Phonoentzerrer verbaut hat. Hier fällt der Frequenzgang nach 12 kHz schon steil in den Keller, was damals zwar in den abgedruckten Frequenzgangschrieben zu erkennen war, leider aber weniger kommentiert wurde, weil man vermutlich schon das nahe Ende der Platte sah.

Preiswerte Vollverstärker mit geradezu exzellentem Phonoeingang findest Du in der Kenwood-Produktpalette um 1991.

Ich betriebe hier zu Hause drei Einsteigermodelle KA1030, welche ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Hier noch mit dickeren Kondensatoren aufgepeppt, schlagen diese Verstärker die Kandidaten anderer Hersteller in der damaligen 750 bis 1000 Mark Klasse! Klasse, was?

Das Einsteigermodell hat allerdings nur einen Tape-Monitor. Den Rest mußt Du dann mit dem DS5 machen. Oder einen Großen aus der Kenwood-Serie nehmen.

Ich brauche in absehbarer Zeit einen neuen; ich werde wieder zu dieser Kennwood Serie greifen.

Einziges Störungsproblem: Siebelkos des Tonumschalt-IC´s tauschen! (hat aber nur der kleinste Verstärker)

Gruß
MArtin

[timo]

Rainer von Bargen postete
Allerdings ist die Aussage , es wäre ein Nachbau von Harman
Kardon , recht zweifelhaft.

Ich vermute mal, dahinter steckt eine etwas voreilige Interpretation des Umstandes, daß die Geräte damals von Harman Deutschland vertrieben wurden. Ich habe mir die UPA / UMA 400 um 1993 bei Conrad angesehen, und dort wurde mir erzählt, daß der Hersteller Goldstar sei.

[cisumgolana]

Hallo Martin!

Zitat: "ich werde wieder zu dieser Kennwood Serie greifen"

ok - Du hast vielleicht nur gute Erfahrungen mit der KA-Serie gehabt.

Mein, oben erwähnter KA-5010, ist bei mittlerer Belastung nach 1,5h
derart abgeraucht, daß es ein Totalschaden war (Netzsicherung heile,
Netztrafo zerstört - Ersatz zwar zu bekommen, aber teuerer als ein
guter gebrachter Vollverstärker...)

Ein guter Vorverstärker (Parasound, Denon, Onkyo Integra, etc.) mit
3x Tape ist m. E. vorzuziehen. Dann ist nicht gleich alles im Eimer.

Ich wünsche schöne Pfingsttage.
Gruß
Wolfgang

[GXNet]

DokoE postete
Hallo,
vielen Dank erstmal für eure Anregungen.
Es gab wohl doch nicht so viele Verstärker mit dreimal Tape. Ich habe bisher keinen gefunden und dachte es liegt an meinen mangelnden Kenntnissen.
Ich werde eure Tipps verfolgen und vielleicht ergibt sich ja eine Alternative zu meinem AX-470.

Viele Grüße

Klaus

Hallo

Akai AM-35 ! 3x Tape in/out, Source/Sub-Control. Das einzige was dem Burschen fehlt ist ein Digital-Eingang. Aber auch 3 Tapeeingänge sind auf die Dauer zu wenig. Behalte deinen jetzigen Verstärker (den wirst du dir ja nicht ohne Grund ausgesucht haben) und besorge dir ein Mischpult o.ä. Glaube mir, bei drei Tapes wird es sicher nicht bleiben ;-)

Vor diesem Problem stehe ich mit einigen Bandmaschinen und zahlreichen Cassetten-Rekordern auch. Ich werde mir eine Umschalteinheit (ggf. Digital) selbst bauen. Notfalls tuts aber auch eine Steckleiste mit guten Buchsen und Steckern (wie früher die Telefonvermittlung. Die Fernmelder in der Runde wissen welches Look and Feel ich meine ;-) )

VG
Michael

[PeZett]

@Alle

Wie aus den vorangegang. Postings deutlich wird, gibt es die Eierlegende
Wollmilchsau ja nicht. Hat man genug Eingänge zur Verfügung (was ja
meist Verstärker neueren Datums voraussetzt...) ist das Phono-Teil lieder-
lich ausgeführt (Zelluloid hat da recht: Yamaha war da bei den Voll-Amps
wirkl. etwas sparsam; MM/MC-Umschaltung - das wars, weitere Einstell-
möglichleiten > Fehlanzeige). Wählt man indes höherwertige Pre-Amps
mit gutem Phonoteil, haperts meist an der Anzahl der Tape-Ins und
PB/REC-Schleifen - ach herrje!

Ich mache es wie Michael (GXNet) schon vorgeschlagen hat: gute
Pre-Amps sind da, die werden um ein Selbsbau-Pult erweitert (wenn schon,
dann aber mit `ner ganzen Handvoll-Tape-Schleifen ... ...man hat ja
törichterweise mehr als 3 Bandgeräte)

Schöne Pfingsten noch...