Kleine Abstimmung zum Thema A77/B77
#1
Kleine Abstimmung! :-)

Aus gegebenem Anlass (nicht mehr vorhandene Ersatzteile bei anderen Fabrikaten) denke ich über die Anschaffung einer 4 Spur-Revox nach!
Ist nur so ne Idee, wer weiß ob ich es mache. Aber nichtsdestotrotz:
Wenn ich mich zwischen einer A77 (Mk III oder IV) und einer B77 zu entscheiden hätte: Wäre die B77 den erheblichen Mehrpreis (immerhin ca. das Dreifache der A77) wert?

Ich will gar keine Facts hören, sondern die rein subjektiven Einschätzungen. Eine kleine Begründung wäre auch schön, aber im Prinzip tut es ein einfaches "ja" oder "nein".

Vielen Dank! :-)
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#2
Ui, schwer zu sagen.

Die B77 hat ein paar Vorteile. Sie ist einfacher zu reinigen (mehr Q-Tip-Spielraum um die Köpfe), hat besser ablesbare VU-Meter, eine leicht optimierte Bandführung und ist von der Haptik etwas moderner. Die A77 ist deutlich günstiger und kompakter. Klanglich trennt die Geräte wenn überhaupt nicht viel. Ich würde sagen, die Kohle wär es mir nicht wert, es sei denn, die B77 kostet nur etwa so viel wie eine gute A77, dann würde ich sofort zuschlagen.

Gruß
Niko
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#3
Klare Antwort: Nein.
Die B77 ist im Prinzip nicht mehr als eine verschlimmbesserte A77.
Und dafür ist sie schlicht und einfach zu teuer.
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#4
Ich glaube, es ist die Frage, an welche Maschine komme ich für welches Geld.

Beide, A77 MKIV oder B77 MKII (hatte mal die B77 MKII), sind in einem Alter, in dem sie auf jeden Fall zu revidieren sind.

Wenn beide im unrevidierten Zustand sind und fast gleichviel kosten, dann B77 MKII.

Aber das ist meistens nicht zu bekommen.

Dann lieber die A77 MKIV (ein Freund von mir hat die) und 100,- bis 200,- Euro mehr in die Revision gesteckt und eingemessen.

Damit hat man dann eine super Maschine.

Gruß

Klaus
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#5
Ich besitze beide und behaupte:

Die B ist besser. In einigen Punkten.
E-Teilsituation ist gleich gut.

Kommt halt auf den Verwendungszweck an.

Generell tut´s auch eine A 77. Kostet wesentlich weniger, ist handlicher und (wie manche meinen) auch schöner.....Geschmackssache.

Also: Nimm ´ne A 77.

Thomas

Aber Vierspur ???? Naja, musst Du wissen.
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#6
Jaja, Revision.........vielleicht habe ich ja nur Glück, aber meine Revoxe sind alle unrevisioniert und laufen 1 A.

Eine Revision halte ich erst für angebracht, wenn die Maschine Ärger macht. Und darauf warte ich seit knapp 20 Jahren vergebens..........Allerdings höre ich auch mit den Ohren und nicht mit dem Messgerät ;-)

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Zitat:joerg721 postete
Kleine Abstimmung! :-)

Aus gegebenem Anlass (nicht mehr vorhandene Ersatzteile bei anderen Fabrikaten) denke ich über die Anschaffung einer 4 Spur-Revox nach!
Ist nur so ne Idee, wer weiß ob ich es mache. Aber nichtsdestotrotz:
Wenn ich mich zwischen einer A77 (Mk III oder IV) und einer B77 zu entscheiden hätte: Wäre die B77 den erheblichen Mehrpreis (immerhin ca. das Dreifache der A77) wert?

Ich will gar keine Facts hören, sondern die rein subjektiven Einschätzungen. Eine kleine Begründung wäre auch schön, aber im Prinzip tut es ein einfaches "ja" oder "nein".

Vielen Dank! :-)
Nimm einfach die Maschine, dir Dir (vielleicht auch nur optisch) besser gefällt.

Wenn man A77 und B77 unter vergleichbaren Bedingungen gegeneinander antreten läßt, gibt es keine (wesentliche) praktische Unterschiede.

Mit vergleichbaren Bedingungen meine ich: Spurlage, Geschwindigkeit, Pflegezustand.

Wer eine 4-Spur Machine ins Haus holt, hat noch alte Bänder von früher im Haus, die wichtig sind.

Gruß
Matthias
ReVox A700
ReVox A77 (3 Stück)
ReVox A77 Dolby
ReVox A77 ORF
ReVox B77 Dolby
ReVox PR99
ReVox PR99 MkII
Studer B67 MkI
ReVox B215
Philips N 4450 (2 Stück)
Philips N 4419 und N4510
Philips N 4520
Philips N 4504
Nakamichi Dragon
Teac V-8030S
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#8
Zitat:grundig tk 240 postete
Generell tut´s auch eine A 77. Kostet wesentlich weniger, ist handlicher und (wie manche meinen) auch schöner.....Geschmackssache.
Die A77 ist m.E. auch wertiger aufgebaut und besser verarbeitet als die B77. Bei meiner B77 Mk II hatten zudem die Kippschalter ständig Kontaktprobleme.

Für die B77 spricht für mich die schlüssigere Bedienung (die Drehschalter bei der A77 finde ich eher seltsam als intuitiv), die größeren und besser ablesbaren VU-Meter und die Pausetaste, die man auf "rastend" umbauen kann.

Wenn ich eine Viertelspurmaschine wollte, würde ich aber keine von beiden nehmen. Da gibt es klanglich überlegene Alternativen, die preislich zwischen "A" und "B" liegen und viele Vorzüge von beiden vereinen.
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#9
Zitat:timo postete
Bei meiner B77 Mk II hatten zudem die Kippschalter ständig Kontaktprobleme.
Ja, die Kippschalter sind wirklich Mist, was man sich bei der A77 erspart. Auch das Nextelgehäuse, das vielleicht irgendwann mal klebrig /schmierig werden könnte, ist bei der A77 kein Thema. Wenn man eine A77 Mk2 nimmt, hat man sogar Spulenteller ohne Nextel, was sehr vorteilhaft ist. Nur von der A77 Mk1 würde ich abraten, da sie noch keinen beweglichen Bandumlenkhebel hat.

Gruß
Matthias
ReVox A700
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#10
Die mk3 hat auch noch keine Nextelteller. Bei der A77 kommt es bei 9,5cm/s bei Viertelspur leicht zu Dropouts, ich kann das bei der B77 nicht beurteilen, könnte mir aber vorstellen, dass sie durch die leicht veränderte Bandführung in dieser Disziplin einige Vorteile hat.

Gruß
Niko
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#11
Vielen Dank für Eure Einschätzungen (wenn sich noch mehr Leute äußern, bin ich aber auch nicht böse. Wink ).

Zur Erläuterung:

@Matthias U.: Ich habe nicht nur alte Vierspurbänder, ich nehme für den Hausgebrauch auch neu auf Vierspur auf. Meine TC-755 *grrr* hat auf vier Spuren einen sehr guten Klang, warum sollte ich mir also die höheren Bandkosten ans Bein binden. Im Studio steht die Halbspurmaschine, im Wohnzimmer wird es eine Viertelspur bleiben.

@timo: Für den nächsten Großspuler kommt eigentlich nur Revox in Frage, weil ich die Faxen mit fehlenden Ersatzteilen dicke habe. Also entweder eine Maschine, die sich auf jeden Fall wieder reparieren lässt, oder (zweitbeste Lösung) eine, auf die ich mindestens 1 Jahr Garantie kriege.

Ich bin eben kein Techniker... es macht mir Spaß, die Maschinen zu pflegen, aber ich kann nichts reparieren, und dann kommt bei ständigen Defekten schnell der Frust auf. Das um so mehr, als dass ich die TC-755 eigentlich viel besser finde als die A77 oder B77. Aber hilft ja nix, wenn sie nicht läuft wie sie soll.
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#12
´
Die gute, alte A77 hat keine gravierenden Nachteile gegenüber der B77.

Allerdings - hier irrt Niko- hat auch die Mk III Nextelteller. Die wollte ich bei meiner mit Alkohol reinigen. Seitdem hat sie Blanke.

Bei den Metallteilen soll doch das Nextel ruhig kleben, man wäscht es mit geeigneten Lösungsmitteln ab und Ruhe ist.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#13
Hallo Jorg,

es fragt sich allerdings, ob dich eine Revox bei 9,5 cm/s noch überzeugen kann. Ich kenne jetzt die Sony nicht aber die könnte da vom Klang her durchaus die besseren Werte liefern.

Gerade 4-Spur ist das, was AKAI wesentlich besser beherrscht. Die Frage ist jetzt also, wer liefert noch die wichtigsten Ersatzteile und hat gut 4-Spur Geräte gebaut.

Bei Teac bekommst Du auch die wichtigsten Ersatzteile. Allerdings sind die Geräte wesentlich aufwendiger vom Laufwerk her und somit empfindlicher. Da wundert sich der Laie schnell warum die Maschine nicht richtig läuft. Riemen, Andruckrollen müssen hier top ok sein, sonst geht nix. Echte Defekte gibt es allerdings auch bei diesen Maschinen selten. Die Motorenproblematik trifft wohl vor allem die Reverse Geräte. Ersatz ist aber auch in diesem Fall unproblematisch. Unter Anleitung sollte es auch kein Problem sein, so einen Motor selbst zu wechseln. Der Motor kommt mit Platine und soll eigentlich nicht einmal neu eingestellt werden. Na ja, wer auf Nummer sicher gehen will, sollte da schon nachjustieren.

Die Frage ist für Dich vielleicht auch: Wo ist der nächste beste Service. Eine Bandmaschine sollte erst einmal ordentlich eingemessen werden. Wer macht das mit der notwendigen Sorgfältigkeit. Jede normale Werkstatt ist hier nicht mehr dazu in der Lage. Die haben nicht einmal mehr die nötigen Bezugsbänder dafür.

Wer gut Revox repariert muß nicht automatisch in der Lage sein, eine Teac ordentlich zu warten. Ob der Teac spezialisierte Service eine Revox dementsprechend warten kann, weiß ich nicht, ist vermutlich aber nicht so problematisch wie umgekehrt. Muß es unbedingt ein Großspuler sein? Ansonsten ist vielleicht Teac X 3 eine Lösung, kein Doppel Capstan Antrieb und daher ohne die häufigsten Teac Probleme.

Vermutlich mußt Du weit fahren, oder ein Gerät sogar einschicken.

Hör Dir eine Revox 4- Spur auf jeden Fall erst einmal an und mache Aufnahmen damit und dann entscheide, ob die was für dich ist. Optimalen Klang bei 9,5 und 4-Spur können andere auf jeden Fall besser.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#14
Hi Rainer! :-)

9,5cm benutze ich nie, der Klang fällt gegenüber 19cm deutlich ab, das gilt für alle Maschinen, die ich bisher in Händen hatte.
Es gibt hier in Bielefeld einen offiziellen Revox-Service, der meine A77 bereits zu meiner Zufriedenheit gewartet und eingemessen hat. Die nehmen aber auch alle anderen Fabrikate zur Reparatur an, an die wende ich mich mit meinen Problemen.

Desweiteren gibt es in der Nähe einen Ebay-Händler, der sich auf Philips spezialisiert hat und der Geräte mit Garantie anbietet. Von daher käme theoretisch auch eine N7300 als Großspuler in Frage. Dieser Händler würde sicher auch Maschinen zur Reparatur annehmen, und da er sich auf die eine Marke spezialisiert hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er die passenden Ersatzteile bei der Hand hat.

Ich bin jedenfalls durchaus bereit, mehr Geld auf den Tisch zu legen, um eine geprüfte und zuverlässige Maschine zu kriegen. Denn was ist meine Zeit und was sind meine Nerven wert, wenn mal wieder was rumzickt und ich davor stehe wie der Ochs vorm Berg? ;-)
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#15
Zitat:joerg721 postete
@timo: Für den nächsten Großspuler kommt eigentlich nur Revox in Frage, weil ich die Faxen mit fehlenden Ersatzteilen dicke habe.
Wenn's Dir um Ersatzteile geht, nimm lieber eine TD-20 A von Tandberg (klanglich auf Normalband die wahrscheinlich beste Viertelspurmaschine) oder eine Teac A-3300SX (klanglich immer noch wesentlich besser als die Viertelspur-Revoxe, spartanisch, robust und zuverlässig - in Sachen Empfindlichkeit zum Glück nicht vergleichbar mit den X-Teacs, auf die rolie384 sich bezieht).

Bevor Du das Argument aber so übergewichtest, solltest Du mal einen Blick in die Preislisten für Ersatzteile werfen. Gerade bei Revox können vermeintlich "kleine" Teile preislich den Zeitwert der Maschine schnell deutlich übersteigen.

Und dann denk' noch mal ernsthaft über eine Akai GX-620 nach. ;-)

Edit: Kennst Du die Philips N7300 von Angesicht zu Angesicht? Bevor Du sie kaufst, solltest Du sie Dir auf jeden Fall aus der Nähe ansehen, sonst könntest Du eine große Enttäuschung erleben.
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#16
Zitat:timo postete
Kennst Du die Philips N7300 von Angesicht zu Angesicht? Bevor Du sie kaufst, solltest Du sie Dir auf jeden Fall aus der Nähe ansehen, sonst könntest Du eine große Enttäuschung erleben.
Ja *lach* ganz schöner Plastikbomber, was? ;-)
Und ziemlich leicht.

So was wie "Plastik vs. Holz/Metall" zählt für mich aber unter "Sekundärtugenden".
Primärtugenden sind:
1. Klang
2. Zuverlässigkeit
3. Reparierbarkeit im (sicheren) Falle eines Defektes

Ist der Klang bei einer Revox-Viertelspur denn wirklich merklich schlechter als bei anderen? 19cm/sek. mal vorausgesetzt.
Das fände ich natürlich ziemlich unkomisch.

Ich hab mal was vom Durchhören der Gegenspur bei den Revoxen gelesen, das finde ich natürlich nicht so prall. Gibt es noch andere Probleme?
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#17
Zitat:Frank postete
Allerdings - hier irrt Niko- hat auch die Mk III Nextelteller. Die wollte ich bei meiner mit Alkohol reinigen. Seitdem hat sie Blanke.
Das war mir nicht bewusst. Die Verschiedenen mk3, die ich bereits hatte und habe, hatten alle die blanken Metallteller mit den Kunststoffdreizackverriegelungen. Also alle blankgeputzt, soso...

Gruß
Niko
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#18
Genau deswegen fragte ich nochmals nach: Wirklich 4-Spur ?
Die Gegenspuren höre ich auf meiner B 77 bei 19cm/s und entsprechend ausgesteuerter Aufnahme deutlich durch. Nun habe ich das Gerät 1988 neu gekauft, die Köpfe sind noch werkseingestellt. Ich besitze auch eine 4-spurige A 77, da ist es nicht so krass, aber doch hörbar. Deswegen mache ich keine 4-Spur-Aufnahmen in Verbindung mit der 19er-Geschwindigkeit.

Also: wenn, dann 2-Spur. Willst Du unbedingt 4-Spur, schaue Dich auf dem Markt anderweitig um.

Und was die Drop-outs betrifft: Die Revoxe, egal ob A oder B, entlarven jedes nicht mehr taufrische Band schonungslos. Das ist meiner Meinung nach kein Nachteil. Ist das Band sauber, gibt´s auch keine Drops. Auch bei der Revox nicht.

Mit den Kippschaltern hatte ich noch keine Probleme. Und trotz allen Unzulänglichkeiten der Revoxe würde ich keinesfalls ein anderes Fabrikat wollen. Zweimalige Versuche mit der Philips N 4450 reichen mir. Unter Lehrgeld verbucht. Heute würde ich selbst geschenkt keine mehr nehmen. Grrr.........


Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#19
'ne A77 - robuster, besser verarbeitert, etwas leichter zu reparieren, sollte was passieren...


gruss

Tamas
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#20
Zitat:timo postete
Gerade bei Revox können vermeintlich "kleine" Teile preislich den Zeitwert der Maschine schnell deutlich übersteigen.
Was ist denn der "Zeitwert"? Der durchschnittliche Ebaypreis? Wo man i.d.R. mehr oder weniger schlimme Baustellen kriegt?
Was ist denn ein tadelloser Zustand einer Maschine wert?

Nehmen wir mal an, ein Ersatzteil für eine A77 kostet 200 Euro.
Für weniger Geld krieg ich auch eine andere gebrauchte A77. Aber was, wenn diese andere dann wieder ihre eigenen Probleme hat, wovon leider auszugehen ist? Mit ungewissen Kosten?

Für jemanden, der nicht selber reparieren kann, ist es meiner Meinung nach empfehlenswerter, sein Geld in eine wirklich top gewartete Maschine zu stecken als sich einen Haufen halbfunktionierenden Geraffels in die Wohnung zu stellen.
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#21
Zitat:grundig tk 240 postete
Genau deswegen fragte ich nochmals nach: Wirklich 4-Spur ?
Die Gegenspuren höre ich auf meiner B 77 bei 19cm/s und entsprechend ausgesteuerter Aufnahme deutlich durch. Nun habe ich das Gerät 1988 neu gekauft, die Köpfe sind noch werkseingestellt. Ich besitze auch eine 4-spurige A 77, da ist es nicht so krass, aber doch hörbar. Deswegen mache ich keine 4-Spur-Aufnahmen in Verbindung mit der 19er-Geschwindigkeit.
Das hört sich nicht so gut an. *schnüff*

Vielleicht sollte ich doch eine Tandberg in die engere Wahl nehmen!?

Leider sind die in der Anschaffung deutlich teurer als eine A77.
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#22
Hab mich eigens in einem Revoxforum angemeldet, um mehr über das Thema "Durchhören der Gegenspur" zu erfahren. Auch wenn das Phänomen nicht bei allen in gleichem Maße auftritt, scheint das ein ernstes Problem zu sein.
Mistmistmist. Bei der TC-755 passiert das nicht.

Ich muss jetzt wirklich ganz schwer in mich gehen, wie ich da weiter verfahre. :-(
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#23
Nu' nähm' Se mersch bitte nich' ieb'l:

Wie stellst du dir denn die Steigerung der Übersprechdämpfung vor, wenn der Spurabstand zwischen zwei derart inkriminierten Nachbarspuren 0,75 mm beträgt, und die Nachverstärkung des remanenten Nutzsignales auf dem Band bei einem Viertelspurgerät 6 bis knapp 9 dB höher liegt als bei Halbspuraufnahmen? Diese zusätzliche Nachverstärkung infolge des geringeren Nutzpegels ab Band hebt ja auch 'parasitäre' Signale mit an.

Wir dürfen überdies annehmen, dass Gevatter "So ny" nur bis 370 nWb/m (+)ausgesteuert sehen will, wogegen uns' Willi (vermutlich, habe das jetzt nicht kontrolliert) 514 nWb/m (+) vorsieht, also knapp 3 dB mehr.

Besonderer Aufwand wird bei Vierspurköpfen bezüglich der Abschirmung gegenüber den Nachbarspuren nicht getrieben, einmal abgesehen davon, dass die Spurpakete auch nach oben und unten streuen (vgl. die Tiefenkorrektur bei Vollspurbezugsbändern auf Mehrspurgeräten), und bei vier Spuren mit 0,75 mm Abstand zur fremden Spur selbst minimale Fehllagen der vier Spuren über zwei verschiedene Geräte schon zum Problem werden. Mehr als 40, höchstens 45 dB 'Nachbarkanaldämpfung' gebe ich einem Vierspurgerät in keinem Falle. Und die hört man allemal, wenn sich die Signale unterscheiden. Und das tun sie eben, wenn die Modulation I hin und Modulation II her läuft.

Auch das ist die Folge analoger Technik, die zum Prinzip unabdingbar hinzugehört. Damit muss man also leben, solange man diese Technik akzeptiert. Abhilfe winkt nur durch ein Dolby A, SR oder ein klassisches TelcomC4, die im Falle der letzten beiden da auch meist (nicht immer) etwas mehr Ruhe stiften können.

Innerhalb aktiver Elektroniken bescherte uns erst die Digitaltechnik das heute weitreichend als normal angesehene Übersprechen in der Größenordnung des Systemrestgeräusches, vergessen wir das nicht.

Hans-Joachim
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#24
Immer interessant, etwas technisches Hintergrundwissen zu kriegen. :-)

Mal ganz unabhängig von den generellen Grenzen der Viertelsputechnik, drängt sich mir nach Lektüre einiger (vieler!) Internetquellen aber der Eindruck auf, dass Revox schlicht ein Problem mit dieser Technik hat(te). Jedenfalls ein größeres Problem als andere Hersteller.
Woran das im Endeffekt genau liegt, kann mir eigentlich wurstpiepegal sein.

Von der Sony weiß ich, dass deren Übersprechneigung für mich kein Problem darstellt. Ich möchte mich bloß ungern verschlechtern in dieser Hinsicht.

Ist es denn richtig, dass insbesondere die tiefen Frequenzen übersprechen?
Wenn ja, dann muss ich da um so mehr aufpassen, weil die von mir bevorzugte (elektronische) Musik gerne mit stärkeren Bässen aufwartet als "gewöhnliche" Pop- oder Rockmusik.
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#25
Zitat:joerg721 postete
Ist es denn richtig, dass insbesondere die tiefen Frequenzen übersprechen?
Wenn ja, dann muss ich da um so mehr aufpassen, weil die von mir bevorzugte (elektronische) Musik gerne mit stärkeren Bässen aufwartet als "gewöhnliche" Pop- oder Rockmusik.
Ja. In diesem Falle für dich: Halbspur!

Ich habe vor nurmehr gut 10 Jahren von BFBS Techno aufgenommen, derzeit war Steve Mason noch auf Sendung. Zugegeben, die Akai GX-230D war nicht optimal eingemessen. Ich vermute aber sehr, dass selbst in diesem Fall die Gegenspur deutlich zu hören gewesen wäre. Damals habe ich mit 19cm/s auf einem BASF DP 26 aufgezeichnet.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#26
Studer/Revox dachte in 2-Spur und in 19 cm/sec Bandgeschwindigkeit.
4-Spur und 9,5 bot man auch an, weil der Markt es verlangte. Besonders Mühe gegeben hat man sich damit nicht, das entsprach nicht den Grundgedanken der analogen Magnetbandtechnik, die man im Hause Studer hoch hielt.

Wenn Du einen Schwerpunkt auf 4-Spur und 9,5 cm/sec legst, dann solltest die Nachteile dieser Technik auf anderen Maschinen erleben. Es gibt welche, die können das besser.

Hauptproplem bei der A77 ist die etwas nonchalante Bandführung. Das Band kann bei der A77 ein bisschen auf- und ab tänzeln, wenn es an den Köpfen vorbei läuft. Bei 2 Spur ist das unerheblich, bei 4-Spur und 9,5 cm/sec merkt man leichte Pegelschwankungen über Kopfhörer. Über Boxen abgehört verliert sich das wieder.

Das Durchhören der Gegenspur nimmt bei den energiereicheren großen Wellenlängen zu. Bei gleicher aufgezeichneter Frequenz ist eine einzelne Welle bei 9,5 cm kürzer als bei 19 cm. Bei gleicher Geschwindigkeit hat die tiefere Frequenz die größere Wellenlänge.

Das heisst: je tiefer die Frequenz und je schneller die Bandgeschwindigkeit, desto größer die Gefahr des Durchhörens.

Wenn das Band von Anfang an schwächer durchmagnetisiert wird, was bei japanischen Frequenzgangswundern oft der Fall ist, sei es wegen geringer Kopfspalte oder sei es, weil von vorneherein ein niedriger Bandfluss eingestellt wird, dann wird das Durchhören der Gegenspur natürlich geringer.

Wenn Du mit Deiner Sony zufrieden bist und nicht das Format wechseln willst, dann behalte sie. Es könnte sein, daß Du von Revox enttäuscht sein wirst.
Michael(F)
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#27
Hach ja, der gute Steve Mason! :-)

Halbspur kommt aber für´s Wohnzimmer-Hören eigentlich nicht in Frage, erstens weil es bei 19cm irgendwann ins Geld geht, zweitens weil ich mittlerweile richtig viel Zeug auf Viertelspur habe.
Ich würde die TC wirklich sehr gerne behalten, weil es einfach eine tolle Maschine ist. Mal sehen, was die Werkstatt letzten Endes noch machen kann. Ansonsten kauf ich den Markt leer, bis ich alle Ersatzteile habe! ;-)
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#28
Lieber Joerg,

mit der Vielkanaltechnik hatte man in Regensdorf bestimmt weniger als keine Probleme, denn Studer gehört eben genau zu denjenigen Firmen, die diese Technik auf allerhöchstem Niveau gesellschaftsfähig gemacht haben: Die Beatles wurden in Abbey Road auf J37 festgehalten.... Die A80 revolutionierte die Szene, sicherte den Regensdorfern immerhin den Einstieg in den US-Markt.

Was aber durchaus in deine Richtung tendiert, ist die bei Studer gepflogene, sehr traditionelle (und vernünftige) Sicht auf das Problem der fortlaufenden Verringerung der Spurbreiten vs. Wahrung einer hohen Qualität. Hier gibt es keine Kompromisse oder Tricks: Hohe Qualität ist nur bei hoher Bandgeschwindigkeit und größtmöglicher Spurbreite realisierbar. Insofern ist die A77, ja alles, was aus dem Hause Studer kam, so angelegt, dass die höchste Bandgeschwindigkeit und die größte Spurbreite den qualitativen Rahmen absteckte, an der sich die Konstruktion messen lassen musste bzw. sollte. Für irgendeine dieser Einschränkungen -Vierspur oder 4,75- ging man keinesfalls einen Kompromiss zu Lasten der höheren Geschwindigkeit oder der größeren Spurbreite ein. Was den Laien hier interessierte (geringer Bandverbrauch beim Kopieren medial existierender Aufzeichnungen), überging man schlicht, weil man 'es besser wusste'.

Die A77 ist daher also tatsächlich eine Halbspurmaschine mit 19 cm/s; der 'Rest' wird halt so "mitgenommen", weil er eben 'nicht richtig' ist. Denn man schränkt Qualitäten durch geringere Geschwindigkeit, schmalere Spuren und Kopfspalte ja eigentlich bewusst ein. Und auf dieses Glatteis begibt sich kein Konstrukteur, der dazu nicht gezwungen ist. Die A77 sollte wenigstens so hochwertig werden wie ihre Vorgängerin, die G36, wozu man nicht bewusst an eine Wand fährt, die man kennt.

Die Japaner steuerten zielstrebig den Amateurmarkt an, wobei der hohe Anspruch, der Studers Serie 36 (also letztlich seit der B36, also 1957!) schon ein Jahrzehnt traditionell begleitete, zunächst gar nicht so im Vordergrund stand. Das kam erst mit dem über die 1970er großflächig anlaufenden HiFi-Zeitalter (siehe die frühen SONYs).

Insofern war es eine Revolution, als der Branche zu Ohren kam, dass man bei Studer an einem Cassettenrecorder zimmerte. Das wurde dann zwar definitiv ein legendäres Ding, das aber auf beiden Seiten der Betroffenheit (Produzent nebst Lieferanten -> Kunde) doch allerlei an Ärger stiftete, auf den man in Löffingen, Regensdorf und anderswo gerne verzichtet hätte, weil man ihn absah. Der B710 (und Derivate) weist eben die physikalisch bedingten Engpässe des Verfahrens 'reproduzierbar' nach, die schon die Väter des Hf-Magnetofons Walter Weber (+ 1944) und Hans Joachim von Braunmühl (+ 1980) dem Nutzer hätten benennen können. Die enormen Fortschritte bei der Verbesserung des Bandmaterials hatten das Verfahren zwar möglich gemacht, die Probleme blieben aber dennoch bestehen. Man sieht das nicht zuletzt daran, dass Chrombandmaterial für Spulenbandgeräte angesichts der bei diesen sinnvoll möglichen, hohen Bandgeschwindigkeiten keine Vorteile mehr bietet, oder, anders herum argumentiert, bei einer Bandgeschwindigkeit von 76,2 cm/s (oder 77cm/s wie bei Braunmühl und Weber) keine besonders hohen Anforderungen an die Entzerrung mehr gestellt werden müssen. Bei einer derart hohen Geschwindigkeit war schon 1941/42 sehr hohe Qualität möglich. Bei 4,75 cm/s und schmaleren Spuren als 2,3 mm hätte man damals aber die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.

Der Reiz analogen Aufnehmens liegt ja im relativ hohen Anspruch an die Entscheidungskraft des Nutzers, der hier sehr viel durch geschicktes Nützen/Ausfahren von Kompromissen erreichen kann. Digitale Techniken nähern sich -je nach formulierten und realisierten Ansprüchen- praktisch beliebig nah einem idealen Vierpol, von dem die analoge Technik recht weit entfernt ist.

Dennoch reichte es im Frühjahr 1940 zu einer Revolution, ohne die das Medienzeitalter nicht denkbar wäre.

Hans-Joachim
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#29
Lieber Hans-Joachim,

deine Postings sind nicht nur immer hochinteressant und lehrreich, es ist auch eine Freude sie zu lesen!! Eine wohltuende Abwechslung zum sonst üblichen "Internet-Sprech".
Dieses mal habe ich sogar alles verstanden! :-)

Ich finde die von dir beschriebene Einstellung von Studer/Revox sehr sympathisch! Wie gesagt, bei mir im Studio steht eine Halbspur-A77, die für relativ kleines Geld hervorragende Ergebnisse bringt. Dort benutze ich ausschließlich neue Bänder von RMG.
Im Wohnzimmer hingegen bin ich viel kompromissbereiter, und wegen des im Vergleich zum Studio vielfachen Bandverbrauchs in dieser Hinsicht auch kostenbewusster.

Grüße,
Jörg
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#30
Zitat:Michael Franz postete
Das heisst: je tiefer die Frequenz und je schneller die Bandgeschwindigkeit, desto größer die Gefahr des Durchhörens.
Interessantes Fundstück zu dem Thema: http://www.reeltoreel.de/Revox/Tips15.htm
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#31
Also, ich bin auch der festen Überzeugung, daß andere Hersteller, insbesondere die JApaner, das Vierspurhandwerk viel besser beherrschten, als die Revoxianer, aber, wie auch schon geschrieben, weil diese gerade den Amateurmarkt ansprechen sollten, was sie dann ja auch geschafft haben.

Die Teac X-Serie hat einen ausgezeichneten Klang auf allen vier Spuren, da kommt so schnell keine andere mit, behaupte ich mal. Allerdings ist die Qualität bei 9,5 auch nicht so dolle, allerdings hat bei mir, seitdem ich die Teac habe, 9,5 nie mehr eine Rolle gespielt. Die großen Akais sollen angeblich auch bei 9,5 Anhörbares aufs Band bringen; ich bin da aber am Zweifeln.

9,5 ist und bleibt Murks! (für Musik)

Finger weg von der Teac, so schön sie auch ist, wenn Du nichts selbst richten kannst. Dies wird aber bei den großen Akais vermutlich genauso sein.
Ersatzteile bei den Teacs sind alle nachgeschmissen billig. Bei Akai gibbet nüscht mehr.

Philips? Ohgottohgott........

Tandberg? War wohl auch sehr gut, aber bei Vierspur? Und wie siehts da mit Ersatzteilen aus?

Und die Japaner haben wohl auch als Bezugpegel (Quatsch, nicht Bezugspegel, sondern Vollaussteuerung) 370 Nanoweber gewählt, weil einfach ein NAB Band nicht höher aussteuerbar ist, bedingt durch die Tiefenanhebung der NAB Entzerrung auf dem Band. Bie der Teac hört man das schon bei House und Technomusik durch. Ohne Rauschunterdrückung ist hier bei -2 VU Schluß (und selbst hierzu brauchts ein gutes Band), sonst zerrts.

So sehr ich an meiner Teac hänge und für zuhause nichts anderes haben wollte, obwohl ich für ganz kleines Geld eine Revox PR99 erstanden habe, so sehr habe ich doch gemerkt, wie anders 2 Spur und vor allem CCIR ist.

Inzwischen, so schade es auch ist, dreht sich bei mir die PR99 und nicht mehr die X2000R, weil es halt doch was ganz anderes ist. Und ich hab immer gedacht, Vierspur kann das auch........

Das schlimmste ist, wenn ich das richtig sehe, die NAB-Entzerrung, weil hier die Möglichkeiten des BAndes garnicht ausgenutzt werden. Das fährst Du in den Teifen an die Wand und hast in den höhen Luft ohne Ende. CCIR lehnt sich hier viel besser an die technischen Möglichkeiten eines Analogbandes an.
Derjenige, der NAB erfunden hat, gehört eigentlich erschossen.

Und das schreibt ein über die letzten 13 JAhre nicht abzubringender Teac-Fan!

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#32
Bei Tandberg gibt es wohl noch alles bis auf die Schalter für Spulengröße und Geschwindigkeit bei der TD20A.

Gruß
Niko
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#33
Zitat:Zelluloid postete
9,5 ist und bleibt Murks! (für Musik)
Vielleicht liegt's an der Musik, die ich höre, vielleicht bin ich durch diese inzwischen auch hörgeschädigt, aber sowohl mit Akai (übrigens auch mit den kleinen Modellen) als auch mit meinen jetzigen TEAC A-2300/ 3300SX bekomme ich mit 9,5 cm/s und gutem "normalen" Bandmaterial (z.B. Maxell UD) Aufnahmen in einer Qualität hin, die ich durchaus zufriedenstellend finde. Bei Viertelspur würde ich keine Aufnahmen mehr in höherer Geschwindigkeit machen, weil die Nachteile (Kosten, Übersprechen) m.E. schwerer wiegen als die Vorteile.

Tandberg und Viertelspur: Ich hatte eine TD-20 A Viertelspur, war klanglich zumindest mit Normalband meine beste Maschine (mit merklichem Abstand vor TEAC X-10 R und Akai GX-636 DB). Die Philipse sind für Viertelspurverhältnisse klanglich auch keine üblen Geräte (die 7300 dürfte eine Viertelspur-A77 diesbezüglich locker in die Tasche stecken), ansonsten aber m.E. eher Plastikspielzeuge als ernstzunehmende Bandmaschinen.
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#34
Nun macht mal 4-Spur und 9,5 cm/sec nicht sooo schlecht. Ich habe mal eine B77 guten Zustands auf dieses Format hin optimal einmessen lassen und war überrascht, wie verlustarm auch anspruchsvolle CDs reproduziert wurden.

Die Crux ist nur, das dieses Ergebnis nicht stabil bleibt. Ein anderes Band, ein etwas ausgefranstes Band, ein bisschen Dreck, eine leichte Knitterstelle - jegliche Abweichung vom mühselig gefundenen Optimum bringt Verluste, besonders, wenn man viel mit Kopfhörer abhört. Wenn man weiss, daß es auch ohne dies Probleme geht, dann ärgert man sich.

2-Spur und 19 cm/sec ist einfach "stabiler", unempfindlicher gegen Fehler sei es bei der Aufnahme oder später bei der Lagerung oder beim Handling (hervorstehende Wicklungen, Bandkantenbeschädigungen) und somit langfristig befriedigender.

Eine 4-Spur-Tandberg (TD20A) zählt bei mir zu guten 4-Spur-Maschinen. Neben Teac dürfte Tandberg noch die einzige Firma sein, die einen als umfassend zu bezeichnenden Service anbietet. Dieser erreicht nicht ganz das Revox-Niveau, ist aber für völlig ausreichend.

Was die Philips, z. B. die 4520 kann, hat hier schon mal jemand eindrucksvoll dokumentiert. Gegen Philips spricht gar nichts, was nicht auch gegen Akai und Sony sprechen würde: Es ist im Grunde der mangelnde Service.
Michael(F)
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#35
Zitat:Michael Franz postete
Was die Philips, z. B. die 4520 kann, hat hier schon mal jemand eindrucksvoll dokumentiert. Gegen Philips spricht gar nichts, was nicht auch gegen Akai und Sony sprechen würde: Es ist im Grunde der mangelnde Service.
Das mag auf die 4520 zutreffen, auf die 7300 aber aus meiner Sicht nicht. Ich hätte wenig Spaß an einer Bandmaschine, bei der ich immer befürchten müßte, daß bei ganz normaler Benutzung irgendwelche spindeldürren Plastikteilchen brechen. Die versenkbare Andruckrolle bei der 7150 und 7300 ist ja in der Beziehung schon legendär.
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#36
Ich benutze zur Zeit die N4512. Vierspur, 19cm/sek.
Die Ergebnisse sind nicht sensationell, aber gut. Die Philips-Lästerei kenne ich natürlich, ist mir aber egal.
Die 4512 hat zwar ein Plastikgehäuse, wirkt aber ansonsten stabil genug. Ich habe mal eine 7150 gesehen, die sah (auf den ersten Blick jedenfalls, genauer habe ich nicht geschaut) wackliger aus.

Je länger ich über das ganze Thema nachdenke, desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass ich - will ich mich, bei Beibehaltung des Viertelspurformats, gegenüber der braven kleinen Philips deutlich steigern - eine ganze Stange Geld auf den Tisch legen muss.
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#37
Zitat:joerg721 postete
Die 4512 hat zwar ein Plastikgehäuse, wirkt aber ansonsten stabil genug. Ich habe mal eine 7150 gesehen, die sah (auf den ersten Blick jedenfalls, genauer habe ich nicht geschaut) wackliger aus.
Ja, genau. Die 4504, 4512, 4420 und ähnliche sind zwar auch recht leichte Plastikteile, aber vom Grundaufbau doch irgendwie noch solide genug für den Alltagseinsatz. Die 7150 und 7300 sind zwar auf den ersten Blick hübsch anzusehen (Akai lässt grüßen), aber das Plastik ist so dünn und billig, daß die Geräte wirklich wie Spielzeuge wirken. Und anders als bei den Vorgängermodellen führt diese Bauweise hier zu echten Problemen.

Achte mal drauf, wie oft bei 7150- und 7300-Auktionen Texte in der Art von "Gerät in Top-Zustand, nur die Andruckrolle fährt nicht von alleine aus, aber für einen geübten Bastler ist das sicher..." zu lesen sind. Und so geübt der Bastler auch ist: Wenn das Problem einmal auftritt, braucht man eine Schlachtmaschine. Das gebrochene Plastikteil ist nicht mehr erhältlich, und Kleben hält, wenn man es überhaupt hinkriegt, bestenfalls ein paar Betriebsstunden.
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#38
Wobei ich mich fragen würde, ob man dieses Plastikteil nicht irgendwie (mit einem dünnen Blech vielleicht?) verstärken könnte? Nur so ein Gedanke, ich weiß nicht mal, wie das fragliche Teil überhaupt aussieht.

Das Design sieht auf Bildern wirklich stark nach Akai aus... aber der Anblick der 7150 in Natura ließ mich dann ein wenig schmunzeln. ;-)

Im Moment hoffe ich, dass die 755 zu retten ist. Ist doch bald Weihnachten! Vielleicht bringt´s was, wenn ich das noch schnell auf meinen Wunschzettel schmuggle. ;-)

Ich habe sogar schon bei "on/off Hifi" (kennt die jemand? sind die gut?) nach einer mit der 755 baugleichen Wega-Maschine nachgefragt, aber die war schon verkauft.
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#39
Generell sollte man bei analogen Bandgeräten von den eindeutigen Zuweisungen in Richtung "gut" oder "schlecht" Abschied nehmen. Mit Goethe tun wir aber gut daran, zu fragen, was der Dichter mit seinen Entscheidungen wollte, und ob diese mit unseren Erwartungen korrelieren. Liegen dort weitreichend Übereinstimmungen vor, dann nimmt 'das' schon alles seinen Weg.

Wir können eben nicht mit 9,5 und Viertelspur Bachs 'Weihnachtsorgeltorium' aus drei Aufführungen sendefähig zusammenschneiden. Das wird zwangsläufig nichts, auch nicht, wenn wir alles in "Metall und Marmorstein" ätzen wollten. Wir müssen dann eben 38 und Halbspur nehmen, dann kommen wir an ein vertretbares Ziel.

Das Endergebnis ab UKW-Rundfunk können wir aber durchaus (so wir mit der scharfen Aussteuerung etwas vorsichtig sind) auf 9,5 cm/s mitnehmen, wenn der Gerätegleichlauf dann noch hochkant ist. Da dürften aber im Gegenwind bereits Spreu und Weizen auseinanderschweben.

Zur NAB-Entzerrung:
Sie ist unter 38 cm/s (3180 + 50 µs) in der Höhenaussteuerung tatsächlich etwas zurückhaltender als CCIR (0+35µs), bei 19 cm/s (ebenfalls 3180+50µs) aber etwas straffer als CCIR (Studio, 0+70µs, 19H entspricht sowieso NAB), weshalb bei 19 neuzeitliches Bandmaterial durch NAB besser genützt wird. Wenn allerdings diese 2,5 dB bei 10 kHz es tatsächlich 'rausreißen' sollten, muss schon vorher mehr in die Binsen gegangen sein....

In den Tiefen nützt NAB allemal das Band besser aus, weil CCIR bei 19 und 38 keine dezidierte Tiefenanhebung kennt. Die Brummunterdrückung auf dem Wege der Wiedergabeentzerrung liegt also bei NAB-entzerrten Geräten immer etwas höher. Bei den weitläufigeren, gut geschirmten Profigeräten bewirkt das durchwegs nicht sehr viel, bei den gedrängt gebauten Amateurgeräten freut man sich über die etwa drei dB bei 50 Hz aber doch.

Hans-Joachim
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#40
Zitat:joerg721 postete
Wobei ich mich fragen würde, ob man dieses Plastikteil nicht irgendwie (mit einem dünnen Blech vielleicht?) verstärken könnte? Nur so ein Gedanke, ich weiß nicht mal, wie das fragliche Teil überhaupt aussieht.
Defekt und Reparatur (mit vorhandenem Ersatzteil) sind auf http://www.tonbandhobby.de unter Reparaturen > N-7300 beschrieben.

Wenn es eine Lösung für das Problem gäbe, hätte Semih sie wahrscheinlich schon gefunden. ;-)
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#41
Moment, warum übersteuern dann NAB Aufnahmen in den Tiefen sehr schnell, wohingegen ich bei CCIR mindestenstens noch ne Schüppe von 6 dB drauflegen muß, um überhaupt ne Übersteuerung zu hören. Und die Übersteuerung hört sich dann für meine Ohren angenehmer an, als das mir höchst unangenehme zerren in den Bässen. Aber so ist das, wenn man als Musik halt "Itz-itz-itz-itz-itz-itz-itz" mag.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#42
Das,
lieber Martin,
ist dann natürlich die andere Seite der Medaille, die man zwangsläufig mitkauft.

Ich vermute deshalb (ich wohnte den entsprechenden Verhandlungen bei CCIR und DIN natürlich nie bei), dass nicht nur die RRG-Archive, sondern auch sinnvolle Überlegungen dazu führten, dass man hier bei (0+)35µs blieb. Bezeichnenderweise hat ja auch die berühmt-berüchtigte ARD-'Stereo'-Entzerrung auf eine Tiefenanhebung verzichtet, stattdessen aber eine zusätzliche Beule bei 4 kHz eingeführt. Die Amplitudenstatistik -sie liegt ja dem Entzerrungsgedanken der magnetischen Tonaufnahme genauso zugrunde wie die physikalischen Probleme beim Aufsprech- und Wiedergebeprozess- ist bei tiefen Frequenzen eben doch (unter dem Aspekt der Normalität) wandlungsfähiger als bei hohen. Abenteuerliche Hochtonspektren gab es eigentlich nur bei früherer elektronischer Musik, die weitab traditioneller Klangmuster entstanden. Das ruht aber heute (wie damals) noch immer im einschlägigen Elfenbeinturm.
Nichtsdestoweniger gab es bei der analogen Aufzeichnungen solcherart experimenteller Musik immer Probleme. Auffällig ist, dass das gesamte elektronische Instrumentarium heute auf gesampelten, quasi natürlichen Signalen beruht, also teilweise jahrhunderte-, wenn nicht jahrtausendealte Gehörskonventionen physiologischer wie geschmacklicher Art reflektiert.
Wenn man so will, kehrte die elektronische Musik nach ihrer Sturm- und Drangzeit in den Schoß der gehörsbestimmten Amplitudenstatistik zurück....

Hans-Joachim
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#43
Zitat:timo postete
Defekt und Reparatur (mit vorhandenem Ersatzteil) sind auf http://www.tonbandhobby.de unter Reparaturen > N-7300 beschrieben.

Wenn es eine Lösung für das Problem gäbe, hätte Semih sie wahrscheinlich schon gefunden. ;-)
Oh weh! Das sieht nicht gut aus. So ein Miniteil, und das war´s für die Maschine.

"For lack of a nail, the kingdom fell!"
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#44
Ich verstehe nicht warum ihr Philipsprodukte hier so madig macht, meine letzte Glühlampe hat immerhin über ein ganzes Jahr gehalten.
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#45
Als Besitzer einer A77 MKIV 4Spur kann ich die Probleme mit dem Übersprechen durchaus nachvollziehen. Hier schneiden andere Geräte (Akai, sogar Grundig!, etc.) wesentlich besser ab. Besonders merkt man das, wenn man mit Kopfhörern abhört oder bei hohen Lautsärken über Lautsprecher.
Bei 9,5cm ist das Übersprechen zwar fast nicht zu höhren, aber über KH fällt eine "ungleichmäßigkeit" bei der Wiedergabe auf. Das hat man bei Revox eben aus o.g. Gründen in Kauf genommen. Für Hintergrundberieselung und U-Musik über LS ist's aber m.M.n. erträglich.

Für dich währe evtl. ein Japaner besser geeignet. Oder du hörst mal eine A77 4Spur Probe.

@capstan: Ein Bekannter, seines Zeichens Radio/Fernsehtechnik Meister, sagt immer: "Philips ist ein Glühlampen Hersteller. Das ist das einzige, dass die gut können." ("Koeniglike Gloelampen Fabriken"). Ach ja, die Philishaves sind auch nicht übel.
Gegen die Lampen von denen kann ich auch nichts sagen. Und selbst die Unterhaltungsgeräte funktionieren super, solange sie eben funktionieren...
Ich bin kein Freund von Philips - merkt man wahrscheinlich - aber solange die Tonbandgeräte funktionieren sind sie klasse. Ich hatte nur noch die das Glück eines länger als 6 Monate ohne Defekte zu benutzen.
Mein letztes Erlebnis mit Philips war der DVD Recorder eines Bekannten. Da hat der Trafo im Schaltnetzteil dauernd einen störenden Pfeiffton von sich gegeben. Das war sehr nervig. Nach mehreren Reparaturversuchen bei Philips und einem Austauschgerät - hatte das gleiche Problem - habe ich das Ding mit Plastikspray behandelt und seitdem ist absolute Ruhe. Aussage des Philips Servicecenters: "Das ist normal, da kann man nichts machen."

Oder das Philips Autoradio das beim Kauf in meinem Auto war: Nach ziemlich genau 6 Monaten hat es sich verabschiedet. CD reingeschoben, Display zeigt "ERROR", CD kommt wieder raus. Danach kommt noch was raus: Dichter weisser Qualm. Ich musste rechts ranfahren und das Auto durchlüften. Der Tuner funktioniert noch, nur alle 5 Sekunden kommt ein "TÜÜT" aus den Lautsprechern, zusmammen mit einer "ERROR" Warnung im Display.
Philips hält be mir einfach nicht lang... Wieso nur?
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#46
Zitat:David77 postete
@capstan: Ein Bekannter, seines Zeichens Radio/Fernsehtechnik Meister, sagt immer: "Philips ist ein Glühlampen Hersteller. Das ist das einzige, dass die gut können."
Selbst die Philips-Glühlampen kriegen bei mir keinen Orden. Bei den 40-Watt-Spots, die ich überall in meiner Wohnung habe, liegen sie unter allen bisher verwendeten Marken bzgl. Langlebigkeit nur irgendwo im Mittelfeld, kosten aber fast genau so viel wie die viel besseren Osram-Lampen.
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#47
Die Philishaves sind aber gut. Vielleicht trägt das zur Ehrenrettung bei...

Gruß
Niko
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#48
Könntet ihr bitte in einem anderen Thread weiter über Philips lästern? Big Grin
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#49
@joerg721


Wie bereits in anderen Postings angerissen, würde ich bei der Einschränkung 9,5 und 1/4 Spur und geringer Anschaffungskosten, zu einer Akai GX-630 raten. Diese hat den Vorteil der weitgehend verschleißfreien Köpfe. Hier hat man den Vorteil, dass das Band über Jahre/Jahrzehnte immer im gleichen "Abstand" vom Kopf vorbeiläuft und man dadurch reproduzierbare Ergebnisse erzielt. 620 geht auch ist aber nicht ganz so robust. Eingeschliffene Köpfe, wie sie zum Beispiel bei Revox oder auch Teac in der Regel zu finden sind, führen halt gerade bei den niedrigen Geschwindigkeiten zu meßbar extremen Droppouts, die man aber auch hören kann.
Klar kann man bei Revox sich neue Tonköpfe einbauen lassen. Da die aber selbst in ebay bei einschlägigen Verkäufern nicht unter 150,-- zu bekommen sind, hat man die Kosten für seine A77 schon gleich mal verdoppelt. Und eingebaut sind sie auch noch nicht.
Damit wären wir auch schon bei der gerne angeführten Ersatzteil und Service-Diskussion.
Um mal eins vorweg zu nehmen. Man sollte hier mal deutlich unterscheiden, ob es sich um einen werksunterstützten Service bzw. Ersatzteilservice handelt oder ob es sich um Ersatzteile von größtenteils ausgeschlachteten Geräten handelt wie sie zu hunderten in ebay angeboten werden.
Werksseitig werden meines Wissens nur noch einige Otaris (z.Bsp MX5050 MK3), einige Tascams (z.Bsp. BR20) die Studer 807 und die Studer A812 supported. Natürlich Nagra, man sollte aber dort nicht nach den Preisen fragen. Bei Revox noch die C270. Kleinere Revox weiß ich nicht, habe noch nie danach gefragt, denn fast jedes werksseitig erworbene Ersatzteil für beispielsweise eine A77, würde die Wirtschaftlichkeit einer Reparaturmaßnahme schon sehr in Frage stellen.
Ausgeschlachtete Ersatzteile wird es immer zu erschwinglichen Preisen geben, gerade bei Bandmaschinen, die hier viel verkauft wurden, wie Revox.
Aber selbst wenn man genügend Ersatzteile bekommt, aber nichts selbst reparieren kann, muß man immer die Reparaturkosten (Arbeitszeit) tragen und die übersteigen heute leicht den Zeitwert eines Gerätes.
Deshalb ist es gerade wichtig für einen Laien ein robustes, langzeitstabiles Gerät zu kaufen.
Zu diesen Geräte zähle ich im übrigen auch deine Sony 755, falls schon die spätere Ausführung mir F&F Köpfen.
Die hat zwar im Gegensatz zur Akai 630 einen Riemen und die Mechanik verharzt gerne über die Jahre, aber alles Dinge die man in den Griff bekommt.
So gesehen kannst Du vielleicht doch versuchen, deine 755 richten zu lassen, eine schlechte Entscheidung ist das mit Sicherheit nicht. Bei "Neuanschaffung" in der Preisklasse um 150,-- würde ich aber zuerst zur 630er Akai raten.
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#50
Es hängt jetzt alles davon ab, ob die Werkstatt die 755 wieder hinbiegen kann.
Da muss ich mich leider noch ein paar Tage gedulden, bis ich dort eine definitive Antwort kriege.
Wäre es ggf. vielleicht ratsam, auf Verdacht defekte Maschinen zu kaufen, um Ersatzteile auf Lager zu haben?
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