DCC Kassetten.- bzw. Laufwerksproblem
#1
Hallo!

Hat jemand Erfashrung mit diesem System?

Folgendes, einige DCC Kassetten geben beim Bandlauf in Richtung A ein pfeifendes Geräusch von sich, was dazu führt, dass eine Audio-Wiedergabe nicht erfolgt.
Es ist ein rein mechanisches Pfeifen, welches durch etwas Druck und Bewegung der Kassette im Laufwerk sich beseitigen läßt, anschließend setzt dann sofort die Audio-Wiedergabe ein.
Hat jemand schon ähnliche Beobachtungen machen müssen und kennt evt. auch Abhilfe hierfür?

Danke und Gruß

Thomas

PS: Ach ja! Der Rekorder ist ein Philips DCC900
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
Hallo Thomas,

außer dass ich einen Philips DCC 300 besitze, welcher vielleicht noch funtkioniert oder auch nicht, kann ich Dir da nicht viel weiterhelfen.

Es könnte jedoch auch sein, dass er einfach nur nicht mehr erkennt, dass eine DCC drinliegt und keine CC.

Da muß irgendwo ein kleiner Schalter sein, der die Cassette abtastet. Ich weiß, dass man eine CC nur an einer Stelle aufbohren mußte um digital darauf aufzunehmen.

Wenn ich dann bedenke, wie oft die kleinen Fühler in Tape Decks für komplette Störungen oder Aussetzer verantwortlich sind, lohnt es bestimmt nach solchen zu suchen.

Viel Erfolg,

Rainer
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#3
Hallo Thomas und Rainer,

auch mir ist im vergangenen Jahr ein DCC300 zugeflogen. Ein digitales Aufzeichnungssystem, das leider an mir vorbeigangen ist, denn die unsäglich kurze Produktionszeit von 1992 bis 1996 (?) und der (scheinbar!) hohe Gerätepreis hat sicher viele unserer Ton-"Band"-Freunde davon abgehalten sich damit zu befassen. Nachdem ich endlich einen (ich zitiere den Aufdruck auf der Front)
"DIGITAL COMPACT CASSETTE PLAYER DCC 300
(Bilder unten) mein eigen nennen kann und noch nicht über die ersten Versuche hinaus gekommen bin (mein Gerät gibt bespielte Compact-Cassetten hervorragend wieder!), muss ich mir wohl das 1993 im Franzis-Verlag München erschienene Buch von Bernhard Krieg mit dem Titel "Digitale Audiotechnik ohne Ballast" zulegen (hier soll DCC ausführlich dargestellt sein).

Ohne Ballast - eine Ergänzung im Buchtitel, die wohl suggerieren soll, man bekommt physikalische Zusammenhänge leicht und ohne Mathematik und Physik erklärt. Da bin ich sehr voreingenommen. Ich werde es sicher irgenwo auftreiben und darüber berichten.

In der deutschen Hifi-Zeitschrift "Stereoplay" (Ausgsabe März 1993) schreibt der Autor (HUF? wer isses?) auf Seite 48 in seinem Artikel mit dem Titel "Auf, gebohrt!" über die notwendigen Löchlein auf der rechten Unterseite der DCC bringt in seiner Zeichnung dazu uns die Idee der Modifiktion einer Compact-Cassette nahe. Nach seiner Erfahrung sollte es allerdings eine echte Chromdioxid-Cassette sein, die Substitute wie TDK und MAXELL sollen wohl ausscheiden. Meine Probe aufs Exempel ist wegen Ergebnislosigkeit von mir im Moment abgebrochen worden.
[Bild: DCC_ALL1.jpg]


@thomas: Ob hier Probleme wegen Alter des/Deines Gerätes (gleich Übergangswiderstände an den Kontakten?) oder meiner Unwissenheit in Bezug auf das DCC-Systgem vorliegen mag ich noch nicht zu beurteilen. Allerdings empfehle ich die Suche nach Abraham Hoogendoorn (einer der Miterfinder der Compact-Disc und federführend bei der DCC in Sachen Codierung) mit der passenden Suchmaschine im Netz aufzunehmen. In einem gesonderten Thread in HIFI-CLASSIC werden ich mich über meine Erfahrungen im nächsten Monat (März 2007) darüber auslassen.

MFG
H A N N S -D.
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#4
Hallo Hanns,

die original DCC Cassetten sollen rückseitenbeschichtetes Band enthalten und somit ist das Durchkopieren geringer. Aus diesem Grunde habe ich auch nie mit normalen Cassetten experimentiert.

Mein Gerät hatte ich zum Ende der DCC Geräte Produktion als Auslaufmodell relativ günstig erworben. CD Recorder waren noch nicht erschwinglich.

Es war für mich eine reine Zwischenlösung, die DCC´s anschließend mit dem Philips CDR 870 überspielen war dann einfach, Titelmarken wurden ja automatisch übernommen.

Hast Du die BDA zum DCC 300? Falls nicht, melde Dich.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#5
Danke für Eure Info's!

Zahlreiche Info's lassen sich auf dieser Webside auffinden, unter anderem auch zur Verwendung CC als DCC.

http://www.aidlantic.de/dcc/

Bezüglich der quietschenden Bandführung werde ich die nächsten Tage weitere Untersuchungen anstellen. Es ist hier leider nicht einfach, da dass Laufwerk ansich sehr verbaut und unzugänglich ist.

Thomas
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Noa and Mira Awad
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#6
Hallo Thomas,

vor einigen Jahren (10?) gab es mal Probleme mit Hi8-Kameras (Video), die auch ein pfeifendes Geräusch von sich gaben. Da hat sich herausgestellt, dass die Oberfläche der Bänder so glatt war, dass sie sich an den Bandführungen festgesogen haben. Des wechselnde Festsaugen und Losreisen erzeugte dann diesen Ton. Ich weiß nicht, was für Bänder DCC-Kassetten benutzen. Bei HI8 waren es metallbedampfte Bänder (ME). An eine Lösung des Problems kann ich mich leider nicht mehr erinnern.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#7
Hallo Zusammen

Wo Mash gerade das Thema HI8 Video erwähnt, möchte ich obwohl es nicht hierhin gehört, auch etwas dazu sagen.
Es wird betreffend der Video8, Hi8 und D8 Kassetten davon abgeraten MP und ME Bänder "gemischt" zu verwenden, ohne das Laufwerk nach einem Bandtyp wechsel zu reinigen, da sich der Abrieb der MP und ME Bänder angeblich nicht vertragen soll !
Ich meine es mal irgendwo gelesen zu haben.

MfG

Oliver
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#8
Hallo zusammen,

die Bedienungsanleitung (danke Rainer) habe ich in der Zwischenzeit überflogen. Da ich den DCC300 als Abspielgerät nutze, ist das Setzen von elektronischen Markierungen für mich im Moment noch nicht vorrangig. Was mich allerdings interessiert: Hat jemand in der Runde ein Schaltbild/Servicemanual, damit ich mehr über Steuerung (über die Schnittstelle) in
Erfahrung bringen kann?

Die Handhabung, sprich Bedienung, liegt leider wegen der Kleinheit der Tasten und der Unlesbarkeit aus nur einem halben Meter Entfernung ausserhalb meiner Gewöhnungsfähigkeit. Die Front mit der Tastenanordnung sehe ich im Vergleich zur Handhabung meiner Otari MX-55 einfach als Witz an. Da musste das Design gegenüber der einfachen Handhabung hintenan stehen. In etwa zwei Meter Entfernung steht (unter anderen) mein älterer Philips CD-Player CD615, der weist für STOP und PLAY daumengrosse Tasten auf. Hätte ich das Gerät vor mehr als zehn Jahren neu für das viele Geld gekauft, dem Händler hätte ich es wegen "Unbedienbarkeit" vor die Füsse geworfen. Faszinierend ist allerdings für mich der Endlos-Betrieb, ich höre mir gerade eine ältere Jazz-Abendsedung (Radio-Mitschnitt auf Compact-Cassette) zum dritten Mal an - ohne das Gerät eimal anzufassen.

Da taucht bei mir die Frage auf, ist der AW-Kopf ein Ferrit-Kopf und wie stellt man den Azimuth ein - oder kalibriert er (der Recorder) sich selbst, und wann bitte ist der Kopf verschlissen?

MFG
H A N N S -D.
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#9
Das Pfeifen ist ein Produktionsfehler der Casetten und betrifft fast alle Philips und BASF DCC Casetten welche einen weissen Filzandruck haben. Der Fehler dieser Casetten ist irreparabel weil er hauptsächlich von zwei Filzadruckpolstern im Inneren der Casette kommt.
Der Fehler ist im Fachkreisen natürlich bekannt und wird als "stick slip effekt" bezeichnet. Ich habe keine Ahnung ob die riesigen Mengen fehlerhafter Casetten seinerzeit zurückgenommen oder ausgetauscht wurden.... oder ob sie bis heute an Gutgläubige über Ebay verkauft werden.

Durch diesen Effekt tritt das bekannte Pfeifgeräusch auf und diese Bänder sind für die Recorder nicht bespielbar und lesbar. Die Casetten wurden in späteren Chargen geändert, es ist ein brauner Filz dort verbaut. Diese Bänder laufen meist bis heute OK. Man könnte auf die Idee kommen den sichtbaren Andruckfilz zu tauschen, jemand verkauft die sogar für teures Geld aber oje, es kostet nur Zeit und Geld und funktioniert nicht.

Die Köpfe müssen in der Regel nicht justiert werden, dies ist zwar möglich aber ohne spezielle Messbänder und ein Zweistrahloszilloskop sinnlos zumal sich das Band aufgrund spezieller Führungen innerhalb gewisser Grenzen selbst waagrecht zum Kopf einstellt.
Die Kopfe gehen meist schlagartig kaputt, möglicherweise aufgrund Schaltungsmängel der Geräte, diese Köpfe vertragen nicht die geringste Statik.
Im Gegensatz zu der vorherrschenden Ansicht, die Geräte könnten problemlos analoge Casetten spielen, gab es große Probleme bis zum Kopfdefekt wenn anaolge Eisenoxid Casetten verwendet wurden.
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#10
ich habe damals das Quietschen durch die Erneuerung der Andruckrollen beseitigt bekommen. Zur Farbe des Andruckfilzes muss ich noch einen Blick in den Kassettenbestand werfen.

Thomas 

PS: @michaelsunrise-> Was Du schreibst hört sich nach Insider-Info an, woher hast Du Dein Wissen zum Thema?

PPS: Ein Technics RS-AZ7 bzw.6 hat ja einen Tonkopf auf verwandter Technologie von der Seite habe noch keine Probleme bei Verwendung von Eisenoxid Kassetten gehört.

PPPS: inzwischen habe ich meine DCC Kassetten inspiziert und kurz mit dem DCC-730 angetestet. Es sind vielen DCC mit weißen Andruckpolster dabei und wenige mit einem braunen. Unter den weißen sind Philips und BASF und unter den brauen BASF und Fuji. Die mit den braunen Andruckpolster sind ohne erkennbaren Makel die mit den weißen Polster haben zu Beginn oft Leseprobleme, hierbei kommt auch schon einmal eine kurzes leises Quietschen zu Ohr. Grundsätzlich spielen aber diese mit einen Ausreißer der dann Tonkopfreinigung zur Anzeige bringt.
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#11
Wenn man den Filz mit Alkohol reinigt ist das quietschen erstmal weg und die Kassetten wieder abspielbar. Wie lang das hält, weiß ich nicht. Ich konnte die betreffenden Kassetten aber zumindest dann problemlos einmal komplett anhören.

Gruß
Robert
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#12
Hilft es nicht, da einfach einen Filz aus einer normalen (Analog-) Cassette einzusetzen? Oder ist die Bauform nicht kompatibel?

Viele Grüße,
Martin
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#13
Ist schon irre das dieser Thread nach so langer Zeit noch einmal aktiv wird. 
Hier ist ein Link welcher das Problem beschreibt und auch eine mögliche Lösung beschreibt, vielleicht hilft es ja. 

DCC und das lästige Quietschen
Viele Grüße,

Michael
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#14
Hallo Gyrator,
Ich habe das Wissen zum Großteil aus eigener Erfahrung denn ich habe diese Geräte seit Jahrzehnten und habe diese in den letzten Jahren wieder repariert /reaktiviert.
Alle meine Erkenntnisse haben sich durch Berichte ehemaliger Entwickler und Anwender bestätigt. Diese Berichte wurden in den letzten Jahren veröffentlicht. Da wurde berichtet dass durch die imprägnierten Filze in den Casetten eine Schwingung, ein Ruckeln, auftritt welches lesen und schreiben auf diesen Bändern unmöglich macht.
Diese Probleme traten schon in der Zeit der Produktion auf haben sich aber in den Jahrzehnten seither offensichtlich verschlimmert.
Es wurde viel versucht das Problem loszuwerden, von spezieller Imprägnierung der Filze bis zu gänzlich anderen Filzen wurde alles versucht und meins Wissens nach funktionieren viele Bänder der zweiten Generation mit den braunen Andruckfilzen bis heute.
 
Im Internet findet sich ein omnipräsenter Betreiber einer Reparaturwerkstatt/Teilehändler welcher viele Videos zum Thema DCC veröffentlicht und gegen eine monatliche "Eintrittsgebühr" für ein Jahr erwerben sie das Recht zum Kauf diverser Teile. Jedoch haben sich Probleme ergeben. Ich will vorerst nur über die Geschichte mit den Andruckfilzen berichten:

Aus den Videos hatte ich den Eindruck dass der stick slip Effekt durch den Austausch des Andruckfilzes bei der Tonkopföffnung beseitigt werden kann. Ich habe also dort das Recht zum Bezug erworben und diese Filze bestellt . Das gelieferte Produkt war gänzlich anders als das im Video gezeigte Produkt. Eine Art simpler brauner Filz in Streifen also.... Am bedenklichsten für diesen Einsatzzweck war die Grobfasrigkeit weil sich wohl Fasern lösen und in den Bandwickel oder das Gerät geraten können.

Das Ergebnis war dass die Casetten wohl kurzzeitig meist nur in einer Laufrichtung funktioniert haben meist mit Aussetzern also Drop Outs. Das wurde mit vielen Casetten von Philips und BASF versucht. Als Ergebnis ist jedenfalls keine einwandfrei funktionierende Casette erzielt worden.

In der Folge habe ich auch aus Ärger über diese Geldvernichtung verschieden eigene Verfahren erprobt:

1. Den Filz durch einen Filz einer analogen Casette ersetzt. Ergebnis siehe oben
2. Den Filz mit Akohol gereinigt                                        Ergebnis siehe oben
3. Den Filz durch dickeren Filz von Sesselgleitern ersetzt            Ergebnis siehe oben
4. Den Filz mit Teflonlösung imprägniert                                   Ergebnis siehe oben
5. Austauschfilze eines kanadischen Anbieters über Ebay            Ergebnis siehe oben
6. Mit Nachbiegen der Federn unter dem Filz und 1.bis 5.           Ergebnis siehe oben
7. Variationen verschiedener Filzgrössen und 1.bis 6            Ergebnis siehe oben

Nach dieser Odyssee habe ich eine Casette geöffnet. Der Hersteller hat alles getan um im Gegensatz zur Compact Casette dies zu verhindern. Die Casette ist verklebt oder verschweißt und meist bricht sie irreparabel beim Aufbrechen. Von den Problemen mit dem Metallschieber vielleicht später mal.
Jedenfalls befinden sich im Inneren zwei weitere imprägnierte Filzpolster worüber das Band gleiten "sollte"... 
Ich habe gleich vermutet dass dies die Richtige Spur zur Ursache ist !

Mein Verdacht hat sich später durch diverse Informationen aus der Community bestätigt. Es ist offensichtlich so dass ein Großteil dieses stick slip Effektes durch die zwei
Filze im Inneren der Casette verursacht wird. Daneben können meiner Ansicht nach auch noch alternde Gleitfolien dazu beitragen.

Da diese Ursachen im Inneren der Casette begründet sind ist die Sache meist irreparabel.

Es gibt auf Dauer nur die Möglichkeit das Band alleine ohne die Filze in ein qualitativ gutes Gehäuse einer analogen Compact Casette zu übertragen wobei auch der Andruckfilz aus der analogen Casette übernommen wird. Vorher muss das Gehäuse mittels Schablone als DCC kodiert werden (Bohrungen anbringen)

Es ist schade um ein sehr gut klingendes Medium, ich hoffe es klärt die Sache ein wenig..

Liebe Grüße
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