Entmagnetisieren; wie und warum???

[Moppedmanni]

Ich hab bis jetzt hier im Forum auch schon etwas zum Entmagnetisieren gehört; weiss aber immer noch nicht warum das gemacht werden muss. Es gab zwar eine Erklärung, die war für mich abere nicht verständlich (bin halt kein Tech-Prof.) Ich wüsste gerne

- warum
- wie
- wie oft

muss man entmagnetisieren ? Irgendwie kreisförmige Bewegungen (erinnert mich an was :-)) , vom Tonkopf wegziehen ( wie weit ???)
und wann ausschalten ?
ALso eine kleine Zusammenfassung für´n doofen wie mich wäre nicht schlecht. Vielen Dank schon mal.
Ach ja, mit meinen Akai´s bin ich in der Bucht noch auf Suche. Ihr hört noch davon.

[niels]

Aus einem alten Thread ausgegraben:

MichaelB postete

Wenn Sie eingeschaltet ist, etwa sechs- bis siebenhundert Meter. Am besten noch mehr ...

Über das richtige Entmagnetisieren ist schon viel geschrieben worden. Daher hier nur kurz:

- Gerät vom Netz trennen und Stecker ziehen (!)
- Bänder, Cassetten und ähnliches weit weg vom Gerät
- Drossel in die Steckdose, mind. einen Meter vom Gerät entfernt einschalten
- langsam auf das Gerät zu und in kleinen kreisenden Bewegungen die Metallteile entlangfahren
- weder Köpfe noch andere Teile mit der eingeschalteten Drossel berühren
- nachdem alle Teile behandelt wurden, langsam mit der Drossel entfernen und erst in einem Abstand von einem Meter oder mehr ausschalten


Gruß
Michael

Und hier steht auch etwas unter: Zubehör - Anti-Mag

http://www.tonbandhobby.de/tonband.htm

niels

[Gyrator]

Moppedmanni postete
.....

- warum

- wie oft
...

"warum" : Das Rauschen nimmt mit der Zeit aufgrund der Aufmagnetisierung der Tonköpfe zu!

"wie oft" : In der Regel bei einer Reparatur bzw. Neujustierung der Maschine und ansonsten bei regen Betrieb etwa zweimal im Jahr das sollte genügen.

[PhonoMax]

Zum Warum vieleicht noch zwei Anmerkungen:

Einmal bleibt durch Unsymmetrien im Vormagnetisierungs- (bzw. Lösch-) sowie dem aufzuzeichnenden Nf-Signal immer etwas Restmagnetismus auf den Köpfen zurück. Außerdem beteiligt sich das Einschalten eines Gerätes mit den dabei auftretenden undefinierten Zuständen am selben Vorgang. Bei Amateurgeräten etwas intensiver als bei einer bestimmten Fraktion des Profilagers, das häufiger die Köpfe durch Übertrager von der Gleichstromszene der Verstärker trennt. Ein Rest-Gleichfeld auf den Köpfen ist damit also keineswegs ungewöhnlich.

Dieses Restfeld sorgt als eine Quasi-Gleichstromvormagnetisierung zum einen für eine Arbeitspunktverschiebung des Aufzeichnungensvorganges (im Sinne ältester Techniken vor 1940...) und damit für die Erhöhung der Teiltöne im Signal (vulgo "Klirrfaktor"), zum anderen findet eine Gleichfeldmagnetisierung des Bandes statt, dessen prinzipbedingte Inhomogenitäten dieses Gleichfeld zu einem Wechselspannungssignal machen, das von einem induktiven Wandler natürlich wie ein Nutzsignal gewandelt und damit hörbar gemacht werden kann.
Daher lohnt eine artgerechte Entmagnetisierung durchaus, bei der allerdings darauf zu achten ist, dass der Kern der Drossel nicht an die Kopfspiegel ballert. Die Spiegel können dies ja so übel nehmen, dass man fürderhin auf eine Entmagnetisierung verzichten kann. Mancher Praktiker legt deshalb die Fingerkuppe so an den Kern, dass dieser dem Spiegel nicht gefährlich werden kann, andere (Telefunken, Profisektion) legen ein geeignetes Tuch dazwischen und dritte kleben ein Gewebeisolierband auf den Drosselkern, um wenigstens schlimmste Folgen eines 'Spiegelaufschlages' zu vermeiden.

Hans-Joachim

[4504]

Folgendes ist mir aufgefallen:

Meine Drossel von Bernstein wird merklich warm. Deshalb die Fragen:

-Wie lange sollte der Vorgang dauern?
-Welcher Abstand zu den zu entmagnetisierten Gegenständen sollte man mindestens oder höchstens haben?

Danke und Grüße, Thomas!

[capstan]

4504 postete

Meine Drossel von Bernstein wird merklich warm. Deshalb die Fragen:

-Wie lange sollte der Vorgang dauern?

Etwa wie beim Zähneputzen:
Wichtig ist nicht die Länge der Behandlung, sondern deren Gründlichkeit.
Jedes im Bandlaufpfad befindliche eisenhaltige Teil sollte einbezogen werden.

-Welchen Abstand zu den zu entmagnetisierenten Gegenständen sollte man mindestens oder höchstens haben?

Das hängt etwas von der Leistung des verwendeten Entmagnetisierers ab.
Die Bernstein- Drossel (2-305) ist ziemlich "stark".
Hier genügt ein Abstand von 5...10mm, um das Wechselfeld deutlich zu spüren.
Bei dichterer Annäherung hat man dann bereits Probleme die Drossel freihändig noch sicher und präzise führen zu können.

In meinem Besitz befindet sich auch ein Entmagnetisierer, japanischer Herkunft, gedacht für Kassette- Deck's.
Bei diesem Gerät ist das Wechselfeld derart schwach, daß man z.B. den Tonkopf schon fast berühren muß, um eine Wirkung zu spüren.
Dieser Entmagnetisierer ist dafür komfortabel, er besitzt eine Art vulkanisierte Schutzschicht über dem Kernende.

Gruß

Bernd

[PhonoMax]

Lieber Thomas,

die Wärme darf dich nicht wundern, denn der Kern wird ja bei solch einem Werkzeug nicht gerade nach optimaler Permeabilität ausgesucht. Man will ein ausreichend starkes Feld mit Hilfe eines 50-Hz-Erregungssignales herzhaften Dampfes ab Netz erzeugen, und das ist es dann. Für das Feld werden bei 230 V 0,5 A (mein Exemplar) aufgenommen, womit innerhalb der Faust nicht weniger als 115 Watt umgesetzt werden; mehr als für einen Babyflaschenwärmer. Also.

Bei einer sorgfältigen Entmagnetisierung sollte man schon (in einer gleichmäßigen Bewegung) so nah wie möglich an den Kopf heranrücken, um ihn ordentlich in die Sättigung zu manövrieren, was man übrigens mit etwas Übung am Verhalten etwas feldstärkerer Drosseln fühlen kann. Wenn dieser Punkt erreicht ist, muss man das Feld aber auch wieder (und gleichmäßig, das ist der Witz!) durch das Wegbewegen der Drossel bis auf Null abklingen lassen, um keine remanente Magnetisierung auf dem Kopf zurückzulassen.

Vorsicht ist aber immmer die Mutter der Tonkopfkiste.

Hans-Joachim

P.s.: Mein Posting stand wegen eingefallenen Besuches jetzt eine geschlagene Stunde auf meinem Rechner, weshalb man mir meine Doppelaussagen (Gruß ins Erzgebirge) verzeihen möge.

[4504]

Hallo und Danke Euch beiden!

Ich hatte mir ernsthaft Sorgen wegen der Wärmeentwicklung gemacht, aber mein Gefühl sagt mir: Alles OK!

Gruß, Thomas!

[Moppedmanni]

Auch ich bedank´ mich schon mal auf herzlichste. Entmagnetisierer gibt es ja wohl in verschiedenen Ausfü´hrungen; wo bekomm ich die; bei Conrad ?? Was kostet sowas ???

[timo]

Sieh' mal [color="0000ff']hier[/color] unter Weiteres Zubehör >> Entmagnetisierer.

[Frank]

Moppedmanni postete
Auch ich bedank´ mich schon mal auf herzlichste. Entmagnetisierer gibt es ja wohl in verschiedenen Ausfü´hrungen; wo bekomm ich die; bei Conrad ?? Was kostet sowas ???

Wer ist Conrad?
Für eine Drossel muß man ca. € 15.- einplanen. Dafür hält sie auch ein Leben lang.

[Moppedmanni]

Frank postete

Moppedmanni postete
Auch ich bedank´ mich schon mal auf herzlichste. Entmagnetisierer gibt es ja wohl in verschiedenen Ausfü´hrungen; wo bekomm ich die; bei Conrad ?? Was kostet sowas ???

Wer ist Conrad?
Für eine Drossel muß man ca. € 15.- einplanen. Dafür hält sie auch ein Leben lang.

Conrad Elektronik Versand ; müsste doch bekann tsein????

[Gyrator]

Sicherlich ist Conrad bekannt!

Du hast die Ironie bzw. die Anspielung, welche hier meiner Meinung nach zu Grunde lag nicht erkannt. ;-)

darklab-magnetics ist hier im Forum durch "Frank" vertreten. Bei ihm findest Du so manch gesuchtes bei attraktiven Preisen, selbst Dinge von denen man nicht ahnt, dass diese in seinem Angebotsbestand enthalten sind.

Thomas

[Olli]

Frank postete
Für eine Drossel muß man ca. € 15.- einplanen. Dafür hält sie auch ein Leben lang.

Meine Bernsteindrossel war um einiges teurer, hält aber sicherlich auch ein Leben lang.

[gxakai2002]

Für Tape Deck gab es extra eine Entmagnetisierungs-Kassette.
Die Dauer Drosel - Kassette ist ca. 5sek.
Hermann
https://tonbandforum.de/bildupload/gummi710.jpg