AKAI GX 646 Nichts geht mehr. Netztrafo?
#1
Ein großes Hallo an alle!

Meine 646 schaltete sich im Betrieb aus und nichts geht mehr!
Keine Funktionen und kein Lämpchen brennt.
Sicherungen sind alle OK.
Ich vermute einen Defekt am Netztrafo.
Wer kann mir sagen, wo ich einen solchen Trafo herbekomme, oder hat einen für mich übrig. (natürlich gegen bezahlung)
Sind vielleicht die Netztrafos der 635 oder 636 auch verwendbar?

Vorerst vielen Dank für eure Hilfe!!!
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#2
Vermutest du nur einen defekten Trafo oder hast du dass schon messtechnisch überprüft?
Auf jedenfall solltest du mal die gesamte Kette vom Netzstecker, Schalter, Trafo bis hin zur Sekundärseite des Trafos durch Spannungsmessungen überprüfen bevor du den Trafo auf Verdacht austauscht. Es könnte ja auch etwas so triviales wie ein schlechter Kontakt am Netzschalter sein. Oder im Netzteil ist was faul, etc.
Ein Trafo ist i.d.R. ein relativ problemloses Bauteil, da geht eher selten was kaputt.
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#3
Zitat:MTB Soundfactory postete

Ich vermute einen Defekt am Netztrafo.
Also einen Defekt am Netztrafo hatte ich in meiner fast 35-jährigen Tonbandzeit noch nie. Es sei denn jemand hat vielleicht mal irgendwelche Kurzschlüsse produziert und das bei überbrückten Sicherungen.
Bevor ich mir einen neuen Trafo besorgen würde, sollte man den Fehler erst mal näher eingrenzen und die Spannungen nachmessen, wie David77 schon richtig gepostet hat.
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#4
David77, King-Louis

Diese Kontrolle habe ich gemacht!
Stecker und Schalter sind ok.
Mein Problem besteht unter anderem darin, das ich die Ausgangsspannungsdaten der Sekundärspulen des Trafos nicht kenne!
Der Travo hat ja mehrere Ausgangsspannungen und wenn eine davon nicht funktioniert, gibts Probleme.
Momentan habe ich die Maschine bei einem Elektroniker. Der hat sie durchgemessen und erzählte mir von dem defekten Trafo.
Ich habe schon von anderen gehört, das ein Defekt am Trafo sehr unwarscheinlich ist, aber meine Möglichkeiten zur Messung sind leider sehr eingeschränkt.
Vielleicht ist es auch was anderes, aber dazu brauche ich Hilfe!
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#5
Zitat:MTB Soundfactory postete
David77, King-Louis

Momentan habe ich die Maschine bei einem Elektroniker. Der hat sie durchgemessen und erzählte mir von dem defekten Trafo.
Na hoffentlich weiß er auch was er da macht. Das sind so Pauschalaussagen, die sind halt häufig bei Leuten anzutreffen, die wenig Ahnung von der Materie haben.
Wobei ich den Techniker nicht kenne und ein defekter Trafo natürlich nicht 100%ig ausgeschlossen werden kann. Aber die Wahrscheinlichkeit eines Defektes ist sehr gering, es sei denn es hat jemand durch Kurzschlüsse den Trafo zerstört.
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#6
Da muss ich King-Louis leider zustimmen. Bei solchen Aussagen werde ich auch erstmal vorsichtig.
Ein Trafo geht nicht einfach so kaputt. Ich will dem Elektroniker nichts unterstellen, aber es wäre interessant zu wissen was er genau gemacht hat und wie er darauf kommt, dass der Trafo hin ist. Hobbybastler oder Profi?

Wichtig zu wissen wäre:
1. Kommt am Trafo noch 230V an?
2. Kommt auf der Sekundärseite noch Wechselspannung raus? Wenn ja, wieviel?

Ein Trafodefekt geht oft mit intensiver Geruchsbildung oder lautem Brummen einher. Gab es davon irgendwelche Anzeichen? Wurde die Maschine ungewöhnlich heiß? Wann ist der Defekt aufgetreten? Hast du zu der Zeit gerade die Maschine stark beansprucht - größere Umspulaktion z.B.?

Ein Schaltplan zur Maschine wäre auf jedenfall mal nicht verkehrt. Vielleicht kann dir ja hier im Forum jemand einen zur Verfügung stellen oder gleich hier den Plan des Netzteiles Posten. Oder vielleicht weiß jemand zumindest welche Spannungen der Trafo sekundär abgeben soll.

mfg
David.
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#7
Vollkommen Richtig!

Ich werde mir die Maschine nächste Woche wiederholen, denn für die korrekte Prüfung braucht man schon etwas mehr Erfahrung mit diesen Geräten.
Das Service-Manual habe ich mir schon über Ebay besorgt.
Der Verkäufer kommt aus Duisburg und scheint übelst viel Ahnung von diesen Geräten zu haben.
Ich hatte mit ihm Telefoniert und er sagte auch, das ein Defekt am Trafo nicht einfach so entsteht!
Da muß noch ein anderer Fehler vorliegen.

Als die Maschine ausfiel, ist mir eine erhöhte Temperatur aufgefallen, aber verschmort war nichts.
Der Ausfall passierte bei normalem Betrieb.

Ich hatte sofort mit meinem Multimeter gemessen und die Primärspannung lag an.
Die Sekundärspannungen konnte ich teilweise auch feststellen, aber ich weiß jetzt nicht mehr wie hoch sie war!
Natürlich sind meine Möglichkeiten und mein Wissen in diesem Fall begrenzt und ich wollte auch nichts kaputtreparieren.
Es passierte von einem halben Jahr und jetzt finde ich mal wieder Zeit, mich darum zu kümmern.
Gibt es vielleicht Krankheiten, die dieses Modell hat und bekannterweise solche Ausfälle verursacht?
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#8
Wenn man das Manual hat kann man erst mal im ausgeschalteten Zustand die Wicklungen ohmisch durchmessen. Da kann man auch nichts kaputt machen. Vermutlich ist aber was am Netzteil, (Gleichrichter, Elko), etc..
Wie David77 schon postete ist eine systematische Fehlersuche angesagt. Oftmals haben kleine Fehler eine große Wirkung. Man ist dann hinterher oft selbst überrascht, wie kompliziert man zuvor gedacht hatte.
Jedenfalls sind kapitale Schäden eher selten. War aber schon immer ein beliebtes Spiel die Oma mit einem defekten Waschmaschinenmotor zu schrecken oder beim Fernseher die defekte Bildröhre zu präsentieren , wenn´s dunkel war. Natürlich bot man an das Gerät gerne kostenlos zu entsorgen.
Muß aber hier natürlich nicht der Fall sein, soll aber schon alles vorgekommen sein.
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#9
Zu diesem Beitrag fällt mir sofort meine immer noch defekte GX-625 ein. Ich hoffe, der Link funktioniert:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=4809? Ich habe nur das SM der 625.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#10
Eigentlich hatte ich viel mehr geschrieben, als hier dargestellt. Jetzt wollte ich diesen, aus dem Zusammenhang gerissenen Satz, löschen. Kann ich aber nicht. Ich habe keine Berechtigung zu editieren?! Ich bin eingeloggt. Gibt es einen Fehler im System?
Gruß
Rainer


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#11
Zitat:KaBe100 postete
Zu diesem Beitrag fällt mir sofort meine immer noch defekte GX-625 ein. Ich hoffe, der Link funktioniert:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=4809? Ich habe nur das SM der 625.
Sehr interessanter Beitrag!

Vielen Dank dafür!
Ist Deine Maschine denn wieder Fit?

Gerade eben ist mein Service-Manual gekommen und die habe ich von dem, in Deinem Beitrag erwähnten Herrn Heinz Deppermann.
Mit dem habe ich gestern Abend Telefoniert und ich habe den allerbesten Eindruck von dem Mann! Absolut Fähig und sehr Empfehlenswert!
Zufälle gibt es!
Ich glaube, das ich den Weg nach Duisburg auf mich nehme.
Da bin ich auf der sicheren Seite.
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#12
Ich hoffe jetzt nur nicht, dass wir nun wieder das Privatleben des oben genannten Tonbandtechnikers hier ausgebreitet bekommen. Schließlich wurde darüber schon genug geschrieben.
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#13
Zitat:King-Louis postete
Ich hoffe jetzt nur nicht, dass wir nun wieder das Privatleben des oben genannten Tonbandtechnikers hier ausgebreitet bekommen. Schließlich wurde darüber schon genug geschrieben.
Smile
Von mir jedenfalls nicht!
Das tut ja auch nicht groß was zur Sache.

Ich werde erstmal auf Suche gehen, weitere Tipps einholen und versuchen, diese umzusetzen.
Vielen Dank für die schnelle Hilfe und wenn weitere Ideen oder Tipps vorhanden sind, einfach posten!

Ich habe auch Interesse an Ersatzteile für die 646!
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#14
Also schreibe ich hier nochmal das, was vorhin abgeschnitten wurde:

Die 625 hatte ich noch in einer anderen Werkstatt, den Mann kann man als AKAI-Spezialisten bezeichnen. Sein Befund lautete: Primärwicklungen des Trafos sind defekt! Laut seiner Aussage kein seltener Fall bei diesem Typ. Der Trafo der GX-620 (seinerzeit im Netz im Angebot) soll nicht kompatibel sein, obwohl beide Maschinen weitgehend baugleich sind. Kann das jemand bestätigen? Ich besitze nur das SM der 625.

Da ich die GX-625 für die praktischste finde, habe ich mir wieder eine zugelegt. Die funktioniert tadellos. Die defekte steht noch bei mir und ich warte auf eine Lösung.
Gruß
Rainer


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#15
Zitat:KaBe100 postete
Der Trafo der GX-620 (seinerzeit im Netz im Angebot) soll nicht kompatibel sein, obwohl beide Maschinen weitgehend baugleich sind. Kann das jemand bestätigen?
Kann ich bestätigen, der Trafo ist unterschiedlich, aber auch das Netzteil.

Wenn der Trafo gemessen wurde und defekt ist, wird es wohl doch so sein. Ist mir zwar noch nie untergekommen aber o.k. wieder was dazu gelernt.
Immerhin hatte ich schon mal Unterbrechungen bei Tachospulen von Capstanmotoren (Akai GX 650 und GX400), warum nicht auch mal die Wicklung eines Trafos. Vermutlich eher ein Korrossionsproblem.
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#16
Netztrafofragen sind neu hier; ich sehe mich deshalb zu einem etwas längeren Statement veranlasst:

Wenn wir die Kirche im Dorf lassen, gehören die Netztrafos von transistorisierten Bandgeräten zu den eher unproblematischen Kantonisten.
Die Geräte nehmen zwischen 60 und 100 W auf, was Primärströme (gewisse Verluste bereits berücksichtigt) von etwa 300 bis 650 mA mit sich bringt. Da haben wir dann schon Drahrdurchmesser, angesichts derer ich dem Trafo eine Verabschiedung auf dem Korrosionswege schlicht abspreche. Mit solchen Durchmessern fährt man schon (sekundärseitig) Modelleisenbahn oder lässt die Puppenstube über mehrere Etagen elektrisch leuchten.

Der Netztrafo eines Bandgerätes ist eben kein Mikrofon (1.3 ->1:30) oder -schlimmer- Lineübertrager (Zi=4xZi-Mikrofon) z. B. der Röhrenzeit, den man aufgrund der dünnen Wicklungsdrähte schon mit den bekannten weißen Handschuhen und einem konsequent säurefreien Flussmittel zu löten hatte, um hier nun tatsächlich Korrosion (durch Fingerschweiß und 'unsaubere' Flussmittel) zu vermeiden, wie ich das neulich bei mener M5 hatte. Beim Netztrafo aber kommt derlei nicht vor.

Hier gibt es stattdessen ungünstige Lackisolationen -heutiger CuL-Draht ist 'lötbar', das heißt, beim Löten verbrennt die Lackisolation und das frei werdende Kupfer nimmt das Lötzinn an, kann also gelötet werden- die sich gegen das Löten halt doch sperren. Die Lötstelle sieht ggflls. ordentlich aus, ist aber nict einmal kalt, sondern nur teilweise vorhanden, ansonsten auf die Lackisolation 'geklebt'.
Weiterhin kommen namentlich bei höher belasteten (Verstärker) und schlecht gewickelten Trafos Windungsschlüsse vor. Bei eher minderwertigen Trafos ohne ordentliche Isolation der einzelnen Lagen gegeneinander (die amerikanischen Freunde konnte da recht radikal sein) beobachtete man auch Lagenschlüsse. Liegen diese vor brennt der Trafo oftmals klassisch durch, womit Ruhe herrscht, die aber nicht ohne die oben beschreibenen Rauch- und Geruchszeichen eintritt, klar. Liegen die Windungen und Lagen schön fest, so dass die Einzelwindungen im Betrieb durch das Wechselfeld nicht aneinander geschlagen werden können, verzichtete der Erbauer nicht auf ordentliche Lagenisolation, dann hält so ein Trafo mangels bewegter Teile ewig. Manche Trafos erhielten für den Notfall Thermosicherungen innerhalb der Wicklungen, die das Ding vom Netz nehmen, sobald die Wicklungstemperatur zu hoch wird.
Dem aber beugt man im Regulärbetrieb mit eine adäquate Berechnung vor.
Nachdem das nicht schwierig ist (vgl. Klein, Netztransformatoren und Drosseln. München [Franzis] 1975. RPB 106), darf eigentlich nichts passieren.

In meinen früheren Tagen -als sich derlei noch lohnte- wickelte ich, angeleitet durch den Erzeuger, der über seine Tage hin sicher einige hundert Tafos gewickelt haben dürfte, wohl noch drei Dutzend Netztransformatoren.
Denen stieß bis auf eine Ausnahme nie etwas zu. Auch ich kann mir deshalb im vorliegenden Fall eigentlich einen Trafoschaden nicht vorstellen (klingt so nach Betriebsabwicklung Typ Deutsche Bahn; insbesondere, wenn eine Diesellok davon betroffen ist...). Einmal abgesehen davon, dass ein Netztrafo eines transistorisierten Akai-Bandgerätes (ich nehme mal Gleichstrommotoren an) relativ problemlos nachgewickelt werden kann. Wenn man die Gleichspannungen, den Aufwand bei der Stabilisierung und die Trafogröße des Originalteiles kennt, lässt sich der mit ausreichender Genauigkeit auch ohne Abwickelei nachrechnen und neu anfertigen. Wer's ganz genau nimmt, kann ihn gerne an einem ruhigen Winterabend abwickeln und die Einzelwindungen abzählen und die ermittelten Werte (Windungszahlen, Drahtdurchmesser, Anzapfungen etc. pp.) schön aufschreiben. Da kommt man aber leicht durcheinander, weshab dabei besser niemand stört, wenn der Haussegen weiterhin gerade hängen soll... Da würde man andererseits auch damit belohnt, dass man unweigerlich auf den Schaden stoßen muss, der zum Ableben des Trafos führte. Dies ist aber nur bei hochwertig gebauten Trafos möglich. Billige Typen ohne ordentlichen Wickelkörper, deren Lagen nur durch die Verklebung eines Vergusses halten, kann man nicht abwickeln. Nachdem diese 'Dinger' aber zumeist fürchterlich streuen, kamen sie in hochwertigeren Bandgeräten nicht vor, was auch für den vorliegenden Fall anzunehmen ist.

Damit sind die Voraussetzungen einer Rekonstruktion eigentlich sehr günstig. Übrigens gibt es ja allerlei Trafos ab Stange, Stabilisatoren in faktisch allen Spannungs- und Strombereichen stehen für schlimmstenfalls wenige Euronen allüberall zur Verfügung, weshalb eine Traforekonstruktion -und sei es mit Hilfe einer Trafowickelei- eher zu den überschaubaren Problemen einer Bandgerätewiederbelebung gehört.

Hans-Joachim
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