AKAI GX-265 D - Probleme im REV-Betrieb
#1
Hallo zusammen,

nachdem ich mich im Profile-Teil schon kurz vorgestellt hab, hier nun gleich meine ersten Probleme - und was ich dazu bereits "probiert" hab (getestet schreib ich lieber mal nicht):

Nach dem Spontankauf einer Akai GX-265 D (mit 2 Aluspulen und 1 Band) und den ersten Probeläufen folgender Status:

- Schalter/Potis/Lämpchen alles i.O.
- Köpfe sauber, trotzdem nochmal mit Isoprop gereinigt.

- FWD Play OK, REV Play nach Umdrehen der Spulen auch OK.
- FWD Record und Play OK
- REV Record und Play *** Problem ***
Wiedergabe der REV-Aufnahme sehr leise und dumpf. Dabei geht der Aufnahmeteil der FWD Spuren kaputt.
Dann hier einiges über den Kopfumschalter gelesen, die Verweise zu Tonbandhobby verfolgt und die dort empfohlene Maßnahme zur Beseitigung durchgeführt.
Folgendes festgestellt:

1) Monoaufnahme FWD-Links: wird bei Wiedergabe korrekt wiedergegeben, allerdings auch leise auf dem rechten Kanal, das Gleiche gilt sinngemäß für FWD-Rechts

2) Monoaufnahme REV-Links: wird links sehr leise/dumpf wiedergegeben, NICHT auf dem rechten Kanal. Sinngemäß REV-R.

3) bei FWD-Wiedergabe nach 2) hört man nun die REV-L Aufnahme auf FWD-R und REV-R auf FWD-L, nicht unbedingt leise, aber dumpf.

Ich würde schließen, daß die Spurlage des REV-Aufnahmekopfes nicht passt.
Was meinen nun die Profis hier? Was kann ich selbst tun?
Vorhanden:
Servicemanual (unvollständig, schlechtes PDF), Werkzeuge, Motivation und jede Menge Unwissen :-)

Ich freue mich auf rege Hinweise.

Gruß
Ace
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#2
Hallo Ace, deine Akai 265 zeigt das typisches Verhalten eines Gerätes, welches unter Umständen schon mehrere Vorbesitzer hatte.Offenbar hatte dieses Gerät auch mal ein Bastler in den Händen, der glaubte irgendwelche klanglichen Einschränkungen durch verstellen der Tonköpfe zu beseitigen. Dies sind halt die einzigen Stellmöglichkeiten an die ein Laie in der Regel dran geht, da frei zugänglich ohne das Gerät aufschrauben zu müssen.
Leider wird dadurch alles noch viel schlimmer gerade bei einem Autoreverse Modell, wie der Akai 265.
In der Tat liegen die Einstellpotis, die über die Jahre mal korrigiert werden müssen, im Innern des Gerätes (Bias und Pegel). An den Tonköpfen sollten nur Leute ran, die das notwendige Meßequipment haben und auch wissen was sie tun.
In der Regel reicht es eigentlich immer, die Maschine nur korrekt einzumessen.

Da an den Köpfen deiner Maschine aber offensichtlich schon gedreht wurde, hast du jetzt natürlich ein Problem, da du nicht über die geeigneten Meßinstrumente und Meßbänder verfügst, um die Werkseinstellung wieder herzustellen.
Was kannst du also tun?
Falls du das Gerät in einem perfekten Zustand haben möchtest und Geld keine Rolle spielt bleibt vermutlich nur der Gang zu einer Fachwerkstatt, die dir das Gerät wieder richtet. Dabei muß man aber berücksichtigen, dass die Kosten dafür womöglich den Zeitwert des Gerätes übersteigen und du die Wirtschaftlichkeit dieses Vorgehens deshalb zuerst prüfen solltest.
Falls du unbedingt eine GX 265 funktionsfähig besitzen möchtest, wäre evt. zu prüfen, ob es nicht sinnvoller ist, dir ein zweites Gerät zu kaufen, welches du natürlich zuvor eingehend prüfen solltest. Jetzt weißt du ja worauf es ankommt. Das Preisniveau einer 265er ist eher niedrig, sodass du vermutlich deutlich weniger dafür bezahlen mußt, als eine "Revision" kostet. Dein verstelltes Gerät kannst du natürlich dann verkaufen und die Kosten dann größtenteils wieder reinholen.
Falls du keine allzu großen Erwartungen an das Gerät stellst und du die Kosten eher bei Null halten willst, kannst du ja auch mal probieren die Köpfe "nach Gehör" selbst etwas zu korrigieren. Viel mehr kannst du ja jetzt auch nicht mehr verschlimmern.
Ein Meßband, oder zumindest eine Aufnahme von einem anderen Gerät, vielleicht von einem Bekannten, könnte dir da gute Dienste leisten. Du mußt dir allerdings darüber im klaren sein, das dies natürlich nur eine Hilfskrücke ist und das Gerät in der Regel noch weiterer Einstellungen bedarf, die nur im geöffneten Zustand möglich sind (Bias, Pegel)
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#3
Hi Ace,
wenn Du aus www.tonbandhobby.de Dein Problem mit der GX 265 nicht LÖSEN konntest, würde ich Karl-Heinz Rittersen anrufen und fragen. Jeder noch so gut gemeinter Ratschlag hier aus dem Forum, wirst Du als nicht Fachmann, Deine GX nicht selbst repariert bekommen. Manchmal muß ein Besuch beim Fachhandel sein, wenn keiner da ist, der Dir sowas fertig macht. Leider.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#4
Das mit den unsachgemäß verstellten Köpfen ist bei den Reverse-Akais ein häufig anzutreffender Fehler. Wenn die Wiedergabe in einer Laufrichtung wegen des oxidierten Reverse-Schalters dumpf ist, vermuten viele Hobby-Schrauber die Ursache wohl zunächst fälschlicherweise bei falsch justierten Köpfen und versuchen, die Einstellung selbst zu richten. Und dann ist es leider schon zu spät.

In diesem Sinne: Ace, bevor Du die Einstellungen der Köpfe selbst veränderst, solltest Du wirklich sicher sein, daß die Ursachen für den dumpfen Klang dort liegen.
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#5
Hallo Timo, dass eine Verstellung der Tonköpfe voliegt schließe ich eigentlich aus dem Posting von Ace:
"Wiedergabe der REV-Aufnahme sehr leise und dumpf. Dabei geht der Aufnahmeteil der FWD Spuren kaputt."
Dass der dumpfe Klang auch durch eine Fehleinstellung der Vormagnetisierung verursacht sein kann, ist natürlich klar. Nur löscht sich dann nicht die Gegenspur auch noch an, wie gepostet. Von daher wird Ace wohl nicht um eine Neueinstellung der Tonköpfe herumkommen, entweder selbst oder in einer Fachwerkstatt. Letzteres ist natürlich zu empfehlen, falls die Kosten keine Rolle spielen. Aber vielleicht kann uns Ace hierzu noch weitere Details mitteilen, was ihm vorschwebt und welche Möglichkeiten er hat, um ihn hier noch gezielter zu beraten.
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#6
@all
das geht ja schnell hier mit den Antworten :-)

Die Maschine hat mich 35.- gekostet. Sicher nicht die Welt. Da sie für meine ersten Gehversuche in diesem Bereich gedacht ist, muß sie sicher nicht perfekt sein/werden. Im Grunde würde mir der FWD-Betrieb fürs Recording ja reichen. Allerdings wurmt es ja schon ein bischen, das Problem doch vielleicht zu lösen. Da will ich aber nicht beliebig Geld reinstecken - das würde ich dann eher in ner anderen Maschine anlegen, falls der Spaß am Thema bleibt.
So gesehen neige ich zur zugegebenermassen eher amateurhaften "Selbsthilfe", wenn ich weiter mit eurer Unterstützung rechnen kann.

Zur Kopf-Verstellung: soweit ich sehen kann, sind die Schrauben für den Schreib-/Löschkopf (wie eigentlich alle Kopfschrauben) mit Stopplack versehen, der auch intakt aussieht. Kann man die Position optisch kontrollieren - ich glaube ja eher nicht, weil ich ja durch ein eingelegtes Band nicht durchsehen kann ?
Möglicherweise ist es ja doch noch das Umschalterproblem? Kann ich an dieser kleinen Platine, wo der Umschalter draufsitzt, irgendwas sinnvolles messen (Multimeter hätte ich da)? Viel ist da ja nicht drauf und irgendwie muß sich die Umschaltung ja auf die Belegung div. Leitungen auswirken. Leider finde ich dazu nix im SM.

Ach übrigens, sicher ne absolute DAU-Frage: Wie bewerkstelligt die Maschine am Bandende die Umschaltung? Kann ja nicht über Zugsensor gehen, oder doch? Ich glaube, irgendwo mal was von Schaltband bzw. Schaltclip gelesen zu haben, ist aber schon ewig her und finds auch nimmer. Habt ihr irgendwelche Empfehlungen, was ein Anfänger mal lesen sollte (Buch oder Web, ist egal).

Gruß

Ace
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#7
Zitat:King-Louis postete
Hallo Timo, dass eine Verstellung der Tonköpfe voliegt schließe ich eigentlich aus dem Posting von Ace:
"Wiedergabe der REV-Aufnahme sehr leise und dumpf. Dabei geht der Aufnahmeteil der FWD Spuren kaputt."
OK, das hatte ich leider nicht gelesen. Das "Hobby-Schrauber" bezog sich auch nicht auf Dich. :-) Bei meiner letzten GX-260 hatte ich jedenfalls das gleiche Problem.
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#8
Zitat:BlueAce postete
Ach übrigens, sicher ne absolute DAU-Frage: Wie bewerkstelligt die Maschine am Bandende die Umschaltung? Kann ja nicht über Zugsensor gehen, oder doch? Ich glaube, irgendwo mal was von Schaltband bzw. Schaltclip gelesen zu haben, ist aber schon ewig her und finds auch nimmer.
Schaltband ist richtig. Wenn Du ein fertig konfiguriertes Band, z.B. von BASF oder Agfa-Gevaert, mal ansiehst, wirst Du feststellen, daß zwischen Vorspann- und Magnetband ein grau-metallisch wirkendes Bandstück eingefügt ist. Dieses Band ist leitfähig, und wenn es an zwei Kontakten im Kopfbereich vorbeiläuft, schaltet die Maschine ihre Laufrichtung um oder hält an, je nach Gerät und Betriebsart.

Bei japanischen Bändern wie Maxell und TDK ist das Schaltband nicht gleich vorhanden, sondern es liegen den Bändern zwei kleine Folienaufkleber bei. Das hat den Vorteil, daß man den Um- oder Abschaltpunkt für jede Laufrichtung selbst festlegen kann.

Last but not least gibt's bei anderen Herstellern auch noch andere Verfahren zur Bandendabschaltung:

- Lichtschranke mit Photosensor, die auf Klarband reagiert (Revox, teilweise Tandberg)
- auf ein Band aufgespieltes Indexsignal (TEAC)
- Umschaltung nach längerem Tonleerlauf (Sony)
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#9
Zitat:timo postete
Das "Hobby-Schrauber" bezog sich auch nicht auf Dich.
Hallo timo, keine Angst.
Falls diese Klarstellung an mich gerichtet war, bezog ich sie in keinem Fall auf mich.
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#10
Verlackte Tonköpfe sind nicht zwangsläufig ein Indiz für unverstellte Tonköpfe.
Oft bleibt der leicht transparente, feine Originallack an den Schraubenköpfen hängen und dreht sich einfach mit und suggeriert damit Unversehrtheit.
Wenn schon Mutti´s Nagellack drauf ist, muß man natürlich auch von einer Manipulation ausgehen, auch wenn er "unversehrt" ist.
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#11
also: ich werde mich nochmal ans Reinigen machen. Kopfumschalter und Köpfe.

@timo: danke. Mein Band (hab halt nur eins im Moment) ist wohl ein TDK (LX35-90), hat aber weder Vorlaufband noch waren Aufklebfolien dabei. Lassen sich die irgendwie "nachbauen"?
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#12
Zitat:King-Louis postete
Man kann vielleicht noch ergänzen, dass bei Akai die Schaltfolie am Bandanfang auf die Bandinnenseite geklebt werden muß am Bandende auf die Außenseite, um einen einwandfreien Autoreverse Betrieb zu gewährleisten.
Zu den Tonköpfen:

Verlackte Tonköpfe sind nicht zwangsläufig ein Indiz für unverstellte Tonköpfe.
Oft bleibt der leicht transparente, feine Originallack an den Schraubenköpfen hängen und dreht sich einfach mit und suggeriert damit Unversehrtheit.
Wenn schon Mutti´s Nagellack drauf ist, muß man natürlich auch von einer Manipulation ausgehen, auch wenn er "unversehrt" ist.
Da hast Du natürlich recht - von Mutti :-) ist der Lack nicht, so wie er aussieht. Ich geh jetzt nochmal reinigen - wär ja gelacht, wenn das nicht hinzukriegen ist.
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#13
Zitat:BlueAce postete
hat aber weder Vorlaufband noch waren Aufklebfolien dabei. Lassen sich die irgendwie "nachbauen"?
Diese sind dann wohl über die Jahre verloren gegangen, da sehr klein.
Im Regelfall sollte man auch die dafür vorgesehene dünne Schaltfolie nehmen, gibt es bei jedem Internetauktionshaus deines Vertrauens.
Eigenkonstruktionen sind da vermutlich zu aufwändig und nicht betriebssicher genug. Könnten sich ablösen und an der Capstanrolle, evt. Capstanwelle kleben bleiben mit nachfolgendem Bandsalat. Im ungünstigsten Fall kann der Capstanmotor blockiert werden, was aber bei Akai nicht zwangsläufig einen Defekt nach sich ziehen wird. Aber vielleicht gibt es hier alternative Lösungen im Forum.
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#14
So - wieder da. Leider keine wesentliche Änderung. Werde aber erst mal nicht am REV-Kopf rumschrauben, das kann ich ja immer noch zum Schluß :-(
Ich habe aber festgestellt, daß da noch irgendwie auch den Geschwindigkeitsschalter eine Rolle spielt. Bisher waren alle Tests mit 7 1/2.
Wenn ich auf 3 3/4 schalte, ist plötzlich im FWD-Record der rechte Kanal viel zu laut. Mehrfaches Umschalten "löst" das temporär.
Ich werde daher morgen die Maschine mal strippen und mir sämtliche Schalter nochmal vornehmen. Auf tonbandhobby hab ich gesehen, daß es ja noch eine "Seite 2" gibt (Schalter auf der Platine).
Trotzdem muß ich schon mal sagen, daß das Aufnehmen mit so einem Gerät eine ganz andere Qualität hat. Macht Spaß und passt auch gut zu meinen Klassikern.
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#15
@BlueAce

da scheinen wohl mehrere Würmer drinzusein - trotzdem, Ruhe
bewahren u. die Probleme nicht "ducheinanderwürfeln".
Die Sache mit der Geschw.-Umschaltung scheint zunächst nichts mit
Deinem eingangs beschrieb. Problem zu tun zu haben.
Das Phänomen der Anlöschung der Gegenspur "stinkt" nach verstelltem
Kopf - in der Tat. Hast Du das Anlöschen auf der Gegenspur auch,
wenn Du das Band manuell drehst, d.h. der REV-Betrieb erstmal
ausser Acht lässt?


EDIT - uuups - jetzt hab ich`s richtig verstanden. In Normal-Modus
ist alles iO , nur im REV hast Du die Anlöschung. OK - dann
das ganze Spielchen andersrum. REV nutzen (Nur REV) und dann
prüfen, ob es nach manuellem Drehen (weiter im REV bleiben...)
auch beim Anlöschen bleibt.


Wenn in diesem Falle die (andere) Gegenspur vom
Anlöschen betroffen ist, dann sollte man sich ersteinmal auf die
korrekte Kopfpos. beschränken.
Hast Du ein (korrekt) bespieltes Band f. Tests zur Verfügung?


Ach und nochwas - das Schaltband würde ich nicht unbedingt "nachbauen".
Es gibt zwar metallisiertes (Alu-) KLebeband (wird zum Beispiel
für Isolierungen verwendet), aber das ist eigentlich zu dick und Du läufst
Gefahr, dass der Kleber seitlich etwas austritt und Du Dir Dein Band
versaust. Das ist nur was zum einmaligen Test aber dafür kannst Du
auch ein Stück glatte Alufolie vorsichtig aufkleben (keinen lösemittel-
haltigen Kleber nehmen!). Nur nicht dauerhaft verwenden - Testen
ob die Umschaltg. funktioniert und dann runter damit und Kleber
restlos entfernen (oder Vorspannband tauschen) !!!!!!!

King-Louis hat natürl. recht, dass eine "Bastellösung" nicht
dauerhaft sein mag, aber bei alten Bändern lösen sich die
Schaltstreifen auch schonmal und solange Du testest, hast
Du ja die Augen auf`s "Objekt" gerichtet. Da solltest Du
das rechtzeitig bemerken, wenn der Schaltstreifen nicht
drauf bleibt.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#16
Schaltband:
http://www.darklab-magnetics.de/darklab_...nd_25m.jpg

Gibt's bei Darklab im Web-Shop zu kaufen, schaffe es leider nicht, direkt zum Angebot zu verlinken.

http://www.darklab-magnetics.de/darklab_.../index.htm

In der Liste links ist das Schaltband zu finden.
Michael(F)
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#17
Morgen,

@MichaelFranz: super, danke für den Link. Sobald ich die Technik im Griff hab, und nicht umgekehrt, werd ich da mal einkaufen.

@PeZett:
ich habe leider KEIN anderes Band oder die Möglichkeit, eins zu bekommen.
Habe Deinen Hinweis befolgt:
REV-Aufnahme, dann Spulen getauscht. Wiedergabe FWD klingt ok, beide Kanäle etwa gleich laut, nicht dumpf.

( Anmerkung: Kann natürlich nicht direkt mit einer FWD-Aufnahme vergleichen. Ich hab als Quelle zur Zeit nen Receiver dran und nehme das Radioprogramm. Für Lautstärken-/Klangvergleiche muß ich glaub ich auf eine reproduzierbare Quelle umsteigen. )

Jetzt wieder REV-Aufnahme... man hört auf dem Hinterband die vorherige Aufnahme rückwärts und gedämpft. Danach in beiden Richtungen beim Play ein Mix. Kann man schließen, daß der REV-Recording Kopf falsch liegt?

Gruß
Ace
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#18
@Ace
Wenn die FWD-Aufnahme o.k, kannst Du dir ja selbst mal eine halbwegs vernünftige Aufnahme machen, falls noch nicht geschehen. Du drehst dann das Band von Hand um und spielst es REV ab. So kannst du schon mal die Stellung des REV-Wiedergabekopfes prüfen und ggf. korrigieren. Ist das einigermaßen o.k. wäre das schon die halbe Miete. Dann im REV-Modus mit einer neuen Aufnahme (in Stellung "Tape", also Hinterband), quasi "in Echtzeit" den Lösch- und den Aufnahmekopf so nach Gehör einstellen, dass die gleich wieder über "Hinterband" abgehörte Aufnahme am Besten klingt und die Gegenspur nicht angelöscht wird. (Die Anlöschung kannst du immer so gegenchecken, indem du erst mal eine längere, durchgängige Aufnahme in FWD Richtung machst und bei deinen Einstellungen der Rev-Köpfe von Zeit zu Zeit nach FWD umschaltest (Wiedergabe), um dir die Auswirkungen auf die Gegenspur anzuhören) .Dies kannst du iterativ nach und nach verbessern, je nach Zeitaufwand, Geduld und Hörvermögen. Alles natürlich nur eine Krücke ohne Meßgeräte und ohne Meßband, aber da du schon mal an den FWD Köpfen nicht unbedingt drehen mußt, ist das evt. halbwegs zu schaffen. Ein Tipp noch: Die FWD Köpfe sitzen links und die REV-Köpfe rechts. Womöglich hast du das auch schon rausgefunden, ist aber evt. nicht ganz trivial.
Ich habe selbst keine Akai Kleinspuler der 200er Klasse mehr nur noch 300er und halt die Großspuler, aber ich glaube mich erinnern zu können, dass die 265 die gleiche Kopfbestückung hat wie die 400er. Da sitzt der Aufnahme und der Löschkopf auf einer gemeinsamen Grundplatte, was die Einstellung dieser beiden Köpfe natürlich deutlich erleichtet, da die Stellung zueinander schon mal fixiert ist. Die Leute, die eine 265 besitzen mögen mich aber bitte sofort korrigieren, falls mich meine Erinnerung täuscht.
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#19
Zitat:BlueAce postete
...REV-Aufnahme, dann Spulen getauscht. Wiedergabe FWD klingt ok, beide Kanäle etwa gleich laut, nicht dumpf.

( Anmerkung: Kann natürlich nicht direkt mit einer FWD-Aufnahme vergleichen. Ich hab als Quelle zur Zeit nen Receiver dran und nehme das Radioprogramm. Für Lautstärken-/Klangvergleiche muß ich glaub ich auf eine reproduzierbare Quelle umsteigen. )

Jetzt wieder REV-Aufnahme... man hört auf dem Hinterband die vorherige Aufnahme rückwärts und gedämpft. Danach in beiden Richtungen beim Play ein Mix. Kann man schließen, daß der REV-Recording Kopf falsch liegt?

Gruß
Ace
Hallo,

also in meinen Augen scheint das tatsächlich so zu sein. Das macht
wohl eine professionelle Kopfjustage nötig, solange aber im FWD-Betr.
alles ok ist, kannst Du die Maschine ja schon gut nutzen.

E D I T: K-L war hinsichtl eines guten Tips wieder schneller!
(Ich werde langsam alt...)

Und nochmal EDIT: was K-L zu der Kopfanordnung schreibt, ist
richtig. Sie sitzen auch auf einer gemeinsamen Kopfpl. - sein
Gedächtnis arbeitet also noch einwandfrei.Wink

Mit dem Pegelvergl. aus einer nicht reproduzierbaren Quelle ist
das natürl. so eine Sache. Eine qualitative Aussage zur Pegelabweichung
kannst Du damit vergessen, Aussagen über Klangkriterien (dumpf) sollten
aber zumindest möglich sein. Wenn Dir Messequipment (Frequ.-Generator
Oszi/Multimeter) nicht zur Verfügung steht bzw. deren Gebrauch unbekannt
ist, empfehle ich den Kauf einer Test-CD. Da sind Töne unterschiedl. Fre-
quenzen drauf (Beidkanalig, nur L, nur R) Rosarauschen usw. usw. - das er-
spart nicht den Abgleich des Gerätes per Messung , hilft aber für erste
Aussagen durchaus weiter und kostet nicht die Welt.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#20
@PeZett:
Test-CD - kann man die auch selber herstellen? PC mit Signalgenerator sowie Brenner sind vorhanden. CDs mit div. Testsignalen hab ch auch noch irgendwo rumliegen.

@King-Louis:
Da werde ich das wohl am späteren Nachmittag mal riskieren - wenns gar nix wird, muß die Maschine halt dann irgendwann in die Werkstatt. Bis dahin eben nur Aufnahmen im FWD-Betrieb.

Noch ne Frage:
Spur 1 liegt von vorne auf den Kopfträger geschaut auf "meiner Seite" und die Spur 4 zur Maschine hin - richtig ? Also "LrRl" dabei die Kleinbuchstaben für REV ?
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#21
Test-CD: wenn`s schnell gehen soll, hilft die "Selbstbrenn-Methode" sicher
auch. Du brauchst natürl. gleichpegelige Signale auf beiden Kanälen.
400 Hz, 1000 Hz , 10000 Hz und 15000 Hz sollten für`s erste
reichen.

Ganz allgemein zum Full-Reverse-Betrieb (A & W): nur wenige (gebrauchte)
Geräte beherrschen die Disziplin, in beiden Arbeitsrichtungen absolut
die gleichen Ergebnisse zu liefern. Das hast Du bestimmt auch schon hier
im Forum oder anderswo gelesen. Das wird auch nach einer korrekten
Einstellung (nach einiger Zeit) wieder "aus dem Ruder" laufen.


Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#22
Zitat:BlueAce postete
Noch ne Frage:
Spur 1 liegt von vorne auf den Kopfträger geschaut auf "meiner Seite" und die Spur 4 zur Maschine hin - richtig ?
JA!

Spur 1 und 3 sind die Hinspuren (FWD, L+R)
Spur 4 und 2 sind die Rückspuren (REV, L+R).

Bei Tonbandgeräten also ineinander "verzahnt" im Gegensatz zu Cassettenrecordern. Dort laufen die jeweiligen Spuren einer Laufrichtung direkt nebeneinander.
Cassettenrdecks zeigen aus diesem Grund meist weniger Übersprechen von der Hin- auf die Rückspur, bzw. umgekehrt, als Tonbandgeräte.
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#23
Et voila: Operation gelungen - der Patient ist auf dem Weg der Besserung :-)

Ich habe -nachdem ich die Kopfposition so gut wie möglich ausgemessen hatte (Schieblehre zum Messen des Abstands Kopfträgerplatte - Frontplatte an allen drei zu ändernden Schrauben)- über alle Skrupel hinweg die Position des REV-Lösch-/Aufnahmekopfes angepasst. Man konnte letztlich sogar mit dem Auge anhand des Spaltmasses Band-Kopfrand sehen, daß da was nicht passt. Ich mußte um fast 2.5mm modifizieren - die Schrauben waren übrigens, wie King-Louis vermutet hatte, zwar gelackt, aber der Lack dreht sich mit :-(

Jetzt kann ich REV Aufnehmen und Wiedergeben ohne FWD zu vermurksen - und umgekehrt auch.

Als nächstes werde ich dann die Maschine auch nochmal von innen besichtigen, aber zuerst steht jetzt mal eine Probeaufnahme einer CD an. Mit den Testsignalen hat das gut geklappt.

Soweit erst mal zufrieden.

Hab hier mal noch zwei Bilder:

FWD-Kopf:
[Bild: HX6i48R6cX2o.jpg]

und REV-Kopf:
[Bild: lMzNusPycVVh.jpg]

Man sieht, daß der REV-Kopf viel zu weit von der Kante des Bands weg war.

Ace

Edit: Bilder verkleinert (timo)
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#24
Zitat:BlueAce postete
Ich habe -nachdem ich die Kopfposition so gut wie möglich ausgemessen hatte (Schieblehre zum Messen des Abstands Kopfträgerplatte - Frontplatte an allen drei zu ändernden Schrauben)- über alle Skrupel hinweg die Position des REV-Lösch-/Aufnahmekopfes angepasst. Man konnte letztlich sogar mit dem Auge anhand des Spaltmasses Band-Kopfrand sehen, daß da was nicht passt. Ich mußte um fast 2.5mm modifizieren - die Schrauben waren übrigens, wie King-Louis vermutet hatte, zwar gelackt, aber der Lack dreht sich mit :-(
Mit einer Schieblehre ein Tonbandgerät einzustellen ist mir neu, aber der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel. Herzlichen Glückwunsch.
Kommst du aus dem Maschinenbausektor? Für mich "Elektriker" wäre natürlich ein solches Vorgehen eher fremd, obwohl ich natürlich eine derartige Schiefstellung der Köpfe, wie sie bei deinem Gerät vorlag, auch ohne Meßgeräte sehen würde.
Innen liegen dann halt noch die Regler für Pegel und Vormagnetisierung (Bias). Auch keine Wissenschaft, sehr wahrscheinlich steigst du da auch noch durch. Weiterhin viel Erfolg dabei.
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#25
:-)
Na ja - die Schieblehre hab ich ja nicht zum Einstellen sondern zum Messen der Ausgangsposition benutzt, falls ich mich beim Schraubendrehen verzähle oder so. Nein ich bin kein Maschinenbauer, sondern Informatiker - also Schreibtischtäter. Daher mache ich in der Freizeit gern mal was, wo man das Ergebnis auch unmittelbar sieht und anfassen kann. Ein wenig Löt- und Meßerfahrung hab ich inzwischen gesammelt - aber Bandmaschinen sind da ja noch etwas mehr, da kommt ja plötzlich auch noch echte Mechanik ins Spiel.

Die Pegel werde ich mir gelegentlich mal anschauen. Jetzt teste ich erst mal die Aufnahme - da kann die Dolby-Sektion von meinem Kenny auch mal zeigen, ob Sie was drauf hat.
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