Pegelachterbahn
#1
Meine Mühlen mahlen Zeitmangelbedingt leider sehr langsam.
So bin ich erst nach einem Jahr dazu gekommen, die 15 m langen Kabel von der Hi-fi Anlage zu meiner A810 zu verlegen.

Und etwas unwohl ist mir bei dem ganzen Weg von der Schaltzentrale Hifi Verstärker (Signalquellen CD, DAT, Platte) bis zum Band:

zuerst eine Pegelanhebung auf Line-Pegel und Symetrierung , dann die 15 m Kabel (symetrisch). Dann ein Mischpult ( Behringer, symetrischer Line- Eingang mit "stereo" Klinke/Kanal) intern wahrscheinlich wieder eine Abschwächung mit anschließender Verstärkung vor und nach dem Master-Regler. Ausgang leider asymetrisch, also wieder eine Symetrierung (DI Box) , anschließend 4m Kabel symetrisch, DOLBY SR, 1m Kabel und endlich die A810 (mit VU Einheiten).

Warum den Mischpult? Weil ich den Pegel bzw das Ausblenden vor der Dolby Einheit bewerkstelligen muß, damit der Gespann DOLBY /A810 kalibriert bleibt.

Irgendwie stört mich, daß man das arme Signal immerwieder verstärkt und wieder abschwächt und verstärkt usw. Aber kann man es besser machen
(außer ohne Dolby zu fahren)? Oder ist meine Lösung unbedenklich?
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#2
Das Einzige, was mich in 'dieser deiner' (wir hatten mal einen Kanzler danach, vielleicht kommt das jetzt auch anderswo...) Anlage stört, lieber Nikola, ist die DI-Box, deren Verhalten unter den gegebenen Umständen -die Box enthält einen Übertrager unbekannter Beschaffenheit- fragwürdig sein kann.

Ansonsten brauchst du dich nur mit der früheren Epoche der Tonstudiotechnik zu befassen, um einmal so richtig Sorgen bekommen zu dürfen. Damals, also V72/V74 und davor, wurde ja fast grundsätzlich passiv gefiltert und danach via Aufholverstärker wieder Linien-Pegel hergestellt; und das kreuz und quer durch die Eckmillers, Geilings, Maihaks, Willisens und Klangfilmer.

Ein Blick (bei dir nordwärts) gen Alpen belehrt dich darüber, wie das Pegeldiagramm einer solchen Mischanlage aussah, deren Konfiguration noch dazu ständigen Änderungen unterworfen war, weil man nur das in die Übertragungskette nahm, was man unbedingt brauchte; --- kein Wunder, wenn man das Verfahren berücksichtigt. Als die Verstärker zuverlässiger wurden, kamen dann die aktiven Filter, ohne die weder ein Dolby noch ein Studer 961, geschweige denn eine SSL-Großanlage denkbar wären.
Das Bandgerät war eines der ersten Elemente der Übertragungskette, das mit Einführung der Hf-Technik in der Regel aktive Filter erhielt.

Das, was dich beunruhigt, ist also des Tonmeisters täglich Brot ... (sollte es sein) und war als solches schon einmal wesentlich härter. Keine Frage daher, dass die passive Filterei mit separaten Aufholverstärkern heute wieder als das Nonplusultra gilt. "Es kummt hoid nix beßers ned nach...." Hüstel.

Natürlich kann man ein Mischpult glücklich anlegen (und glücklich benützen) oder dabei auch ein wenig vorbeilangen. Doch dies dürfte zumindest für die Seite des Konzeptes heute schwerlich der Regelfall sein. Da machen die kleinen Chinesen von Herrn Behringer nichts anders als die Pulte vom Herrn Studer, die ganz eidgenössisch-ee-te-haa-mäßig unter dem Absingen der Schweizerhymne erstellt wurden. Insofern hätte ich da wenig Sorgen. Verfügst du über das Pegeldiagramm eines Studer 169, um die Reserven solcherart Pulte einmal abschätzen zu können?

Es empfiehlt sich aber aus der Sicht beider Kulturbereiche (des nahwestlichen wie des fernöstlichen), die pultinterne Aussteuerung günstig zu legen, damit Geräuschspannung und Klirrfaktor über möglichst alle Betriebsfälle das tun, was die Spezifikationen sagen. Aber das ist es dann auch schon.

Wenn deine steuernden Impedanzen im Bereich der studioüblichen 60 Ohm (oder darunter) liegen, besteht sowieso keinerlei Gefahr. Arbeitet dein Dolby-SR mit trafosymmetrischen Eingängen, würde ich mir außerdem überlegen, ob man für die benannten 4 Meter nicht doch (und ggflls. testweise) auf die Symmetrierung zwischen Behringerle und Dolby verzichtet. Natürlich hat die Symmetrie wegen der eindeutigen Erdführung, der für Dolby und A810 geforderten Schutzklasse I und potenzieller Knacksereien nur Vorteile; doch ehe man sich heftigere Probleme mit einer DI-Box schafft, die hier u. U. nicht angemessen ist, nimmt man vielleicht doch lieber einen Knacks als einen deformierten Frequenzgang (mit saftig 'geboostetem' Klirrfaktor) hin... Abgesehen davon ließe sich bei intensivem Verlangen auch ein elektronisch symmetrierter Ausgang in das Behringerpult einbauen...

Wenn du Zweifel hast, kannst du dich ja schön mit einem 1-kHz-Rechteck durch die Anlage -bitte artgerecht!- mit dem Oskar bis vor das Dolby messen und dann sehen, was du auf dem Weg durch die Elektronik entdeckst. Solltest du irgendwo zum Stolpern veranlasst werden, dann findet das sicher hinter der o. g. DI-Box statt. Das gilt für den Frequenzgang ebenso wie für den erhöhten Klirrfaktor (mit Sinus zu messen, ich weiß).

Demnach: Unbedenklich, wenn die Regeln der Spannungsanpassung beachtet werden; deren Einhaltung aber ist Grundvoraussetzung breitbandiger Nf-Übertragung.

Hans-Joachim
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#3
Ja , Hans-Joachim,
die DI Box liegt mir auch aus einem anderen Grund im Magen: sie wird von einer 9V Batterie versorgt. Wahrscheinlich werde ich es ausprobieren müssen, um zu sehen, was mehr Übel darstellt. Ob die Dolbys trafosymmetrische Eingänge haben, weiß ich nicht, weil ich davon keine Schaltbilder habe.
Auch von dem Behringer habe ich nur ein Blockschaltbild. Ist aber die neue Serie (UB1002) und sollte rauscharm sein. Warum das Ding keine symmetrischen Ausgänge hat, weiß der Kuckuck. Ich wollte aber nicht viel Geld für einen großen Mischer ausgeben, zumal ich gar nichts mischen , sondern nur den Pegel beeinflussen muß. Die DI Box ist ebenfalls vom Behringer. Ich denke, ich könnte sie auch vom Mischer versorgen, um auf die Batterie verzichten zu können. Der Mischer wird freilich über einen Steckernetzteil versorgt- wie denn sonst heutzutage. Ein NTP ist noch anzuhängen.
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