klebrige und weiche Revox-Andruckrolle. Warum?
#1
Moin, moin,

ich hab' da mal 'ne Frage...

In den letzten Tagen habe ich angefangen alte Bänder zu sortieren und gestern nun die löschen wollen, die neuen Aufgaben zugeführt werden sollen.

Dafür habe ich eine angeschlagene PR99 Mk.II genommen und bei 38cm/s bei abgeschalteten Eingängen auf Aufnahme laufen lassen.

Von Beginn an machte sie Nebengeräusche. In Gedanken habe ich einen Haken gemacht: Merke: Abschmieren.

Als nach knapp zwei Stunden die vierte Spule plötzlich kurz vor Schluß stehen blieb, habe ich das Gerät erstmal angehalten und abkühlen lassen. Nach dann zwei Stunden weiterer Quälerei (für die Revox) habe ich mich dann von Wichtigem losgerissen und mir das Gerät näher angeschaut.

Erwartungsgemäß waren die Bänder in Ordnung (beim Sortieren lief auch die 600SH einwandfrei).
Stattdessen war die Andruckrolle der Revox so weich geworden, daß sie sich bis auf den Kern zusammendrücken bzw. die obere Kante seitlich um die halbe Breite verschieben ließ.
An der Lauffläche war eine recht feste und glatte Spur, daneben eine weiche, "aufgeschäumte" klebrige Masse zu sehen.
Nach einem Tag "liegen lassen" ist die Rolle übrigens wieder fest und trocken. nicht mehr klebrig.

Die Lösung: "Andruckrolle tauschen" ist mir klar.
Meine Frage: Woher kommt diese Reaktion. Reagiert da etwas im Band als Weichmacher auf die Gummimischung? Reibungswärme kann da ja wohl nicht Schuld sein, oder?

Das benutzte Bandmaterial war übrigens: Philips DP18, Agfa PE46, Universum Typ DP und BASF DP26. Eigentlich unproblematisch.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#2
´
Ist es eine schwarze Rolle aus Gummi oder eine grüne bzw. blaue Rolle aus Kunststoff?
Letztere sind empfindlich gegnüber dem gerne zur Reinigung verwendeten Alkohol.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#3
Zitat:Frank postete
´
Ist es eine schwarze Rolle aus Gummi oder eine grüne bzw. blaue Rolle aus Kunststoff?
Letztere sind empfindlich gegnüber dem gerne zur Reinigung verwendeten Alkohol.
Moin, moin,

Die schwarze Gummi-Rolle auf Messingkern.

Vielleicht hat sie ja zu schnell gedreht (38cm/s): Die viele Luft mit hohem Druck hat sie aufgeschäumt Smile

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#4
Die Messingbuchse ist dreckig. Ich hatte das mal bei einer ASC.
Messingbuchse und Gegenstück schön mit Alkohol blankrubbeln.
Zitieren
#5
Wenn Du die Buchse mit Alkohol reinigst, dann löst Du auch das Öl aus dem Lager, was nicht gerade gut für die Lebensdauer ist. Nach so einer Reinigung musst Du unbedingt eine geringe (!!) Menge Öl auf das Lager geben und einziehen lassen. Stecke die Rolle dann wieder auf die Achse und lass sie laufen. Es darf dabei kein Öl auf das Gummi kommen.

Nach etlichen Stunden Betrieb kannst Du, falls es notwendig sein sollte, wieder eine geringe Menge Öl auf das Lager geben, ein Ausbau ist dazu nicht nötig, und dann wieder die Maschine laufen lassen. Die Prozedur muss ggf. mehrmals wiederholt werden. Du solltest dafür Sinterlager-Öl nehmen, aber ich kann Dir leider keinen Typ nennen, weil ich da noch selbst auf der Suche bin.

Ob sich die Prozedur lohnt, würde ich vom Zustand der Rolle abhängig machen. Wenn die Rolle durch Hitze weich geworden ist, hat sie möglicherweise jetzt eine leichte Unwucht und dann hast Du erhöhte Gleichlaufschwankungen. Dann hätte übrigen auch das Lager einen erhöhten Ölungsbedarf.
Zitieren
#6
Moin, moin,

eben habe ich mit einer (anderen) PR99 eine Sendung aufgenommen.
Nach ca. einer Dreiviertel Stunde begann die Andruckrolle zu kleben. Es klebt die gesamte Andruckrolle rundum. Am Ende hat sich das Band daran aufgewickelt.

Maschine: Revox PR99 Mk.III (aus der gleichen Quelle, wie die Mk.II, Radiosender), grüne Andruckrolle, längere Zeit nicht im Betrieb
Band: BASF DP26 ohne Rückseiten-Beschichtung. Ein anderes als oben.

Die Andruckrolle / Messingbasis war kalt.
Augenscheinlich haben sich die äußeren Millimeter der Rolle dunkler verfärbt. Die Form hat sich noch nicht verändert.
Nach einigen Minuten außer Betrieb hört die Rolle auf zu kleben.

Woran kann das liegen?

Tschüß, Matthias

P.S.: Mit einer PR Mk.I, die ich seit Jahren in Benutzung habe (andere Quelle), hatte ich diesbezüglich noch nie Probleme!
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#7
Hallo Matthias,

dass scheint ein ähnlicher Effekt zu sein, wie bei einem Squash-Ball. Der wird erst richtig elastisch und weich, wenn er ordentlich geschlagen worden ist. Die Andruckrolle wird am Capstan ja auch kräftig gedrückt, dem entsprechend erzeugt die Reibung wohl Wärme.

Der Druck, mit dem die Rolle am Capstan läuft wird aber wohl nicht zu hoch sein, oder? Ich würde es auf den normale Alterungsprozess des Gummis schieben.

Gruß, Thomas!
Zitieren
#8
"Gummi" wäre Naturkautschuk, und da sind mir solche Verhaltensweisen tendenziell eher nicht vertraut.
Ich besitze eine jener grün grimmeligen Studer-Andruckrollen, die nie in Betrieb, dafür immer in ihrer Originaltüte war:
Inzwischen Schmierkram, wogegen die Rolle, die sie eigentlich einmal ersetzen sollte, nämlich eine solche wohl auf Naturkautschukbasis von 1981 noch heute orgelmusiktauglich das tut, was sie immer sollte und tat. Obgleich sie -ab Werk!- einen interessanten Schaden aufwies, der an die professionelle (!) Ausgangskontrolle bei Studer, Regensdorf einige Zweifel seitens des Kunden zu richten erlaubt, wird sie wohl noch Jahre leben. Ich habe damals -1981- die Klappe gehalten, mir aber meinen Teil gedacht; heute kann man es ja sagen, ihr lieben Regensdorfer und ihr lieben Kippenheimer, mit Ruhm habt ihr euch dabei -beide, jeder für sich, und Gott gegen alle- nicht bekleckert.
Schon damals galt ja: "Kunde winkt mit Tausendern. Lass' ihn, vielleicht braucht er's zur Verabschiedung." Kam man mit Hundertausendern, sah das anders aus. Die fachlich übrigens zumeist wenig fundierte Überheblichkeit in der professionellen Branche war (und ist) in den Augen des Moralisten (also den meinen) bedenklich. Ich verhalte mich infolgedessen anders.

Das grüne 'Zeugs', Typ Schleimi wurde sicher einmal mehr durch ungeeignete Weichmacher aufbereitet, die auch dann, wenn man sie nicht diffundieren lässt, 'segensreiches Wirken' entfalten. Warum sollte das immer nur bei Scotch so gewesen sein?

Übrigens gibt es auch identisch aussehende, sich aber völlig anders verhaltende, chemisch daher zweifellos anders aufbereitete Kunststoffandruckrollen bei Studer, die um 1972 verbaut wurden. Meine G36HS erhielt nämlich beim HS-Umbau (Löffingen 1972) auch eine neue Andruckrolle dieses Typs, die sehr hart ist und diese Härte nie änderte. Ihr Zustand dürfte unter dem Aspekt minimalen Schlupfes/guten Gleichlaufs noch heute durchaus als sehr gut gelten können. Nach 35 Jahren.

Hans-Joachim
Zitieren
#9
´
Vor ein paar Tagen habe ich von Revox neue Rollen für eben dei PR99 gekauft:
das waren auch wieder bläuliche Typen.

Es wird wohl gut gehen.....
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#10
Hallo zusammen,
es gibt neben den weichen Andruckrollen auch Kabel, die plötzlich eine weiche Ummantelung haben sowie - auch in anderen Threads im Forum beschrieben - Treibriemen. Was ich schon mehrmals mit Entsetzen hatte, sind graue Kunststoff -Gummifüßchen an Geräten, die nach Jahren plötzlich weich werden und davonfließen. Schöne Sauerei das von der Unterlage wieder wegzuputzen.
Eigentümlicherweise waren nicht alle 4 Füßchen weich sondern nur einer oder zwei.
Es müßte mal ein Mensch, der von Chemie mehr versteht, die Sache untersuchen.

Pausenprofi
Zitieren
#11
Hallo,

es ist leider so: besonders Kunststoffe und Gummi reagieren em-
pfindlich auf Kontakt "mit dem falschen Medium" - was immer das im
Einzelnen auch sei. Genaues kann man immer nur sagen, wenn man die
genaue Zusammensetzung des "dahingeflossenen" Teiles kennt!
Wie auch immer: Chemikalien, Lösungsmittel, Hitze, Kälte, UV-Bestrahlung -
das alles kann einem Gummi arg zusetzen. Insofern erklärt sich unter
Umständen auch, dass die "Vorderfüsse" eines Gerätes dahinscheiden, weil
sie schlicht mehr Sonneneinstrahlung abgekriegt haben - hinten im Schrank
ist´s halt immer dunkel gewesen!
Auch die Andruckrolle hat ja ein "bewegtes" Leben hinter sich. Gepaart mit
dem Abrieb eines (...vielleicht mit zu starkem Bandzug geführten...) Bandes
(und der damit einhergehenden Reibungswärme...) kann sich schnell ein wie
von Matthias beobachteter Effekt einstellen.

Man steckt halt nicht drin...

Gruss

edit: Eigentl. müsste es andersrum sein: das Band "griffig" und elastisch,
die Andruckrolle aus Keramik - dann hält sie ewig!Wink
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#12
Hallo an Alle,

dann müsste euch jetzt endlich der Sinn der Omega-Umschlingung/Antrieb aufgehen (bitte nicht der zu kleine "Kram" wie bei UHER, Bandbeanspruchung viel zu gross). Der "andruckrollenlose" Bandantrieb ist das einzig Wahre. Meine Postings durchlesen. Der Grenzfall ist die schlupflose Haftreibung an der Grenze zur Gleitreibung.
@pezett:
vielleicht schaut ihr euch mal die LYREC (Spassname FRED) an, die hat keine Gummi-Irgendwas-Andruckrolle. Ob das wohl bei LYREC einen Sinn hatte?

MFG
H A N N S -D.

edit:
Nachtrag:
hier noch ein passender Link (alles schon dagewesen!)
http://my.opera.com/hanns-d.pizonka/albu...ure=660546
Zitieren
#13
Zitat:hanns-d.pizonka postete
Hallo an Alle,

dann müsste euch jetzt endlich der Sinn der Omega-Umschlingung/Antrieb aufgehen (bitte nicht der zu kleine "Kram" wie bei UHER, Bandbeanspruchung viel zu gross). Der "andruckrollenlose" Bandantrieb ist das einzig Wahre. Meine Postings durchlesen. Der Grenzfall ist die schlupflose Haftreibung an der Grenze zur Gleitreibung. (...)
Moin, moin,

GENAU. Und nun, Hanns-D., her mit der Maschine mit Omega-Antrieb, die kein "Kram" ist. Und die KEIN Videorecorder ist.

Wer fährt noch gleich eine Otari zu Hause ? Smile

Da fragt man nach einer praktischen Andruckrollen-Problem-Lösung/Erklärung und die Antwort ist BLA.

(Ich hoffe, Du verträgst es und ich bekomme nächste Woche keine Schläge)

Tschüß, Matthias

P.S.: Letztendlich verstehe ich Euch so: Das beschriebene Problem taucht immer wieder bei Revox auf. Die Lösung wäre das vorsorgliche Bereithalten von Schmierstoff und Ersatz-Rollen.
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#14
Zitat:Matthias M postete


Da fragt man nach einer praktischen Andruckrollen-Problem-Lösung/Erklärung und die Antwort ist BLA.
...
Da fühle ich mich nicht angesprochenWink - eine Erklärung habe ich Dir
oben zu geben versucht - klar: es ist ein schwacher Trost.
`Ne Lösung ? Sorry : gibt es nich`/ kenn ich nich`, dazu müsste der
Chemiker ran... ... ach ja, hatten wir ja schon...

Zitat:Matthias M postete

P.S.: Letztendlich verstehe ich Euch so: Das beschriebene Problem taucht immer wieder bei Revox auf. Die Lösung wäre das vorsorgliche Bereithalten von Schmierstoff und Ersatz-Rollen.
...ist übrigens nicht nur ein Revox-Problem - hatten wir hier im Forum
bei anderen Kisten in ähnlicher Art & Weise auch schon, wenn ich nicht
irre. Schmierstoff und Ersatzrolle - ja, das kann nicht schaden.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#15
Daß eine Rolle klebt, ist ja an sich nichts Neues. Auffallend an diesem Fall ist doch, daß die Rolle zunächst einfwandfrei läuft, dann zu kleben beginnt und erst nach Pause wieder, wenn auch nur kurzfristig, zu alter Forum zurückfindet.

Denkmodell: Die Rolle verhält sich wie ein Schwamm, der Kleber ist darin "gelöst" (ich weiss, daß ist augedrückt, daß es der Sau graust, aber hoffentlich verständlich) und durch die Drehbewegung entsteht eine Zentrifugenwirkung, die den "Kleber" nach aussen treten lässt. Evtl. wird das ganze noch durch den Walkeffekt an der Kontaktstelle "Captstan - Rolle" verstärkt. Der Capstan "quetscht die Flüssigkeit" aus der Rolle heraus und "schiebt" diese, quasi als "Bugwelle" vor sich her. Ohne Druck veteilt sich alles gleichmäßig, nach dem Anlaufen braucht es eine Weile, bis der Effekt sich einstellt.

Was passiert wenn man so eine Rolle mit einer Handbohrmaschine (auf Achse aufspannen) in schnelle Rotation versetzt? Klebt sie dann?
Michael(F)
Zitieren
#16
Hallo Peter,

Du warst nicht gemeint!

Der Rest: Beide Revox-Rollen haben Klebereste an den Bandrücken hinterlassen. Das klebt nun selbstständig! Danke Revox.

Nachdem ich die Rolle gegen eine Gummi-Variante ausgetauscht hatte, war bei beiden Geräten das Problem gelöst. Bislang dauerhaft. BASF ist also unschuldig Smile

Nur zur Klarstellung: Michael hat recht, daß alternde Rollen nichts neues sind. Was mir auffällt, ist das ICH das Phänomen in der beschriebenen Form nur bei Revox PR99 hatte.
Nicht z.B. bei ASC oder Braun, die bei mir eine ganze Zeit lang wesentlich intensiver gelaufen waren.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#17
Zitat:Matthias M postete
....Was mir auffällt, ist das ICH das Phänomen in der beschriebenen Form nur bei Revox PR99 hatte.
Nicht z.B. bei ASC oder Braun, die bei mir eine ganze Zeit lang wesentlich intensiver gelaufen waren.

Tschüß, Matthias
Warum das Problem nicht bei allen Herstellern auftritt ist doch klar: Jeder hat seine Lieferanten, und die verwenden unterschiedliche Werkstoffe. Ich habe eine 30 Jahre alte A77, da ist die Rolle noch in gutem Zustand. Bei 3 PR99 mit schwarzen Rollen (Gummi?) ist eine ziemlich mies, Verschleiß, kein Klebeproblem.

Die Mischung macht´s.



Da aber bei der PR99 die Rolle nicht kugelgelagert ist, reicht normales Öl. Ich habe solche Gleitlager immer mit Automotorenöl verarztet, mit einem Q-Tip sparsam aufgetragen, klappte gut. Laut Werbesprüchen des Herstellers klammert sich das Öl an Metall und stellt so die Schmierung sicher.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#18
Zitat:Frank postete

Da aber bei der PR99 die Rolle nicht kugelgelagert ist, reicht normales Öl. Ich habe solche Gleitlager immer mit Automotorenöl verarztet, mit einem Q-Tip sparsam aufgetragen, klappte gut. Laut Werbesprüchen des Herstellers klammert sich das Öl an Metall und stellt so die Schmierung sicher.
Lieber Frank,

diese Andruckrollen sind mit klassischen Sinterlagererbuchsen bestückt und sollten mit dem entsprechenden Öl versehen werden.
Ein Tropfen an einem kleinen Schraubendreher lässt sich hierbei besser dosieren und einbringen, als mit einem saugfähigem Q-Tip, welcher das Öl lieber selbst aufnimmt und erst wieder abgibt, wenn er gesättigt ist.
Gutes Sinterlageröl ist heute rar und teuer, deshalb mein kleiner Spartipp.

Gruß

Bernd
Zitieren
#19
´
Hallo Bernd,

stimmt, nach genauer Betrachtung des Mittelteils gebe ich Dir recht.

Aber an weniger beanspruchten Teile wie der Tonrolle oder den Umlenkrollen scheint nach meiner Erfahrung das Motoröl auszureichen. Ein E- Motorenlager würde ich allerdings mit synthetischem 5W- 40 behandeln.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#20
Zitat:Matthias M postete
Was mir auffällt, ist das ICH das Phänomen in der beschriebenen Form nur bei Revox PR99 hatte.
Nicht z.B. bei ASC oder Braun, die bei mir eine ganze Zeit lang wesentlich intensiver gelaufen waren.
(Auch wenn die letzte Nachricht hier was älter ist, das Thema ist ja leider Winkzeitlos - )

Bei mir machte es die Andruckrolle einer Tascam BR-20 (Baujahr so ca. 1990 oder so), bei dieser Maschine liegt die Andruckrolle auf der Schichtseite des Bandes. Vermutlich nicht so schlau... also bin ich mir nicht sicher, ob die Maschine der Weisheit letzter usw. ist.
Keine Probleme bei meinen zehn Jahre älteren M15A und auch nicht bei meinen 25 Jahre älteren M10 Wink

Michael
Zitieren
#21
Meine Tascam 32 war aber auch betroffen. Da liegt die Andruckrolle außen, damit hat es wohl weniger zu tun.

Band ab - Band läuft,

Rainer
Zitieren
#22
Persönlich konnte ich die seit Jahren hier gemachten Erfahrungen und Berichte über sich auflösende Andruckrollen nie so recht nachvollziehen.

Jetzt bin ich selbst betroffen!

Vor ein paar Jahren kaufte ich günstig eine A807 als Ersatzteilspender.
Ich habe die Maschine nie in Betreib genommen, sie steht nur so als eiserne Reserve in einer Ecke.
Als ich sie bekam, befand sich auch die grüne Andruckrolle noch im völlig "normalen" Zustand.

Als vor Weihnachten die Maschine dann die Arbeit mit dem Staubsauger behinderte, mußte ich sie etwas zur Seite schieben und sah auf dem Teppichboden plötzlich grüne Flecken, ähnlich den Tropfen einer Kerze.
Erschreckend mußte ich feststellen das diese zehe grüne Masse von der Andruckrolle stammte.
Eine klebrige grüne Spur führte von der Rolle über das Aludeckblech bis auf den Boden. Die flüssige Masse ist regelrecht in den Teppichboden eingedrungen und lässt sich nur schwer wieder entfernen.
Die jetzige Konsistenz der Masse gleicht der von Haribo- Bären.

Was war passiert?

Ich kann dieses Phänomen bis heute nicht verstehen, zumal im selben Raum noch eine weitere A807 steht, bestückt mit einer Andruckrolle aus gleichem Material, welche noch völlg intakt ist.
Auch eine als Ersatzteil lose im Schrank befindliche grüne Rolle ist noch völlig i.O.

Irgend ein Einfluß muß doch den Kunststoff verflüssigt haben, so daß er zu Boden tropfte und später wieder fester wurde.
Der restliche Kunststoff, welcher auf der Rolle noch verblieben ist, ist nun wieder im festen Zustand.
Der Raum hat eine normale Zimmertemperatur.

Wenn gewünscht, kann ich Fotos machen.

Gruß, Bernd
Zitieren
#23
Hallo Bernd!

Du hast nicht zufällig einen Sohn im "Böse-Buben-Alter" ?? Wink

Gruß Martin
Zitieren
#24
Moin moin.

Zum Öl: Motoröl geht tatsächlich. Ist aber das einzige "nichtsinterlager"-Öl, daß man nehmen kann. Es muß aber sehr viel häufiger nachgeölt werden.

Gutes Sinterlager-Öl bekommt man problemlos im Modellbahn-Zubehör. Hier hat man auch gleich die Auswahl an verschiedenen Flaschen oder Ölern. Die Öler sind aber alle zu grob. Eine Spritze mit feiner Kanüle ist da besser.

Grundsätzlich gilt: Lager brauchen Schmierstoff (natürlich den geeigneten). Ich sage das mal, weil sich mir der Eindruck ergibt, daß viele Leute Angst vor Wartungsarbeiten haben, oder es glauben, wenn in der BdA von lebenslanger Schmierung die Rede ist. Wer da glaubt, daß man das wörtlich nehmen kann, ist auf dem Holzweg.

Übrigens gibt es kein "synthetisches" Öl. Es wird nur mit synthetisch erzeugten Additiven versetzt, um dem Öl spezifische Eigenschaften zu geben. Wir brauchen nicht harzendes nicht saures Öl, aber z.B. keine Scherfestigkeit für hochbeanspruchte geradverzahnte Getriebe. Merke: je mehr Additive-je weniger Schmierstoff im Öl. Also gucken, was drin ist und nicht wie toll die Formel klingt.

Ich versteh auch das Problem nicht. Zeit meines Lebens öle und schmiere ich, wo es nötig ist und habe so gut, wie keinen Verschleiß.

Nun zum "Gummi". Es gibt nunmal viele verschiedene Gummiwerkstoffe. Einige sind auch nach 30 Jahren noch fit. Hier hat man eben Glück. Beim Rest gibt es Versprödungen, Veränderungen aufgrund innerer Reibung (auch solche, wie Matthias sein Phänomen) oder es tritt der Weichmacher aus (kann plötzlich oder langsam Passieren).
Haribo-Effekte, wie bei Capstan kenne ich vor allem da, wo in der Nähe Strom fließt. Ist der Vorgang erst iniziiert, verflüssigt sich das Material irgendwann plötzlich. Auch bei Nichtgebrauch und meist grün. Warum werden wir wohl nicht klären können.

Hier kann man nichts machen. Talkum oder Glycerin können da auch nichts verhindern. Die schützen eher vor UV-Licht oder Versprödung stark bewegter (hin- und herbiegen) Teile. Innere Schäden durch Walken können sie nicht verhindern.

Ich habe das Problem bei alten Modellautos und anderen zu restaurierenden Dingen schon seit langen Jahren. Ich war mir auch nicht zu schade, alles auszuprobieren, obwohl ich dadurch auch sehr viel Schaden angerichtet habe.

Talkum und glycerin richten keinen Schaden an. Andere (z.B. Amor All) sind sehr mit Vorsicht zu genießen!

Man kann damit nur umgehen.
Meine bisher beste Lösung bei Andruckrollen ist die Nachfertigung mit modernen, alterungsbeständigen Gummi-Werkstoffen. Hier in Hamburg gibt es die Firma "Gummi-Wegner", Harry Wegner (hinter´m Tüv). Dort kann man z.B. NBR, bzw Perbunan bekommen. Auch verschiedene Härten. Aus einem entsprechend dicken Material kann man mit einer Laubsäge eine entsprechende Scheibe aussägen (möglichst präzise). Die klebt man z.B. mit Pattex (geht nicht immer) auf den vorhandenen Rollenkern.
Jetzt wendet man sich an den örtlichen Slot-Car oder RC-Car Club. Die haben präzise kleine Dreh-/Schleifmaschinen für ihre Reifen. Übrigens auch sehr guten Kleber. Bei Rollen für TB´s dürfte das Aufspannen kein Problem sein, da die Achsdurchmesser recht groß sind (gegenüber Tapedecks).

Also: Wer sich etwas Mühe macht und Laufereien nicht scheut, kann auch Rollen ersetzen, die es nie alterungsbeständig gab. Schlecht ist natürlich, wenn man zuweit ab vom Schuß wohnt, oder nicht geschickt genug ist. Da gibt es aber einen Herrn (siehe ibäh), der sowas neu aufvulkanisiert. Dies ist wohl die professionellste Art. Preislich liegt er im Rahmen, was für New old Stock auch genommen wird.

Viel Spaß und keine Hemmungen, Arnulf.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste