28.11.2006, 22:17
Hallo,
nachdem ich vor ein paar Wochen das Bandmaschinen-Forum als Lesezeichen gespeichert habe und die eine oder andere Stunde kreuz- und quergelesen habe, dachte ich, es ist an der Zeit mich anzumelden und mich unter 'Profile' auch öffentlich zu outen.
Ich bin Baujahr 69 und hatte bis vor kurzem nur wenig mit dem Thema zu tun. In meiner Jugend waren aus Kosten- und vor allem Kompatiblitätsgründen die Kompaktcassette und Vinyl das Mittel zum Zweck. Ich kann mich noch ziemlich genau an die Einführung der CD erinnern; damals war ich selbst richtig scharf auf die Dinger. Als ich dann endlich den Player zuhause hatte und mich mit den für meine damaligen Verhältnisse doch recht teueren Tonträgern eingedeckt hatte, stellte ich fest, dass das ganze zwar schon 'hübsch' klingt, aber irgendwie doch was fehlt.
Im Nachhinein weiss ich es: ganz einfach das sich drehende Vinyl. Eine Anlage, um klangliche Feinheiten wirklich zu differenzieren, hatte ich damals noch nicht. Und mein erstes CD Abspielgerät hatte wirklich nur ein zweistelliges LED-Display.
Nunja, ich hielt noch ein paar Jahre am Medium fest, und, als Vinyl von der Industrie entgültig aufs Abstellgleis gestellt wurde, hörte ich auf, mir weiter CDs zu kaufen. Heute weiss ich, dass für mich beim Musikhören alle Sinne benötigt werden. Ich will mir auch das Cover in die Hand nehmen können, mit den Augen darüberschweifen und nicht nur eine Kopie in Postkartengrösse in der Hand halten.
Wie es der Zufall so will, Anfang/Mitte der neunziger fing ich an, mich für elektronische Musik zu Interessieren. Et voila - Vinyl lebte wieder
Nun sind wir im Jahr 2006 und selbst die CD hat ihre besten Tage weit hinter sich. Die junger Generation kann nun noch nicht mal mehr ein Booklet zur Musik in der Hand halten. Das Wiedergabemedium ist (bestenfalls) eine anonyme Festplatte geworden. Aber da dreht sich wenigstens noch etwas...
Irgendwie entwickelte ich dann vor ein paar Jahren eine Vorliebe für alles weitere 'Analoge', was von der Industrie mit der Formel 'Alles wird Digital, alles wird besser' totgetrampelt wurde, erst Silber-Fotografie, später analoges Heimkino. Und irgendwie habens mir nun die sich drehenden Spulen angetan.
In der Bucht habe ich mir nun eine N4419 geangelt, ist inzwischen Teilrestauriert, sprich läuft schon wieder, aber hat noch enormes Steigerungspotential. Die Finger sind auch schon wieder richtig sauber.
Zugegebenermassen ist in der digitalen Welt vieles bequemer, doch gerade dadurch verlieren die Inhalte drastisch an Wertigkeit. Ich kann mir per Shoutcast mit zwei Mausklicks die Festplatte mit Musik meiner Vorlieben vollaufen lassen, aber irgendwie schaffe ich es nicht, einen Bezug zu dieser Musik aufzubauen. Bei einer Schallplatte, am besten noch vom Flohmarkt, mit Stöbern und feilschen, ist das was ganz anderes.
Urlaubsbilder von Bekannten auf dem Computer oder DVD - im fünf-Sekundentakt weitergeklickt - wenn ich am Ende bin, kann ich mich an kaum ein Bild konkret mehr erinnern. Irgendwie scheint die meisten Leute doch nur noch die Quantität zu interessieren, und der Witz ist, das die allermeisten Leute den Werbesprüchen der Industrie vertrauen, das Qualität nur noch auf digitalem Wege zu erreichen sei.
Die Bandmaschine ist somit für mich nur logische Konsequenz als Medium zur Aufzeichnung von Zusammenstellungen aus dem Vinyl-Archiv, zum Teil Radio-Mitschnitten oder eigener Musik. Man kanns in die Hand nehmen und es wiegt auch was...
Nunja, ich stehe quasi am Anfang meines ein-viertel-Zoll breiten Weges, aber ich bin mir sicher, damit viel Freude zu finden.
Auf angenehme Zusammenarbeit!
Olle
nachdem ich vor ein paar Wochen das Bandmaschinen-Forum als Lesezeichen gespeichert habe und die eine oder andere Stunde kreuz- und quergelesen habe, dachte ich, es ist an der Zeit mich anzumelden und mich unter 'Profile' auch öffentlich zu outen.
Ich bin Baujahr 69 und hatte bis vor kurzem nur wenig mit dem Thema zu tun. In meiner Jugend waren aus Kosten- und vor allem Kompatiblitätsgründen die Kompaktcassette und Vinyl das Mittel zum Zweck. Ich kann mich noch ziemlich genau an die Einführung der CD erinnern; damals war ich selbst richtig scharf auf die Dinger. Als ich dann endlich den Player zuhause hatte und mich mit den für meine damaligen Verhältnisse doch recht teueren Tonträgern eingedeckt hatte, stellte ich fest, dass das ganze zwar schon 'hübsch' klingt, aber irgendwie doch was fehlt.
Im Nachhinein weiss ich es: ganz einfach das sich drehende Vinyl. Eine Anlage, um klangliche Feinheiten wirklich zu differenzieren, hatte ich damals noch nicht. Und mein erstes CD Abspielgerät hatte wirklich nur ein zweistelliges LED-Display.
Nunja, ich hielt noch ein paar Jahre am Medium fest, und, als Vinyl von der Industrie entgültig aufs Abstellgleis gestellt wurde, hörte ich auf, mir weiter CDs zu kaufen. Heute weiss ich, dass für mich beim Musikhören alle Sinne benötigt werden. Ich will mir auch das Cover in die Hand nehmen können, mit den Augen darüberschweifen und nicht nur eine Kopie in Postkartengrösse in der Hand halten.
Wie es der Zufall so will, Anfang/Mitte der neunziger fing ich an, mich für elektronische Musik zu Interessieren. Et voila - Vinyl lebte wieder
Nun sind wir im Jahr 2006 und selbst die CD hat ihre besten Tage weit hinter sich. Die junger Generation kann nun noch nicht mal mehr ein Booklet zur Musik in der Hand halten. Das Wiedergabemedium ist (bestenfalls) eine anonyme Festplatte geworden. Aber da dreht sich wenigstens noch etwas...
Irgendwie entwickelte ich dann vor ein paar Jahren eine Vorliebe für alles weitere 'Analoge', was von der Industrie mit der Formel 'Alles wird Digital, alles wird besser' totgetrampelt wurde, erst Silber-Fotografie, später analoges Heimkino. Und irgendwie habens mir nun die sich drehenden Spulen angetan.
In der Bucht habe ich mir nun eine N4419 geangelt, ist inzwischen Teilrestauriert, sprich läuft schon wieder, aber hat noch enormes Steigerungspotential. Die Finger sind auch schon wieder richtig sauber.
Zugegebenermassen ist in der digitalen Welt vieles bequemer, doch gerade dadurch verlieren die Inhalte drastisch an Wertigkeit. Ich kann mir per Shoutcast mit zwei Mausklicks die Festplatte mit Musik meiner Vorlieben vollaufen lassen, aber irgendwie schaffe ich es nicht, einen Bezug zu dieser Musik aufzubauen. Bei einer Schallplatte, am besten noch vom Flohmarkt, mit Stöbern und feilschen, ist das was ganz anderes.
Urlaubsbilder von Bekannten auf dem Computer oder DVD - im fünf-Sekundentakt weitergeklickt - wenn ich am Ende bin, kann ich mich an kaum ein Bild konkret mehr erinnern. Irgendwie scheint die meisten Leute doch nur noch die Quantität zu interessieren, und der Witz ist, das die allermeisten Leute den Werbesprüchen der Industrie vertrauen, das Qualität nur noch auf digitalem Wege zu erreichen sei.
Die Bandmaschine ist somit für mich nur logische Konsequenz als Medium zur Aufzeichnung von Zusammenstellungen aus dem Vinyl-Archiv, zum Teil Radio-Mitschnitten oder eigener Musik. Man kanns in die Hand nehmen und es wiegt auch was...
Nunja, ich stehe quasi am Anfang meines ein-viertel-Zoll breiten Weges, aber ich bin mir sicher, damit viel Freude zu finden.
Auf angenehme Zusammenarbeit!
Olle