A 807
#1
Hallo zusammen,

ich habe eventuell die Möglichkeit eine A 807 zu kaufen. Eigentlich sind es drei. Die erste ist soweit in ordnung. Die zweite hat Brummgeräusche, und bei der dritten geht offenbar gar nichts mehr. Nummer 2 und 3 kosten dafür bloss halb soviel wie Nummer 1. Da ich kein Krösus bin tendiere ich auf die Maschine mit dem Brummgeräusch. Meine Hoffnung wäre, dass sich das Problem durch den Austausch von ein paar Elkos beseitigen liesse. Bin ich da zu blauäugig? Wer kennt sich gut mit der A 807 aus, und kann mir mit Rat zur Seite stehen?
Wie sieht das mit Ersatzteilen aus, sind die doppelt so teuer, nur weil Studer drauf steht? Ich habe verschiedene Beiträge im Forum gelesen über die A 807 und wäre schon sehr interessiert, habe aber natürlich keinen Bock die "günstigere" Variante zu wählen, die zum Schluss teurer ist.

Grüsse revodidi
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#2
Dann würde ich zur dritten Maschine tendieren. Smile

Mit etwas Glück fehlen Betriebsspannungen, z.B. Kurzschluß durch defekten Elko. Solche Fehler sollten eigentlich recht leicht zu finden sein.
Schaue einfach mal, welche Maschine am besten aussieht, wenig erkennbarer mechanischer Verschleiß. Deckt sich das mit der Maschine "tut nix mehr" wäre diese für mich persönlich die erste Wahl.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#3
Die A807 ist eigentlich noch zu neu um Probleme mit Kondensatoren zu haben. Es sind zwei große Platinen eingebaut, die über die gesamte Breite des Geräts gehen. Darauf ist die Audioelektronik untergebracht, für jeden Kanal eine Platine. Die Servicefreundlichkeit tendiert gegen null. Und ohne Servicemanual und eine gehörige Portion Erfahrung geht sowieso nichts. Das ist kein Übungsgerät mit 2 Transistoren und 5 Widerständen. Da steckt erheblich mehr drin.

Eine A807 repariert man auch nicht "mal eben so nebenher". Derjenige, der sich gut auskennt, sollte schon im unmittelbaren Dunst-(Um-)kreis wohnen, um jederzeit greifbar zu sein. Man kann Glück haben, dass nur eine Steckverbindung rausgerutscht ist und dadurch Brummeinstreuungen auftreten. Vielleicht ist aber auch der Tonkopf permanent magnetisiert. Das schwankt alles so zwischen Reparaturkosten von 1 Euro bis hin zu mehreren hundert Euro.

Eine defekte Maschine sollte nicht mehr als 200 Euro kosten. Bei der dritten Maschine kann tatsächlich nur eine Betriebsspannung, sprich eine durchgebrannte Sicherung die Ursache sein. Oder der Prozessorbaustein ...

Da wirst Du noch ein wenig überlegen müssen ...

Gruß
Michael
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#4
Auf defekte Elkos würde ich mich bei der 807 eher nicht verlassen. Die sind eigentlich nur bei älteren Revox oder Studer zu finden. War schon bei den späten 810er nicht mehr der Fall.
Wenn Du nicht ein ausgeprochener Fachmann für Bandmaschinen bist, würde ich die Finger von einer defekten 807 lassen. Teile sind zwar bei Studer alle noch zu bekommen, aber hier können allein die Kosten für die Ersatzteile leicht den Marktwert des Gerätes um ein Vielfaches übersteigen. Und dann ist sie noch nicht repariert. Eine Studer 807 ist voll mit modernster Mikroelektronik und Mikroprozessortechnik. IC´s und Datenverkehr wohin das Auge blickt. Mit Kontaktspray, Lötstellen kontrollieren und mit klassischer Signalverfolgung kommt man hier nicht weit.
Zu den Preisen:
Ich nehme an, es handelt sich um Geräte ohne eingebaute VU-Meter, da gleich 3 davon vorhanden.
Diese wurde recht häufig produziert, und wegen der fehlenden VU-Meter ist die Nachfrage nicht so groß. Daher ist das Preisniveau gemessen am Neupreis niedrig.
Für eine gute 807 MK1 kann man so von 400,-- bis 600,-- rechnen. Die spätere MK2, ab Seriennummer 10000 liegt meist 100,-- bis 200,-- höher.
Eine Maschine ohne VU mit unbekanntem Defekt würde ich maximal mit 250,-- taxieren.
Falls es sich um Geräte mit VU-Meter handelt, was ich nicht glaube, liegen die Dinge natürlich völlig anders. Hier ist das Angebot klein und die Nachfrage groß.
Fast jeder will VU-Meter. Preise deshalb ab 1500,-- aufwärts für funktionierende Maschinen. Neuwertige MK2 erzielen auch schon mal 2500,-- und mehr. Bei diesen Marktpreisen lohnt bei der VU-Version natürlich auch eine professionelle Reparatur. Nicht dagegen bei einer 807 ohne VU. Es sei denn sie ist extrem billig und man kann alles selbst machen.
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#5
Vielen Dank für die prompten replies,

nach Aussage des Verkäufers sind es alles Maschinen mit Vu Metern, aber ich habe sie noch nicht gesehen, kann also über den optischen Zustand nichts sagen. Werde mir die Maschinen mal ansehen, sobald ich kann.

Grüsse revodidi
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#6
Mit VU würde ich den Schatz aber heben, falls keine Phantasiepreise verlangt werden.
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#7
Zitat:King-Louis postete
Für eine gute 807 MK1 kann man so von 400,-- bis 600,-- rechnen. Die spätere MK2, ab Seriennummer 10000 liegt meist 100,-- bis 200,-- höher.
Eine Maschine ohne VU mit unbekanntem Defekt würde ich maximal mit 250,-- taxieren.
Falls es sich um Geräte mit VU-Meter handelt, was ich nicht glaube, liegen die Dinge natürlich völlig anders. Hier ist das Angebot klein und die Nachfrage groß.
Fast jeder will VU-Meter. Preise deshalb ab 1500,-- aufwärts für funktionierende Maschinen. Neuwertige MK2 erzielen auch schon mal 2500,-- und mehr.
Auf die Gefahr hin, daß ich jetzt die Optik-Holzfurnier-Ästheten vorn Kopf stoße: Wäre bei DEN Confusedhocked: Preisen nicht eine guterhaltene TFK M15 A eine Alternative? Die kosten selbst in der WDR-Aussonderung (und da sind die Preise eher hoch angesetzt) um die 500,- (M21 waren mal für 750,-) ausgezeichnet. Beim HR waren sie zumindest früher dann noch mal halb so teuer.

VUs haben die natürlich auch nicht, aber da frage ich mich, ob PR-99 und A-807 nicht ein bißchen über-bezahlt werden (besonders bei ebay)... :?
Und über die begrenzte Brauchbarkeit von VU-Metern für die Aussteuerung hat sich Hans-Joachim an anderer Stelle im Forum ja schon eingehend geäußert.

Und gerade gestern hab ich im MDR-Funkhaus mit einer A-807 ein 1000-m-Band umgespult - also, da ziehen meine alten M10 erheblich besser und wickeln auch viel gleichmäßiger. Im ganzen kommen mir die Studer/Revox außer der fetten A-816 Smile manchmal ein bißchen fragiler vor als die Telefunkens... Mal abgesehen von Bandauslaufbremsen, Bandanhebern, regelbaren Umspulgeschwindigkeiten...

Michael
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#8
Die 807 spult maximal mit 10m/s konstant um.
Damit hat sie natürlich keine Chance gegen die alten ungeregelten Dampfmaschinen, deren Aufwickelmotor erbarmungslos durchzog.
Bei 1400U/min waren das gegen Ende des Wickels über 20m/sek., zumindest theoretisch.

Bernd
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#9
Zitat:mk1967 postete
VUs haben die natürlich auch nicht, aber da frage ich mich, ob PR-99 und A-807 nicht ein bißchen über-bezahlt werden (besonders bei ebay)... :?
Und über die begrenzte Brauchbarkeit von VU-Metern für die Aussteuerung hat sich Hans-Joachim an anderer Stelle im Forum ja schon eingehend geäußert.

Michael
Die PR99, als etwas aufgemotzte B77, ist in ebay zur Zeit mit Sicherheit stark überbezahlt. Wie man hier teilweise EUR 1000,-- und mehr dafür bezahlen kann wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Da kann die Maschine angeblich noch so neuwertig sein, eine ernstzunehmende Studiomaschine wird die dadurch auch nicht mehr. Interessanter sind da schon die Studer 807/810. Ohne Vu´s liegen die ja in der Regel so wie eine Telefunken M20/21 und sind mit ca. 500-800,-- eher preiswert, gemessen an der Leistung.
Die Telefunken spielen natürlich in einer anderen Liga, sind eher mit den großen Studer A-820 oder A-812 vergleichbar. Aber die kann man nur im Wagen verwenden und da haben viele halt keinen Platz dafür.
Die VU-Maschinen sind halt extrem selten, da in den Studios meist nur mit Mischpult gearbeitet wurde.
Gemessen am damaligen Neupreis der VU-Einheiten steht der heutige Sammlerpreis natürlich in keinerlei Relation. Aber hier regelt halt Angebot und Nachfrage den Preis.
Das gilt für die kleinen Studiomaschinen wie Studer 807/810 genauso wie für die großen Studer wie A820 und 812.
Bei Telefunken ist das sogar noch ausgeprägter, da die M20/21 VU und besonders die M15A VU kaum anzutreffen sind.
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#10

falscher thread: da, post #012013 gehört's hin...

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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