Grundig CCT 903
#1
Hallo zusammen,

würde mir gerne das Grundig CCT 903 zulegen. Bevor ich dieses aber mache, möchte ich doch erst mal eure Meinung dazu hören. Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen gesammelt oder weiss eine andere Kassettendeckempfehlung (muss aber Grundig sein). Würde mich sehr über Antworten freuen. Smile
Vielen Dank und Grüsse aus Düsseldorf.
Achim
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#2
Hallo Achim,

es wird wohl kaum ein CCT903 geben, welches noch einwandfrei funktioniert. Der Klang dieses Gerätes kann sehr gut sein. Die Schwächen sind eindeutig wie bei vielen Geräten diese kleinen Schalterchen zum Fühlen der Cassettencodierung. Diese sind hier leider nicht offen ausgeführt und somit ist eine einfache Reinigung dieser nicht möglich. Man hat das Gefühl es handelt sich um ganz einfach z.B. beim großen C zu kaufender Taster, das stimmt aber leider nicht, denn die benötigen einen wesenlich höheren Druck auf den Taster zum Schalten, als die Grundig Teile. Da die Betätigung über eine Feder realisiert ist, kommt es aber genau darauf an. In vielen Fällen bleibt wohl nichts anderes übrig, als diese zu knacken zu reinigen und wieder zusammenzukleben.

Ein weiterer Schwachpunkt sind nicht weit genug und zu langsam öffnende Cassettenfächer. Die Dämpfer lassen sich nur schwer wieder auf das richtige Verhalten bringen. Schlimmer finde ich allerdings, dass die Fächer auch dann nicht gerade weit öffnen.

Die Flüssigkristallanzeigen haben auch schnell so ihre Macken. Die Leiterfolien sind nur geklebt und nicht geklemmt, ein wieder in Ordnung bringen ist da kaum möglich. Sollte das Display allerdings gar nicht leuchten, ist erst einmal die Beleuchtung zu überprüfen. Meistens ist die Halogen Lampe defekt, die man kaum noch in der Stärke bekommt. Da muß man dann etwas basteln oder viel Geld bei ebay dafür ausgeben.

Klanglich ist das Fine Arts CT 905 sicherlich als Einzeldeck mit Bias und Level Einstellung überlegen, jedoch ist hier der Doppel Capstan Antrieb sehr anfällig. Die Geräte machen häufig Bandsalat, wenn die Justierung nicht ganz ideal ist, was wohl auch ab Werk nicht immer so gelungen ist, denn mein damals ladenneu erworbenes Gerät hat so manche Cassette geschrottet. Als Neugerät mit nochmals neuen Andruckrollen ausgestattet und dann neu eingemessen war es dann besser. Jede kleine Verschmutzung brachte aber das alte Problem wieder zurück. Klasse im Klang, aber mein Teac V970 X machte solche Probleme nicht. Die Wiedergabe des Grundig ist im Tieftonbereich wesentlich stärker wie das Teac. Bei Eigenaufnahmen tun sich beide Geräte nicht viel austauschbar sind die Cassetten weniger.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#3
Hallo Rainer,

vielen Dank für Deine Einschätzung.
Mit anderen Worten - ich sollte besser die Finger davon lassen.Sad
Wie Du siehst stimmt mich das als Grundig Fan traurig.
Hatte schon mal an einen SCF 6200 gedacht, bin davon aber auch erstmal wieder weg, da es bei diesem Gerät (wie man hört) häufiger Probleme mit dem Zahnrad und dem Schubladenriemen gibt (keinen oder kaum Ersatz).
Nun gut, muss mich halt nach einer anderen adäquaten Lösung umsehen.
Trotzdem vielen Dank
Achim
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#4
Hallo Achim,

meine Favoriten an Grundig Decks sind der CN-1000 (mein Traum aus Jugendtagen) und natürlich der CF-5500.

Wenn Du auf Dolby C und HX Pro verzichten kannst, würde ich Dir immer noch zum 5500 (oder 5500-2 für Me-Tapes) raten, wenn's ein Grundig sein soll.
Das Gerät ist solide verarbeitet, kann individuell eingemessen werden und ist relativ service-freundlich.

Typische Probleme sind Ausfälle an der LED-Anzeige des Bandzählwerkes, abgebrochene Zacken am Stirnrad und (von Bastlern) falsch zusammengebaute und daher schwergängige/klemmende Laufwerkstasten.

Abgesehen von den häßlichen Tasten der Laufwerksbedienung empfinde ich das Design schon daher als angenehm, weil bedienerfreundlich.
Im Gegensatz zu vielen neueren Decks haben alle Tasten und Regler eine hinreichende Größe, sind deutlich erkennbar und beschriftet. Man kann den Grundig auch im Halbdunkel ohne Taschenlampe benutzen! Smile Man kann ihn auch noch fühlen, richtig damit spielen.
Das etwas archaische Desing macht ihn außerdem unverwechselbar. Er hat Charakter Smile Stelle zehn Tapes übereinander: Die Japanesen sehen alle gleich aus, der Grundig sticht sofort hervor.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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