Fidelity Granat-Schalplan gesucht
#1
Moin, moin,

heute kam bei mir ein älterer Vollverstärker Fidelity Granat an. Leider ist ein Endstufen-Kanal tot.
Als ich das Gerät aufgemacht habe, mußte ich sehen, daß erstens die beiden Ausgänge mit unterschiedlichen Sicherungen bestückt (es steht nirgendwo, welche reingehört) sind und auch die eingebauten ICs keinerlei Bezeichnung aufweisen.

Hat also eventuell einer von Euch einen Schaltplan, eine Bestückungsliste oder eine Service-Anleitung, aus der hervorgeht, was da reingehört bzw. drin ist?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Hallo Matthias,

stell mal die Bilder von der Front/Gerät und vom Innenleben/Bestückung ein. Leider habe ich keine Erinnerung mehr, wer das "Ding" wann gefertigt/vertrieben hat.

MFG
H A N N S -D.

P.S.
Ich lebe, aber telefoniere nicht mehr so oft.
Wenn die Sicherungen direkt im Ausgang (quasi vor dem Lautsprecher) kannst Du immer ein Ampere flink reinpacken (meist sind 3,15 A flink drin). ICs waren irgendwelche "stinknormalen" STKs.
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#3
Hallo Hanns,

Fidelity waren Geräte von Stephan Steiner aus Stuttgart. Der Granat ist um 1986 herausgekommen.

[Bild: FidelityGranat_01k.JPG]
(Der Granat ist das obere Gerät, der untere ist eine Topas Mk.IV Ednstufe)

Die Fidelity-Verstärker der ersten Generation waren spartanisch ausgestattet (keine Klangregelung, keine Schutzschaltung, wenig Eingänge), dafür günstig (ca. DM 1.200) und klanglich recht gut (Stereoplay Spitzenklasse I, 10/86).

Die anderen Geräte - soweit mir bekannt - habe ich in Jügens Wiki aufgelistet.

[Bild: FidelityGranat_02k.JPG]

Übrigens: Eine Kontakt-Info zum Entwickler habe ich; der hat aber noch nicht reagiert. Den Thread im HiFi-Forum kenne ich.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Guten Tag zusammen!

Hier meldet sich mal ein Audiophiler aus der Hauptstadt zu Wort, der sich zuerst mal beim Admin bedankt für die Hilfe bei der nicht ganz problemlosen Registrierung...

Dieses Forum scheint das einzige zu sein in dem der Fidelity Granat schonmal ausführlicher Thema war, und weil ich inzwischen auch einen solchen auf dem Tisch stehen hab will ich mich in dieses (etwas betagte) Thema einmischen.

Mein Exemplar kommt von Ebay, wo es mir "mit defektem Gleichrichter" angeboten wurde aber ansonsten sollte alles ok sein.
Nunja, Bestandsaufnahme:

- Gleichrichterdioden fehlen
- dito Siebelkos
- Drähte vom Trafo abgeklemmt ohne Beschriftung was/wohin gehört
- alle Elkos getauscht bis auf die 100 uF zur Einkopplung in die Endstufe
- Sicherungen am LS-AUsgang 4A !!flink!! und von verschiedenen Herstellern
- OP im Phonozweig offensichtlich nachträglich gesockelt, dabei Widerstand zerstört und stümperhaft geflickt
- es wurde wohl komplett nachgelötet (sogar ordentlich), nicht mehr nachvollziehbar welche Teile noch Original sind und welche ausgetauscht

Undecided

Der Gleichrichtung habe ich einen Brückengleichrichter geschenkt mit ausreichend grossen Grenzdaten.

Mein zweiter Dank geht an Mathias M für das Bild vom Innenleben, damit konnte ich das Problem Siebelkos und Trafoanschluss von der Liste streichen, supi!!!! :-D

Die ausgetauschten Klein-Elkos scheinen alle realistische Werte zu haben, die alten Roedersteins vom Endstufen-Eingang ausgebaut und gemessen:
Einer halb tot und einer ganz tot. Beide getauscht. Warum er die beiden gelassen hat - ich weiss es nicht.

Nun wars Zeit für einen Probelauf mit Strombegrenzer in der Netzleitung zur Sicherheit:

YEPP!!!! Die Kiste lüppt!!!!

Nur war leider keinerlei Ruhestrom über den Emitter-Widerständen auszumachen, absolut Null! Strombegrenzer rausgenommen - keine Veränderung. Poti verstellen in einem Kanal (den 2. so belassen wie er war) hatte auch keinen Effekt.
Mit einer sauberen Sinuswelle am Eingang waren mit dem Oszi allerdings unter keinen Umständen am Ausgang Übernahmeverzerrungen erkennbar, egal ob Ausgänge belastet oder nicht, welcher Signalpegel....

Nun komme ich zum Punkt wo ich Euch um Unterstützung bitten muss:

Der Ruhestrom-Transi im rechten Kanal ist ein MJE 340, links ist's ein BD139!!!!
Alle Treiber sind MJE 340/350. Leistungstarnsis sind BD911/912.

Die Endstufen-OP sind wohl original weil mit Stift die Stempelung unkenntlich gemacht wurde. Mit Alkohol saubergemacht: Es sind je Kanal ein LF351 - haut hin.
Im Phonozweig ist ein LM358 eingesetzt, ich habe starke Zweifel dass das der Originaltyp ist!!!! Da war doch bestimmt auch die LF...Type drin.

Wer noch so einen Verstärker zu stehen hat, den würde ich ganz lieb bitten ob er nicht mal den Deckel abnehmen könnte und hier posten, womit sein Gerät bestückt wurde!!!

Und vielleicht traut sich auch jemand, mit einem Voltmeter den Ruhestrom auszumessen..... aber im Zweifel bitte lieber nicht versuchen!

Vielen Dank für's Durchlesen des ganzen Textes und für konstruktive Beiträge!!
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#5
Moin ,moin,

das Problem bei den Fidelity Geräten: Herr Steiner hat von nahezu jedem Transistor die Bezeichnung abgefräst, so daß da auch ein Blick in die Innerein eines anderen Verstärkers kaum Hilfe bringen wird.

Hier
http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-698.html
hat jemand angedeutet Kontakt zum Entwickler gehabt zu haben. Vielleicht hast du ja Glück und er antwortet...

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#6
Moin, moin,

bevor sich das Dumme Zeugs, das ich schreibe, in Euren Geistern fest tritt, hier die Richtigstellung:
Natürlich hat Herr Steiner nicht die Beschriftung der Transistoren, sondern die der 2x4-beinigen ICs getilgt.
Davon gibt es in der Endstufe insgesamt zwei, im Vorverstärker-Teil einen 8-Beiner.

[Bild: Granat_01k.jpg]

Die restliche Bestückung der Endstufe sieht folgendermaßen aus:
Ausgehend von meinem zu Beginn geposteten Bildchen, von links oben, reihenweise:
BD912 - BD139 - BD911 - BD912 - BD139 - BD911
die vier weißen Klötzchen sind: MPC71 0,22 Ohm K
BD140 - BD139 - BD140 - BD139 (je mit Kühlblech)
BD139 - BD140 - BD139 - BD140
die grünen Klötzchen sind WIMA U21 100 100-U
die vier roten Roedersteins könnt Ihr selber entziffern: 100/64 - 470/16 - 100/64 - 470/16
die beiden liegenden goldigen Frako Elkos ebenfalls: 10.000µF / 40V
davor stehen zwei 400 10n, vier sind um die Potis und vier hinter den roten Frako's gruppiert
die orangenen Krabbeltiere zwischen den Transistoren sind 47 - 101 - 47 - 101
und das einzelne Klötzchen vor den liegenden Elkos 33 100
Dazu kommen noch vier Dioden 1N 54?

Im Vorverstärker-Teil finden sich
2x Frako EPZ 470-16 W0
2x Roederstein T8 220/25 EK
2x Riederstein U5 22/40 EK
2x WIMA MKS-4 1,0 µF 63-B U3
1x WIMA U21 100 100-U
sowie eine Klötzchen Reihe (von außen nach innen, also Paare!): 22n 250 - 27n 250 - 47n 250

[Bild: Granat_03k.jpg]

Warum ich das schreibe? Und so unqualifiziert? Erstens, wegend er Frage und damit verglichen werden kann, wo (falls) anderen Geräte anders bestückt sind. Zweitens, damit niemand auf die Idee kommt, ich wäre qualifiziert.

Was ICH jetzt von Euch wissen will: Welche drei Achtbeiner (ICs) verbaut sind (LF351, LM358?). Die Frage mit dem Ruhestrom ist auch nicht uninteressant.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#7
Guten Abend Mathias!

Vielen vielen Dank für Deine Auflistung!
Ich habs mir doch gedacht - der Ruhestrom kommt nicht weil die eingesetzten Typen von Transistoren nicht die passende Kennlinie haben. Nach Deinem Bericht ist dem wohl auch so.

BD139/140 müsst ich noch da haben, mal schaun ob ich heut noch Zeit finde die auszutauschen und was der Ruhestrom dann macht.

Was die OPs angeht.... naja... also die LF in den Endstufen kauf ich ab, sind "schnelle" aus damaliger Sicht und beide waren mit ?Edding? unkenntlich gemacht, wahrscheinlich werkseitig.

Da der OP im Phonozweig nachträglich gesockelt wurde denke ich mir, da war doch bestimmt der originale zerschossen und der LF musste der LM-Variante weichen, vielleicht weil grade nur der verfügbar war.
Ich kann mir nicht vorstellen dass jemand einen HighEnder baut und im ohnehin kritischen Phonozweig nen lausigen LM358 verbaut.

So long, ich meld mich nochmal mit Resultaten!

Grüsse aus der Hauptstadt!!
:o)
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#8
äääh... sag mal... deiner hatte doch auch probleme - läuft das ding denn wieder? wenn nicht: schmeiss unbedingt sämtliche Elkos raus!!!! das dürfte wahrscheinlich schon alles sein was zu tun ist.
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#9
Ich kenne das Gerät nicht, aber so kompliziert sieht das auf dem Bild nicht aus.
Notfalls kann man die Schaltung ja abzeichnen.

Das Kennlinienunterschiede in der (Siliziumbipolar)Transistoren deutliche Auswirkung auf die Funktion haben ist sehr selten. Das wirkt sich eher auf den Klirrfaktor und eine evtl. Schwingungsneigung aus.
Das Schaltungskonzept ist hier wichtiger.
Wenn die Transistoren vorhanden sind kann man es ja mal ausprobieren,
obwohl Standart BD139/140 (also nicht selektiert wie BD139-10 o.Ä.) eine große Exemplarstreuung haben.

Man sollte gerade mal schauen an welcher Stelle der Operationsverstärker sitzt.
In einem Hifi Gerät der gehobenen Klasse ist es zwar unwahrscheinlich aber mit Hilfe des OPs
lassen sich ja Ruhestromlose Endstufen aufbauen.

Gruß Ulrich
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#10
hmmmm... ich widerspreche dem insofern, als z.b. in differenzialstufen auf die kennlinien ganz besondere bedeutung zukommt.

mit dem ruhestrom ist das so ne sache hier, es ist ja ein regler vorgesehen und der ist nicht für den offset (dc) am ausgang gedacht. ich habs mir nur kurz angesehen, das poti hängt mit allen drei anschlüssen mit dem bd139 am kühlkörper zusammen. vielleicht wird so über eine einstellbare Vorspannung die Ube manipuliert und damit der Arbeitspunkt, der Temperaturdrift vom BD139 besorgt die Temperaturkompensation. Aber das ist blosse Unterstellung!!! Ich habs mir wie gesagt noch nicht im Detail angesehen....
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#11
Das Kennlinien (“die Kennlinie” gibt es bei Transistoren nicht) einen Einfluss haben streite ich nicht ab. Die Frage ist wie sich der Unterschied auswirkt und das hängt stark vom Schaltungskonzept ab.
In einer Gegentaktkomplementärendstufe ist der Unterschied geringer als vielfach gedacht.
Die notwendige Temperaturkompensation und Arbeitspunktstabilisierung sorgt hier schon dafür.

Ich schaue mir halt lieber erst mal die Schaltung an, notfalls durch “Eigenanalyse”.

Nichts desto trotz ist das hier eine schöne kleine und sauber aufgebaute Endstufe.

PS: Wie ich oben schon schrieb halte ich ein ruhestromloses Konzept auch für Unwahrscheinlich, aber ohne Schaltungsanalyse nicht für Unmöglich. Trotzdem mal ein Link:

http://www.elektronik-kompendium.de/publ...dstu_p.htm

Gruß Ulrich
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#12
Moin, moin,

nööö, meiner darbt noch.

Der Vollständigkeit halber noch ein Auszug aus dem Verstärker-Test der Stereoplay 10/86:

Verstärkerbauer schalten schnell. Kaum hatte Fidelity-Vertreter Frank Steckel mit der Endstufe Topas ein echtes Juwel zum Test gebracht (Anm. Ausgabe 8/86), war es nur noch eine Frage der Zeit, für die Topas und die Vorstufe Opal ein gemeinsames Gehäuse zu frisieren, um für eventuelle Vollverstärkertests gerüstet zu sein. (...)
Dagegen
(Anm.: Denon PMA 700V) ist der Vollverstäkre Granat von Fidelity mit drei Hochpegel- und einem Phonoeingang geradezu spartanisch ausgestattet. Sein einziger Luxus ist die Kopfhörer-Buchse, die aber unsinnigerweise bei gestöpseltem Hörer die Lautsprecher nicht abschalten kann. Der durch den soliden mechanischen Aufbau freundlich eingestimmten Blick trifft im Innern des Verstärkers auf gähnende Leere. Ein gigantischer Ringkerntrafo versorgt die bis auf geringere Gegenkopplung und schwächere Endstufentransistoren mit der Topas identische Endstufe. Ohne zusätzliche Siebung, nur spärlich mit zwei Zehnerdioden stabilisiert, darf sich das Phonovorverstärker-Eckchen an die Endstufenversorgung dranhängen. Nicht genug, daß es bei Spannungsschwankungen in Form von Pegelsprüngen mitleidet, es wird auch noch durch die Masseführung und die unter ihm liegende Netzleitung zum Brummen animiert. Der Einschalter in Trafonähe gebracht (dort fristet der Lautstärkeregler sein Einsiedlerdasein), könnte noch einige Dezibel mehr an Störabstand bringen. (...)
Der Netzschalter sitzt ganz außen, der Lautstärkesteller direkt neben dem Trafo: Wenn's dem Fidelity Granat zu warm wird, signalisieren die Widerstände Rauchzeichen. Nicht am Netzkabel ziehen, die Zugentlastung gibt nach. (...)
Der Granat-Vollverstärker zeichnete sich durch extrem schnelle Impulsverarbeitung (in einer Mikrosekunde durchfährt er seinen gesamten Aussteuerbereich) und hohen Dämpfungsfaktor aus. Der Übergang von positiver zu negativer Halbwelle verlief aber nicht ganz ohne Verzerrungen: Geradzahlige Harmonische in schier endloser Reihe brachte die Klirranalyse an den Tag. Bei kurzzeitiger Belastung mit zwei Ohm rächte sich der Fidelity mit leichtem Schmorgeruch, die Emitterwiderstände der Endstufe sind dem Strom nur unzureichend gewachsen. Das Netzteil ist offen gegen Störungen aus der Hausinstallation, am Lautsprecher spiegelt sich die Verschmutzung des Lichtnetzes wider. Bei der Störabstandsmessung begleitete eine 50-Herz-Brummeinstreuung ohne Oberwellen das Phono-Eingangssignal, die wegen ihrer Reinheit gehörmäßig kaum auffällt. (...)
Völlig ungetrübtes Hörvergnügen bereitete der Fidelity-Abkömmling Granat. Welche CD die sprachlosen Stereoplayer dem Accuphase
(Anm.: CD-Player) auch verfütterten, der Granat machte immer Musik daraus, ohne sich auch nur im Geringsten einzumischen. War bei seinen Kollegen ein mehr oder weniger zweifelhafter Einfluß auf die Hörtestplatten sofort zu bemerken, gab sich der Granat geradezu aufreizend souverän. (...)
Den Vormarsch des Fidelity Granat konnte der Luxman L 525 (Klassenreferenz in Spitzenklasse I) mit viel Mühe stoppen. Daß sich aber den Lux von einem nicht einmal halb so teuren Herausforderer am Zeug flicken lassen muß, ist schlichtweg sensationell. (...)
So weit, so schlecht. Denn die Stiftung Warentest in Berlin würde im Fall Fidelity Granat vermutlich „abgewertet wegen elektrischer Sicherheitsmängel“ schreiben. Da Stereoplay nicht aus Steuergeldern finanziert wird, denken die Redakteure in Stuttgart marktwirtschaftlich freier und entscheiden sich dafür, es dem Leser zu überlassen, ob er klanglich schnell und billig, aber unsolide aufsteigen will
“ (Martin Doll, Hans-Ulrich Fessler)

Das Kleingedruckte: praktisch: sehr stabiles Metallgehäuse. Unpraktisch: nur vier Eingänge, keine Lautsprecherabschaltung bei angeschlossenem Kopfhörer, elektrischer Aufbau mangelhaft, Brummempfindlich, knackt beim Ein- und Ausschalten."

Meßwerte:
2x 70 Watt an 8 Ohm, 2x 105 Watt an 4 Ohm, 2x 110 Watt an 2 Ohm: Ausreichende Leistungsreserven
Harmonische Verzerrungen: recht hohe, frequenzabhängige Verzerrungen mit an komplexer Last gleichbleibender Verteilung
Dämpfungsfaktor (bezogen auf 8 Ohm): bei 50 Hz: 290, bei 100 Hz: 320, bei 1 kHz: 330, bei 10 kHz: 296: sehr hoher Dämpfungsfaktor
Eingangsempfindlichkeit / Fremdspannung / Geräuschspannung (Bezugspegel bei MM: 5mV, CD: 500mV): MM: 4 mV / 46 dB / 73 dB, CD: 510mV / 89 dB / 102 dB: Geringe Empfindlichkeit bei CD, deutlicher Brumm (MM und CD)
Maximale 1 kHz-Signalspannung am Phono-Eingang: 82 mV: knappe Übersteuerungsfestigkeit
Impedanz des Phono-Ausgangs: Widerstand 50 kOhm, Kapazität 140 pF: Günstige, sehr niedrige Eingangskapazität
Übersprechungsdämpfung (10 kHz): 61 dB zwischen den Eingängen, 73 dB Hinterband auf Aufnahme: Trennung der Eingänge könnte besser sein.
Übertragungsbereich bei 1 Watt: -3 dB: 3 Hz bis 220 kHz
Anstiegsgeschwindigkeit: 60 V/µs, Anstiegszeit 1,2 µs (60 Vss): reagiert extrem schnell auf Impulse
Abmessungen (BHT): 420 x 86 x 320 mm
Klang: Phono: Gut bis sehr gut, CD: Sehr gut
Ausstattung: Ausreichend
Fertigungsqualität: Mangelhaft (ohne FTZ-Nummer, wegen elektrischer Sicherheitsmängel nicht uneingeschränkt empfehlenswert.

Wegen des nicht eben perfekten Phono-Zweiges hat sich der Vorbesitzer meines Fidelity Student an den Lötkolben gemacht und den Vorverstärker mit Käbelchen überbrückt... Seit dem hat er vier Hochpegel-Eingänge.

Übrigens sollten die Leistungsangaben zumindest nicht fraglos hingenommen werden. Im Test des Nachfolgers Fidelity Zyrkon wußte die HiFi Vision (7/92) zu berichten: "Wer in dessen Angesicht jedoch Höchstleistungen erwartet, der wird enttäuscht:
2x 11 Watt Sinusleistung an 4 Ohm Meßwiederstand bei 0,1% Klirr erreicht der Zyrkon im Test, bevor er zu schwingen beginnt. An 8 Ohm erreicht er immerhin 2x 43 Watt.
"

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#13
Zitat:Matthias M postete

2x 11 Watt Sinusleistung an 4 Ohm Meßwiederstand bei 0,1% Klirr erreicht der Zyrkon im Test, bevor er zu schwingen beginnt. An 8 Ohm erreicht er immerhin 2x 43 Watt.[/i]"

Tschüß, Matthias
Hallo Matthias,

ein kleiner Fauxpas unterläuft uns allen machmal, die "GESETZE" des Herrm Georg-Simon Ohm und deren Umformungen, wie beispielsweise
P (Power) gleich U (Spannung) zum Quadrat geteilt durch R (Widerstand),
durch ein weg gelassenes Komma zu verändern, das würde den Winzling zu einem
Kraftzwerg machen (und Du weisst, was ich von diesem Teil halte), aber
wenn wir das fehlende Komma an die richtige Stelle setzen, dann wird aus den dreiundvierzig Watt die ehrliche Leistung eines am 12-Volt-Bordnetz betriebenen
Autoradios - das sind dann vier Komma drei Watt.

Und hier könnte ich weiter anfangen zu spinnen, der Konstrukteur des "audiophilen" und "highfidelen" Wunderkästchens hat vielleicht eine Auto-Endstufe abgekupfert?? und dann ein Netzteil ......
Nein, ich erspare es mir hier weiter zu spinnen....
Wenn es denn spielen täte......

Nix für ungut ......

Mit freundlichen Grüssen
H A N N S -D.
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#14
uih!!! hätte ja nicht gedacht dass der fred hier nochmal so viel feuer bekommt!
toll, danke allen die sich beteiligen!!!!

die treiber hatt ich zwar da aber von verschiedenen herstellern mit und ohne selektion, nix halbes und nix ganzes. bin also los und hab mir BD139/140-16 besorgt, beides von ST. damit ist mir jetzt wesentlich wohler beim einschalten des granat.....

aber: ruhestrom?? pustekuchen.

na gut, dann eben nicht, ist dann wohl tatsächlich einer der ohne ruhestrom auskommt bzw. nen "dynamischen". mit der schaltung hab ich mich trotzdem näher befasst und war schon fast dran einen plan zu zeichnen von dem ding.
wird wohl nicht notwendig sein:

das poti regelt den bias der treiber!!!!
habe die Ube der "vorderen letzten" treiber auf 720mV eingestellt was dem schwellwert/arbeitspunkt der silikontransistoren entspricht, und siehe da, das poti stand danach genauso wie es vorher auch war. sofern mein vorgänger nicht auch schon dran rumgedreht hat dürfte das die werkseinstellung gewesen sein.

die granate darf jetzt mal probelaufen und zeigen wieviel leistung rumkommt.
und bin gespannt ob er meine grossen Hecos ordentlich bedienen kann!!!

danke nochmal an alle die sich beteiligt haben!!!

liebe grüsse aus der hauptstadt,

Der Uwe
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#15
Es bedeutet zwar nicht viel (ist sogar Off Topic) aber bei solchen Sachen kann ich nicht anders.

1. Ein dynamischer Ruhestrom bei Endstufen funktioniert genau andersrum. Ohne bzw. mit kleinem Signal ist der Ruhestrom hoch (annähernd “A” Betreib) und bei großem Signal klein.
Bei einer “Ruhestromlosen” (eigentlich ein falscher Begriff) wird meist über eine Rückkopplungsschleife die hohe Leerlaufverstärkung eines Operationsverstärkers ausgenutzt.

2. Einen bestimmten Schwellwert/Arbeitspunkt gibt es bei Silizium! Bipolar Transistoren nicht. Die genaue Spannung Ube ergibt sich durch die Schaltung und ist zudem Transistorabhängig.

3. Der Begriff “Silikontransistor” ist ein häufig anzutreffender Übersetzungsfehler, der sich leider vielerorts eingebürgert hat
Englisch Silicon = Deutsch Silizium
Englisch Silicone = Deutsch Silikon

http://de.wikipedia.org/wiki/Silikon

Ergänzung: Mir ist bewusst das der Begriff “Silikontransistor” auch absichtlich von einigen aus der “Röhrenfraktion” benutzt wird.

Gruß Ulrich
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#16
Zitat:uk64 postete
...Der Begriff “Silikontransistor” ist ein häufig anzutreffender Übersetzungsfehler, der sich leider vielerorts eingebürgert hat...
..soll heißen, das Silicon Valley hat keine namentliche Beziehung zur benachbarten Ansiedlung von Schönheits-Chirurgen?

Hallo Ulrich,

danke, daß Du nicht anders "gekonnt" hast.
Leider muß ich Dich jetzt anpieken, ob Du noch ein bisschen mehr nicht anders können könntest: Hat Deine Feststellung irgend eine Konsequenz auf eine Einstellungs-Notwendigkeit für den Granat? Falls ja, wie kriegen wir die notwendigen Werte heraus?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#17
Das mit den benötigten Werten, falls überhaupt nötig, ist durch eine Schaltungsanalyse durchaus möglich.
Viele Schaltungskonzepte beruhen auf Standartschaltungen mit allenfalls kleinen Modifikationen.
(Die Marketingabteilungen sind erst für die einmaligen Wunderschaltungen zuständig!)
In dem hier gegebenen Fall müsste man die Schaltung nur kennen.
Auf den Bildern sieht das allerdings alles recht simpel aus. Falls Bilder in höherer Auflösung von beiden Platinenseiten vorhanden sind, mit Bauteilzuordnung, sollte das eigentlich kein größeres Problem sein.
Das nötige Schaltbild lässt sich dann selbst anfertigen, das Fischen im Trüben hat dann ein Ende.

Gruß Ulrich
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#18
Guten Tag zusammen,

leider habe ich mit den Fidelity ähnliche Erfahrungen da ich diese in zwei meiner Anlagen einsetze und jetzt mangels Möglichkeit keine Reparatur bewerkstelligt bekomme. Kann mir jemand helfen? Natürlich bezahle ich den Aufwand nach Absprache. Danke für Eure frühe Antwort & Alles Gute
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