Kenwood KX-W6030 Laufwerksgeräusche
#1
Vor kurzem habe ich obiges Kassettendeck geschenkt bekommen. Es ist noch vollkommen funktionstüchtig und klingen tut es auch ausgezeichnet. Leider ist das Laufwerk selbst ziemlich laut. Ich kann es nicht exakt lokalisieren, aber es macht diese Geräusche beim spulen und bei der Wiedergabe (in beiden Richtungen). Es klingt als müsse das Zahnradgewirr mal geölt werden, aber ist ölen bei elektronischen Geräten mit vielen Plastikteilen überhaupt vernünftig?
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#2
Hallo,
stammst Du aus
South Yorkshire, England
oder wie kommt Dein NICKNAME zustande, oder ist wie immer alles sehr geheimnisvoll?

Meine Antwort ist wie immer für alle Mitleser nicht geheim, sie soll und wird allen helfen. Selbstverständlich haben auch die Anbieter von Geräten mit Plastikzahnrädern in ihren Service-Manuals an Ölung (Lubrication) gedacht.
Das erforderliche Öl/Fett wird (??) in Kleinstmengen nicht mehr erhältlich sein.

Leider ist der Grund für das Vorhandensein von PLASTIK-Zahnrädern tiefer versteckt: Aus Kostengründen wurden gepresste (!) und gestanzete (!) Zahnräder in sehr "kostengünstigen" Cassetten-Laufwerken verwendet.
In meiner TEAC-Zeit konnte ich von den auftauchenden Problemen nicht Lieder singen sondern ganze Opernarien. Denn es wurden auch einge Teac-Teile/Geräte in Süd-Korea gefertigt.

Nach meinem Wissen wurde dieses Zeug in Süd-Korea von den grossen japanischen Herstellern als Bauteil für die Komplettierung zugekauft. Die südkoreanischen Ingenieure wussten sehr wohl was eine Evolvente und deren Funktion ist, leider wurde auch zu der Zeit (Deines Recorders) in Südkorea die Fertigung wieder an Unterlieferanten weitergegeben (in Südkorea!!), und die wussten auch, aber sie haben gesagt, ist eh "Billigkram", der nur eine gegrenzte Lebensdauer hat... also, was solls... wie machen eben irgendwas. Die naheliegende Lösung war tatsächlich ein Schmiermittel mit einer Konsistenz/Vikosität, die in etwa der von Margarine ähnelt.

Zur Lösung Deines "Geräusch-Problems", sicherlich sind die Zahnräder (deren Abrollflanken!) auf dem Wege der Auflösung. Margarine kann helfen, aber nur mit dem Wattestäbchen auftragen, KEIN dünnflüssiges Öl nehmen. Das Richtige und Sinnvollte ist Molykote BR2; leider gibt es das nur in 100-Gramm-Tuben (als kleinste Einheit), die liegt heute bei deutlich über zehn Euro. Damit kommst Du aber für den Rest Deines Lebens aus. Die Anwendung auch hierbei NUR mit dem Wattestäbchen und SEHR ruhiger Hand in Bruchteilen eines Kubikmillimeters von Hand zu applizieren (hier die Maximierung aliener Verben).

MFG
H A N N S -D.

P.S.
Nach meiner Erinnerung wurden (alle??) Kenwood-Cassetten-Recorder von JVC hergestellt. Bei Cassetten-Recordern, wenn gebraucht und alt, würde ich heute JVCs auch aus den Achtzigern und Neunzigern bevorzugen. Den letzten habe ich als Drei-Kopf-Drei-Motoren-Gerät (mit Tipp-Tasten und Bias-Einstellung von aussen) vor wenigen Monaten gekauft. Schau in meine Postings im Forum, da habe ich ihn mit Bildern beschrieben.
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#3
Hallo BlackThorne,

das Innenleben des Kenwood ist mir zumindest vom kleineren
Brüderchen/Schwesterchen KX3030 bekannt. Wie Hanns-D. schon
anmerkte: reichlich Plastik-Zahnräder, deren Zahnflanken zudem
auch alles andere als "hochpräzise" gefertigt wurden. Soll heissen: die
Dinger sind ab Werk schon recht laut! Mein Tip zur Schmierung
von Kunsstoff-Laufwerksteilen lautet: Vaseline! Die hat gegenüber der
Margarine den Vorteil, dass sie auch nach Jahren noch geruchslos bleibt
(ranzt nicht), was man vom "Brotaufstrich" nicht gerade sagen kann.
Damit kannst Du auch die Mechanik zur Cassettenfach-Öffnung schmieren -
die hat`s näml. meist auch nötig. Die Menge ist dabei, wie schon im
Vor-Thread angemerkt, möglichst klein zu halten. Vor allem bei sich
schnell drehenden LW-Teilen - letztlich willst Du ja nicht, dass sich das
Schmiermittel (das sich zwangsläufig bei steigenden Temp. etwas
verflüssigt...) im Gerät verteilt.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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