Löschen von Bändern
#1
Hallo an die Gemeinde der Bandmaschinen Freunde,

ich bin relativ neu hier und fange jetzt mal mit meinen fragen an: ich habe ein Tonband bespielt mit einer B77 2 Spur. Nun möchte ich dieses wieder löschen mit einer B77 4 Spur. Dies dürfte aber eigentlich nicht funktionieren, oder irre ich mich da?

Noch ein kleiner Kommentar nebenher, dies ist ein richtig tolles Forum. Ich fühle mich hier momentan zwar wie ein ausgetrockneter Schwamm der sich hier mit den Informationen und Tipps vollsaug. ich bin erst vor kurzem zu diesem einfach tollen Hobby übergegangen.

Gruß der Ronny
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#2
Hallo Ronny,

es wird ein Teil des Bandes gelöscht, aber nicht die komplette Aufzeichnung. Wenn Du das Band vollständig löschen möchtest, hilft nur eine Löschdrossel oder ein Vollspurlöschkopf.

Gruß
Niko
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#3
Hi Niko,

das Dachte ich mir....nun muss halt noch ne 2 Spurmaschine ins HausSmile
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#4
Zitat:Agfa-Band postete
Hallo Ronny,

es wird ein Teil des Bandes gelöscht, aber nicht die komplette Aufzeichnung. Wenn Du das Band vollständig löschen möchtest, hilft nur eine Löschdrossel oder ein Vollspurlöschkopf.

Gruß
Niko
Halbspurlöschkopf (2-Spur) müsste auch reichen!

Gruß, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#5
Hallo Leute,
Ihr seid einfach superSmile Wie gesagt dann gibts jetzt noch ne 2-Spur Maschine!
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#6
Zitat:RonnyK postete

ich habe ein Tonband bespielt mit einer B77 2 Spur. Nun möchte ich dieses wieder löschen mit einer B77 4 Spur. Dies dürfte aber eigentlich nicht funktionieren, oder irre ich mich da?

Gruß der Ronny
Hallo Ronny,

prinzipiell haben meine Vorredner natürlich recht, eine Komplettlöschung über die gesamte Bandbreite ist "sauber" nur mit einem Vollspurlöschkopf (HF) möglich.
Die Löschung mit einer 50Hz- Löschdrossel vernichtet zwar die auf dem Band vorhandene Modulation, aber es bleibt immer ein mehr oder weniger großes Gleichfeldrauschen zurück, was bei anschließender Wiedergabe deutlich zu hören ist. Dieses "Restfeld" entfernt erst der HF- Löschkopf, genauso wie eine noch vorhandene Aufzeichnung.

Auch die Entwickler der Viertelspurtechnik haben damals schon an diese Kriterien gedacht und deshalb die Spurbreite des Löschkopfes etwas breiter gehalten als die des Sprech- und Hörkopfes.
Auf diese Weise wird immer etwas breiter gelöscht als anschließend besprochen wird.
Der "Überstand" der Löschspur fällt dann in den Bereich des freibleibenden "Rasens" und beeinträchtigt somit die Nachbarspur "nicht".
Natürlich ist alles relativ und wir kennen alle die Nachteile der Viertelspuraufzeichnung auf einem 1/4"- Band, weshalb diese Technik auch den Studioanforderungen in keinster Weise gerecht wird und es dieses Verfahren dort nicht gibt.
Für Amateur- und Heimanwendung hat sich dieses System aber dennoch aus anderen Gründen etabliert.
Probiere es aus und berichte uns bitte über Deine Erfahrungen.

Gruß

Bernd
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#7
Zitat:capstan postete

...Die Löschung mit einer 50Hz- Löschdrossel vernichtet zwar die auf dem Band vorhandene Modulation, aber es bleibt immer ein mehr oder weniger großes Gleichfeldrauschen zurück, was bei anschließender Wiedergabe deutlich zu hören ist.....
Wenn ein Band mit einer Löschdrossel -die leider auch gebraucht über dem Budget eines Amateurs liegen- gelöscht wird, sollte bei sachgerechter Anwendung kein Gleichfeld zurückbleiben, da diese Drosseln mit Wechselfeldern arbeiten.

Ein Gleichfeld bleibt, wenn z. B. ein Permanentmagnet zum Löschen verwendet wird. Das sollte man tunlichst unterlassen, da u. U. das Band derartig in die Sättigung kommt, dass ein knapp dimensionierter Löschoszillator bei hochkoerzitiven Bändern die verbleibende Magnetisierung nicht mehr beseitigen kann.

Vielleicht findet sich ja ein Kollege, der die Problembänder über einen Vollspurlöschkopf zieht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Zitat:capstan postete
[quote]RonnyK postete



Auch die Entwickler der Viertelspurtechnik haben damals schon an diese Kriterien gedacht und deshalb die Spurbreite des Löschkopfes etwas breiter gehalten als die des Sprech- und Hörkopfes.
Auf diese Weise wird immer etwas breiter gelöscht als anschließend besprochen wird.
Der "Überstand" der Löschspur fällt dann in den Bereich des freibleibenden "Rasens" und beeinträchtigt somit die Nachbarspur "nicht".
Natürlich ist alles relativ und wir kennen alle die Nachteile der Viertelspuraufzeichnung auf einem 1/4"- Band, weshalb diese Technik auch den Studioanforderungen in keinster Weise gerecht wird und es dieses Verfahren dort nicht gibt.
Für Amateur- und Heimanwendung hat sich dieses System aber dennoch aus anderen Gründen etabliert.
Probiere es aus und berichte uns bitte über Deine Erfahrungen.

Gruß

Bernd
So, ich habe das Band auf meiner B77versucht zu löschen. Der erfolg ist nur mäßig...es wird nicht vollständig gelöscht. Aber ich denke es liegt auch an dem Band..man macht ja erst immer etwas bevor man was liestSmile es ist ein Maxell XLII EE und ich glaube das dieses Band für eine B77 total ungeeignet ist
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#9
Maschinen die EE-Bänder tauglich sind gab es wohl nur von Akai, Teac und ASC. Siehe hier: http://www.tonbandwelt.de/texte/was.htm

Gruss, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#10
Da hast Du recht. Eine B77 kann ein EE-Band, also ein Chromdioxydband, (bzw. Chromsubstitut) nicht löschen. Das können nur Teac und Akai.

Auch Aufnehmen kannst Du auf dem Band nix. Wenn Du es abgeben willst, immer her damit.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#11
Extra-Efficiency-Bänder waren die letzte Entwicklungsstufe des Tonbandes im Spulensegment, das aber nicht nur in die bereits massiv abschwingende Kurve der Bandgeräteepoche fiel, sondern auch letztlich aus physikalischen Gründen sinnlos war, weil die Vorteile der Aufnahme bei höheren Bandgeschwindigkeiten (und vernünftigen Spurbreiten) die minimalen des EE-Bandes bei weitem wett machten. Infolgedessen beteiligten sich die europäischen Geräte- und Bandhersteller bei diesem letzten Versuch der Firmen Maxell und TDK von 1982, Spulenbänder einer neuen Fertigungsgeneration zu etablieren, sehr bewusst nicht bzw. halbherzig, zumal dies erhebliche Eingriffe in die Hf-Teile der nur noch in überschaubaren Größenordnungen absetzbaren Bandgeräte erfordert hätte.

Die Koerzitivfeldstärke dieser neuen Bänder war knapp verdoppelt worden (26 kA/m oder 320 Oe bei LPR35 auf 46 kA/m oder 560 Oe bei EE-Bändern), wobei man seitens TDKs und Maxells sicher nicht ohne sachlich unmittelbare Veranlassung auf die damals bereits zum Standard gehörende Mattierung der Rückseite verzichtete, bezüglich der mechanischen Eigenschaften der Bänder also wieder eine Generation zurückschritt.
Aufgrund der hohen Koerzitivität des Bandmaterials ('magnetische Härte') ist es daher kein Wunder, dass du auf einer A77/B77 ein EE-Band nicht gelöscht bekommst. Dein Gerät kann das nicht.

Nicht zuletzt die kalte Schulter, die Studer dem EE-Projekt gezeigt hatte, war einer der Gründe dafür, dass die Sache schneller zuende ging, als sie begonnen hatte.
Andererseits hatten auch deutsche Hersteller im Zuge des seit 1973 laufenden Unisette-Programmes der ARD solch ein Band in der Schublade, wie denn -na, wer wohl- Willi Studer zwischen 1973 und 1983 sich für den Rundfunkeinstatz dieses teilautomatischen Archivierungssystems (auf Cassettenbasis) stark machte. Offensichtlich aber erkannte man ereits zu Beginn der 1980er, dass früher oder später doch der Rechner die Bandspeicherung übernehmen würde, weshalb man dann von diesem Projekt wieder abkam. In Holensteins Studerbuch ist ein Teil einer Unisette-Anlage abgebildet.

Die AKAI GX-747 kann EE-Bänder definitiv artgerecht behandeln und wurde als solche von AKAI selbst anlässlich der Aufgabe der Bandgerätefertigung 1985 in einem Einzelexemplar dem Deutschen Rundfunkmuseum gestiftet. Dass es sich dann auch relativ bald danach mit Akai selbst hatte, sah man damals wohl noch nicht ab.

Was so alles an simplen Löschproblemen dranhängt, ....

Hans-Joachim
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#12
Zitat:Frank postete

Wenn ein Band mit einer Löschdrossel -die leider auch gebraucht über dem Budget eines Amateurs liegen- gelöscht wird, sollte bei sachgerechter Anwendung kein Gleichfeld zurückbleiben, da diese Drosseln mit Wechselfeldern arbeiten.
Hallo Frank,

prinzipiell muß ich Dir hier schon recht geben, so sollte es eigentlich sein, aber in praxi sieht es oft leider etwas anders aus.
Von einer professionellen Löscheinrichtung (Degausser) für magnetische Speichermedien erwartet man eine remanenzfreie Löschung des Mediums.

Wechselfelder sind aber kein Garant für magnetische Neutralität!

Wenn das Gerät mit 50Hz Wechselstrom betrieben wird, so sollte gewährleistet sein, daß der Elektromagnet genau im Spannungsmaximum abgeschaltet wird, um eine restlose Entmagnetisierung sicherzustellen.
Auch wäre das kontinuierliche Herunterfahren der Wechselspannung bis auf Null eine funktionierende Möglichkeit.
In der Praxis scheint man davon aber weit entfernt zu sein.
Ich habe eine Menge Bänder aus Rundfunkbeständen, welche vor dem Verkauf professionell gelöscht wurden (gelöscht, nicht entmagnetisiert).
Diese Bänder zeigen noch erhebliche remanente Magnetisierungen.
Beim Abspielen ist die ursprüngliche Information zwar vernichtet (gelöscht), aber das Band auf keinen Fall entmagnetisiert, der Pegelmesser schlägt in rythmischen Abständen an den rechten Anschlag.

Der Sinn einer "Löschung" ist lediglich die Unbrauchbarmachung der vorhandenen Nutzmodulation und nicht die perfekte und absolute Neutralisierung (Entmagnetisierung) des Mediums!

Jedes magnetische Speichermedium sollte im entsprechenden Aufzeichnungsgerät restlos entmagnetisiert (formatiert) werden.

Ich hatte im obigen Beitrag an eine handelsübliche 50Hz- Wechselstrom- Handlöschdrossel gedacht, welche bei "unsachgemäßem" Betrieb immer eine Gleichfeldrestmagnetisierung auf dem Medium zurücklässt.

Es sei denn man wendet sie sachgemäß, wie hier schon oft beschrieben, an und bewegt sie mit gleichmäßig kreisenden Bewegungen dicht über dem Medium, um sie nach allmählicher Entfernung auf cca. 1,5m (Armreichweite) und 90° Drehung aus der Richtung abzuschalten.
Nur so ist gewährleistet, daß die magnetisierten Teilchen des Mediums immer kleiner werdende Hystereseschleifen durchlaufen und damit vollkommen entmagnetisiert werden. Erst nach solch einem Vorgang ist das Medium magnetisch neutral.

Gruß

Bernd
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#13
Kann das jemand bestätigen, dass man auf einem EE-Band mit einer "herkömmlichen" Maschine nichts aufnehmen kann? Ich habe unlängst ein als solches deklariertes Band von BASF erhalten. Eigentlich war ich nur auf die Spule aus. Ich muss noch mal nachsehen, aber ich denke, meine GX-625 hat eine Aufnahme hinbekommen.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#14
Wenn das EE- Band gelöscht ist kannst Du schon etwas aufnehmen, aber die Arbeitspunkte stimmen halt nicht, so daß die Aufnahmen nicht optimal klingen.

Die Vormagnetisierung müsste zumindest erhöht werden, um den AP des Sprechkopfs in die Mitte des linearen Teils der Magnetisierungskurve des EE- Materials zu hieven.
Pegel und Entzerrung sind auch nicht optimal, da EE-Band zwar etwas höher aussteuerbar ist, aber durch seine größere Höhenempfindlichkeit, die Höhenentzerrung zurückgenommen werden müsste, um an Höhendynamik zu gewinnen.

Vergleichbare Verhältnisse erhälst Du, wenn Du auf einem Cassettendeck in Stellung Fe (Typ I) eine Cromdioxid- Cassette (Typ II) bespielst.

Bernd
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#15
Eine GX 747 ist für ein EE Band geeignet.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#16
Eine komplette (?) Liste der EE-Band-tauglichen Geräte ist auf http://www.tonbandwelt.de unter Divers / Was gab es für Consumer-Geräte mit... / 9. EE-Band taugliche Maschinen zu finden (oder per Direktlink ohne Frameset: hier).
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