M5 spult ungleichmäßig
#1
Hallo,

ich habe ein Problem mit meiner M5A.

Wenn ich sie einschalte und kurz darauf Bänder umspule, funktioniert alles tadellos. Sie läuft und läuft und läuft und läuft...

Ist sie dann aber mal zwei-drei Stunden an und schon "auf Temperatur", passiert folgendes:

Beim Rückspulen (niemals aber beim Vorspulen) wird sie gegen Mitte des Bandwickels immer langsamer, aus dem aufwickelnden Bandteller kommen rasselnde-quietschende Geräusche. Sie bleibt stehen, wobei die Rückspulung noch aktiviert ist. Stoppe ich dann und betätige erneut die Umspultaste startet sie langsam, spult immer schneller und bleibt wieder stehen. Spule ich erst ein Stück vor und wechsele dann im Spulbetrieb die Richtung, spult sie wieder tadellos zurück, nach einer Zeit bleibt sie wieder stehen. Das passiert bei links und rechts etwa gleichgroßen Wickeln, bis rechts nur noch etwa 1/3 übrig ist. Dann spult sie wieder astrein ohne Probleme.

Woran kann's liegen?

Gruß
Niko
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#2
Hallo Niko,

da sich hier bisher kein M5- Mann meldet.
Die M5 hat doch einen gemeinsamen Spulmotor (Allstrommotor) für Vor- und Rücklauf?
Bleibt dieser beim Rücklauf stehen oder rutscht der Riemen durch (Geräusche)?
Bei Erwärmung dehnt sich auch der Gummi und die Friktion kann nachlassen.
Die Bremse des Abwickeltellers sollte gelöst sein?.
Überhaupt sollten beide Bandteller leicht laufen, nicht das irgendwo Schmiermittelknappheit herscht?
Der Vorlauf ist oB?
Kipp doch das Chassis in die Servicestellung und schau mal was passiert.

Gruß

Bernd
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#3
Lieber Niko,

auch wenn ich kein Fachmann für die M5-Mechnik bin: Die Ursache deines Geräteverhaltens dürfte, wenn der Motor nach Maßgabe seiner Schöpfer arbeitet (Kondensator!), sehr wahrscheinlich in der Umsteuerkupplung und/oder der Einstellung der Bremsmomente liegen. Ich tippe auf die Umsteuerkupplung, die mit dem Wickelmotor auf einer Welle sitzt. Deren Spiel muss adäquat eingestellt werden; wie, das weiß ich allerdings nicht, weil der Verweis in meinen Unterlagen bereits von den Schreibern der Telefunken AG auf S. 18 der Einstellvorschrift nach S 15 derselben ins Leere geleitet wurde. Denn dort steht viel, aber nichts zur Spieljustage der Umsteuerkupplung. Vielleicht findet man den Hinweis andernorts. In der Serviceanleitung jedoch habe ich auch nichts gefunden.

Das Klappern rührt wahrscheinlich auch nicht vom Wickelteller, sondern eben von dieser Kupplung, weil an den Wickeltellern außer den Bremsen eigentlich nichts 'friktives' mehr vorhanden ist. Deren Justage kannst du ja roh überprüfen, indem du die Bremse via Fühlhebel völlig löst und dann den Wickelteller am Bobby-Knebel bei abgeschaltetem Gerät 'anwirfst'. Am inneren Anschlag sollte der Teller ein paar Umdrehungen nachlaufen. Lässt man den Fühlhebel während des Umlaufens los, so dass er in die Ruheposition springt (äußerer Anschlag), sollte der Teller schnell heruntergebremst werden.

Dreht sich der Wickelmotor eigentlich noch, wenn der Bandtransport zum Erliegen kommt? Hört man gegebenenfalls die Keilriemen rutschen? Wenn nicht, musst du dich um die Umsteuerkupplunng kümmern.

Hast du "Serviceanleitung" und "Einstellanweisung"?

Hans-Joachim
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#4
Hallo,

ich denke, wie Hans-Joachim, an die Umsteuerkupplung.
Das mit den Bremsmomenten sollte sich in der Bandstellung, bei der Dein Problem auftritt, und Netzschalter auf "aus", leicht überprüfen lassen: wenn sich dann der re.Wickelteller leicht drehen läßt, sollte das nicht die Ursache sein.

Meine 2 M5A/B sind eingemottet, weshalb ich nicht nachsehen kann.
Meine Beschreibung erfolgt deshalb nach Aktenlage:

"Auf der Motorwelle (des Umsulmotors ) läuft auf einer 3-gängigen Schnecke eine Steuerscheibe im Abstand zwischen 2 auf Kugellagern laufenden Riemenscheiben.
Je nach der Drehrichtung des WM schraubt sich die Steuerschraube gegen die obere bzw. die untere Riemenscheibe. Die Steuerscheibe ist jeweils zur Seite der Riemenscheibe hin mit Kork belegt."
Meiner Meinung nach ist diese Korkscheibe, die sicher Alterungsprozessen unterworfen ist, der Hauptverdächtige.

Aber weiter:
"Um ein sicheres Lösen der Steuerscheibe beim Umsteuern zu erreichen ( hier lasse ich das falsch gesetzte Komma weg) ist eine einstellbare Bremse angebracht, die auch ein eventuelles Prellen der Scheibe verhindert"
Hier könnte ich mir auch ein Problem vorstellen..

Also: wenn es nicht die am einfachsten behebbare Störung, nämlich falsch eingestellte Bremsen , sein sollte, wird man nicht umhin kommen, Wickelmotor und Umsteuerkupplung auszubauen und die Verschleißteile, insbesondere diese Korkauflagen, zu überprüfen, und anschließend (oder auch schon vorher versuchsweise) das Spiel der Umsteuerkupplung neu einzustellen.

Viel Glück
Frank
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#5
Hallo,

zunächst einmal danke für die Informationen und Tipps.

Ich habe mir inzwischen Unterlagen zur M5 heruntergeladen, in denen ich gleich selbst einmal nachlesen werde. Eure Vermutungen habe ich mir notiert und werde die einzelnen Punkte nach und nach überprüfen. Ich habe das Gerät gerade nicht in Reichweite, weshalb das noch mindestens bis heute Abend dauern wird. Dann weiß ich mehr.

Gruß
Niko
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#6
Ich habe die M5 soeben aus ihrem Koffer befreit und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen.

Die Bremsen sind soweit ich das beurteilen kann, völlig ok. Ich habe den Test wie von Hans-Joachim beschrieben durchgeführt. Exakt so verhalten sie sich.

Ich muss aber warten, bis ich das Auftreten nochmal beobachten kann. Sie ist momentan kalt. Es tritt wirklich nur beim warmen Gerät auf.

Daher scheint mir momentan der Verdacht mit zu wenig Grip an den Riemen durchaus zutreffend. Abwarten.

Gruß
Niko
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#7
Vorsicht aber beim Riemenspannen frei Schnauze, das geht bei der M5 leicht auf die beiden Kugellager in den Wickeltellern, auf die Gleichlaufeigenschaften und kann überdies seinerseits die Umspulgeschwindigkeit herabsetzen.

Daher nochmals meine Frage:

Verfügst du über die Einstellanweisung und Service-Anleitung und ggflls. auch das Ersatzteilverzeichnis der Reibrad-M5, das nicht uninteressante technische Zeichnungen enthält?

Hans-Joachim
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#8
Ich habe die Unterlagen zur M5 aus dem Downloadbereich. Da ist eine Einstellanleitung bei. Wohl die gleiche, die Du besitzt, denn auch hier verläuft ein Verweis zu Seite 15 ins Leere.

Ich hatte nicht vor, direkt an den Riemen rumzuschrauben. Mein Plan sah eigentlich erstmal vor, die Chose zu zerlegen und die Laufflächen zu reinigen, etc. um zu testen, ob sich so bereits eine Besserung ergibt.

Gruß
Niko
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#9
Zitat:Agfa-Band postete
Ich habe die Unterlagen zur M5 aus dem Downloadbereich. Da ist eine Einstellanleitung bei. Wohl die gleiche, die Du besitzt, denn auch hier verläuft ein Verweis zu Seite 15 ins Leere.
Öh, hmm, es ist nicht nur die gleiche...; irgendwie kommt einem das ja alles so bekannt vor. Mittlerweile ist/wäre aber noch mehr da, man ist ja rastlos tätig: Service-Anleitung & Ersatzteilliste mit den besagten technischen Zeichnungen.

Hans-Joachim
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#10
Ich habe sie heute gegen 14.00 Uhr mal angeworfen, damit sie eine gewisse Temperatur erreicht und ich das nochmal testen kann zwecks genauerer Beobachtungen. Damit das funktioniert, habe ich sie aus dem Koffer geholt.

Eben habe ich es dann versucht, sie spult einwandfrei. Egal, wie oft und in welcher Richtung. Alles ok. Allerdings ist das Umfeld durch den fehlenden Koffer jetzt natürlich "luftiger" und sie erreicht wohl nicht die gleiche Temperatur. Daher tippe ich wirklich auf thermische Ursachen und Auswirkungen auf die Riemen.

Das wiederum lässt mich über den Einsatz einer Säge am Koffer nachdenken...

Gruß
Niko
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#11
Niko,

hilf doch der Ursachenfindung etwas nach und bremse den Teller etwas mit der Hand ab, sollte ein Riemen rutschen, kannst Du ihn dann etwas nachspannen.
Mit Mutti's Haarfön kann man die Wartezeit auf Betriebstemperatur etwas verkürzen bzw. schneller nachempfinden.
Es ist auch zu empfehlen bei dieser Gelegenheit die Riemenlaufflächen und die Scheiben mit Alkohol gründlich zu reinigen, um den Grip zu verbessern.

Gruß

Bernd
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#12
Lieber Niko,

Bernds neuerlichen Hinweis auf die Geräuschwelt deines Schadens sollte man im Auge behalten, Ge(häus)othermie hin oder her. Angesichts der von dir geschilderten Symptomatik sind dabei die Riemen (rauschen, also rutschen sie, wenn du die Teller festhältst?) oder eben die Umsteuerkupplung die 'heißen' Aspiranten.

Nachdem du aber auch ein rasselnd (metallisches?), quietschendes Geräusch konstatiertest, gerät mein Blick immer wieder auf die Umsteuerkupplung und da auf die von Frank angesprochenen Korkauflagen der Kupplungsscheiben, die ja für beide Drehrichtungen separat angelegt sind, was wieder zu deinem Fehlerbild passt, das nur beim Rückspulbetrieb auftritt. Sollte sich die Verklebung dieser Kupplung gelöst haben bzw. durch Wärmeeinwirkung lösen (Muddis Harföhn von Bernd täte zurückhaltend eingesetzt Dienste..) und bei Abkühlung wieder festigen? Dann wäre auch das Klappern, Klickern, Rasseln als -dann- verändertes Spiel plausibel erklärt, wenn nicht die Motorlager ... Die aber müssten bei übermäßigem Spiel eigentlich bis zwangsläufig in beiden Richtungen Ärger machen.

Die Wickeltellerlager der M5 haben übrigens 'zeitgenössisch natürliches' Spiel, das mir selbst im Praktikum (schon vor 35 Jahren) auffiel und infolgedessen hier für uns eher unbedeutend sein sollte; beim Wickelmotor aber dürfte das zwar kontraproduktiv, jedoch weniger wahrscheinliich sein.

Zunächst bleibt deshalb die Umsteuerkupplung im Fokus.

Hans-Joachim
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#13
Hallo,

so, die Angelegenheit hat nun etwas geruht, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Fehler zwischenzeitlich verschwunden ist. Unabhängig von der Betriebstemperatur spult sie nun einwandfrei, egal ob nach Stunden oder nach dem Einschalten. Alles in Ordnung.

Nun wollte ich aber doch mal der Sache auf den Grund gehen und unter anderem mal der anscheinend etwas zu langsame Wiedergabegeschwindigkeit (seit neuestem, vor kurzem alles ok) auf den Grund gehen. Dazu wäre es hilfreich, das Gerät in die Service-Stellung zu klappen, was prinzipiell auch einfach zu bewerkstelligen wäre, wenn da nicht der große Wickelmotor an zentraler Stelle wäre, der ein Aufklappen des Chassis bis dato vereitelt. Es gibt mir natürlich zu denken, dass ich noch nicht mal das Chassis aufgeklappt kriege (wie soll erst der Rest der Reparatur verlaufen?), aber das muss jetzt sein.

Nach der Service-Anleitung müssen nur rechts die beiden Schrauben herausgedreht werden, dann kann man sie zur Seite wegklappen. Funktioniert soweit auch, aber weiter als ein paar cm kann ich sie nicht anheben, dann stößt der Wickelmotor an. Also: Was mache ich falsch?

Gruß
Niko
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#14
Lieber Niko,

bei mir lässt sich die Laufwerksplatte tadellos anheben. Ich allerdings öffne die Renkschrauben auf der [b]linken Geräteseite: Leicht eindrücken, um 90° drehen, so dass die Nut senkrecht steht. Die Bolzen müssen aus dem Gussrahmen etwa 10mm herausrücken, bleiben aber in der Platte. Nehmen sie diese Position nicht freiwillig ein, genügt es, die Laufwerksplatte um einen Millimeter anzuheben, dann kommen sie schon. Sobald die Bolzen hervorstehen, kann man die Laufwerksplatte butterweich komplett und um die Drehachse auf der rechten Geräteseite aufklappen.

Informiere dich vorher, wo der Trägerstab zu finden und wo/wie er in der Laufwerksplatte festzulegen ist. Außerdem empfehle ich dringend, Wickelteller und sonstiges Gschpui vom Gerät zu entfernen. Du bist mit dem Emporwuchten der Laufwerksplatte ausreichend beschäftigt. Von den symptomatischen Gefahren, die die M5 für den Reparateur bereithält, brauche ich nicht zu erzählen.

Hans-Joachim
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#15
Lieber Hans-Joachim,

manchmal hat man ein Brett vor dem Kopf...

Es hat sich jemand mal sehr viel Mühe gegeben, die Löcher mit den Inbusschrauben links kunstvoll zu verschließen, sodass dort augenscheinlich nicht die Möglichkeit oder Vorrichtung bestand, die Schrauben herauszudrehen. Aus diesem Grunde richtete ich mein Augenmerk automatisch auf die rechten beiden und ließ völlig die Möglichkeit außer Acht, die linken könnten die notwendigerweise zu lösenden beiden sein. Deine Antwort hat mir nun Schubs in die richtige Richtung gegeben, ein genauer Blick auf die Abbildung in der Service-Anleitung hätte mich auch schon bezüglich der Klapprichtung stutzig machen sollen...

Jetzt sind jedenfalls auch links die beiden Inbus-Schrauben freigelegt, herausgedreht und sie lässt sich aufklappen, übrigens ebenfalls butterweich.

Gruß
Niko
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#16
Hallo Niko,

das ist so, wie von Hans-Joachim beschrieben.Allerdings sind ab M5A keine Renkschrauben mehr links, sondern Madenschrauben. Aber sonst funktioniert´s genauso. Wenn Du die Schrauben rechts entfernst, entfernst Du quasi das Scharnier, und der Wickelmotor stößt an´s Netzteil. Wenn die M5A sich nach ein paar Umdrehungen der Madenschrauben links( rauschrauben braucht man sie nicht ganz) auch noch nicht aufklappen läßt, hat einer darin gebastelt. Was allerdings vorkommen soll....Zumindest, wenn sie aus Wetzlar kommt....

Viele Grüße
Frank

Edit: meine Antwort hat sich mit Deiner ünerschnitten...
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#17
So, ich vermelde neues von der M5-Front.

Ich glaube, der Ursache der zu langsamen Wiedergabegeschwindigkeit auf die Schliche gekommen zu sein.

Seit kurzem zieht bei Druck auf die Play-Taste der linke Bandfühlhebel nicht mehr so stark an. Bewege ich ihn selbst ein Stück weiter nach innen (wenige mm) ist die Wiedergabegeschwindigkeit ok). Beim Druck auf Stop verhält er sich völlig normal (beide Fühlhebel drücken nach außen).

Wie kann dieser Fühlhebel links justiert werden? Das Service-Manual ist vorhanden, den entsprechenden Abschnitt habe ich gelesen, da aber damit auch der Bandzug verändert wird, möchte ich da jetzt nicht einfach rumprobieren.

Gruß
Niko

Edit: RS
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#18
Nachtrag:

Ich habe ein bisschen getüftelt - ja, ich weiß noch, was ich oben zögerlich schrieb - und dabei festgestellt, dass da nur ein bisschen was hakelte. Also, jetzt läuft wieder alles wie es soll. Die M5 dreht zuverlässig ihre Runden.

Aufmachen muss ich sie aber trotz allem noch einmal. Der Betriebsstundenzähler, der erstaunliche Ähnlichkeit mit dem "Tacho" meines ersten Puky-Fahrrades aufweist, rattert. Bei Zimmerlautstärker ist das schon nicht mehr hörbar, darunter aber sehr wohl. Daher muss ich diesem nochmals zu Leibe rücken, aber das sollte ich so hinkriegen.

Danke für alle Tipps!

Gruß
Niko
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#19
Hallo Niko,

daß das der Betriebsstundenzähler ist, der so rattert, habe ich auch erst nach Ausbau des Tonmotors festgestellt....

Frank
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#20
lol

*totlach*

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#21
Hallo Frank,

ich wusste bereits, dass es irgend etwas anderes sein musste, denn das Nachdrehen des Tonmotors ist immer geräuschlos. Genau zuordnen konnte ich das aber erst, als ich das Teil sah. Der muss wohl komplett raus, damit man da halbwegs komfortabel was dran machen kann. Naja, für heute ist die Fuhre zu.

Gruß
Niko
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#22
Hallo,

seit eben zeigt die M5 ein anderes Problem: Sie will nicht mehr abspielen oder aufnehmen.

Umspulen funktioniert tadellos, der Druck auf die Wiedergabetaste oder auf die Aufnahmetaste ist absolut wirkungslos. Die Andruckrolle verharrt in ihrer Position, der Wickelmotor bleibt ruhig, es tut sich gar nichts.
Der Funken an den Relais, der sonst immer unmittelbar nach dem Druck auf die entsprechenden Tasten sichtbar war, erscheint auch nicht mehr.

Sie funktionierte gestern noch tadellos, seit heute spult sie nur noch. Einen verbrutzelten Geruch oder sonstige Unregelmäßigkeiten konnte ich nicht feststellen.

Worin könnte dieses Problem seine Ursache haben?

Gruß
Niko
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#23
N' Aaaamd,

gehe ich recht in der Annahme, dass noch immer von deiner Röhren-M5 die Rede ist? Wenn ja, dann gibt es im entscheidenden Bereich von Zug- und Haltespule (und sonstigen nicht anziehenden Relais) eine Sicherung (300 mA, träge), die das Zeitliche geschmolzen haben dürfte. Nachdem jene Sicherung auch recht knapp dimensioniert ist, und sich bei dir auf Knopfdruck überhaupt nichts tut, denke ich mal, dass da der Osterhase im Kraute sitzen könnte.

Die Sicherung hat die Bauteilnummer 205 und wurde auf der Schaltzeichnung direkt im Trafobereich eingezeichnet. Aber Vorsicht, dort stehen 127 Volt an, die vor den Magneten auch noch gleichgerichtet werden. Man fängt sich leicht etwas ein.

Hans-Joachim
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#24
Guten Abend Hans-Joachim,

ja, es handelt sich noch immer um meine röhrenbestückte M5A. Ich habe jedoch keine Sicherung ausfindig machen können, auf die Deine Beschreibung nebst passender Nummer zutreffen würde.
Nun könnte man dies wohl meiner starken Fehlsichtigkeit, die auch meine Brille nicht vollständig zu korrigieren vermag, zuschreiben. Der Einfachheit halber habe ich alle Sicherungen, die ich soeben als solche erkannte, auf Durchgang geprüft mit dem Resultat, dass alle in Ordnung waren. Es handelte sich dabei um die von der Rückseite zugänglichen, auf welche Deine Beschreibung nicht zutrifft, und die zwei neben dem Trafo, bei mir im Gerät beschriftet mit "225" und "228" (könnte auch 223 sein, die Beschriftung ist nicht sehr gut erhalten). Mehr konnte ich auf Anhieb nicht finden. Im Service-Manual habe ich diese Sicherung gefunden, in meinem Gerät nicht. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, an völlig falscher Stelle gesucht zu haben, wobei ich meine, die trafonahe Region insoweit durchforstet zu haben, als dass dort wirklich keine Sicherung mehr ist, die ich soeben nicht gesehen und sodann geprüft hätte.

Gruß
Niko
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#25
Ich fürchte, lieber Niko,

die besagte Sicherung ist diejenige der Geräterückseite, die (dritte von der Netzbuchse nach rechts) mit "T 300 mA" beschriftet ist. Wenn sie o.k. ist, müsste das Problem zwar in diesem Bereich, aber an anderen Bauteilen zu suchen sein. Du müsstest daher die Spannungen (Vorsicht!) an den Schaltpunktnummern 2 und 6 (127 Volt~), 73 und 74 (127 Volt~), 71 und 72 (ca. 200 V= ) messen, alles bei gedrückter Starttaste. Ein heißer Kandidat ist auch der Kontakt E1 des Einschalters (im Tastenaggregat). Wenn E1 nicht schließt, ist nichts mit Bandbetrieb.

Hans-Joachim
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#26
Lieber Niko,

soeben konnte ich klären: Die Verhältnisse liegen tatsächlich so, wie bereits vermutet. Gemäß den Angaben auf S. 3 der Einstellvorschrift ist die Sicherung "T 300 mA (Abb. 1/8)" der Geräterückseite "für Gleichstromversorgung des Rollenmagneten sowie Relais" zuständig. Nachdem diese Sicherung in Ordnung zu sein scheint, müssen wir die Ursachen anderweitig suchen.
Die Topologie des in Frage kommenden Schaltungsabschnitts wird in der Einstellvorschrift oben auf S. 9 erklärt und harmoniert darin indirekt recht gut mit deinen Fehlersymptomen, weshalb ja sogar ich auf die mutmaßlichen Ursachen kam.

Nachdem du keine Rauchzeichen bemerken konntest, das Umspulen tadellos funktioniert, bleibt eigentlich nicht mehr viel und drängt sich auf den Kontakt AW2 (also nicht mehr -wie oben angenommen- E1 und AW1) sowie einen Kabelbruch zwischen Schaltpunktnummern 2/6 (direkt am Trafo) und 111/117/74 bzw. einem Schaden am Gleichrichter zusammen. Auszuschließen ist ja nicht, dass der 150-V-150-mA-Brückengleichrichter für die Relaisversorgung das Zeitliche gesegnet hat. Doch damit kommen wir schon wieder den Rauchzeichen und pathologisch geheizten Halbleitern nahe, was man 'an sich' oftmals auf die eine oder andere Weise wahrnimmt.

Insofern: Schaltkontakt AW2 kontrollieren, bzw. schauen, ob an Schaltpunkt 73 und 74 127 Volt ~ anliegen. Wenn nicht, an 73 und 111 kontrollieren. Ist da etwas, dann sollte nach Drücken der Wiedergabetaste auch etwas an 73/117 messbar sein. Herrscht dort Ruhe, ist das Kabel von 117 nach 74 faul. O. ä.

Der obligatorische Hinweis auf die Gesundheitsschädlichkeit des örtlichen Dampfes (und der M5 generell) erfolgt nicht ohne Hintergedanken, vor allem aber aus gutem Grund.

Hans-Joachim
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#27
Danke für die weiteren Hinweise. Bisher konnte ich sie mangels Zeit noch nicht prüfen, was ich später heute noch tun werde. Dann gibt es also weitere Erkenntnisse.

Gruß
Niko
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#28
Ich habe mich nochmal mit dem Problem befasst und bevor ich zu messen anfing, habe ich nochmal mithilfe einer Taschenlampe den kritischen Bereich optisch untersucht. Dabei fiel mir auf, dass bei den hinter AW2 verborgenen Bauteilen (einen Widerstand konnte ich direkt ausmachen (das 377er-Schildchen prangt direkt daneben), das andere zu erkennen war mir aufgrund der etwas schattigen Helligkeit schlicht unmöglich, ich nehme aufgrund der Verzögerungsschaltung an, dass es sich um einen Kondensator handelt) eine nicht ganz gare Lötstelle als Verbindung zu AW2 dient. Daher vermute ich, dass dort das Problem verborgen liegt. Es erscheint mir folglich sinnvoll, erst diese Verbindung zu verbessern und falls sich dann immer noch nichts tut, nachzumessen, um das Problem einzukreisen.

Gruß
Niko
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#29
Den Widerstand 377 kann ich leider nicht finden. Was ich finde, ist ein Kondensator 8µ/350 V (Nr. 317), der den gleichgerichteten Wechselstrom für die Relais etwas weiter beruhigen soll. Für den Fall, dass er allerdings einen Schluss aufwiese, der den Zusammenbruch der Relaisspannung verursachte, müsste eigentlich die 300-mA-Sicherung Nr. 205 durchschlagen. Nachdem im Spannungsweg keine Serienwiderstände existieren, die den Kurzschlusstrom aufnehmen, müsste der Kontakt AW2 eigentlich heftig und übersehbar funken. Da du dies aber expressis verbis (wenn auch nicht auf AW2 bezogen) ausgeschlossen hast, bestünde bei diesem Schadensbild nur noch die Möglichkeit, dass inzwischen bereits der Gleichrichter (im Gefolge der Überlast durch den C) einen Schuss aufweist, oder aber das Problem doch anders gelagert ist.

Hans-Joachim
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#30
Ich sehe nun etwas klarer, da ich mir bis gerade den Weg freigeschraubt habe, um mit dem Lötkolben dort nicht aller zu verschmurgeln, während ich versuche, das Teil an die höchst unglücklich gelegene Stelle zu bugsieren.

Dabei habe ich den Zahlenaufkleber nochmals betrachtet. Es ist definitiv eine 377, wobei 317 Sinn ergibt, da direkt daneben die 316 markiert ist, wie ich soeben feststellte. Ich hielt die 377 zwar für die Bezeichnung des Widerstands, da der Aufkleber ihm zu Füßen angebracht ist, aber was soll's...

Bei dem bisher zweifelhaften Bauteil handelt es sich, so sehe ich nun, in der Tat um einen Kondensator. Da eines seiner Beine eben nur halbherzig befestigt ist, werde ich dies nun nachholen.

Es funkt definitiv nicht.

Gruß
Niko
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#31
Allein die mangelhafte Verbindung des -noch dazu kleinen, sollte er das Bauteil 377/317 denn wirklich sein- Siebkondensators mit der Gleichspannungsleitungsführung rechtfertigt nicht das ausbleibende Anziehen der Relais, die wohl der direkte Anlass (nicht aber die Ur-Sache) deines Problems sind.
Lediglich ein Schluss im Kondensator oder ein heftiger 'Fein'-Schluss würde (bei zumindest leitfähiger Verbindung mit den Gleichspannungsleitungen) den Spannungsabfall soweit kommen lassen, dass die zur Verfügung stehende Spannung an den Relais nicht mehr zum Anziehen derselben ausreichte.

Wenn AW2 unter diesen Bedingungen nicht funkt, fließt auch kein Strom, wird keine Leistung transportiert, die ich hier auf einige Watt taxiere (100 V x 100 mA als Anhaltspunkt). Das ist bereits was. Im Kurzschlussfall wäre es noch mehr, was dann allemal den Kontakt AW2 sichtbar hernähme. Wenn da nichts ist, kommt etweder wechselspannungsmäßig nichts an oder es wird gleichstrommäßig nichts abgenommen. Das müsste zuerst geklärt werden.

Schließlich:
Darf ich ohne weitere Exemplifizierungen voraussetzen, dass du verstehst, was an den entsprechenden Stellen elektrisch passiert? Ich würde sonst noch genauer (aber auch länger...).

Hans-Joachim
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#32
Ich denke schon, dass ich den elektronischen Sachverhalt rudimentär nachvollziehen kann. Über den Gleichrichter wird das Relais versorgt, welches nach Tastendruck den Wickelmotor und die Andruckrolle steuert. Korrekt?

Das Verständnis wird durch diverse Probleme nicht unbedingt erleichtert. Innerhalb meiner M5 fehlen häufig diese Aufkleber mit den Nummern. Dies erschwert zusehends die Suche involvierter Bauteile oder betroffener Messpunkte.

2. Das Service-Manual, welches mir vorliegt (aus dem Downloadbereich), ist als Scan nicht sonderlich scharf. Genau erkennen kann ich Details nur stark vergrößert und dann sind die dort eingezeichneten Nummern wiederum unleserlich. Insgesamt steht es also nicht sonderlich gut um die Voraussetzungen, diese Reparatur zu beginnen.

Gruß
Niko
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#33
Angesichts der herzhaft verbauten Anlage der M5 muss man immer fünfmal hinschauen, ob das ins Auge gefasste Bauteil auch wirklich dorthin gehört, wo man es in der Schaltung lokalisiert. Wie oft meint man, zweckmaßigerweise mit dem Kopf nach unten innerhalb des Gerätes auf Inspektion gehen zu müssen, um zu sehen, was los ist...

Nachdem das Material aus dem Downloadbereich offensichtlich von mir stammt, bei mir aber die Schärfe (meine besten Zeiten bezüglich des 'Gesichtes' sind auch mehr als nur vorbei; ich brauche für fast alles eine Vergrößerungsbrille) eher kein Problem darstellt, dürfte die PDF-Umsetzung (nicht von mir) hier wohl unvorteilhaft zugelangt haben, was vielleicht durch die grimmelige Papierfarbe meiner Kopien bedingt ist.

Ich versuche jetzt einmal einen Gesamtscan der Schaltung und schicke dir den als TIF zu. Größer wird der aber dadurch nicht. Ich habe mir für das Schaltungsstudium zu deinen Gunsten auch brav und anständig die Vergrößerungsbrille aufgesetzt.

Hans-Joachim
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