AKAI GX210D Probleme mit Wickelmotor?
#1
Hallo und guten Abend,

ich bin neu hier im Forum und habe seit kurzem eine AKAI GX210D. Mit der bin ich eigentlich zufrieden. Wiedergabe und Aufnahme sind gut, der Reversebetrieb funktioniert und das Umspulen erfolgt schnell und kraftvoll.
Heute ist mir das erste mal aufgefallen das sie Geräusche macht - ich meine nicht die die aus dem Lautsprecher kommen sollenSmile. Ich vermute sie kommen vom rechten Wickelmotor. Test ohne Band bei schnellem Rückwartslauf -alles o.k., bei schnellem Vorwärtslauf und Playbetrieb ein schnarrendes Geräusch. Wie gesagt alles ohne Band, um eventuelle Band- und Spulengeräusche als Ursache auszuschließen. Außerdem habe ich ein geringes Spiel am Bandteller festgestellt. Mir war das bisher noch nicht aufgefallen. Meine Frage: was könnte die Ursache sein? Lager, Bandteller, Bremsen oder Wickelmotor könnten in Frage kommen.
An Unterlagen habe ich nur die BDA. Grundkenntnisse in Mechanik, Elektronik, ein Universalmeßgerät und Lötstation sind vorhanden.
Wie gesagt ich habe das GX210D noch nicht lange und wäre über Tipps und Vorschläge dankbar wie ich das Problem lösen könnte. Das Geräusch nervt doch einwenig beim Musikhören.

mfG. Paps57
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#2
Hallo Paps57,

da ich eingefleischter Technics-Fan bin, kann ich zu Deiner Akai nicht viel sagen. Technics-Bandmaschinen haben aber die Angewohnheit im fortgeschrittenem Alter beim Umspulen fürchterlich zu kreischen. Der Ton kann so schrill werden, dass sich einem dabei die Fußnägel aufrollen. In einem kleinen gallischen Dorf würde man solche Bandmaschinen wahrscheinlich gefesselt und geknebelt an den Baum hängen Big Grin .

Ursache für dieses Geräusch ist die trockengelaufene Achse für die Umlenkscheibe des Bandzählwerkriemens. Ein bischen Ballistol auf die Achse sprühen und es herrscht wieder Totenstille Smile .

Guck mal in die Maschine wenn sie läuft, vielleicht kannst Du das Geräusch ebenfalls mit etwas Ballistol verschwinden lassen. Falls Du es nicht kennen solltest, Ballistol ist ein Waffenöl und gibt's in der Spraydose. Leider stinkt das Zeug wie ungewaschene Socken, aber es wirkt Wunder Smile .

Ich hoffe Dir geholfen zu haben, Gruss Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#3
Hallo,

@ Uhu,
vielen Dank für Deinen Tipp. Ich hätte wirklich nicht gedacht, das das Zählwerk die Ursache sein könnte. Wenn ich während des Play-Betriebs oder dem schnellen Vorlauf die Resettaste des Zahlwerks drücke, ändert sich das Geräusch. Es kommt doch vermutlich vom Bandzählwerk und nicht vom Wickelmotor. Ich versuche mal Deinen Tipp umzusetzen und melde mich mit dem Ergebnis wieder hier.

mfG Paps57
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#4
Hallo und guten Abend,

ich wollte nur mal kurz berichten wie die Sache ausgegangen ist.
Die AKAI wurde hinten geöffnet und erstmal der Riemen vom Zählwerk genommen, und siehe da, das Geräusch war verschwunden. Also ist doch das Zählwerk der Übeltäter! Ich würde es gerne ausbauen, um es genauer zu begutachten und eventuell instandzusetzen, weiß aber nicht so richtig wie, da ich kein Servicemanual besitze. Vielleicht weiß jemand aus dem Forum wie es geht? Der Knebel von der Stop-Pause Schaltung auf der Frontplatte will absolut nicht abgehen. Den wird wohl ein Vorbesitzer angeleimt haben, denn eine kleine Schraube ist nicht mehr zu sehen. Oder ist da irgendein Trick dabei?
Das Ölen der Achse der Umlenkscheibe der Bandzählwerkes von Hinten hat nicht den erwarteten Erfolg gehabt, man kommt auch mit einer Spritze schlecht ran, von Vorn wäre da sicherlich besser.
Zur Zeit läuft die AKAI eben ohne Bandzählwerk.
Wie gesagt, für Tipps und Anregungen wäre ich dankbar.
mfG Paps57
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#5
hi

du hast geschrieben:
Der Knebel von der Stop-Pause Schaltung auf der Frontplatte will absolut nicht abgehen. Den wird wohl ein Vorbesitzer angeleimt haben, denn eine kleine Schraube ist nicht mehr zu sehen. Oder ist da irgendein Trick dabei?

kein trick: -ist nur eine sehr kleine imbusschraube- auf der rechten seite des knebels.

mfg
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#6
Hallo

@schrottman
danke für deine Info, die kleine Schraube ist eben nicht mehr da, ich kann das Innengewinde und das Material von dem Gestänge sehen auf dem der Knebel sitzt. Leider! Und der Knebel sitzt bombenfest.

mfG Paps57
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#7
Zitat:Paps57 postete
...Zur Zeit läuft die AKAI eben ohne Bandzählwerk.
Wie gesagt, für Tipps und Anregungen wäre ich dankbar.
mfG Paps57
Da Du wegen des offenbar angeklebten Schalthebels die Platte nicht mehr ab und das Zählwerk nicht mehr rausbekommst hätte ich folgenden Vorschlag, für den ich hier vielleicht gesteinigt oder erschossen werde :gun:

Ich würde das Zählwerk mal direkt von vorn und von hinten, soweit möglich mit Ballistol einsprühen. Die Soße wird wahrscheinlich in der Maschine rumlaufen, vielleicht kannst Du das mit reingestopften Papiertüchern in Grenzen halten, aber wenn Du Glück hast erwischt Du die qietschende Stelle. Wichtig ist, dass die Riemen und Umlenk- oder Schwungscheiben der Maschine nichts abbekommen.

Ist zwar nicht die Feine Englische Art, sondern eher die Russische Methode, aber vielleicht hilft's.

Gruß, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#8
Hallo und Guten Abend allen,

ich hatte am Wochenende die 210 nochmal in der "Mangel". Das Zählwerk läuft nun wieder mit, nachdem ich nochmal die Spritze im Einsatz hatte. Diesmal hatte ich die Maschine auf ein Kissen und auf die Seite mit den Bandtellern gelegt. Und die Schwerkraft hat das Oel an die richtigen Stellen des Zählwerks gebracht.
Ein Übermaß an Ballistol halte ich doch etwas für unangemessen. Es werden damit ja eh nur die Symtome und nicht die Ursachen bekämpft. Nachdem ich 2x mit Spezialoel "gespritzt" hatte lief das Zählwerk wieder ohne nennenswerte Gräusche - mal sehn wie lange.
Mehr Sorgen macht mir zur Zeit der Knebel von der Start/Stopeinrichtung, der sitzt bombenfest und ich bekomme so die Frontplatte nicht runter.

@Uhu
Natürlich wirst Du nicht gesteinigt wegen der Russischen Methode, wir müssen doch auch immer ein wenig improvisieren, um unser Schätze an laufen zu halten, und da ist jeder Vorschlag willkommen.

Ich überlege den Knebel zu vereisen und mit einer Zange zu "knacken" . Ersatz für den Knebel wird bestimmt beschaffbar sein. Mit `ner Säge will ich dann doch nicht rann, das wäre mir zu Russisch.Smile

mfG Paps57
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#9
Zitat:Paps57 postete
Ich überlege den Knebel zu vereisen und mit einer Zange zu "knacken" .
Ich würde es eher mit Wärme versuchen, falls Epoxidharzkleber, etc. verwendet wurde. [Bild: flamingaa%5B1%5D.gif]

Beispielsweise mit einem Fön erwärmen und dann versuchen den Knebel langsam zu lockern. Wird dann aber ordentlich heiß. Evt. mit Handschuhen oder Zange anfassen.
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#10
´
Vereisen wirkt meiner Erfahrung nach gut mit Cyanarylat- Kleber. Ob hitze oder Kälte: Die Materialschrumpfung / Dehnung könnte schon etwas bewirken.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Hallo und gutend Abend,

King-Louis und Frank , vielen Dank für eure Tipps.

Am Wochenende werde ich mich wieder mit der 210 zu beschäftigen und danach berichten wie es ausgegangen ist.
Das mit der Wärme versuche ich als erstes. Wenn es funktioniert, hat das den Vorteil, das der Knebel ganz bleibt. Vereisen und Zerstören bleibt 2.Wahl.

mfG Paps57
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#12
Hallo,

wie versprochen ein kurzer Bericht:
Der Knebel konnte nach Einsatz eines Föns gelöst werden. Etwa 3min erwärmt und dann kurz abkühlen lassen - das wars.
Nochmals vielen Dank an alle die mit ihren Tipps geholfen haben.

mfG Paps57
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