Lenco Restauration
#1
Ich habe gerade meinen Lenco L 75 abgestaubt und nach zig Jahren mal wieder angeschlossen und was soll ich sagen, das enttaeuscht schon sehr.

Es brummt!! Und zwar nicht von schlechten Eltern. Ich habe die Kabel ueberprueft und neu verlegt und das half in einem Kanal, der andere brummt immer noch.

Ich messe vom Stecker der Tonkapsel bis an das andere Ende mit Cinch Stecker etwa 2 Ohm und ich bekomme das nicht reduziert. Am Liebsten wuerde ich saemtliche Kabel auswechseln, aber wo bekomme ich ein sooo duennes und flexibles abgeschirmtes Kabel wie es im Tonarm Verwendung findet?? Das duenne Kabel ist wirklich schwierig abzuisolieren bzw. zu verloeten und es wird immer kuerzer....

Vielleicht findet sich hier ja jemand der mit einer solchen Reparatur/Restauration schon Erfahrung hat.

Gruesse Uwe
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#2
Hallo Uwe,

ein Tonarmkabel zu bekommen ist eigentlich kein Problem. Die gibt es in jeder Qualität, speziell für die Verlegung in Tonarmen. Such mal in den Plattenspieler-Threads nach Bezugsquellen für Systeme; da gibts oft auch Kabelage.

Allerdings fängt ein Kabel nicht plötzlich an zu brummen.
Wenn also die "dünnen Kabel" früher nicht gebrummt haben, dann tun sie es heute auch nicht. Soll heißen, daß Problem liegt eher woanders.
Selbst ein Kabelbruch kommt nicht von selbst. Erst recht nicht, wenn es geschützt im Tonarm steckt.

Ich gehe mal davon aus, daß die Stecker (am System und am Verstärker) richtig sitzen, nicht oxidiert sind und Du auch das Massekabel nicht vergessen hast, daß Dein Verstärker vor allem auch nicht mit anderen Plattenspielern brummt Smile
Mein L75 hat DIN-Anschluß. Benutzt Du einen Chinch-Adapter oder hast Du umgelötet? Stimmen die Verbindungen bzw. Lötstellen?
Hast Du mal Spaßeshalber die Chinch-Anschlüsse am Verstärker getauscht? Brummt's dann auf dem anderen Kanal?

Als erstes solltest Du alle Löt- und Verbindungsstellen, auch im innern des Gerätes, durchsuchen. Dann wiederhole doch Deine Wiederstandsmessung reduziert auf die einzelnen Kabelstränge, d.h. von den Chinch-Steckern zur Anschluß-Lötstelle, sowie von den Cartridge-Anschlüssen bis zur Verlötung der Tonarmkabel im Innern des Plattenspielers. Die Wiederstandswerte der Kanäle sollten gleich groß sein.
Wenn sie das sind, schau Dir die Elektronik an. Wenn nur ein Kanal brummt, muß es ja ein Bereich der Elektronik sein, der in Doppel-Mono geführt ist.

Allerdings glaube ich kaum an die Elktronik, wenn Du das Brummen bereits auf einem Kanal beseitig hast. Das hört sich also eher nach kalter Lötstelle, Oxidation oder Kabelbruch an.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#3
Hallo Mathias,

Ich habe die Stecker vertauscht und dann brummt es eben im anderen Kanal. Der Phono Eingang alleine brummt nicht, er rauscht nur.
Und ja, ich habe Cinch Stecker an den Kabeln.

Es liegt an den Kabeln. Bei diesem Plattenspieler handelt es sich nur um das Chassis, nichts anderes (da ich immer nur in Holzhuetten gewohnt habe musste ich das Teil immer irgendwie von der Decke haengen oder anders schallisolieren, der Spieler hatte nie eine Zarge). Und da kann den Kabeln schon mal was passieren, die haengen da ja einfach so unten raus und so wurde der Spieler auch (vorsichtig!) eingelagert.

Ich habe das Teil gerade mal zerlegt und sehe eigentlich garnicht, wie ich das duenne Kabel hin zur Steckverbindung mit dem System auswechseln koennte. Aber beim Zerlegen ist mir auch aufgefallen, das die Lagerschalen fuer die auf- und ab Bewegung (aus Plastikmaterial) bruechig sind und auseinanderfallen. Das wuerde ein weiteres Problem, das ich schon mal vor Jahren mit dem Dreher hatte erklaeren (naemlich das genau die auf und ab Bewegung hakte).

Laesst sich das reparieren???

Uwe


PS. Mal was ganz anderes, Du nimmst aus dem Radio auf! Wie suchst Du Dir Deine Sender aus und was fuer eine Qualitaet erreichst Du??
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#4
Grüß Dich Uwe,

Kabel immer ohne angeschlossenes TA-System prüfen, sonst kommt es zu Falschmessungen und wenn Du Pesch hast jagst Du Dir das TA-System ins Nirvana. ;-)

Beim Umlöten von DIN auf Chinch, wie bist Du vorgegangen? Beim Plattenspieler wurde über die DIN-Masse die Plattenspielererdung geführt, wenn Du diese nun auf eine Masse beim Chinch legst, brummt dieser Kanal! Dies ist normal. Deshalb die DIN-Masse als seperate Masseverbindung an die GND-Klemme des Amps oder eine Gehäuseschreaube desselbigen legen.

Tonarminkabel bekommst Du preiswert und schnell bei Mario G., bei mir im HiFi-Classics unter ironeagle7000 registriert, wenn's denn nötig sein sollte. Mario kennt sich auch mit den Lencos aus und kann Dir so manchen Tip geben.

Ich selber glaube auch nicht an einen Kabelbruch, meine Erfahrung zeigt mir, dass dies immer eine schlechte Löt-/Steckverbindung ist. Sind alle Kontakte mal gereinigt worden? Ein Glasfaserradierer ist da das Hilfsmittel Nr.1, damit bekommt man auch die Oxidation in den Steckerchen zu den TAs weg.

Gruß
Jürgen
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#5
Hallo und guten Morgen Juergen,

Ich habe diesen Plattenspieler so um 1972 umgeloetet, kann mich daher nicht genau erinnern, wie ich vorgegangen bin.
Beim Cinch liegt der heisse Draht im Zentrum und die Erde am Steckergehaeuse. Und ich habe natuerlich getrennte Stecker fuer die Kanaele.

Im Plattenspieler liegt die Erde am Gehaeuse. Und bei meinem Vorverstaerker liegt die Masse der Cinch Buchse auch am Gehaeuse, genau wie die Erdungsschraube aussen am Gehaeuse. Ich verstehe den Unterschied zum DIN Stecker da nicht ganz.

Wie ja schon berichtet habe ich den Spieler jetzt ganz zerlegt und habe nur mit dem Tonarm den folgenden Test gemacht, Abtastsystem am Arm angeschlossen und mein Oszilloskop an die feinen Draehte des Armes angeschlossen.

Beim einen Kanal ganz ruhig, allerdings wenn man die Nadel beruehrt einige Millivolt Anzeige. Beim anderen Kanal war die Hoelle los! Rumgewackele an dem duennen Kabel bringt manchmal Abhilfe, aber meistens sprengt das Brummsignal den Bildschirmrahmen.

Allerdings weiss ich nicht, wie ich das Kabel auswechseln sollte, das letzte Rohr des Arms laesst sich meiner Meinung nach nicht mehr oeffnen.

Und das Lagerproblem (siehe last post) werde ich erst angehen (ich konnte mir kleine Bronzelager machen), wenn das Kabelproblem im Arm geloest ist, vielleicht brauche ich einen ganz neuen Arm und dann ist da natuerlich sofort die Ueberlegung, ob man mit grossem Aufwand einen anderen Arm an einen Lenco Dreher basteln soll oder ob man sich gleich einen neuen Plattenspieler besorgt- und welchen dann???

Uwe
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#6
HI Uwe,

Du bist doch jenseits des großen Teiches, wenn ich mich recht erinnere, da fallen mir jede Menge sehr guter gebrauchter Plattenspieler ein, die bei Euch für kleines Geld gehandelt werden, hier aber hohe Preise erzielen (weil deren Besitzer nicht nach good old Europe liefern).
Bei Bedarf gerne per PN, man will ja die Hyänen nicht erwecken. ;-)

Nun aber zu Deinem Problem.
Messe bitte die Verkabelung einmal mit nicht angeschlossenem System.

Auch gegen "Übersprechen" einfach mal auf Durchgang mit einem Multimeter.

Achte mal darauf:
weiß = linker Kanal Innenleiter
blau = linker kanal Außenleiter
Rot = rechter Kanal Innenleiter
Grün = rechter Kanal Außenleiter

Die Plattenspieler-Masse (Erde) darf keinen Schluss zu einem Außen- oder Innenleiter des Signalkabels haben.
Sie dient auch nur dazu statische Aufladung/Massepotentiale auszugleichen. (Auch Deine Außenleiter des Phonoeingangs haben keien Schluss zur Gehäusemasse des Amps.) Daher ist die Plattenspieler Masse/Erde auchimmer nur mit dem Tonarmlager, Tellerlager und dem zentarlen massepunkt im plattenspieler verbunden. Ist da eine Verbindung zuviel, brummt es gewaltig. Auch bei Plattenspielern mit zwei Tonarmen wird nur einmal eine Erdung gemacht, sonst brummt's weil es zu unterschiedlichen Potentialausgleichen kommt durch die unterschiedlichen Phonoamps.

Gruß
Jürgen
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#7
Juergen, alles was Du da schreibst leuchtet mir ein, allerdings kann ich da gleich eine Unregelmaessigkeit berichten. Das beiliegende Bildchen zeigt die kleine Loetleiste unter dem Lenco, daran habe ich nie was geaendert, ausser vielleicht Kabel an und abzuloeten, aber die kleine zentrale Messingschraube verbindet das Chassis mit der Abschirmung, deswegen verstand ich in Deinem letzten Post die Bemerkungen zum DIN Stecker garnicht.

[Bild: DSCN0489.jpg]

Allerdings komisch das diese Anordnung auch jahrelang manchmal brummfrei gearbeitet hat.

Uwe

PS. ich habe auch eine PN gesandt
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#8
Hi Uwe,

da hast Du Deinen Masseschluss, Du musst die Verbindung der Masseleitung bei der Verbindung mit Chinchkabel zu den Außenleitern trennen. dann hat sich auch das Brummen erledigt, versprochen. ;-)
Bei den alten DIN-Verkabelungen war diese Verbindung üblich, muss aber bei einer Umrüstung getrennt werden!

Gruß
Jürgen

PS Du hast Antwort per PN
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#9
Wunderbar! Nur, an meinem Verstaerker sind saemtliche Cinch Buchsen wieder ans Gehaeuse gelegt, widerspricht das dann nicht dem ganzen Konzept??

Aber wie ja in einem der vorigen Posts gesagt, da ist auch dieser deutliche Brumm IM Tonarm, damit ist dieser Arm sowieso hinueber.

Uwe
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#10
Hi Uwe,

ich bin mir nicht sicher ob der Außenleiter der Chinchbuchsen an Deinem Amp bei den Phonobuchsen wirklich auf GehäuseMasse liegt. Bitte Überprüfe dies einmal.

Gruß
Jürgen
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#11
Hallo Juergen,

Ich habe gerade mal meinen Vestaerker geoeffnet und Du hast recht, die Masse der Cinch Buchsen ist nicht DIREKT an Masse angeschlossen, muss allerdings irgendwo doch an Masse liegen, den der Widerstand zwischen den Cinch Massen und dem Gehaeuse ist 0.2 Ohm.

Meine Verstaendnisluecke bleibt also.

Gruss Uwe
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