21.08.2021, 13:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.08.2021, 13:50 von Magnettonmanni.)
Hallo Wolfgang,
hallo Gerhard,
hallo Jan,
das ist ein modifizierter Tonschreiber b.
Auf jeden Fall ist die Mechanik umgebaut auf eine feste Geschwindigkeit. Zuerst nach dem Krieg auf 77 cm/s später auf 76 cm/s. Wenn er beim Rundfunk eingesetzt worden ist, war er vermutlich schon auf HF-Vormagnetisierung umgebaut worden.
Die Geräte waren mechanisch absolut wimmerfrei. Wenn das Band dort nicht ordentlich gewickelt worden ist, dann lag es am Band, und damals gab es ziemlich säbelformige und hohlgekrümmte Gurken.
Bei seiner Ursprungsanwendung wurde der Tonschreiber mit Metall-Spulen in interessantem Design betrieben (s.Bild). Natürlich mit der dem Hause AEG patentierten Verriegelung. Dann konnte er mit variabler Geschwindigkeit von 8cm bis über 1m und zusätzlich mit Tonhöhenveränderung arbeiten. Das wurde übrigens wenige Tage vor Begin des 2. Weltkriegs als US-amerikanisches Patent und vermutlich nur dort für Eduard Schüller ausgegeben. Das hat Peter Ruhrberg herausgefunden und dankenswerterweise hier im Forum veröffentlicht. (Ein dazu passendes BIOS-Report-Zitat: "AEG, the German General Electric") - Soviel zur Geheimhaltung- Man kann nicht umhin, festzustellen, daß es wohl die US-Amerikaner waren, die das Patent gut geheim hielten. Auch die Vorführung des HF-Magnetophons (hier im Forum bekannt) war öffentlich und ist damals vor 70 Jahren in allen möglichen Käseblättern abgedruckt worden, natürlich auch in den von den Geheimdiensten überwachten regierungsnahen Presseorganen. Wie der Name schon sagt : Geheimdienste, das ist manchmal so geheim, daß sogar die Geheimdienstler es nicht mitkriegen. Da gibt es ja die alte Regel aus der mechanischen Werkstatt: Wenn Du etwas jeden Tag brauchst, es dir aber nicht merken kannst und keiner darf es wissen: Dann hänge es ans Schwarze Brett. Da liest keiner. ...
Bevor ich anfange, mich stundenlang über die technischen Finessen des Geräts auszulassen, weise ich für Interessierte auf einen norwegischen Funk-Ammateur hin, der ein solches Gerät im Originalzustand vorführen kann und dazu einen Film gemacht hat.Google kennt ihn.
Übrigens:
Die ersten Aufnahmen nach dem Krieg von Bach-Werken mit dem großartigen blinden Organisten Helmut Walcha sind auf einem solchen Gerät gemacht worden.
Die Menschen wollten in ihrem Elend sogar noch ordentlichen Musik hören.
Viel Grüße
Manfred
Spule für Tonschreiber b = links
Spule für Tonschreiber c = rechts
hallo Gerhard,
hallo Jan,
das ist ein modifizierter Tonschreiber b.
Auf jeden Fall ist die Mechanik umgebaut auf eine feste Geschwindigkeit. Zuerst nach dem Krieg auf 77 cm/s später auf 76 cm/s. Wenn er beim Rundfunk eingesetzt worden ist, war er vermutlich schon auf HF-Vormagnetisierung umgebaut worden.
Die Geräte waren mechanisch absolut wimmerfrei. Wenn das Band dort nicht ordentlich gewickelt worden ist, dann lag es am Band, und damals gab es ziemlich säbelformige und hohlgekrümmte Gurken.
Bei seiner Ursprungsanwendung wurde der Tonschreiber mit Metall-Spulen in interessantem Design betrieben (s.Bild). Natürlich mit der dem Hause AEG patentierten Verriegelung. Dann konnte er mit variabler Geschwindigkeit von 8cm bis über 1m und zusätzlich mit Tonhöhenveränderung arbeiten. Das wurde übrigens wenige Tage vor Begin des 2. Weltkriegs als US-amerikanisches Patent und vermutlich nur dort für Eduard Schüller ausgegeben. Das hat Peter Ruhrberg herausgefunden und dankenswerterweise hier im Forum veröffentlicht. (Ein dazu passendes BIOS-Report-Zitat: "AEG, the German General Electric") - Soviel zur Geheimhaltung- Man kann nicht umhin, festzustellen, daß es wohl die US-Amerikaner waren, die das Patent gut geheim hielten. Auch die Vorführung des HF-Magnetophons (hier im Forum bekannt) war öffentlich und ist damals vor 70 Jahren in allen möglichen Käseblättern abgedruckt worden, natürlich auch in den von den Geheimdiensten überwachten regierungsnahen Presseorganen. Wie der Name schon sagt : Geheimdienste, das ist manchmal so geheim, daß sogar die Geheimdienstler es nicht mitkriegen. Da gibt es ja die alte Regel aus der mechanischen Werkstatt: Wenn Du etwas jeden Tag brauchst, es dir aber nicht merken kannst und keiner darf es wissen: Dann hänge es ans Schwarze Brett. Da liest keiner. ...
Bevor ich anfange, mich stundenlang über die technischen Finessen des Geräts auszulassen, weise ich für Interessierte auf einen norwegischen Funk-Ammateur hin, der ein solches Gerät im Originalzustand vorführen kann und dazu einen Film gemacht hat.Google kennt ihn.
Übrigens:
Die ersten Aufnahmen nach dem Krieg von Bach-Werken mit dem großartigen blinden Organisten Helmut Walcha sind auf einem solchen Gerät gemacht worden.
Die Menschen wollten in ihrem Elend sogar noch ordentlichen Musik hören.
Viel Grüße
Manfred
Spule für Tonschreiber b = links
Spule für Tonschreiber c = rechts