26.06.2022, 18:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.06.2022, 00:52 von Magnettonmanni.)
(22.06.2022, 23:19)TSF schrieb: Zum Einsatz kommt dabei etwas, was - historisch unkorrekt - nach einem AEG Magnetophon AW2 aussieht.
Hallo in die Runde,
ich habe selbst eine AW2 und kann hier bestätigen, daß wegen der charakteristischen Farbe beige außer AW2 nur noch eine späte AW1 (die es auch in beige gab) in Frage käme. Alle Vorkriegsmaschinen scheiden nach meiner Meinung aus.
Der Knebelschalter rechts, die sehr breite Andruckrollenabdeckung, die dagegen schmalere Kopfabdeckung (das Gerät hatte schon internationale Schichtlage) sprechen eindeutig für AW2/AW1. Alle AEG-Studio-Magnetophone bis zur T9u hatten Schichtlage außen.
Auch der Koffer mit Ledergriff ist AW2-charakteristisch. Unter der Rosette links kann schon ein magisches Auge eingebaut gewesen sein.
An der linken Seite der Kopfträgerabdeckung ist sogar der Bandfühlhebel zur Bandzugregelung zu erkennen. Den hat es bei ähnlichen Geräten bis zum Ende des WKII nicht gegeben. Er kam erst mit den Heimgeräten nach dem Krieg und bei Studiogeräten erst mit der M5.
Falls das fragliche Gerät im Film mit 76 cm/s gelaufen sein sollte, war es eine späte AW1, denn die AW2 konnte nur 38 und 19.
Viele Grüße
Manfred
p.s. Unabhängig von der AW2 muß ich feststellen, daß man sich bei der Darstellung eines frühen Studios bei der Geräteauswahl sehr viel Mühe gemacht hat. Daraus ergibt sich dann eine möglicherweise komplette Inkorrektheit: Sollte es hier um den Schlager "Lilli Marleen" gehen: Der wurde mit Sicherheit nicht über ein Tonband auf die Matrize gebracht. Das wurde 1939 noch gar nicht praktiziert. Ich kenne aber den Film nicht..