Paypal Käuferschutz Erfahrungen
#1
Moin, moin,

in diesem Thread möchte ich die, die es noch nicht erleben durften aber noch darauf hoffen, mit einer Erfahrung zum Paypal-Käuferschutz beglücken.

Ihr wisst schon: Der Service, der bei Dingsda mit groß abgedruckten fünfhundert Euro Versicherungsschutz beworben wird.

Ich habe diesen Dienst also in Anspruch genommen.

Meine erste Erfahrung: Soll die Schadensmeldung problemlos laufen, darf pro Zahlung nur ein Artikel bezahlt worden sein und darf keinesfalls eine Nebenkostenoption (z.B. Versandkosten oder Versicherung) zur Bezahlung einer berechneten Leistung/Artikel (Ware, Zubehör, Reperatur) des Verkäufers benutzt worden sein.

Meine zweite Erfahrung: Sämtliche Kommunikation läuft klar strukturiert nach den Vorgaben des Zahlungsdienstes. Ein Abweichen oder gar Rückfragen sind auf herkömmlichem Wege nicht möglich! Emails werden nicht beantwortet, Anhänge nicht geöffnet und keine Postadresse benannt. Wer z.B. kein Fax hat, kommt nicht weiter.

Die Kommunikation strukturiert sich nach scheinbar nebensächlichen Hinweisen: Wenn ihr also in der Beschwerde angebt, der Käufer hätte sich gesprächsbereit gezeigt, beeinflußt das Eure späteren Optionen ggf. negativ.

Der Ablauf bei mir:
Ich habe Geräte gekauft (von einem Dingsda-Shop-Betreiber) und per Paypal bezahlt.
Die Maschinen wurden von einem freundlichen Menschen für mich abgeholt. Der hat offensichtliche, teils schwere Mängel festgestellt, aber trotzdem die Ware abgenommen - schließlich war sie ja bezahlt. Merke: Immer ein Übergabeprotokoll mit Mängelliste machen und gegenzeichnen lassen!
Wir haben beide die Mängel dem Verkäufer mitgeteilt. Der hat seine Verantwortlichkeit in Prinzip zugegeben und Nachbesserung angeboten.
Ich wollte kurzfristig mit den Geräten bei ihm vorbeikommen. Er konnte angeblich nicht, hat dann vorgeschlagen, zu mir zu kommen und die Geräte zu tauschen. Ich habe daraufhin ein weiteres Gerät gekauft und bezahlt, nachdem wir vereinbart hatten, daß er es mitbringen und kostenlos ausliefern werde.
Er hat den ersten Termin verschoben, den zweiten ohne Absage nicht wahrgenommen und seitdem nicht mehr reagiert. Ich habe ihm daraufhin Nachbesserungsfristen gesetzt, die ohne Reaktion verstrichen sind.
Dann habe ich den Käuferschutz in Anspruch genommen.
Hinsichtlich des nicht gelieferten Gerätes hat der Verkäufer anscheinend nicht wiedersprochen. Paypal hat daraufhin einen Teilbetrag erstattet - mehr sei nicht auf dem Paypal-Konto gewesen - und den Vorgang abgeschlossen! Auf Nachfragen von mir hat Paypal nicht reagiert.
Hinsichtlich der mangelhaften Geräte hat Paypal überprüfbare Zustandbeschreibungen Dritter per Fax gefordert. Dazu eine "neutrale" Wertermittlung der Schadenshöhe, sowie Instandsetzungskosten. Das Ganze mit Frist. Hier dürften viele Beschwerden bereits scheitern.
Zwei nette Forenmitglieder, die die Geräte kannten, haben ausgeholfen, außerdem habe ich mir einen Schriftsatz eines leibeigenen Anwalts besorgt. Daraufhin hat Paypal den Schaden zugestanden und verlangt nunmehr ohne die Schadensregulierung zu garantieren, die Rückgabe der mangelhaften Ware auf Kosten des Käufers an den Verkäufer. Die Rückgabekosten hätte ich in jedem Fall zu tragen; sie wären nicht erstattungsfähig. Eine persönliche Ablieferung ist nicht vorgesehen. Es fallen also IMMER Kosten an.
Meine Einlassung, der Verkäufer hätte die Rücknahme schon einmal verweigert, die Transportkosten würden darüberhinaus die Schadenshöhe übersteigen, und mein Angebot, die Geräte einem Treuhänder (Anwalt) zur Verfügung des Verkäufers zu übergeben, wurde nicht beantwortet. Stattdessen bekomme ich lediglich eine Anmahnung zur Fristwahrung für die Belegung des Versandes (Paketnummer).

Bisher soll ich also als Voraussetzung zur weiteren Bearbeitung meines Antrages auf Ausgleich eines Schadens in Höhe von ca. zweihundert Euro zunächst etwa sechszig Euro Versandkosten aufbringen, dann die Geräte mit immerhin zweihundert Euro Restwert weggeben und schließlich hoffen, daß der Verkäufer freiwillig etwas erstattet, da Paypal dies ja nicht zugesagt hat.
Ich habe keinen Hinweis darauf, daß Paypal mehr als die von mir genannte Schadenshöhe von zweihundert Euro erstatten würde. Als Voraussetzung, daß dies eventuell möglich wäre, hätte ich also zweihundertundsechszig Euro weggegeben. Gutes Geschäft.

Interessanterweise weicht auch der bei Dingsda hinterlegte Name des Verkäufers sämtlicher Ware von dem Namen des Kontoinhabers ab, den Paypal mir als Rücksende-Adresse übermittelt hat.
Im Zweifel verschenke ich also die Geräte an jemanden, an den ich keine Ansprüche habe und verliere meinen Anspruch an den Handelspartner, weil ich ihm die Geräte nicht übergeben habe.
Auf meine Nachfrage hinsichtlich der Abweichung der benannten Namen reagiert Dingsda mit einem Hnweis auf den Datenschutz, Paypal garnicht.

Das Problem: Für Paypal gilt ebenso wie für Dingsda NICHT die deutsche Rechtslage, da sich die deutschen Gerichte noch nicht dazu haben durchringen mögen, die Verwendung einer "*.de"-Domain durch ein auswärtiges Unternehmen als Zusage des Rechtsstandes Deutschland bzw. der hiesigen REchtsnormen anzuerkennen.
Für Dingsda gilt also bestenfalls eidgenössisches, für Paypal englisches Recht. Viel Spaß Verbraucher.

Ich werde mir den Spaß machen, die Sache auf anderem Wege zu verfolgen. Nicht zuletzt durch die von den Unternehmen mitgeteilten, unterschiedlichen Namen der natürlichen Person hinter dem bei den Anbietern identisch benannten Accounts, weist auf einen vorsätzlichen Betrug hin, dem vorzubeugen die Dienste fahrlässig vermieden haben. Meine Meinung.

Für weniger spielfreudige Paypal-Nutzer: Vergeßt es! Hofft auf ein Wunder, z.B. das sich vor Euch das Meer teilen werde, oder auf eine Begegnung der Dritten Art, einen Lottogewinn oder eine billige Technics RS-1700.
Auf eine Erstattung eines offensichtlichen Schadens in voller Höhe durch Paypal solltet ihr nicht warten. Oder?

Wie sehen Eure Erfahrungen aus?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Ich habe mal von jemand aus Amerika zwei Dolby Cat 280 Sr-Karten bei Ebay ersteigert und mit Paypal bezahlt.

Die Karten kamen dann nach zwei Monaten an. Von den beiden Karten war eine defekt, obwohl man mir selbstverständliche funktionstüchtige Karten zugesagt hatte.

Ich habe das dann bei Paypal in die Wege geleitet und habe abzüglich einer Bearbeitungspauschale von etwa 5 Euro den vollen Kaufpreis und die Versdandkosten von Amerika nach Deutschland ersetzt bekommen.

Nur auf den Zollkosten bin ich sitzengeblieben. Macht aber nix.

Da hast Du Dein Wunder und das geteilte Meer noch obendrein!

Und nun noch was zum Schmunzeln: Ich mußte ja dem Zoll erklären, was das für Dinger sind. Die ham natürlich nix kapiert und was stand nachher auf dem Zollschein? : Zwei MP3-Player. Noch Fragen?
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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