Wer liefert TB-taugliche Federwaagen?
#1
Hallo,
ich wollte mich in nächster Zeit einmal grundlegend mit dem Thema Bandzug beschäftigen, nachdem ich bisher nur an Trimmpotis und mit Tentelometer an der Oberfläche gekratzt habe.

Wer liefert denn heutzutage noch Zug-Federwaagen in dem für den Tonbandbereich tauglichen Messbereich? Genügt da die Genauigkeit von Waagen mit z.B. 0-500 Gramm oder sollte es da schon etwas Genaueres mit z.B. 50-200 Gramm o.ä. sein?

Gruß
Gerd
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#2
Hallo Gerd,

die RS1500 ist eine Quasi- Doppelcapstan getriebene Maschine.
Was mich schon immer interessierte, wie wird bei ihr der Bandzug über den Köpfen, also zwischen beiden Andruckrollen realisiert?

Gruß

Bernd
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#3
Bernd,

ich wollte mich eigentlich nicht mit der 1500er, sondern mit A810 oder B67 beschäftigen.
Service-Unterlagen für die 1500/1506 kann ich Dir bei Interesse gern zuschicken.

Gruß
Gerd
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#4
Lieber Gerd,

schon wieder besserwisserisch aufzukreuzen, liegt nicht in meinem Sinne...

Federwagen waren in Deutschland (und alliierten Ländern..) für die Messung des Bandzuges tendenziell weniger üblich, weshalb Telefunken (und Alliierte, offenbar hatten wir mehr davon) seinen Werkzeugtaschen auch regelmäßig eine "Tortenschaufel" (Name sollte selbsterklärend sein, auch ohne Schwarzwälder Kirsch .....) beilegte, während Studer gerade in der von dir genannten Familie direkt an den Bandzugwaagen im regulär laufenden Betrieb messen ließ. Das wirst du aber sicher schon in den Handbüchern gelesen haben. Ab B67 MKII gab es dann ja diese Messplättchen, die gerade bei der im Bandzug besser justablen MKII sehr praktikabel einzusetzen sind. 'Brauchse' eine Platte?

Bei altersbedingt lahmenden Federn -und da kommt natürlich ein Mangel dieses Verfahrens ins Spiel- solle man eben -so die Regensdorfer- die Rändelschrauben der Waagenrückhaltefedern solange nachdrehen, bis man wieder elektrisch nachjustieren könne. Na ja. Bei meiner noch vorhandenen, seit 1981 (also Lebensbeginn) fortlaufend in meinem Besitz befindlichen B67MKI konnte ich aber über die nun mehr (oder weniger) gut 25 Jahre Betriebs keinen 'Gang' im Bandzug feststellen, das Ding fährt wie eh' und je. Dabei ist auch eines der Bandzugjustagepotis immer (also ab Werk) auf einer Endlage gewesen, woran sich auch nach dem Durchschlag eines der berühmten RIFA-Entstörkondensatoren im Wickelmotorbereich mit nachfolgender Reparatur (auch du kennst diesen Fall) nichts geändert hat. Spaßeshalber habe ich anlässlich dessen einmal die 'Tortenschaufel' mitlaufen lassen, was sich aber für den einzeln arbeitenden Reparateur als denkbar unerfreuliches Gemurkse herausstellte; Studerverfahren und Messplättchen (oder Zollstock, so lief das früher bei mir) erweisen sich bei der MKI(!) deshalb als der allemal gangbarere Weg: Tortenschaufel ordentlich halten, Maschine starten, Einstellbesteck hersuchen, hinten ins Gerät fingern, (sich vielleicht noch einen holen, danke) falsches (verflixt, dann richtiges) Pot erwischen, einstellen, Schaufel ausreichend sorgfältig ablesen ist fast wie eine M5Astereo zu reparieren. Wer's mag.... (Bei der B67 ist es deutlich schwieriger, Kopf oder Hand zwischen die Chassis zu bekommen.) Bei Studer werden deshalb oftmals die exakten Messwerte für die Tortenschaufel gar nicht erst angegeben.

Das Tentelometer hat eigentlich am meisten für sich (auch preislich, von der Seite des Herstellers...), musste sich aber hier erst durchsetzen. Zu meinen Studienzeiten wurde davon nicht einmal Erwähnung getan. Nachdem mir derlei Messgerät immer zu teuer war, bei EMTEC sämtliche Tenteloi (offenbar weitgehend illegal) 'vergeben' waren -alle mir einschlägig begegnenden Schatullen waren nämlich leer-, beschränkt sich mein entsprechender Besitz heute auf ein kleines Merkblatt. Tja, wer zu spät kommt...

Hans-Joachim
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#5
Hallo Gerd,

versuch mal http://www.kern-sohn.com

Gruß Konstantin
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#6
@Hans-Joachim:

Das mit den Tortenschaufeln ist schon klar, und ein B67 MkII-Blech habe ich. Die A810 arbeitet, soweit es um die von Potis gesteuerten Einstellungen geht, mit ganz ähnlichen Methoden, die auf bestimmte Distanzen zwischen Umelnkrollen und Chassis-Bezugspunkt abstellen - was ja wegen der Ähnlichkeiten beim Laufwerk nicht verwundert.

Andererseits ist laut A810-Manual aber nach den Einstellungen mittels Potis und Überprüfung mit Tentelometer (welches ich via Ebay aus den USA bezog) bei Abweichungen vom Sollwert eine Grundeinstellung direkt an den Bandzugfedern vorzunehmen. Diese sind mit 100 bzw. 120g zu belasten. Da ich einerseits das Spezialwerkzeug 10.010.001.15 nicht habe (ohnehin nur für die A810 brauchbar), andererseits aber z.B. auch die Andruckrollen-Druckkraft gemeinhin mit einer Federwaage geprüft wird, habe ich die Eingangsfrage gestellt.

Ich will es eben mal genau wissen....

@Konstantin:

Besten Dank! Ich dachte mir schon, dass die Frage zu den schweizerischen Erzeugnissen führen würde.

Hat jemand Erfahrungen damit?

Gruß
Gerd
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#7
Hallo Gerd,
Habe schon damit gearbeitet bei meinem Akai 4000 DB und habe die Bremsen beim
RS1506 eingestellt. (Letzteres ist aber schon länger her, aber es verursacht
seit damals keinen Bandsalat mehr)
Das Problem der Federwaagen ist ihre Meßgenauigkeit in Verbindung mit dem
Messintervall. Wenn man also mal 100g und andersmal 1000g zu messen hat könnten zwei Waagen nötig sein.

Gruß
Konstantin
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#8
Federwagen bekommt man heutzutage problemlos (Versand) bei der Firma PESOLA. Die Dinge sind nicht spottbillig, aber durchaus bezahlbar.

Grüße

Nikola
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#9
Hallo,
ich habe mir vor Jahren je eine Schweizer Federwaage für 100 und 1000 g zugelegt und komme ganz gut damit klar. Das ist ja eine Anschaffung fürs Leben! Diese Federn leiern nicht aus und längen sich nicht. Schweizer Präzision eben! Ein gewisses Problem ist manchmal die Befestigung der Waage, etwa an der Andruckrolle, denn werkseitig sind sie mit kleinen Krokodilklemmen ausgerüstet, die nicht überall gut greifen; häufig wäre ein Haken o.ä. günstiger... Aber mit etwas Bastelei klappt es meist.

Gruß Holgi
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