Otari Bx-56
#1
Seit Neuestem bin ich stolzer und glücklicher Besitzer einer Otari BX-56. Danke MichaelB!

Die BX-56 ist eine Fast-Zwillingschwester der MX-55. Diese ist für internationale Schichtlage ausgelegt, die BX-56 hingegen für die deutsche Schichtlage mit Magnetschicht aussen / Köpfe unten. Man sieht daran - es handelt sich hier um Studiomaschinen. Otari hatte noch die MX 5050 im Programm, die von Kennern zwar nicht als schlecht, aber als "Möchtegern-Studiomaschine" bezeichnet wird.

Beim ersten Blick drängt sich ein Vergleich mit der Studer 807 auf, die in etwa das gleiche Format hat, auch wenn die Otari ein wenig bulliger wirkt. Die Maschine kann bequem von einer Person getragen werden. Nicht, weil sie so leicht wäre, sondern vor allem deshalb, weil sie an den Seiten geschickterweise Griffmulden hat. Auf den Tisch gestellt, kann man sie nach erfolgtem Anschluss bequem auf den Rücken legen. Dies liegt an einer etwa 7 cm tiefen 45°-Kerbe an der Rückwand, in der die Buchsen liegen. Egal ob stehend oder liegend Betrieben - die Kabel stören nie, es sei denn, man verwendet Din-Cinch-Adapter. Dann sollte man ca. 1 cm unterlegen. Rack-Einbauwinkel sind natürlich vorhanden, aber man kann diese Maschine gut auf einem Tisch betreiben.

Das zweite Mal strahlte ich bei der Feststellung, daß die Otari 30-cm-Wickel verarbeiten kann. Bei den kleinen Studers kann man traditionell nur die kleineren 28-cm Wickel aufspannen, zumindest bei den MK1 Versionen. Unter dem Druck der Kunden entschliesst man sich bei der Weiterentwicklung zur MK2-Version generös dazu, die Spulenteller um diese lumpigen 2-3 cm auseinander zu rücken. Standardmäßig hat die Otari 3-Zack-Aufnahmen, NAB- oder AEG-Bobbies sind mit Zubehör zu befestigen. Ich habe mir mit einem 3-Teiligen Satz Adapterteilen von TRE beholfen, die jetzt bei Posso zu haben sind. Etwas fummelig, aber besser als nix.

Der Bandpfad ist etwas gewöhnungsbedürftig, was an der umgedrehten Tonkopflage liegt - und vor allem daran, daß die Otari nicht nur einlauf- sondern auch auslaufseitig einen beweglichen Bandzughebel hat. Also diese Teile, die man bei der 807 eingespart hat. Mag sein, daß die beim Cuttern stören würden, wie Tom das erwähnt hat, aber da hätte es sicher eine Lösung gegeben (steckbar, wegklappbar...). Wer für die Bandzugregelung der A700 schwärmt und diese gerne in einer richtigen Studiomaschine hätte, braucht nicht die B67 zu kaufen, sondern kann zur Otari greifen. Der Bandzug ist übrigens für beide Seiten getrennt einstellbar (große, kleine Spulen). Die Hebel sind (pneumatisch?) bedämpft und nicht nur gefedert wie so oft, und werden ihrer Aufgabe in jeder Lage gerecht.

Klebe-Schneid-Einrichtungen sind gleich 2 Stück montiert: Eine mit Schlitzen zur Skalpellführung und eine, die genauso aussieht wie die von Revox, nur in weiss. Eine Vorkopfschere und eine Stempeleinrichtung komplettieren die Ausstattung. Das Zählwerk mit den vielfältigen Locatorfunktionen erinnert ein wenig an das der PR99, verliert aber nicht Revox-like seine Werte, wenn die Maschine abgeschaltet wird. Es zeigt auf Wunsch auch die Bandgeschwindigkeit an.

Diese ist stufenlos in Grenzen regelbar, und diese Grenzen sind so gesteckt, daß man in Stellung 38 auch 76 erreicht. Zwar stimmt dann die Entzerrung nicht für 76er-Bänder, aber alleine die Möglichkeit solche Wieder geben zu können macht die Maschine für die Liebhaber historischer Bänder wertvoll. Von aussen zu schalten sind die Geschwindigkeiten "high" und "low". Im inneren wird geschaltet ob das nun 9,5 / 19 oder 19 / 38 sind. Einmessbar ist die Otari auf 3 Bandgeschwindigkeiten.

Alles, was zum justieren notwendig ist, findet sich hinter einer Klappe. Nach dem Lösen (von Hand) von 2 Schrauben läßt sie sich aufschwenken und gibt auch den Schalter frei, mit dem man auf 4-Spur-Wiedergabe umschalten kann. Ein solcher Kopf ist mit an Bord.

Im Gegensatz zur 807 ist die Otari eine sehr komplett ausgestattete Maschine und beweist, daß eine Studiomaschine nicht in einem häßlichen Stahlblech-Einbaukorb daherkommen muss mit offenen Poti-Bohrungen in die der Staub eindringen kann. Natürlich hat sie auch einen eingebauten Monitor-Lautsprecher von guter Qualität. Nicht zum Heizen, aber zum Abhören.

Die Maschine zu bedienen, ist die reine Freude. Ich war mit der 807 nicht unzufrieden, aber die Otari spielt eine Liga drüber. Mit der A80/81 möchte ich sie nicht vergleichen, das wäre unfair, aber die 807 hält sie auf Abstand und wenn überhaupt, so wird sie erst von der 810 distanziert. Bis Ende des Jahres werde ich auch dieses hoffentlich wissen.

Einen Wermutstropfen muss ich schlucken: Das Schränken des Bandes ist etwas problematisch. Wenn das Band international gewickelt ist und so bleiben soll, so muss es auf beiden Seiten geschränkt werden. Das geht betriebssicher in beide Richtungen nur zwischen der festen Umlenkrolle und der beweglichen, die auf dem Bandzughebel angebracht sind. Der Weg ist kurz, das Band knickt "eckig" ab und macht Geräusche. Etwas besser und sanfter legt man das Band um zwischen der beweglichen Rolle und dem Wickel selber - da ist der Weg länger, vor allem wenn der Wickel nicht ganz voll ist. Leider geht das nur auf der jeweiligen Ablaufseite, Aufwickeln geht nicht, es besteht die Gefahr, daß das Band umgeknickt aufgewickelt wird. Also habe ich das Band zuerst durch einfaches Schränken auf der Ablaufseite durch Umspulen umgedreht und dann ungeschränkt verwendet. Anschliessend drehe ich es wieder durch geschränktes Umspulen in die alte Lage zurück, wenn es sein muss.

Die Klangqualität ist, soweit ich das feststellen kann, über allen Zweifel erhaben. Über die Aufnahmen kann ich noch nichts sagen. Leider hat mein Exemplar, wie bei Studiomaschinen übliche, keine VUs und keine Eingangsregler. Ich brauche jetzt endlich ein Mischpult oder wenigstens eine Behelfslösung mit einer externen Aussteuermöglichkeit.

Bis dahin werde ich sicherlich weitere Erkenntnisse gewonnen haben und diese dann posten.

Michael(F), ziemlich happy Smile
Michael(F)
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#2
Die Bandfühlhebel sind in der Tat pneumatisch bedämpft. Die Bandregelung ist so gut, dass selbst eine 8 cm Mini-Spule zusammen mit einer 26,5 cm Alu-Spule betrieben werden kann. Hier gibts dazu ein Bild und noch ein paar Anmerkungen zur MX55: http://www.tonband.net/mein_mx55.php

Kleine Ergänzung noch: auf der Rückseite befinden sich noch Schalter zur Umschaltung der Entzerrung von CCIR auf NAB, zur Umschaltung des Referenzfluxwertes zwischen 230/320 und 510 nWb/m und zur Abschwächung des Ausgangspegels um 10 dB.

Viel Spaß mit der Otari!
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#3
In London ist gerade eine MX50 mit Vu´s für ca 160 euro weggegangen :-(
Cheers,
Oliver
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#4
=> MichaelB

Etwas ist mir unklar: Die Otaris können von Haus aus 3 Geschwindigkeiten, was ich in Verbindung mit dem 4-Spur-Wiedergabekopf auch als sehr sinnvoll empfinde. Warum hat man nicht alle 3 Geschwindigkeiten von Aussen zugänglich gemacht sondern nur 2 und den anderen Wahlschalter im inneren versteckt? Das macht doch keinen Sinn. Vor allem deshalb nicht, weil man für alle 3 Geschwindigkeiten einmessen kann. Es war eine Besonderheit der Studer B67 / Revox A700 daß sie 3 Geschwindigkeiten konnte. Warum hat man dieses Feature versteckt?


Michael
Michael(F)
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#5
Tja, das werden uns wohl nur die Entwickler von Otari sagen können. Ich könnte mir nur denken, dass man bewußt für Studios nur zwei Geschwindigkeiten schaltbar gemacht hat, um dort die Leute nicht zu überfordern Big Grin Spaß beiseite ... Beim Rundfunk gab es nur 19 und 38 cm/sec, in Studios beim Mastern nur 38 cm/sec. Es bestand überhaupt keine Notwendigkeit für drei Geschwindigkeiten.
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#6
Der Vollständigkeit halber der Link auf die Otari-site mit Blick auf die "normale" MX 55

http://www.otari.com/products/MX55.html

Michael
Michael(F)
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#7
Hallo Michael(F),

als Besitzer einer -im wesentlichen baugleichen- MX-55 T schließe ich mich Deinem Fazit im Großen und Ganzen an. Zu Deiner Einschätzung der Otari im Vergleich zur A807 habe ich jedoch einige Anmerkungen:

1. Die A807 (wie auch schon die B67) kann zur Level- und Equalization-Einstellung unterschiedliche Werte je Bandgeschwindigkeit speichern, während die Otari nur zwei Potis hat, bei denen nicht zwischen der Bandgeschwindigkeit differenziert werden kann. Deswegen empfiehlt Otari im Manual, die Werte für die bevorzugte Bandgeschwindigkeit einzustellen (so daß Abweichungen bei der anderen Geschwindigkeit hingenommen werden müssen). Das ist ein deutliher Nachteil gegenüber der A807.

2. Die A807 speichert die eingestellten Bias-Werte kanalgetrennt. Bei der MX-55 gibt es hierfür nur einen (einzigen) Poti, der sich auf beide Kanäle auswirkt. Dem hofft man durch vorheriges Symmetrieren der Vormagnetisierung begegnen zu können - was bei neuen Maschinen wohl gut funktioniert, bei älteren aber keineswegs immer gewährleistet ist.

3. Allgemein ist zu bemängeln, dass es jedenfalls bei der MX-55 mit in die Frontplatte eingebauten VU-Metern für die Zugänglichkeit aller Einstellpunkte der Anschaffung von Verlängerungsboards bedarf, will man nicht immer zwischen den Einstellungen die Platine herausziehen, die soeben eingestellten Werte prüfen und so weiter. Diese Boards (es gibt sie noch) kosten einen Haufen Geld, und der Versuch, sie mit Hilfe von Messerleisten und Europlatinen selbst zu basteln, scheitert an den speziellen Einbauverhältnissen.

4. Die Positioniergenauigkeit meiner A807 z.B. beim Z-LOC-Betrieb übertrifft die der Otari bei weitem. Die A807 fährt das Band punktgenau an, die MX-55 trifft schon mal 4-5 cm daneben.


Klanglich besteht schon ein Unterschied zwischen beiden. Die A807 klingt nach meinem Geschmack sehr neutral (wie auch die B67), während die Otari (die auch auf Quantegy 499 eingemessen ist) einen gewissen "Punch" mitbringt, nach dem man fast schon süchtig werden kann. Ich würde die A807 für klassische Musik, Gesang und Jazz in kleinen Formationen, die Otari für den Rest nehmen. Dort läßt es die die MX dann aber richtig krachen, um es mal neuhochdeutsch auszudrücken.

Insgesamt gewiß eine hochklassige, prächtig ausgestattet Maschine, deren Einmeßmöglichkeiten man vielleicht dem Studer-Standard hätte anpassen sollen. Das wäre dann etwas geworden, was kaum noch Wünsche offen gelassen hätte.

Gruß
Gerd
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#8
Hallo Gerd,

die BX-56 von MichaelF und meine MX-55 haben an der Frontplatte unten eine Klappe, hinter der alle Einstellelemente angebracht sind. Zum Einstellen sind keine Hilfswerkzeuge außer einem oder mehreren Schraubendrehern erforderlich.

Bei beiden Otaris kann man Level- (Aufnahme und Wiedergabe) und Equalization getrennt für jede Geschwindigkeit einstellen. Lediglich die BIAS Einstellung kann nur pro Kanal vorgenommen werden.

Reden wir über die gleiche Maschine? Irgendwie sind die Unterschiede, die Du aufführst, so frappant, dass es fast ein anderes Modell sein könnte. Hier die Ansicht der Einstellregler: http://www.tonband.net/bilder/otari_9.jpg

Ach ja, klanglich. Nachdem ich meine A810 eingemessen habe, kommt die Otari nicht mehr mit. Auffällig bei der Otari ist eine Anhebung im Frequenzbereich unter 125 Hz. Das geht stetig nach oben und erreicht bei 40 Hz etwa +3 dB (nein, nein, die Entzerrung und das Bezugsband stimmten überein Smile ). Das ist sicher nicht viel, ist aber als klanglicher Unterschied bestimmt zu hören.

Viele Grüße
Michael
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#9
Tag auch, MichaelB,

ich komme auf die Sache zurück, sobald ich mir heute Abend das Manual noch mal vorgenommen habe. Nur eins vorab:

Meine MX-55 T (mit VU) verbirgt ihre Potis usw. nicht hinter einer Klappe; vielmehr ist nach guter alter Art das Bodenblech abzuschrauben, und dann sieht man mehrere herausnehmbare Platinen vor sich (Audio 1, Audio 2, Mic, Osc, Timecode), deren Einstellmechanismen im eingebauten Zustand z.T. unzugänglich sind (etwa die für Peak-LED).

Die Anhebung im tieffrequenten Bereich habe ich auch schon festgestellt.

Wegen der verfügbaren Potis je Kanal/Geschwindigkeit melde ich mich, sobald ich meinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen habe.

Gruß
Gerd
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#10
Hallo MichaelB,

Du hattest recht. Ich nehme meine Behauptungen zu Ziff. 1 und 2 mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Man sollte halt nichts über technische Details aus dem Gedächtnis von sich geben, wenn man die Gegenstände, auf die man sich bezieht, schon einige Wochen nicht mehr angefasst hat (hier: die Potis). Sorry für die ungewollt gestiftete Verwirrung!

Im übrigen habe ich im Moment nichts zu korrigieren. Klasse ist die Otari schon. Vielleicht versuche ich es auch mal mit einer 5050.....

Gruß
Gerd
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#11
Hallo Gerd,

macht ja nix. Von der MX-55 gab es ja schon eine Handvoll Versionen ...

Eine MX5050, egal welche Ausführung, kann sich gegen die MX-55 nicht behaupten. Für meine Begriffe ist das ein auf Professionalität getrimmtes Heingerät. Von der Verarbeitung und den Daten ist die MX-55 besser. MichaelF's MX5050BII steht zur Zeit hier zur Reparatur, da fällt der Vergleich leicht Smile

Gruß
Michael
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#12
.
Nun spiele ich auch mit dem Gedanken, mir eine Otari MX55 zuzulegen. Da es noch nette Leute auf dieser Erde gibt habe ich die Möglichkeit bekommen, die Maschinen hier zu testen.

Es stehen zwei Geräte zur Auswahl: Eine normale und eine mit Dolby HX.
Die BDA wurde mir zwar versprochen, aber im Moment frickel ich noch intuitiv herum. Sollte jemand zufällig die BDA als *.pdf haben......

Im Moment habe ich die einfache Version hier angeschlossen. die funktioniert soweit auch zufriedenstellend, nur ein par Kleinigkeiten stören:
der linke Bandhebel ist ein ganz nervöser Kollege, er wackelt permanent hin und her,
die Otari ist ein gut Teil leiser als die PR99, die am gleichen Pult laufen. Unter der Klappe ist zwar ein Poti "Output Level" aber das scheint nicht auf die Ausgänge zu wirken, auch der Kontrollautsprecher wird nicht beeinflußt.

Ein wenig störend empfinde ich es, dass man nicht wie bei halbprofessionellen Geräten zwischen vor - und über Band umschalten kann, sondern dazu das Pult bemühen muß. Und natürlich dei Größe der Maschine, so langsam bekomme ich in meinem TB- Zimmer Platzprobleme, und dabei habe ich schon eine andere Maschine herausgebracht und nicht einmal den Rollwagen aufgebaut.

Kann jemand etwas zu dem HXpro sagen? Das wurde ja bereits recht kontrovers diskutiert, braucht man´s, ist es schön es zu haben oder gut dass man es abschalten kann?

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#13
Zitat:Frank postete
Die BDA wurde mir zwar versprochen, aber im Moment frickel ich noch intuitiv herum. Sollte jemand zufällig die BDA als *.pdf haben......
Nun, mit einer PDF-Datei kann ich nicht dienen, wohl aber mit einer Original-BDA, Stand April 1988, für die MX-55 T, die MX-55 N-M und die MX -55 T-M. Explosionszeichnungen sind ebenfalls drin, Einstell- und Einmessvorschriften auch. Die BDA ist komplett in englischer Sprache verfasst.

Soweit es auch um die Schaltpläne geht, müßten wir uns nochmal unterhalten, denn die sind Bestandteil meines anderen Manuals, welches neueren Datums ist. Alle Maschinen sind, soweit ich sehe, mit VU's ausgestattet.

Ist das brauchbar?

Grüße
Gerd
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#14
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Gestern habe ich einige Zeit mit meinem Versuchskaninchen herumgespielt.

Das Pegelproblem im Ausgang hat sich nach Betätigung des Schalters erledigt.
Was bleibt, und mir erhebliches Kopfzerbrechen bereitet, ist das Wackeln des linken Be(un)ruhigungshebels. Dieser nutzt, je nach Größe des Vorratswickels, fast den ganzen zur Verfügung stehenden Weg aus und pendelt zwischen den Endstellungen hin - und her. Wenn der Bandzug auf "Kleine Kerndurchmesser" eingestellt wird, schlägt der Hebel sogar an und das Band hebt sich von den Köpfen. Das zuletzt beschriebene Verfahren ist sicher außerhalb der Spezifikationen, aber bei korrekter Einstellung finde ich das Pendeln befremdlich.

Der linke Bandteller wird schlechter gebremst, auch im Stand ist er leichter zu bewegen als der Rechte. Das sollte wohl eingestellt werden, könnte auch sein, dass das Pendelproblem mit der Bremse zusammenhängt.

Ein anderes Problem, das sich wohl ebenfalls mit Einstellen beheben lassen sollte, ist ein vernehmliches Rauschen, wenn ohne Signal der Aufnahmemodus gewählt wird. Diese Rauschen ist gehörmässig etwa doppelt so laut wie das unbespielte Band. Der Effekt tritt sowohl bei mit der PR99 Vollspur gelöschten Bändern als auch bei jungfräulichem Material auf. auf welches Band eingemessen wurde, ist mir nicht bekannt, aber ich habe ein breites Sortiment an Bändern, die sich alle gleich verhalten.

Jetzt bin ich ja mal gespannt, ob sich meine Beobachtungen mir denen anderer MX55- Besitzer decken oder ob ich das Gerät zurückbringen muß und die Ausführung mit HXpro durchteste.

Oder doch bei Studer bleiben???


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#15
Mit dem Bandfühlhebel wird die Bremse mechanisch betätigt. Zustäzlich ist noch eine pneumatische Dämpfung des Hebels vorgesehen. Wenn der so hin- und herzappelt, deutet das m.E. auf eine nicht richtig eingestellte Bremse hin. Das wäre auch die Erklärung dafür, dass der linke Teller nicht richtig bremst. Wahrscheinlich ist, da er im Play Betrieb zu stark und im Stillstand zu schwach bremst, nur eine Befestigung lose oder eine Feder aus dem Bremsbandmechanismus ausgehakt.

Aufschrauben und nachsehen ... rechte Seite als Vergleich.

Der erhöhte Rauschpegel trat auch bei den MX-55/BX-56 auf, die ihn hatte. Doppelt so laut ist subjektiv, aber es war schon lauter ... Ich bin mir nur nicht sicher ob das auf Asymmetrien im HF-Oszillator zurückzuführen ist oder einfach nur eine Auswirkung des Modulationsrauschens ist.

Gruß
Michael
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#16
Ach übrigens, A810 und A820 rauschen auch ...
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#17
Zitat:MichaelB postete
Ach übrigens, A810 und A820 rauschen auch ...
...Das grenzt schon an Blasphemie. Smile
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#18
Zitat:Matze postete
Zitat:MichaelB postete
Ach übrigens, A810 und A820 rauschen auch ...
...Das grenzt schon an Blasphemie. Smile
Ja irgendwie schon, gleichwohl es reine Physik ist ...
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#19
Eine Studer rauscht nicht - sie gehorcht lediglich den Gesetzen der Naturwissenschaften Wink
Michael(F)
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#20
Sind Neonröhren zugegen? Big Grin
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#21
Zitat:Frank postete
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Was bleibt, und mir erhebliches Kopfzerbrechen bereitet, ist das Wackeln des linken Be(un)ruhigungshebels. Dieser nutzt, je nach Größe des Vorratswickels, fast den ganzen zur Verfügung stehenden Weg aus und pendelt zwischen den Endstellungen hin - und her. Wenn der Bandzug auf "Kleine Kerndurchmesser" eingestellt wird, schlägt der Hebel sogar an und das Band hebt sich von den Köpfen. Das zuletzt beschriebene Verfahren ist sicher außerhalb der Spezifikationen, aber bei korrekter Einstellung finde ich das Pendeln befremdlich.

Der linke Bandteller wird schlechter gebremst, auch im Stand ist er leichter zu bewegen als der Rechte. Das sollte wohl eingestellt werden, könnte auch sein, dass das Pendelproblem mit der Bremse zusammenhängt.

Ein anderes Problem, das sich wohl ebenfalls mit Einstellen beheben lassen sollte, ist ein vernehmliches Rauschen, wenn ohne Signal der Aufnahmemodus gewählt wird. Diese Rauschen ist gehörmässig etwa doppelt so laut wie das unbespielte Band. Der Effekt tritt sowohl bei mit der PR99 Vollspur gelöschten Bändern als auch bei jungfräulichem Material auf. auf welches Band eingemessen wurde, ist mir nicht bekannt, aber ich habe ein breites Sortiment an Bändern, die sich alle gleich verhalten.

Jetzt bin ich ja mal gespannt, ob sich meine Beobachtungen mir denen anderer MX55- Besitzer decken oder ob ich das Gerät zurückbringen muß und die Ausführung mit HXpro durchteste.

Oder doch bei Studer bleiben???


Frank ( darklab )
Also, meine MX-55 -T (mit HX Pro) läßt besagtes Rauschen bei Verwendung von Quantegy 499 ebenfalls hören. Es wird allerdings erst ab Stellung 15:00 Uhr des elfstelligen Monitor-Reglers bei Verwendung von Kopfhörern überhaupt vernehmbar und ist somit wirklich leise. Ein Quercheck mit der A807 (auch mit HX Pro) ergab exakt denselben Befund ebenfalls für 499er-Band.

Das schlechtere Bremsen des linken Bandtellers liegt bei meiner nicht vor.

Das Pendeln des linken Beruhigungshebels beschränkt sich bei mir auf einen Weg von max. 5mm im Play-Betrieb bei 499 und hängt offenbar stark von den Wickeleigenschaften des Bandes ab, denn bei Emtec 468 ist praktisch Ruhe.

Villeicht hilft das ja bei der Entscheidungsfindung.

Gruß
Gerd
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#22
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So, es hat sich ausgependelt. Ich habe die Vorspannung der Feder am Fühlhebel neu eingestellt. Bei dem dem Kerndurchmesser angepasstem Bandzug kehrt nach 1 - 2 Regelschwingungen Ruhe ein, bei "falscher" Einstellung nach ca. 5 - 7 Schweingungen. Die Bremsen sind jetzt auch links und rechts gleich gut, damit komme ich über den TÜV.

Interessant ist die Tatsache, dass die Stellung des Fühlhebels Einfluß auf die mechanische Bremse hat. So kann man beim Bewegen des Bandes im Stand von Hand (cuttern) die Bremsen lösen und rangieren. Dumm sind die Konstrukteure bei Otari jedenfalls nicht.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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