Decelithplatten/Acetatplatten
#1
Ich wäre dankbar für ein bisschen Hilfe: wie soll man am besten Decelith- und Acetatplatten abspielen? Und wie soll man sie waschen/reinigen? Ich habe einige aus dem unmittelbaren Nachkriegszeit (ua. ex-RRG). Vielen Dank!
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#2
Hi Fred,

dazu muss man wissen wer war der Hersteller/Herstellungsjahr.
Danach richtet sich dan die jeweiliger Entzerrung/ Nadelverrundung.

Hier findest Du eine entsprechende Liste für den Anfang......

http://www.fabtech.de/de/emt/schallplatt...meter.html

Gruß
Jürgen
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#3
Lieber Fred,

der Hinweis auf die ziemlich legendäre EMT-Liste liegt ja nun vor. Wenn deine Decelith-Platten tatsächlich solche sind und gereingit werden müssen, könnten sie mit der üblichen Lencoclean-Mischung verarztet werden, sofern dem bei dir potenziell gehandelte Ideologien nicht widersprechen. Aber Vorsicht: Hierzuwest sind Decelithe (PVC-Derivate der Eilenburg-Chemie und das war ja mal länger ein wenig aus der Welt....) heute micht mehr so sonderlich vielen Zeitgenossen geläufig. Es könnte also auch anderes Material vorliegen, das nur kurzerhand als Decelith identifiziert wurde. Die meisten Folien der Nachkriegszeit (Decelith, Decelith L, Metallophon, Rubiko, Trolifon) waren zwar feuchtigkeitsunempfindlich; nicht aber Contofon der Stern, Kahles & Co., Michaelstadt. Deren Gelatinefolien waren glasklar, dafür aber "Fe": feuchtigkeitsempfindlich. Decelith L warb mit der Tropenfestigkeit, die uns aber vielleicht erst in den nächsten Jahrzehnten interessieren wird.

Zur Fußwaschung taugt daher und in fast allen Fällen am sichersten destilliertes Wasser mit einem Häuchlein Fotonetzmittel drin (Spülmittel ohne Parfüm), das zur Reinigung mit einem Lencocleanbesen bei der Abspielung appliziert wird.

Wenn es um eine vernünftige Schneidkennlinienentzerrung geht, kann man das hier diskutieren. Ansonsten kenne ich zwei Fachleute zumindest hier hin München, die noch über einen Decelith-Lagerbestand aus den Glanzzeiten (der Folien und der Besitzer) stammen, demnach also etwas wissen könnten und sollten. Beide sind nicht per Mail erreichbar.

Last but not least: 78er Folien müssen grundsätzlich mit 65-µ-, 33-Folien (auch die gibt es noch) mit 25µ-Diamant wiedergegeben werden. Aber das geht ja bereits eindeutig aus Hans Fabritius' Liste hervor.

Hans-Joachim
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#4
Lieber Hans-Joachim, lieber Jürgen,

vielen herzlichen Dank!
Es handelt sich definitiv um Decelith, soviel weiß ich. Über die Entzerrung jedoch weiß ich leider gar nichts!

Gruß, Fred
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#5
Hallo Fred,

kleine Ergänzung noch zu den Acetatplatten, diese werden heutigen Tags auch noch gepresst/geschnitten um Kleinserien (unter 40 StK) aufzulegen. Diese sind natürlich mit der 15µ Rille versehen.

Also bei diesen lieber mal in der Auslaufrille nach dem Herstellungsjahr suchen. ;-) (Meist eingerizzt) Es soll ja auch schon Nachpressungen gegeben haben von historischem Material, nicht dass da noch ein Maleur passiert.

Gruß
Jürgen
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