Analog und Digital als Vergleich ?
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,

ich will mal versuchen das obige Thema etwas präziser zu formullieren.
Ich hätte gerne Eure Erfahrungen mit verschiedenen Aufnahmemedien. Mir geht es nicht um den Gesichtspunkt besser als.. oder die Preisfrage bei Tonband contra Digital, sondern ich würde gerne wissen ob ihr die Erfahrung gemacht habt, dass analoge Magnetbandtechnik eine Eigenheit im Hörergebnis hat und welche.
Mein Hintergrund ist folgender: Ich mache selber Musik und überlege seit kurzer Zeit, ob ich es mal riskieren soll, meine Aufnahmen ( Gesang / Akustikgitarre ) auf Tonband aufzuzeichnen und es dann mit hoher Auflösung zu digitalisieren.
Bisher habe ich das immer digital aufgenommen.
Meine analogen Erfahrungen stammen noch aus der Tape Deck Zeit und sind auf Tonband nicht übertragbar. Für Tonbandmaschinen hatte ich in meiner Jugend leider nie das Geld, so dass ich nicht wirklich weiß welchen Höreindruck gute Bandmaschinen hinterlassen.
Bevor ich nun Geld ausgebe ( hab ich schon, für eine noch defekte Uher Report ), würde ich gerne eure Erfahrungen hören.
Ist Tonband heute mehr ein Hobby, oder gibt es auch gute Gründe für diese Technik, sind Musikbands die in heutiger Zeit wieder mit analoger Technik aufnehmen Gestrige, oder doch nicht?

Gruß Dirk
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#2
Grundsätzlich ist das Verhalten bei Übersteuerung vollkommen different, so dass sich analoge Verfahren hier wohlwollender Verhalten (dem Hörempfinden nach) als ein digitales Aufzeichnungsverfahren. Diese Eigenschaften von zusätzlich eingebrachten harmonischen Verzerrungen, lassen sich, wenn man dann gefallen daran findet natürlich bewusst nutzen.

Grundsätzlich würde ich jedoch die Verwendung eines Tonbandes als Aufzeichnungsverfahren eher unter gestriges Verhalten einordnen. Denn dieses Medium wird kaum noch am Markt angeboten und es ist nun wirklich nicht zu erwarten, dass es eine bedeutene Positiion neben der Digitaltechnik erlangen wird. Die Technik wird, wie die Geräte auch, etwas für das Museum sein. Spätestens wenn es keine E-Teile, für den Erhalt produktiver Tonbandmaschinen mehr gibt, ist es aus.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#3
Hat denn vielleicht jemand mal ein Hörvergleich gemacht ? Gibt es Unterschiede? Das Bandrauschen mal nicht berücksichtigt.
Würde ich gerne selber mal testen und habe überlegt vielleicht mal mit einer Uher zu beginnen, habt ihr ein Tipp, welche da zuverläßlich ist und auf einem anständigen Niveau klingt, oder ist eine große Bandmaschine ( Revox etc. ) um Längen besser vom Klang.
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#4
Zitat:Gyrator postete
Grundsätzlich würde ich jedoch die Verwendung eines Tonbandes als Aufzeichnungsverfahren eher unter gestriges Verhalten einordnen. Denn dieses Medium wird kaum noch am Markt angeboten und es ist nun wirklich nicht zu erwarten, dass es eine bedeutene Positiion neben der Digitaltechnik erlangen wird. Die Technik wird, wie die Geräte auch, etwas für das Museum sein. Spätestens wenn es keine E-Teile, für den Erhalt produktiver Tonbandmaschinen mehr gibt, ist es aus.
Ich will dir gar nicht widersprechen, wollte aber anmerken, dass die Magnetbandtechnik sich in (Amateur-)Musikerkreisen eines ansteigenden Interesses erfreut. Sicher spielt dabei auch eine Art romantischer Verklärung eine Rolle, und schon so manchem habe ich den Zahn gezogen, er könne mal so eben eine analoge Mehrspuraufnahme machen.... Wink
Ich bin aber mit der A77 im Studio sehr glücklich. Da werden die fertigen Mixe drauf gezogen und es klingt einfach gut.
Meinen digitalen Multitracker habe ich inzwischen verkauft.
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#5
Ich habe zuhause einen digitalen Multitracker von Akai ( war kein billiges Gerät ) und ich muß sagen, daß mich die Ergebnisse nicht so umgehauen haben.
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#6
Das kann natürlich nur am Aufnahmemedium gelegen haben! Big Grin
*hehe kleiner Scherz*

Im Ernst... Ich mache das oft so: Erst auf Band aufnehmen und dann digitalisieren. Wenn du eine gute Qualität haben willst, tu dir einen Gefallen und kauf was Ordentliches. Wink Revox ist sicher keine schlechte Wahl.
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#7
Nein, am Musiker...he, he und seiner Gitarre.

Okay im Ernst, also lieber ne " richtige " Bandmaschine, sonst komme ich auch nicht zu einem sinnvollen Ergebnis.
Wenn du Deine Einzelspuren auf die A 77 als Stereosumme mischt, digitalisierst Du die dann wieder um deine Ergebnisse auf CD präsentieren zu können ? Und warum dann die A 77 dazwischen?
Hast Du ein Unterschied festgestellt.
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#8
Da könnte ich jetzt weiter ausholen, aber ich versuche mich mal kurz zu fassen. Wink

Ich mache elektronische Musik. Ich bin aber kein Produzent und mache alles nur aus Jux und Dollerei.
Mein Zeug ist zum allergrößten Teil improvisiert, d.h. wenn ich eine Session mache, muss ich sofort mitschneiden oder alles ist futsch. Ich arbeite ohne Computer und speichere nie was ab.
Früher habe ich i.d.R. alles über ein USB-Audiointerface in den Computer gespielt, und damit gab es auch keine Probleme.
Bloß mit dem Klang war ich nicht so glücklich. Klar, es klang sauber und alles, aber irgendwie.... hatte ich das Gefühl, dass ein Teil des "Live-Charakters" verloren geht und der Sound steriler wird, als er vorher war.
(Den digitalen Multitracker habe ich kaum angepackt, weil die Bedienung einfach nur ätzend und umständlich war.)
Da ein Großteil meiner Instrumente analog ist, kam ich also auf die Idee, es einmal mit einem analogen Aufnahmemedium zu versuchen. Schwupps war ich mit dem Tape-Bazillus infiziert! Wink
Jetzt steht eine Halbspur A77 in meinem Studio. Immer wenn ich glaube, was Nettes gefunden zu haben, gehe ich auf Aufnahme und alles ist wunderbar. Einfacher geht´s nicht, und die Klangqualität der Kiste ist über alle Zweifel erhaben. Ich bin superzufrieden damit und sie gibt mir das, was mir bei den digitalen Aufnahmen fehlte. (Ich bin allerdings nicht so naiv, nicht davon auszugehen, dass da auch viel Psychologie im Spiel ist.)
Nachträglich digitalisiert wird nur, was ich durch´s Internet schicken will.

Du siehst, das ist eine eher "spezielle" Anwendung. Mit richtiger "Studioarbeit" hat das eher wenig zu tun.
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#9
Zitat:joerg721 postete
Früher habe ich i.d.R. alles über ein USB-Audiointerface in den Computer gespielt, und damit gab es auch keine Probleme.
Bloß mit dem Klang war ich nicht so glücklich. Klar, es klang sauber und alles, aber irgendwie.... hatte ich das Gefühl, dass ein Teil des "Live-Charakters" verloren geht und der Sound steriler wird, als er vorher war.
Da spielen wohl Technik, Hörgewohnheiten und Wahrnehmungspsychologie Hand in Hand. Meiner Ansicht nach sind es gerade die akustischen Schwächen und die Abweichungen vom technischen Ideal, die analoge Aufnahmen lebendiger wirken lassen. Akustische Ereignisse sind hochkomplex und lassen sich eben nicht ohne weiteres mit kleinem Aufwand digital nachbilden.

Ein analoges Aufnahmemedium schafft seinen eigenen Klangraum. Das weicht zwar von der (IMO falschen) Vorstellung ab, nur eine Aufnahme, die von Nebeneinflüssen frei ist, sei perfekt, entspricht aber den Hörgewohnheiten, die sich im Laufe des Lebens durch stets von Fremdeinflüssen mitbestimmten Höreindrücken entwickeln. Der Klangcharakter des Aufnahmemediums kann dabei als angenehm oder weniger angenehm empfunden werden, aber das korreliert nicht zwangsweise mit Faktoren wie der Linearität des Frequenzgangs, der Abwesenheit klangquellenfremder Obertöne oder dergleichen.

Ein digitaler Aufnahmeweg verspricht dagegen Originaltreue, wenn er technisch gesehen hinreichend aufwendig angelegt ist. Doch gerade dadurch, daß er nichts hinzufügt, kann die resultierende Aufnahme steril wirken. Im digitalen Klang findet sich keine Umwelt wider, das ist der Punkt.

Möglicherweise wirkt das jetzt sehr esoterisch, aber das ist ganz und gar nicht meine Absicht. Deshalb ein praktisches Beispiel aus der Musik: Vor allem Organisten schwören auf den Klangeffekt, den ein Leslie-Kabinett erzeugt, also ein Komplett-System mit (klassischerweise) Röhrenverstärker, in dem Hoch- und Tieftöner sich drehen, langsam oder schnell laufen, beim Anlaufen oder Abbremsen unterschiedliche Beschleunigungen und Verzögerungen aufweisen.
Seit Jahrzehnten gibt es Versuche, den Leslie-Effekt elektronisch nachzubilden, zuerst analog, dann digital. Die Versuche sind allesamt, mal knapp, mal kläglich gescheitert. Im besten Fall ist etwas Eigenes entstanden, das als Effekt ebenfalls sehr gut funktioniert, aber nicht das Original ist. Im schlimmsten Fall entsteht ein Rotationseffekt allenfalls im Grabe des Erfinders.
Dabei lassen sich im Prinzip alle Parameter berechnen und theoretisch alle dabei beteiligten akustischen Ereignisse simulieren. Aber es fehlt der letzte Rest Leben in der Sache, der auch mit aufwendigster Digitalisierung schwer einzufangen ist.

Oder noch viel einfacher: Warum bringt eine simple Stahlspirale einen überzeugenden Hall, während an der digitalen Entsprechung mit ähnlich gutem Ergebnis ganze Entwicklergruppen schwer zu beißen haben? Weil der digitalen Sache die Umwelt, also im wörtlichsten Sinne das Leben fehlt. Ein Klang, der von äußeren Einflüssen isoliert ist, entspricht nicht der menschlichen Erfahrung.

Gruß, Hans
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#10
Zitat:Hans postete
Der Klangcharakter des Aufnahmemediums kann dabei als angenehm oder weniger angenehm empfunden werden, aber das korreliert nicht zwangsweise mit Faktoren wie der Linearität des Frequenzgangs, der Abwesenheit klangquellenfremder Obertöne oder dergleichen.
Zustimmung!
Mir ist wohl klar, dass ein gutes digitales Audiointerface ein - an "den harten Fakten" gemessenes - besseres Ergebnis bringt als meine olle A77.
Nichtsdestotrotz empfinde ich deren Klang als sehr angenehm. Im Endeffekt ist das eine Geschmacksache. Vielleicht auch Gewohnheit, denn als ich anfing Musik zu hören, gab es noch keine CD.
Wenn jemand den digitalen Klang bevorzugt, hab ich da absolut kein Problem mit, im Gegenteil. Ich muss ja niemanden missionieren... das Schöne am nicht-beruflichen Musizieren ist, dass ich mich ausschließlich nach meinem eigenen Geschmack richten kann. Wink
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#11
Herzlichen Dank an euch,

dass hat mir doch weitergeholfen, denn es deckt sich mit meinen Erfahrungen beim Hobbymusizieren. In letzter Konsequenz kommt es doch auf das Hören an. Ich glaube auch, dass sich ( noch ? ) nicht alle Parameter technisch erfassen lassen.
Deswegen werde ich wohl das analoge Experiment mit einer Revox A77 2 Spur beginnen, sobald ich eine gefunden habe.
( und das Geld reicht )
Gruß Dirk
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#12
Zitat:tapeit postete
Herzlichen Dank an euch,

dass hat mir doch weitergeholfen, denn es deckt sich mit meinen Erfahrungen beim Hobbymusizieren. In letzter Konsequenz kommt es doch auf das Hören an. Ich glaube auch, dass sich ( noch ? ) nicht alle Parameter technisch erfassen lassen.
Deswegen werde ich wohl das analoge Experiment mit einer Revox A77 2 Spur beginnen, sobald ich eine gefunden habe.
( und das Geld reicht )
Gruß Dirk
Hallo Dirk,

evtl. noch ein Nachtrag - ich bin kein Toningenieur, habe deshalb nur subjektive Eindrücke aus der Radioarbeit (bzw. Bosselei Wink ). Die Zweispur-A77 dürfte in jedem Fall viel mehr bringen als eine Amateur-Viertelspurmaschine. Bei letzteren habe ich nur Erfahrungen mit Philips und Grundigs aus den 70ern, die waren aber für mein Empfinden qualitativ nicht merklich besser als gute Kassettendecks (BASF-Luxman) mit Dolby B.

Das Gefühl eines echten Qualitätssprungs :oah: habe ich dann aber, sobald ich irgendeine Maschine aus dem Funkhaus (meist Telefunken, natürlich auch Studer) höre - ok, Zweispur, 38 cm/sek - 19 geht aber auch schon. Da kommt ungleich mehr Direktheit raus - ein richtiger BUMS. :etscha: In der speziellen Beziehung höre ich (wie gesagt, ich bin kein Tonmeister oder so) dann auch nicht mehr so furchtbar viel Unterschied zu CD, DAT etc. :laola: , von ein bißchen Rauschen abgesehen, aber das ist kein Vergleich zu HiFi-Bändern.

Ich geb zu, daß ich subjektiv vorgeprägt bin (siehe das Bildchen links Wink ) - aber evtl. solltest Du außer nach der A77 auch noch nach Telefunken M10, M15 etc. gucken - die sind mit etwas Lötkolben-Bastelei verbunden (vor allem wegen der Eingänge und so, die Dinger haben keine Aussteuerungsregler und Pegelanzeigen, deshalb braucht man ein kleines Mischpult für 120, 150 Euro), aber ich würde mal davon ausgehen, daß man erheblich weniger Geld für denselben Klang hinlegen muß. Denn Studer/Revox-Maschinen sind enorm gefragt und deshalb ziemlich teuer... Die semiprofessionelle Tascam BR-20 könnte auch was sein, auch wenn sie mir lange nicht so massiv-unverwüstlich vorkommt wie die Telefunkens. Sie hat dafür Eingangsregler, XLR- plus Cinch-Buchsen etc.

Michael
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#13
Ich habe kürzlich mein Uher Report 4200 Stereo IC (Halbspur) vom Service geholt und bin begeistert. Selbst bei 9,5 cm/s ist es schwierig, den Unterschied zur CD zu hören: Es ist klanglich neutral und hat einen überraschend tiefreichenden Bass, obwohl der Übertragungsbereich bei dieser Geschwindigkeit nur mit 40 - 16.000 Hz angegeben ist. Der Klang ist rundum angenehm, ohne je lästig zu werden.

Zum Vergleich habe ich dann ein Uher Variocord 263 stereo in Viertelspur benutzt und musste enttäuscht feststellen, dass es selbst bei 19 cm/s einen unangenehmen Höhenabfall aufweist. In 2-Spur aber ist das Gerät dank wechselbarer Kopfträger wieder ein echter Genuss. Das wird auch von einem Test in "Stiftung Warentest" 1973 bestätigt, bei dem das Gerät in Halbspur die Studionorm erfüllen konnte, nicht aber in Viertelspur.

Wenn ich meine Revox B77 MK II in Viertelspur benutze, die leider schon einen deutlichen Kopfabschliff aufweist (ca. 3 mm), dann ist zwar ein Unterschied zu einer CD im Direktvergleich auch bei 19 cm/s wahrnehmbar, aber die Kopie klingt irgendwie für alle bisherigen Testhörer angenehmer als das Original. Der Höreindruck lässt sich schwer in Worte fassen. Man könnte sagen, die Kopie klingt wärmer, offener und einfach entspannt unaufdringlich.

Zu den DAT-Rekordern, die ich mal hatte, kann ich nur sagen: Im Wesentlichen klangen die Analog-Kopien so wie das Original, da ändert sich nicht viel. Angenehm ist für mich nach wie vor der CD-Rekorder Marantz DR700 (habe leider selbst keinen), der mich durchaus an meine Spulengeräte erinnert.
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#14
Zitat:Ferrum postete
Ich habe kürzlich mein Uher Report 4200 Stereo IC (Halbspur) vom Service geholt und bin begeistert. Selbst bei 9,5 cm/s ist es schwierig, den Unterschied zur CD zu hören.
Welche CD ist das?

Zitat:Zu den DAT-Rekordern, die ich mal hatte, kann ich nur sagen: Im Wesentlichen klangen die Analog-Kopien so wie das Original, da ändert sich nicht viel. Angenehm ist für mich nach wie vor der CD-Rekorder Marantz DR700 (habe leider selbst keinen), der mich durchaus an meine Spulengeräte erinnert.
Welche DAT- Recorder hattest Du?
Wie hast Du damit die Analogkopien gemacht?

Bernd
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#15
Hallo Bernd,

ich habe da einfach mal willkürlich in meine Sammlung gegriffen: Die Auswahl reichte über Yat Kha (Amdy Baryp), Weather Girls (It's Raining Men), Ennio Morricone (A Fistful Of Dollars), Visage (Fade To Grey), Max Raabe (Kein Schwein ruft mich an), Mr. K (Pop Korut) und diverse andere. Zeit für richtig umfangreiche Tests hatte ich leider noch nicht.
Natürlich bleibt ein kleiner Klangunterschied im Direktvergleich wahrnehmbar, aber ohne Direktvergleich erkennt man die Kopie zumeist erst, wenn man die Lautstärke hochdreht und das Bandrauschen wahrnimmt. Verwendet habe ich ein altes BASF DP 26, mindestens 25 Jahre alt. Auf eine neue Sorte ist das Gerät noch nicht eingemessen.

Das Kopieren mit DAT habe ich ohne besondere Tricks erledigt: Die Geräte waren wie die Tonbandgeräte am Analoganschluss des Vorverstärkers angeschlossen, ausgestauert habe ich aus Sicherheitsgründen immer nur so bis ca. -4 dB. Verwendet habe ich die Modelle Sony DTC 67 und Kenwood DX 7030. Die sind aber inzwischen kaputt.
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#16
Zitat:Ferrum postete
....

Wenn ich meine Revox B77 MK II in Viertelspur benutze, die leider schon einen deutlichen Kopfabschliff aufweist (ca. 3 mm), dann ist zwar ein Unterschied zu einer CD im Direktvergleich auch bei 19 cm/s wahrnehmbar, .....
Das sollte jedoch so nicht sein, die B77 muss auch bei 9,525cm/s und erst recht bei 19,05cm/s mindestens vergleichbares Deiner schönen Uher bringen.
3mm Kopfspiegelbreite sind ein Maß bei dem der Verschleiß nicht wirklich hoch ist, erst darüber hinaus wird es kritisch. (2Spur ist hier etwas standfester, die merkliche Verschlechterung tritt hier später in Erscheinung)

Ich denke Deine B77 benötigt auch eine der Uher entsprechenden sachgerechten Durchsicht.

Thomas
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#17
Ja, das denke ich auch. In den letzten Jahren hatte ich mein HiFi-Hobby aus Frust fast aufgegeben und somit hatten leider auch die Spulengeräte Pause. Aber das gewartete Report war jetzt der Anlass wieder zu beginnen. Ich werde die B77 und ihre "Kumpels" ab nächstem Jahr Schritt für Schritt einer gründlichen Wartung unterziehen lassen. Dann lasse ich alle Tonköpfe und wahrscheinlich auch alle Kondensatoren ersetzen, anschließend wird auf neues Bandmaterial eingemessen. Und dann ... ja, dann macht Musik wieder Spaß... :hoerer:
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#18
Da ich mit Musiker - Bands - der frühen 50er und 60er Jahren Kontakt pflege, habe ich festgestellt das diese immer wieder ihre alten Anlagen wie,
( Fender ) Röhren - Verstärker nehmen, da diese einen wärmeren Klang erzeugen. The Cruncher, die heute noch LPs und CDs produzieren, schwören auf die alte Aufnahme Technik. Auch ist es wichtig auf welches Tonbandgerät seine selbst erstellte Musik aufgezeichnet wird.
Nicht um sonst sind die großen Studio - Tonbandmaschinen - zum Einsatz gekommen und Master Bänder damit erstellt wurden. Diese Master Bänder werden ja heute noch genutzt, um die Musik der 50er - 60er - 70er usw. auf LPs - CDs zu Produzieren. Siehe Baer Family Records, da ist zu 90 Prozent auf den LPs - CDs, der Warme satte Sound der Röhren - Anlagen zu hören. So wie Dirk beschreibt, auf welcher Maschine er seine Aufnahmen aufzeichnet, darf er nicht von einer Uher !!! das erwarten, was eine Semiprofessionelle Mehrspurmaschine in der Leistung vermag. Nach wie vor sind unzählige analoge Studiogeräte im Einsatz. Es entstehen sogar immer noch neue. Um dem Trend der Zeit gerecht zu werden, gilt: Aufnahme und Mischung erfolgt digital, verbunden mit vielfältiger Automation. Das beruhigt das Gewissen und bescheinigt dem Kunden ,,Fortschrittlichkeit''. Wer auch noch kreativ erscheinen will, ,,würtzt'' analog. Man darf nicht so viel von seinen Haus Tonbandgeräte, die für ein Hobby und den Konsum gedacht waren, verlangen. Tonbandgeräte nach dem heutigen Stand der Technik aufgemotzt, dazu noch ein NEUES - BAND auf einer B77 eingemessen, bringt natürlich einen besseren HÖRGENUSS. Es lebe unser HOBBY.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#19
Dass ich mal vom Digital- ins Analoglager überlaufen würde, hätte ich auch nicht gedacht, aber die Bandmaschinen machen einfach Spaß. Nur in einem mache ich mir Sorgen um unser schönes Hobby: Wie lange kriegen wir noch Ersatzteile für unsere Schätzchen? Leider werden auch keine Spulenbandmaschinen mehr gebaut und wie sehr hätte ich es mir mal gewünscht, so ein Gerät im Neuzustand zu erwerben. Immerhin habe ich gestern von einem Händler gehört, dass die Nachfrage nach Spulenbändern regelrecht explodiert ist. Das lässt hoffen...
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#20
Ein altes Tonbandgerät, ob Großspuler oder Kleinspuler im Neuzustand zu erwerben währe ja toll, aber dann ist es ja auch 20 - 35 Jahre und älter ! Einige sind in letzter Zeit bei eBay aufgetaucht. Angebliche Warenbestände bei Auflösungen der Geschäfte, oder Lager. Was hat sich durch Lagerung (feucht - warm) innen in den Maschinen verändert? Dann lieber einen Oldtimer, der dann und wann bewegt wurde.
Es steht sich auch manches kaputt. Siehe die Antriebsriemen, werden zu Haribo, Kabelstränge zerbröseln, das Fett verharzt an der Mechanik, Rost hier und da usw. Ersatzteile nur so lange, wie uns das Sperrgut nicht scheidet. Reparaturen möglich ! so lange die Alten die es noch gelernt haben leben. Wie man lesen kann, sind Neuauflagen in der Herstellung von Bandmaterieal für unsere Tonbandgeräte im kommen. Warum nicht auch mal eine Tonbandmaschine nach dem heutigen Stand der Technik ?. Das wird aber wohl ein Wirtschaftlicher - Aspekt sein und bleiben.
Erfreuen wir uns mit dem was wir noch haben, auch hier wird uns die Wirtschaftlichkeit der zukünftigen Errungenschaften überholen.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#21
Zitat:Ferrum postete
Dass ich mal vom Digital- ins Analoglager überlaufen würde, hätte ich auch nicht gedacht, aber die Bandmaschinen machen einfach Spaß.
Na klar Wink und als ich vor ein paar Jahren das erste Mal in einer ostdeutschen ARD-Anstalt live auf Sendung das Abschmieren eines ach so modernen digitalen Senderegiepultes miterleben durfte :laola:, dachte ich an meine M10 zuhause und an alte Neumann-Pulte und wußte wieder, was das Wörtchen "zuverlässig" umschreibt. Big Grin

Zitat:Ferrum postete
Nur in einem mache ich mir Sorgen um unser schönes Hobby: Wie lange kriegen wir noch Ersatzteile für unsere Schätzchen? Leider werden auch keine Spulenbandmaschinen mehr gebaut und wie sehr hätte ich es mir mal gewünscht, so ein Gerät im Neuzustand zu erwerben. Immerhin habe ich gestern von einem Händler gehört, dass die Nachfrage nach Spulenbändern regelrecht explodiert ist. Das lässt hoffen...
Ich würde nicht so furchtbar schwarz sehen. Ich bin zwar kein Techniker, sondern halbgebildeter Bastler; aber wenn man sich aus dem Angebot die richtigen Teile rauspickt (also ggf. Haltbarkeit vor Schönheit und tollem Namen - um manche Maschinen zu kapieren, braucht man offenbar ein E-Technik-Studium, das letzte Problem an meinen konnte man u.a. mit 10er Maulschlüssel und Wasserrohrzange reparieren) und ein bißchen Zeit investiert (der Weg ist das Ziel Smile Confusedchnecke: ), hat man gute Chancen, sich was Nettes hinzustellen. In Zeiten des Internet (diese Zeilen schreibt einer, der zu Computern ungefähr so ein Verhältnis hat :pcSmile sind die Möglichkeiten ungleich besser als zuvor, alle möglichen Freaks zu finden, die einem mit ihrem Know How weiterhelfen können :respekt:, wenn man selbst auf dem Schlauch steht. Und sich selbst nach Möglichkeit zu revanchieren. Zum Beispiel in einem Forum wie diesem hier. Gerade was Studiomaschinen angeht.

Und weil viele Leute die Spulenmaschinen eben doch nicht mehr haben wollen, kann man mit etwas Glück sogar an ganze Ladungen von Ersatzteilen kommen, z.B. von ausgeschlachteten Maschinen :tanz:. Mir hat mal jemand sehr Nettes aus Thüringen die Eingeweide einer ganzen M10 zukommen lassen, die er aus dem Haus haben wollte, für ein paar Flaschen des teuersten Rotkäppchen-Sekts :musik: . Wenn ich jetzt noch vor ein paar Jahren so schlau gewesen wäre, mir statt der M10 die M10 A zu ersteigern, wäre ich ganz sorgenfrei Wink.

Michael
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#22
Das macht Mut! Und genau deswegen habe ich mich auch gern in dieses Forum verirrt. Ich will meine Sammlung auch langsam ausbauen. Irgendwie ist das verrückt, wenn man sich jetzt die Wünsche nach so einer Traummaschine, die man sich als Schüler nicht leisten konnte, auf einmal erfüllen kann...

Letztens habe ich mit einem Freund mal rumgesponnen, wie so eine moderne Bandmaschine aussehen könnte: Omega-Drive wie beim SG 631 von Uher und wechselbare Kopfträger für verschiedene Spurlagen, Spulenteller und Capastan-Welle direktgetrieben wie bei einer Revox PR99, aus Saphir geschliffene Bandführungen wie beim DASH-Rekorder von Studer, von den Möglichkeiten moderner diskreter Schaltungen mal ganz zu schweigen...

:laola:

Der Preis wäre doch irgendwie zweitrangig, wenn ich mir mal überlege, was man so für Autos ausgeben kann. Außerdem lagern bei den Musikfirmen so viele alte Masterbänder, die auch mal wieder abgespielt werden wollen, um sie neu zu digitalisieren. Da müsste es doch einen Markt geben?!
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#23
lieber tapeit, natürlich macht es Sinn analog aufzuzeichnen. Der analoge Sound ist unwiederstehlich - diese neutralität und hohe Auflösung - da kommt Digital nicht ran.
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#24
Neutralität kenne ich eher von digitalen Aufzeichnungsmedien, sofern nicht übersteuert wird.

Wenn übersteuert wird, verhält sich gerade die analoge Tonbandtechnik recht gutmütig. Es ist dann ein Kompressoreffekt mit meist noch zu verkraftenden und nicht immer unangenehm klingenden Oberwellen.
Übersteuerungen bei Digitaltechnik können sich recht ekelig anhören. Da ist natürlich die analoge Tonbandtechnik im Vorteil. Die Grenze der analogen Aufzeichnungstechnik sehe ich im nutzbaren Signalrauschverhältniß.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#25
Ich habe den Eindruck an einer "Analog versus Digital"-Diskussion ist teac nicht interessiert und er ist sicher auch der Meinung es sei sein gutes Recht trollige Beiträge zu längst abgelegten Threads abzusetzen.

Nunja,
wer einmal sein Weltbild zurechtgeschubst hat, der braucht nichts mehr dazuzulernen.

Gruss
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#26
OH NO! NOT AGAIN!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#27
Not "Oh no! Not again" but "NEVER AGAIN"

=> teac-x10

Account teac-x10 wird gesperrt.

Begründung:
Permante Verbreitung von unbegründetem Bullshit durch chronische Unbelehrbarkeit, dadurch insgesamt mangelnde Forenreife, die erst noch erlangt werden müsste.

Für Beschwerden steht meine Mail-Addy im Impressum, ansonsten kümmert man sich hier um die durch Despoten Verfolgten der Welt:

http://www.amnesty.org/

In anderen Foren kannst Du Dich um den Titel "Märtyrer der Analogtechnik" bewerben. Vielleicht war das das, was Du wolltest.
Michael(F)
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