Wiedergabeverstärker mit Röhren...
#1
Hallo, liebe Mitstreiter,

ich bin derzeit 'mal wieder an meinem Lieblingsthema, siehe Überschrift.
Nun hätte ich gern gewusst, ob es ausser Revox mit den x36ern im Amateurbereich noch andere Hersteller gab, die sich _nicht_ dem Standardkonzept "EF86 - ECC8x - Endröhre" ergaben.

- Grundig hat scheinbar immer o.a. Bestückung gehabt, hab' nix anderes gefunden.
- Telefunken dito... oder einen Transistor im 75/76; Profikonzepte mit unbeschaff-/unbezahlbaren Übertragern und Sonderröhren (ExxxCC) möchte ich ausdrücklich ausnehmen.
- Die Sabas, die ich gesehen habe, dito.
- Die Philipse, die ich gesehen habe, dito.
- Die Saja, die ich gesehen habe, dito.

Von Uher habe ich Geräte gefunden, die als erste Röhre eine ECC8x offenbar in Kaskode- oder SRPP (kann ich momentan noch nicht unterscheiden) haben.

Meine Frage: Hat jemand Schaltungen von (Röhren-, logisch) Bandgeräten, die im Wiedergabezweig von o.a. Konzept abweichen und kann mir vielleicht 'was mailen; oder hat einen Link für mich?
Wie siehts z. B. mit den Phonoreges aus? Von diesen Geräten habe ich noch _nie_ ein Schaltbild gesehen...

Also, vielen Dank im Voraus
F.
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#2
Also, und wenn's nur der Kuriosität halber ist (ich hab' die Pläne zufällig gerade vor mir liegen): AEG AW 2, Aufsprech- und Wiedergabeemtzerrer, Stromlaufplan vom 29.6.1950, 19/38 cm/s: EF 40, EL 41, EM 11 (und 1 Netz-Trockengleichrichter).

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
Hallo Frank,

dass die Gerätehersteller alle mehr oder weniger bei derselben Röhrenbestückung gelandet sind hat durchaus gute Gründe. Im Radiobau war es übrigens ähnlich. Wenn Du in ein Standardgerät der zweiten Hälfte der 50er schaust, findest Du überwiegend ECC85-ECH81-EF89-EABC80-EL84. Entsprechendes gilt für Fernseher.

Die Röhren haben in der Schaltung bestimmte Aufgaben zu erfüllen und müssen dafür bestimmte Eigenschaften aufweisen. Entsprechend wurden sie konzipiert. War erstmal eine "gelungene" Type auf dem Markt, wurde sie meist von allen Röhrenherstellern übernommen (übrigens in West und Ost) und auch von den meisten Geräteherstellern eingesetzt. Einen Wildwuchs an Röhrentypen gab es nur in der Elektronikfrühzeit, in den zwanziger Jahren, als jeder Hersteller eigene Typen entwickelte und sie mit Bezeichnungen nach einem eigenen System versah. Bemühungen, den Dschungel zu lichten, gab es schon in den dreissiger Jahren, in (Kontinental-)Europa begünstigt durch die Tatsache, dass zwei Hersteller, Philips und Telefunken, über die wichtigsten Patente verfügten und damit den Röhrenmarkt kontrollierten.

Als erste Verstärkerstufe im Tonband benötigt man eine Type, die schwache Signale verarbeiten kann. Sie muss also rauscharm sein und unempfindlich gegen Einstrahlung äusserer Störungen und gegen Mikrophonie. Die EF86 ist dafür entwickelt worden. Man findet sie auch in den Eingangsstufen von Messgeräten, wo solches erforderlich war. Diese Type kam etwa 1955/56 auf den Markt, also noch in der Frühzeit des Tonbandgerätebaus. Damit erklärt sich, dass die grosse Mehrheit der Modelle diese Type verwendet.

Abweichungen findest Du vor allem bei Geräten, die vor 1955 entwickelt wurden. Da hatte man für solche Zwecke die EF804 und die EF40, die ihrerseits zu jener Zeit die Standardtypen waren. EF804 gab's zum Beispiel im AEG Magnetophon KL25 und im Bausatz Rimavox. EF40 gab es in den ersten Exemplaren der Phonoreges (Schaltplan siehe hier: http://www.sabinebendlin.de/tonbandwelt/big/87.htm). Beide Typen wurden auch in Messgeräten verwendet. Eine Alternative war die ECC81, eigentlich eine HF-Röhre, entwickelt für UKW-Tuner. Aber auch sie erfüllt die oben genannten Bedingungen. Im Revox A36 kam sie zum Einsatz, möglicherweise weil die EF86 noch nicht erhältlich war. Die späteren 36er kenne ich nicht.

Ein weiteres Beispiel eines Vor-1955-Geräts mit abweichender Röhrenbestückung ist das französische Opelem B53 mit EF94 - EAF42 - EAF42 - EL41.

Gruss
TSF
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#4
Hallo Friedrich,

danke für die schnelle Antwort. Ist das der Wiedergabeentzerrer, der mit 2 x EF 40 bestückt in der ersten Stufe die Tiefenanhebung, in der 2. die Höhenanhebung macht? Falls Du den Plan auch "elektronisch" hast, würde ich mich über eine Mail freuen...

Vielen Dank
F.
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#5
Hallo Frank,

back into the past?
Informiere Dich über die STUDER B30 aus 1957. Die damalige Aussage von Studer war sinngemäss, es sei ein "portables" Studiobandgerät - beim Vergleich mit einer C37 eine sehr wahre Aussage. Wenn ich das Gerät aus meiner Sicht betrachte, irgendwo zwischen 45 und 55 Kilogramm, das erfordert leider immer den "zweiten" Mann, und ist damit für mein heutiges Verständnis runde 20 Kilogramm zu schwer.

Nach meinem Wissen und derzeitigen Kenntnisstand war dieses "Maschinchen" zuerst durchgängig mit E80CC bestückt und wurde wohl auch (später?) mit ECC808 bestückt (insgesamt sechs Stück). Beides Röhrentypen, die heute noch NOS zubekommen sind, jedoch liegt man dann zwischen drei und vierhundert Euro.

Das angehängte Foto soll nur einen Eindruck vermitteln (meine guten Fotos sind leider nicht copyrigtfrei); ich denke in Kürze habe ich richtige/eigene Fotos und mehr Informationen.
[Bild: studer_b30.jpg]
MFG
H A N N S -D.
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#6
Lieber Frank,

bezüglich der drei Serien der Phonoreges und des Bayreuth kann iebenso mit Material dienen wie bezüglich der älteren Generation des Ferrophon (bis IIc bzw. III, 1. Serie) könnte ich dienen, wobei der Phonorex zumindest in der letzten Serie deinem oben gennanten Grundschema nahekommt: EF 40, ECC 83, EL84. Die beiden ersten boten EF 40, ECC 40, EL 41 auf. Bayreuth kommt mit EF86, ECC83, ECL82 daher, letztlich alsobeerits so, wie du das oben beschreibst. Dazu wäre anzumerken, dass natürlich Verbindungen zwischen den Marktschorgastern um Max Ihle und den Adlaten von Max Grundig bestanden, die nicht erst mit dem Wechseln der Maxen durch einen Teil der Belegschaft nach der Aufgabe der Bandgerätefertigung bei Ihle ihren Anfang nahmen. Außerdem fanden damals ja auch intensive Diskussionen der aktuellen technischen Entwicklung in der Funkschau, der Funktechnik und -ehe sie von der Funkschau übernommen wurde- im Radio-Magazin statt. So etwas hat immer Folgen. IHles Elektroniken stammten von einem freien Mitarbeiter, der als Ingenieur beim Sender Hof (scil. der Reichspostzeit...) angestellt gewesen war.

Die Ferrophone besaßen zunächst (und so auch die Vorverstärker) EF6Bi in der Eingangsstufe, stiegen dann später aber (ab ZV II) auf die dann gängigen Kleinröhren um. Zuvor aber herrscht noch Stahlröhrenzeit.

Wenn du dich für die einchlägige Technik interessierst, solltest du dich um die frühen Auflagen der Magnetbandspielerpraxis und des Magentbandspielerselbstbaues von Wolfgang Junghans (Franzishefte, die antiquarisch oft wohlfeil erhältlich sind) kümmern, den man in Marktschorgast offensichtlich recht freimütig im Informationsmaterial versorgte. Die neueren Ferrophonschaltungen sind dort nämlich minimal verändert zu finden, wie meine Stichproben ergaben.
Ich muss allerdings zu meiner Schande gestehen, dass ich bis heute zu träge war, sowohl die Schaltungen meiner Ferrophone IIIc und der beiden vorhandenen Vorverstärker ZV I und ZV II (die Nf-Eingäge der Ferrophone waren passiv) nicht aufgenommen zu haben. Eine vollständige Bedienungsanweisung der Ferrophone IIc und IIIc3 konnte ich bis heute nicht einmal einsehen. Vom PhonoRex aber verfüge ich über Bedienungsanleitungen aller drei Generationen (und noch mehr...), was insofern von Interesse ist, dals ein bemerkenswerter Zufall einen der PhonoRex-Prototypen bis in unsere Tage rettete.

Revox A36 bis G36, ja T26 sollten für dich auch nicht wenig interessant sein, zumal die Stereofonisierung dieser Geräteserie mit dem D36 regelrechte Röhrengräber schuf, denen man so manches Mal die kalte EF804 professioneller Vorstufen gewünscht hätte, wenn eine F36 (13 Röhren) oder G36 (12 Röhren) über Stunden raumheizend aktiv waren.

Auch die profressionelle Technik insgesamt verdiente einen Blick, denn auch sie war zunächst (V5, V7b, Nachkriegszeit V47) durchaus einfach gehalten. Die Röhren-M5-Schaltungen wären ebenso bei mir, wie die Ausstattung der T9.

Du musst letztlich sagen, wonach dein Herz steht, ehe deine Mailbox aufschreit.

Hans-Joachim
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#7
Hallo TSF,

natürlich hast Du vollkommen recht mit Deinen Ausführungen zur Standardisierung der Röhrenbestückung bei den Consumer-Herstellern.
Die EF86 war offensichtlich so geeignet für den genannten Einsatzzweck ("rauscharm ... und unempfindlich gegen Einstrahlung äusserer Störungen und gegen Mikrophonie"), dass man es meist sogar bei der Wechselstromheizung belassen konnte.
Aber die Tatsache, dass ein für sehr ordentliche Qualität anerkannter Hersteller wie Revox diesen ausgetretenen Pfad mit der x36 bis einschl. 1967 nicht beschritten hat, zeugt für mich dafür, dass die Standardbestückung eben doch nicht das Optimum hinsichtlich der erzielbaren Qualität (hier: Geräuschspannungsabstand und Klirrfaktor) darstellt... und ich bin, glaube ich, nicht der einzige, der eine G36 gegenüber einer "standardbestückten" z.B. TK47 oder auch RK50 unter sonst gleichen Umständen als (ich benutze das Wort ungern, aber hier finde ich kein anderes) "klanglich" sauberer/schöner/besser einstuft. (Mir ist natürlich bewusst, dass die genannten Geräte in ihrer Zeit in finanziell verschiedenen Liegen spielten; völlig klar, aber hier geht es mir ungeachtet der Qualität des Laufwerks einzig um die des Wiedergabezweiges.)

Daher frage ich mich (und die Forumsmitglieder) halt, ob es noch andere Hersteller gab, die sich (aus welchen Gründen auch immer) vom "Mainstream" entfernten.

Vielen Dank übrigens für den Link (es ist schon so lange her, dass ich auf des guten Hochländers Seiten gestöbert habe, dass mir das Schaltbild der Phonorex nicht mehr erinnerlich war).

Also nochmals die Bitte, wenn einer von Euch Derartiges (auch durchaus Kuriosa) auf der Platte hat, bitte her damit.

LG
F.
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#8
Hallo, Hanns-D.,

"ich denke in Kürze habe ich richtige/eigene Fotos und mehr Informationen."

da würde ich mich aber freuen -Smile

LG
F.
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#9
Lieber Hans-Joachim,

herzlichen Dank für Dein Angebot. Ich bin so frei und melde mich bei Dir nochmals per PN, leider muss ich jetzt zur Arbeit und bin erst in der kommenden Nacht wieder online.

an alle, die geantwortet haben: zunächst einmal vielen Dank für die Mühe... ich schreibe dann auch in Kürze, wofür ich das eigentlich haben möchte Wink

LG
F.
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#10
Zitat:frank1961 postete
... unbeschaff-/unbezahlbaren ...Sonderröhren (ExxxCC) möchte ich ausdrücklich ausnehmen. ...
Soweit mir bekannt, sind Röhren mit Bezeichnungen wie E88CC sog. Longlife- Typen, die verlängerte Standzeiten haben. Die Alternative wäre hier eine ECC88, die die gleiche Arbeit tut, nur eben nicht so lange.

Dies als Hinweis für Ersatzbeschaffungen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Einige Schaltungsbeispiele, darunter einige mit "richtigen" Röhren im Glühbirnenformat, z. B. 6SN7 und 6V6, finden sich hier:
http://www.dephison.com/mont_lampe/les_l...nction.htm

Gruss
TSF
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#12
Nu ja, 6V6 ist ja insbesondere als 'GT' schon fast richtig fortschrittlich. AZ1, EL 11 (V7b) und die ganze RGN- und RE-Flöte, da wird es dann lustig...., wobei EF6 mit Steuergitteranschluss als Hütchen durchaus nicht zu verachten ist.

Außerdem:
6V6 findet sich im Ferrophon als "Hochfrequenzrohr", wie das auf der Schaltungsseite der Braunbuchblätter des V7b zu lesen steht.

"A scheene Zeit war's scho...."

Hans-Joachim
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#13
Ich hatte mal eine Kombination V60/V61 (?), der Wiedergabeverstärker hatte 3x EF806S und eine EZ80, der Aufsprechverstärker eine ECC85, EF806S, EF94, EZ80.

Die Dinger habe ich aber sonst nie wieder irgendwo gesehen, das wird vermutlich eine Kleinserie des RFZ gewesen sein.

MfG

DB
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#14
Liebe Tonbandelgemeinde,

erstmal vielen Dank für die umfänglichen Hilfsangebote, hätte garnicht geglaubt, dass diese Anfrage ein so reges Interesse wachrufen würde. Toll.

@TSF: klasse Link!!!

Naja, wofür ich das alles haben will, sollte schon fast klar sein.
Ich muss mich aus Platzgründen von einem Teil meiner Bändersammlung trennen (und dann ist auch Platz für Neues *hähä) ). Es geht einfach nicht mehr, und was schlimmer ist, ich habe nicht mehr den rechten Überblick. Nach Hauskauf und -renovierung (schon fast -restaurierung) und neuem Job habe ich das Hobbythema über zwei Jahre nicht betrieben und so ist einiges liegengeblieben.
Ich möchte ca. 200 - 300 Bänder unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Geschwindigkeit/Spurlage/Größe (aber alle <= 18cm) digitalisieren. Plattenplatz ist inzwischen bezahlbar, ich habe eine Soundkarte mit recht ordentlichen Eigenschaften (Terratec), jetzt fehlt mir noch die vor Jahren schon einmal angedachte Wiedergabemaschine.

Von dem seinerzeitigen Gedanken an den Umbau der A88 habe ich mich verabschiedet: die geht mir nicht "pfleglich" genug mit kleinen Spulen/dünnen Bändern um. Ausserdem müsste ich doch wieder (wie vor 10 Jahren schon einmal) eine Laufwerkssteuerung bauen... keine Lust.

-Ich habe vor zwei Jahren die Laufwerkssteuerung einer 8 - Kanal TEAC "restauriert" (ALLE 74er ersetzt(!) und diverses Andere), danke schön, das hat gereicht. Aber sie geht wieder und dient inzwischen als Dauerleihgabe einem Freund von mir zur Aufnahme seiner sehr musikalischen Familie (wieder ein Trumm aus dem Haus, dem Himmel sei Dank)-

Der gegen die A88 genannte Grund spricht auch gegen die Verwendung meiner G36, zudem wäre diese recht reparaturbedürftig (und einen neuen W-Kopf kann man ja gar nicht bezahlen).

Die bei mir versammelten Röhrenkoffer fallen alle irgendwie heraus, teils wg. Störabstand oder Gleichlauf, wie auch immer.

Und ein Röhrenverstärker _soll_ (fußaufstampf) es sein! Und zwar der Beste, den man mit Hausmitteln bauen kann. Und mit allen Tricks, um den Inhalt der Bänder bestmöglich in den A/D-Wandler zu kriegen.

Es wird:
- ein Pult (ca. 900mm hoch, leicht abgeschrägt, Maschine im Waagerechtbetrieb, Blechabschirmung nach unten,
- direkt vorn unter der Maschine die beiden (blechgekapselten) Wiedergabeverstärker
- darunter zwei (Röhren-)Abhörverstärker
- im Fuß des Pults das gesamte Netzteil (Heiz-/Anoden-/Steuerspannungen) jeweils pro Sektion in PC-Netzteilgehäusen (superpraktisch, die Dinger)

Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass das Laufwerk für den Betrieb der Wickelmotoren Wechselspannung benötigt, so kann ich nicht die gesamte obere Sektion des Pultes wechselspannungsfrei halten.

Und, welches Laufwerk soll es werden? Ihr ahnt es schon... Welches Laufwerk besitzt eine nahezu perfekt funktionierende Steuerung, geht zart mit dem Band um, spult trotzdem schnell und sauber, und gilt (außer dem Capstanmotor) als sehr robust? Und (bisschen Lokalpatriotismus sei erlaubt) "Made in Germany" sollte es auch noch sein...

Also eine ASC 500x. Der NF- und HF-Kram fliegt 'raus, und übrig bleibt ein fast perfekter Kleinspulendreher mit dem stillen Charme, dass man wunderbar mit verschiedenen Kopfbestückungen experimentieren kann. Und dann kriegt man die Teile auch noch für kleines Geld... kaum zu glauben.

Einen Augenblick war auch noch eine Philips 441x in der Wahl (wg. komplettem Gleichspannungsbetrieb, aber seit mir die äußerlich schlechte, aber intakte ASC zugelaufen ist...

Tja, und deshalb möchte ich alle möglichen Infos über Röhren-Wiedergabeverstärker.

LG
F.
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#15
Zitat:frank1961 postete
....Nun hätte ich gern gewusst, ob es ausser Revox mit den x36ern im Amateurbereich noch andere Hersteller gab, die sich _nicht_ dem Standardkonzept "EF86 - ECC8x - Endröhre" ergaben.....
Ja, gab es und da fallen mir auf Anhieb ein paar ein.

Körting MT127: ECC83, ECC85, EL84, EM84

UHER 95 T: ECC83, ECL82, EM71

UHER 95 K: ECC83, ECC83, EL84, EC92, EM71

UHER Universal: EF86, EBF80, EL95, EC92, EM84

PHILIPS EL 3541D: ECC83, EF86, ECL82, EM84, EZ80

FMWL KB100N: ECC83, EF86, EL84, EC92, EM83, EZ80

FMWL KB100: ECC83, ECC83, EL84, EC92, EM83, EZ80 oder Zweiweg-Selen

FMWL KB100 II: ECC83, ECC83, EL95, EM83, Graetz-Selen

MGZ BG20/4 und 20/5: ECC83, ECL82, EM11

SKL Tonmeister: ECH81, EM11 - weniger geht dann wohl nicht mehr:-)

G & P LW6: EF12, EF80, EL11, 6E5, EZ11

Und dann natürlich die Kameraden, wo die niederohmigen Köpfe auf einen Transi gehen:

KÖRTING MT118: OC40, ECC85, EL95, EL95, EAM86 (2.EL95 für gemeinsamen Generator)

MK3335: AC161, ECC83, ECC83, EC 92, ECC83, ELL80, ECC85 (ECC85 als Generator)

SB sind teilweise vorhanden, bei Bedarf bitte per PN anfordern.
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#16
Zitat:MGW51 postete
G & P LW6: EF12, EF80, EL11, 6E5, EZ11
Was für ein Gerät ist das?
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#17
Zitat:Matze postete
Zitat:MGW51 postete
G & P LW6: EF12, EF80, EL11, 6E5, EZ11
Was für ein Gerät ist das?
*gggg, habe ich ihn auch schon gefragt!
F.
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#18
Ich vermute mal: der Berliner Betrieb Gülle & Piniek, der zwischen 1952 und 1958 vorwiegend semiprofessionelle Geräte für 1.000 m-Wickel mit der Bandgeschwindigkeit 38,1 cm/s produzierte ... Richtig geraten?

Und hier noch was für die ganz Hartgesottenen:
DE 936989; 27.05.43; 29.12.55; SCHMIDBAUER OTTO ; Eingangsschaltung für Magnetton-Wiedergabeverstärker
DE 873758; 19.12.50; 16.04.53; SCHMIDBAUER OTTO; Eingangsschaltung für Wiedergabeverstärker in Magnettonanlagen


F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#19
Lieber Friedrich,

ich vermute 'mal, bei den von Dir angeführten DE 873758 und DE 936989 handelt es sich um Patentschriften!?!

Aber wie komme ich an sowas ran? Google war tatsächlich ratlos!!

LG
F.
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#20
Lieber Friedrich, hattest Du schonmal danebengeraten? Big Grin

Naklar, es handelt sich um die Berliner Firma.

Das LW6 hat, wie auch dessen Vorgänger, eine markante Kulissenschaltung. Alles was Du dazu geschrieben hast kann ic hso bestätigen, nur leider besitze ich so eine Kiste nicht.

Ein Freund hatte unlängst bei Ihbee ein kleines Prospektchen vom LW6 ergattert. Die Scans kann ich mal in meine Galerie laden und dann hierher verlinken. Da haben alle was davon.

Bis denne also.
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#21
Zitat:MGW51 postete
Ein Freund hatte unlängst bei Ihbee ein kleines Prospektchen vom LW6 ergattert.
Das mittlerweile beendete Angebot ist z.Z. noch mit dem Bildchen zu sehen:

Prospekt vom LW6 bei IB

Viele grüße aus Αθήνα

Hajo
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#22
LW6, war das die Kiste, die die Bandrückseite abtastete?

MfG

DB
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#23
@DB:
Mir ist so etwas nicht bekannt, außer von der Löschtechnik her. Signalaufzeichnung und -abtastung erfolgen m.W. immer an der Schichtseite.

Nungut, hier der Link zu den vier Blättern des Prospektes.

http://www.razyboard.com/system/index.ph...0#go_81329


Was mir sonst noch zu dieser Kiste einfällt ist eine urige Truhe, bestückt mit einem Radiochassis von Hempel, Limbach und obendrin ein LW6. Bilder hab ich, bei Interesse bitte per PN.
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#24
Also, zum allerseitigen Nutz und Frommen (von Frank1961 und allen Mitlesern),
bei depatisnet kann man Patentschriften bekommen!
http://depatisnet.dpma.de/ wählen
dann Recherche / Einsteiger und ins erste Feld z.B. DE, ins zweite die Patentnummer (ohne Leerstellen) eingeben.
Danach immer schön den Anweisungen folgen (keine Browser-Pfeile benutzen).
Am besten gleich "Volldokument laden" und möglichst die Auflösung 300 dpi wählen.
Viel Zeit nehmen. u.a. die komplette Einführung lesen. Die Website ist eine Schatzkammer!

F.E.
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#25
Hallo Frank,

habe Dir mal zwei Schaltungen aus dem Heftlein Beschreibung und Bauanleitung für Magnetbandspieler (Selbstbau) abfotografiert, vielleicht ist da was dabei? Vorsicht, große Fotos!

Gruß
Dani

[Bild: normal_IMGP0039.JPG]

[Bild: normal_IMGP0040.JPG]
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#26
Liebe Gemeinde,

herzlichen Dank für die rege Anteilnahme...

@F.E.: super Link, habe lange gestöbert!!!

@Dani: vielen Dank für die Fotos, kaum zu glauben was Ihr Leute alles im Fundus habt!!

Greetz
F.
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#27
Was mir eben beim suchen noch in die Finger kam ist das SB vom SPALIS.

Gebt Euch keine Mühe, Ihr kennt es sowieso nicht:-)

Spalis ist bestückt mit: 6N2P, 6N1P, 6P14P, 6E5S, 6Z4P
auf Deutsch: ECC81, ECC82, EL84, (EM34), EZ80

Klar, es ist eine Taigatrommel mit 2 Köpfen und 19,05 Vorschub.
Bilder kann ich ja gelegentlich mal machen. Sehr interessant das Getriebe mit einem einzigen, ellenlangen Rundriemen und natürlich, fast hätte ich es vergessen, die zusätzlichen Seilzüge, welche direkt an den Tatsten befestigt sind.

Ein weiteres Gerät setzt auch auf Doppeltrioden. Das DNJEPR 10 hat folgende Bestückung: 6N1P, 6N8S, 6P6S, 6E5S, 6Z5S
Deutsch: ECC82, 6SN7, 6V6, (EM34), (EZ40)

Nunja, eine bunte Mischung sozusagen, aber nicht uninteressant.

Interessant an den Dnjepr-Geräten ist der Capstanmotor. Die Rororwelle ist mit einem M12x0,75 Innengewinde versehen so daß der Capstan einfach gewechselt werden kann. Das ist in so einem Riesenland mit zig verschiedenen Energiesystemen seinerzeit wohl unabdinglich gewesen.
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#28
Hallo Michael,

Zitat:MGW51 postete


Interessant an den Dnjepr-Geräten ist der Capstanmotor. Die Rororwelle ist mit einem M12x0,75 Innengewinde versehen so daß der Capstan einfach gewechselt werden kann. Das ist in so einem Riesenland mit zig verschiedenen Energiesystemen seinerzeit wohl unabdinglich gewesen.
Mir ist vor kurzem eine Capstanwelle mit Gewinde in die Hände gefallen, die in den Rotor des M5A eingeschraubt wird. Vielleicht war das schon bei Vorgängern bei AEG/TFK so. Das ließe daran denken, daß Dniepr vielleicht kopiert hat.....


Viele Grüße
Frank
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#29
Wäre denkbar, wann war denn die Bauzeit der M5?
Die Dnjepr-Geräte wurden etwa von 1952 - 1960 produziert.

Der Motor selbst ist für einen Capstanmotor recht klein geraten. Entsprechend sind ja auch seine Qualitäten. Mechanisch stabil und elektrisch absolut robust! Aber damit war es das auch schon.

Hier mal ein Bildchen, damit Ihr eine Vorstellung von der Möhre habt.

[Bild: DNJEPR10_BDA01.jpg]
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#30
Hallo Michael,

die M5 wurde ab 1954 gebaut, ob die großen Studiomaschinen von TFK auch so etwas hatten, weiß ich nicht: ich habe bisher keine T9 ergattern können...

Viele Grüße
Frank
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#31
Hallo

Ich habe zei alte Heftchen aus dem Franzis Verlag von Fritz Kühne. Die sich u.A. mit Widergabeverstärkern und Entzerrern für Bandmaschinen in Röhrentechnik befassen. Wer Scans haben möchte möge mir bitte eine Email schicken. Wer sich für die Grundlagen der Röhrentechnik interessiert kann ja mal auf meiner Heimseite http://www.Roehrenfibel.de spazieren gehen.

Wenn ich heute einen Verstärker zum Eingang in die Soundkarte oder den AD Wandler bauen soll. Dann würde ich zuerst Vorverstärken, dass entzerren, dann nochmals die Verstärkung aufholen und dann per kathodenfolger Impedanzwandler auf den Eingang gehen. Eine interessante un bezahlbare Kombination wäre z.B.

EF86 - 1/2ECC88 - 1/2ECC88 - Pegelregler - EF80(Triodenschaltung Kathodenfolger)
Evtl könnte man die EF86 auch durch eine Cascode oder SRPP Schaltung mit der ECC83 ersetzen. Man hat dann nochmal weniger Rauschen, wobei die EF86 schon sehr Rauscharm ist (nur im NF-Bereich). Eine andere Interessante Schaltung um die EF86 zu ersetzen, wäre eine Kaskade (nicht Cacsode) mit der ECC82, wie Philips sie vorschlägt.

Viele Grüße
Martin
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#32
Hallo Martin,

sorry, habe Deinen Beitrag erst heute gesehen... schön, Dich auch in _diesem_ Forum zu sehen Smile

Zitat:Martin Maritim postete
Ich habe zei alte Heftchen aus dem Franzis Verlag von Fritz Kühne. Die sich u.A. mit Widergabeverstärkern und Entzerrern für Bandmaschinen in Röhrentechnik befassen. Wer Scans haben möchte möge mir bitte eine Email schicken.
bitte sei so nett und mail mir einen Scan fruethl(Klammeraffe)web.de.
Vielen Dank!

Zitat:Martin Maritim postete
Dann würde ich zuerst Vorverstärken, dass entzerren, dann nochmals die Verstärkung aufholen und dann per kathodenfolger Impedanzwandler auf den Eingang gehen. Eine interessante un bezahlbare Kombination wäre z.B.

EF86 - 1/2ECC88 - 1/2ECC88 - Pegelregler - EF80(Triodenschaltung Kathodenfolger)
das ist ein gutes Konzept, wird ja auch häufig angewandt; mit mehr oder weniger Variation. Letztlich werde ich auch so machen:
Vorverstärker: Pentode, Kaskode, SRPP oder vielleicht doch ein besonders guter OP? Hier ist noch der meiste Denkbedarf für mich...
Entzerrung: hier wird es klar nach dem Muster der G 36 laufen: ECC8x mit Entzerrnetzwerk von Anode der 2. zur Kathode der 1. Triode
Kathodenfolger: (Hat hier die von Dir angesprochene triodisierte Pentode EF80 Vorteile gegenüber einer "nativen" Triode?)

Zitat:Martin Maritim postete
Eine andere Interessante Schaltung um die EF86 zu ersetzen, wäre eine Kaskade (nicht Cacsode) mit der ECC82, wie Philips sie vorschlägt.
Kannst Du mir da 'mal einen Link angeben, oder 'was mailen? Klingt interessant!

Vielen Dank im Voraus
Frank
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#33
Hallo Frank,

die EF80 hat tolle Kennlinien als Triode, und zudem eine hohe Isolation zwischen Kathode und Heizfaden (150V) dadurch braucht man die Heizung nicht hochzulegen. Sie kann hohe Signalspegel Problemlos verarbeiten. Die recht gute Steilheit garniert dabei einen sehr gringen Innenwiderstand (ca 200Ohm) der ganzen Schaltung. Zudem braucht man keine Zusätzliche Doppeltriode, da ja ein System genügt. Auch was es Mikrofonie betrifft habe ich nur gute Erfahrungen mit der EF80 gemacht.

Die Schaltung von Philips findest du im Datenblatt von eben Philips zur ECC82. bei Frank Philipse kann man es runterladen. Bei Franz hamberger findet sie sich aber auch.

Viele Grüße
Martin
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