Tanberg 10X
#1
Hallo,
ich hoffe mir kann jemand helfen, suche dringend eine Bedienungsanleitung für die Tandberg 10X die ich kürzlich bei 1.2.3.... erworben habe. Weiß jemand, ob die Maschinen in Berlin oder in der Nähe repariert werden können?
Die Maschine die ich erworben habe ist mechanisch einwandfrei, sie spielt auch sauber ab, aber mit der Aufnahme haperts. Ich bekomme zwar ein Pegelausschlag, die Aufnahme ist dann allerdings sehr leise...
Im Innern der Maschine siehts so aus, als ob noch nie was dran gemacht worden wäre, eine dicke Staubschicht bedeckt alle Platinen. Ist das ein gutes oder eher ein schlechtes Zeichen?

Auf eure Antworten freue ich mich schon.
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#2
Ich denke die Maschine braucht nur mal eingemessen zu werden. Natürlich vorher die Tonköpfe reinigen. Ein unverbastelter Originalzustand ist natürlich immer ein gutes Zeichen. Damit es so bleibt sollte gerade eine Tandberg in kundige Hände. Wer das in Berlin machen kann weiß ich allerdings nicht, da 700km entfernt. Zur Not an den "Tandberg Service" schicken. Die Kosten sollte man aber generell vorher abklären, um Überraschungen vorzubeugen.
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#3
Lieber Berliner Peter,

in meinem Besitz befindet sich zwar keine Bedienungsanleitung, wohl aber eine Schaltung mit Servicehinweisen. (Interesse??)
Mir riecht dein Symptombild an einer Crossfield-Maschine danach, dass du keine Hf hast.
Aber das passt ja ganz gut auf den heutigen Tag, denn vor genau 66 Jahren, also am 10. Juni 1941 wurde im Berliner Ufa-Haus das Hf-Magnetofon der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese reichte zwar nur zum "keinen Kreis", aber immerhin bis zur "Funkschau":

[Bild: UFA1941.jpg]

Doch weiter mit Tandberg. Das Signal für die beide VU-Meter wird direkt vor dem Aufnahmekopf über einen Pufferverstärker abgegriffen, was nur bedeuten kann, dass deine Nf unmittelbar am Aufnahmekopf ansteht, denn sonst wäre es mit der Anzeige nichts. Sofern, ja sofern die VU-Meter wirklich normal anzeigen. Die Nf sollte deshalb aber nicht nur leise, sondern auch verzerrt sein.

Wenn die Hf fehlt, gibt es natürlich mehrere Gründe, die von fehlender Spannungsversorgung des Löschoszillators über einen Mangel der Laufwerkslogik oder defekte Schalteinheiten bis hin zum defekten Crossfieldkopf reichen können. Da muss man nachsehen, wo noch Hf herumfährt und wo eben nicht mehr. Dafür solltest du aber glücklich-dankbarer Besitzer eines Oszilloskops sein, da ohne selbiges diese Suche zum Exerzitium ausarten wird.

Ansonsten würde ich mir zu mehr oder weniger Staub keine größeren Gedanken machen, inwieweit dieser auf intensivere Benutzung oder aufs Gegenteil hinweist. Wenn du schon einmal Wohnungen in Großstädten (idealerweise an Straßen mit herzhaftem Autoverkehr und ständiger Luftbewegung) geputzt hast, dann weißt du, welcher Staubeintrag schlicht normal ist. Regelmäßige Besuche in Archiven und Bibliotheken (es gab mehrere solcher Phasen in meinem Leben) lehren, dass selbst bei klimatisierten Umgebungen Staubfreiheit nicht zu garantieren ist. Ich habe heute eine wissenschaftliche Bibliothek von knapp 18.000 Bänden. Wenn ich alle Jubeljahre einmal diesen Bestand durchgewischt habe, fühle ich mich wie nach einer Führerstandsmitfahrt auf einer kohlegefeuerten Dampflokomotive: Reif für die Wanne. Und dann sollten Geräte über ein Vierteljahrhundert sauber bleiben?

Wenn heute ein Altgerät aus Privatbesitz in die Auktion wandert, stand es anderthalb Jahrzehnte unter dem Dach-juchee, unbewegt und ungeputzt.
Putze und registriere(, wie sich das Gerät verhält). Achte daher besser auf fragwürdige Lagergeräusche oder über einen fragwürdigen Gleichlauf zutage tretende Indikatoren eines sich entwickelnden Lagerschadens und unternimm dann etwas dagegen mit geeignetem Schmiermittel.

Abgesehen davon gibt es meines Wissens einen qualifizierten Tandbergreparateur irgendwo im Nordwesten unseres Vaterlandes, der hier schon mehrfach in der Diskussion war, im Notfall aber auch Hilfstellung geben könnte.

Hans-Joachim
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#4
LieberPeter,

Jürgen weist mich gerade noch auf einen Sachverhalt hin, der bei Tandbergs Crossfieldgeräten unbedingt beachtet werden sollte, durch mich aber 'klassisch denkend' völlig übergangen wurde, obgleich er angesichts der von dir konstatierten Geräteverschmutzung noch einmal eine gewisse Betonung erhält:

Schwenkt der Vormagnetisierungskopf im Aufnahmebetrieb eigentlich in die vorgesehene Position an der Bandrückseite ein? Sollte der Kopf unbewegt im Ruheabstand zum Band verharren, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn "keine Hf da ist": Der Kopf brächte sie dann gar nicht ans Band. Alle deine Symptome ließen sich mit Jürgens Modell absolut zwanglos erklären, was dich zum Nachsehen veranlassen sollte.

Dass der Vormagnetisierungskopf ein etwas kritisches Teil deiner 10X darstellt, dem man deshalb mit Respekt begegnet, spreche summarisch an. Hf-und Nf-Feld müssen sich ja möglichst perfekt in der Magnetitschicht des Bandes kreuzen, was nicht ganz leicht einzustellen ist. Insofern eben: Respekt vor unseren Schweden.

Hans-Joachim
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#5
Hi Peter,

[Bild: normal_Tandberg_10-XD-4-Spur_Kopftr%E4%A7%A5r.jpg]

es geht um den unteren Aufnahmekopf, den Crossfieldkopf, über den alleinig die HF "läuft". Dieser klappt, außer bei der Aufnahme, um einige mm nach unten. Sind an dieser Stelle die Führungen nicht sauber, kommt es dazu dass der Kopf nicht richtig nach vorne gedrückt wird. Dort also auf Sauberkeit achten.

Gruß
Jürgen
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#6
Hallo Leute,

erst mal vielen Dank für euere Tipps, ich habe das getan was mir möglich ist, also Bandführung und Köpfe gereinigt und entmagnetisiert. Trotzdem immer noch das gleiche Problem. Ich habe dann mal die Abwickelspule straff gehalten und siehe da, die Aufnahme wurde deutlich lauter wenn auch nicht so wie das Eingangssignal. Denke das es doch eine Frage der Justierung im allgemeinen ist, der Crossfieldkopf ist frei beweglich, klappt auch bis ans Band ran.
Zum Bandeinlegen hätte ich noch eine Frage, muss das Band vor oder hinter dem unbeweglichen Zapfen ( rechts neben dem Bandfühlhebel ) auf der linken Seite laufen?. Mir scheint, dass das Band keinen ausreichenden Kontakt mit den Köpfen hat.
Gruss
Peter
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#7
Zitat:Peter Berlin postete
Zum Bandeinlegen hätte ich noch eine Frage, muss das Band vor oder hinter dem unbeweglichen Zapfen ( rechts neben dem Bandfühlhebel ) auf der linken Seite laufen?. Mir scheint, dass das Band keinen ausreichenden Kontakt mit den Köpfen hat.
Gruss
Peter
Das Band muß vor dem feststehenden Zapfen laufen, wenn das Gerät liegt.
Wenn es senkrecht steht: unterhalb.
Wie bereits oben gepostet sollte das Gerät erst mal eingemessen werden.
Erst wenn das nichts bringt kann man über mögliche weitere Fehler spekulieren.
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#8
Entschuldige bitte, King-Louis, aber das stimmt doch gar nicht! Das Band wird um den beweglichen Fühlhebel geführt und dann ÜBER den feststehenden Bolzen (bei liegender Maschine hinter diesen)! Andernfalls würde das Band ja die erste Bandführung, links vom LK, gar nicht berühren.

Gruß Holgi
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#9
Zitat:hannoholgi postete
Das Band wird um den beweglichen Fühlhebel geführt und dann ÜBER den feststehenden Bolzen (bei liegender Maschine hinter diesen)!

Gruß Holgi
Hallo Holgi, natürlich hast du recht. Wollte nur mal testen, wieviele Tandbergbesitzer es im Forum gibt, denen das auffällt. Wink
Ist im Übrigen bei der TD20 genauso.
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#10
Hallo liebe Tonbandfreunde,
das mit dem Band hatte ich mir zwar schon fast gedacht, dennoch ist es gut Gewissheit zu haben. In der Tat ist es so das die Bandführung komplett dejustiert ist, da muss ich mir wohl jemanden suchen der das kann, ich selbst verfüge über keine Messgeräte und dergleichen. Trotzdem vielen Dank für eure Hilfe.

Gruss peter
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