PEM468 nicht gleich SM468 !?
#1
Hallo Tonbandfreunde,

heute habe ich ein überraschendes Ergebnisse mit dem Band 468 machen müssen.

Ich habe hiervon insgesamt drei Sorten:

1) EMTEC SM468 Professional

2) EMTEC SM468 Audio Professional

3) AGFA Gevaert PEM468 Prefessional

Hier staunte ich nicht schlecht als ich meine ReVox B77 HS, eingemessen auf Band "1" in ihrer Justierung mit den anderen Bändern verglich.
Die beiden EMTEC Varianten sind wirklich identisch und die resultierenden Messkurven gleich, jedoch das PEM468 kommt mir vor wie ein anderes Band.
Um dieses AGFA Gevaert Band zu nutzen müßte man das Gerät neu einmessen.

Wie kann das sein, wurde bei der Übernahme des Bandtypes PEM468 nach SM468 die Emulsion verändert?

Aber seht selbst die Ergebnisse:

Zunächst bei V=38,1cm/s
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Frequenzgang für beide Bänder bei identischen Vorbandpegel!
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für Band 1 und 2: (SM468)

[Bild: Frequenzgang_EMTEC_SM468_38_1cm_p_s.jpg]


für Band 3: (PEM468)

[Bild: Frequenzgang_AGFA_Geavaert_PEM468_Profes...cm_p_s.jpg]


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nun die Klirrfaktormessung:
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für Band 1 und 2 (SM468)

[Bild: Klirr_1kHz_EMTEC_SM468_38_1cm_p_s.jpg]


für Band 3 (PEM468)

[Bild: Klirr_1kHz_AGFA_Geavaert_PEM468_Professi...cm_p_s.jpg]


es ist ein deutlicher Anstieg des Klirrr's festzustellen!

Bei 19,05cm/s stellt sich vor allem der Klirr noch krasser da!

Zunächst auch hier die Messung des Frequenzverlaufs.

Für Band 1 und 2 (SM468)


[Bild: Frequenzgang_EMTEC_SM468_19_05cm_p_s_normal.jpg]


Für Band 3 (PEM468)

[Bild: Frequenzgang_AGFA_Geavaert_PEM468_Profes...cm_p_s.jpg]


dann zum Abschluss die Klirrfaktorermittlung bei 19,05cm/s:
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Für Band 1 und 2 (SM468)

[Bild: Klirr_1kHz_EMTEC_SM468_19_05cm_p_s.jpg]


Für Band 3 (PEM468)

[Bild: Klirr_1kHz_AGFA_Geavaert_PEM468_Professi...cm_p_s.jpg]

hier zu erkennen ein Anstieg aus deutlich mehr als 1%!


Ich fürchte mit dem LPR35 aus unterscheidlicher Generation wird es nicht viel besser bestellt sein.
Hierzu will in der Zukunft weitere Messungen anstellen.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
Das alte (echte Wink ) Agfa PEM 468 hat einen anderen Arbeitspunkt, man muss die Vormagnetisierung etwas höher einstellen als bei den Nachfolgeprodukten SM 468. Dann passen auch Frequenzgang und Klirrfaktor Smile
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#3
... und übrigens gibt es noch Produktionstoleranzen, interne, meist nicht nach außen dokumentierte Weiterentwicklungen und dergleichen mehr. Schließlich bleibt laut Datenblatt in der Regel eine Abweichung von Charge zu Charge von ca. 0,5 dB (alle Werte) vorbehalten.

Ich will ja niemandem weh tun, aber muss diese extreme Pusseligkeit wirklich sein? Wo wird eine solche Genauigkeit benötigt? Und schließlich: die Datenblattwerte wurden mit standardisierten (IEC 94) Mess-Magnetköpfen eingestellt. Ob die wahrlich ehrenwerte B 77 wirklich die Maschine ist, um solche Minimalia zu reklamieren?

Bitte immer beachten: Magnetband war ein Chemieprodukt, es hat keine Einstellregler und dergleichen. (Hat mal jemand die Streuungen von Marken-Verstärkern und ähnlichen Geräten an einer signifikanten Zahl von Prüflingen gemessen?)

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#4
Das ist ja genau das, was ich immer schon sagte und festgestellt hatte.

Die X2000 habe ich ja auf SM468 eingemessen.

Altes Agfa PEM 468 ist immer nen gutes Dezibel leiser, was somit das DBX natürlich völlig durcheinanderbringt, außerdem kann man es lange nicht so weit aussteuern. Dumpfer klingt es auch.

Allerdings ist das Agfa PEM 468 in den letzten karierten Kartons scheinbar dasselbe.

Beim LPR35 das gleiche: Geht im Arbeitspunkt des SM468 mit Dreh am Bias Fine sehr gut. DP26 ist 4 bis 5 dB leiser, dumpf und klirrt entsetzlich!

Irgendjemand hatte doch mal vor vier Wochen geschriebn, daß scheinbar LPR35 und LP 35 nicht identisch seien. Würde das doch bestätigen.

Deswegen läuft die PR99 jetzt auf Maxell XL-I, da kannst Du jedes (Maxell-)Band nehmen, das paßt schon.

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#5
Zitat:Zelluloid postete
Altes Agfa PEM 468 ist immer nen gutes Dezibel leiser, was somit das DBX natürlich völlig durcheinanderbringt, außerdem kann man es lange nicht so weit aussteuern. Dumpfer klingt es auch.
Ein Lautstärkeunterschied ist dem dbx egal, aber ein Frequenzgangunterschied macht sich stark bemerkbar.
Wie alt sind Deine Agfa PEM 468? Es ist nicht einfach, die Eigenschaften einer Bandsorte über Jahrzehnete konstant zu halten. Und dann noch der Übergang von Agfa auf Basf....
Zitat:Zelluloid posteteBeim LPR35 das gleiche: Geht im Arbeitspunkt des SM468 mit Dreh am Bias Fine sehr gut. DP26 ist 4 bis 5 dB leiser, dumpf und klirrt entsetzlich!
Irgendjemand hatte doch mal vor vier Wochen geschriebn, daß scheinbar LPR35 und LP 35 nicht identisch seien. Würde das doch bestätigen.
Es handelt sich hier definitiv um unterschiedliche Bandsorten mit unterschiedlichen Eigenschaften, die Vormagnetisierung muß auf jeden Fall neu eingestellt werden, idealerweise auch der Aufnahmefrequenzgang.
Grüße,
tape2
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#6
In historischer Zeit gab es ein paar Mal unter unterschiedliechen Voraussetzungen die gegenwärtige Situation der Fertigung eines Bandtyps an verschiedenen Stellen oder unter den Händen verschiedener Belegschaften.

Überaus prominent und entsprechend dramatisch ist dieser Sachverhalt bei Genotons EN (aus Gendorf) und BASFs L extra (aus Ludwigshafen). 'Dem Vernehmen nach' folgten beide Bänder -die wohl letzten Massebänder aus deutscher Fertigung- derselben Rezeptur, sollten also technisch identisches Verhalten zeigen. Pustekuchen.

EN war eine reine Katastrophe, fiel in der Remanenz hinter ältestes Bandmaterial zurück, wogegen L extra im Rahmen der durch das Massebandprinzip gegebenen (und in der ersten Hälfte der 1950er bereits überholten) Möglichkeiten, ganz anständige Werte bereitstellte. In Ludwigshafen galt es dennoch nur als Notnagel.

Die Fertigung geht also massiv in die Leistungsfähigkeit eines magnetischen Informationsträgers ein, so dass obiger Hinweis, PEM 468 und SM 468 seien letztlich verschiedene Bänder, keineswegs daneben liegt. Bei hohen Anforderungen tut man gut daran, jede Charge zumindest auf Einhaltung des Arbeitspunktes/Frequenzganges zu kontrollieren, was insbesondere bei niedrigeren Geschwindigkeiten ja immer kritischer wird.

Hans-Joachim
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